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Kölner 
Verkehrs-Betriebe 
AG
Bewertung

Stadtbahn fahren war mein Traum, das "Drumherum" hat es mir leider verdorben.

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Kölner Verkehrs Betriebe AG in Köln gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Jobticket, pünktliches Gehalt, Prämien, Sozialleistungen, kollegialer Zusammenhalt

Verbesserungsvorschläge

Besseres Maßregelungs Management. Verkehrsmeister, Fahrer und Service nicht mehr räumlich und sozial trennen. 4 Tage Woche mit anderen Augleichstagen einführen. Lohntarifgruppe 6 für Bahn- und Busfahrer. "Klüngel" eindämmen.

Arbeitsatmosphäre

Zuletzt sehr angespannt. Als Bahnfahrer bekommt man sämtlichen Unmut der Fahrgäste ab. Je nach Dienstlage und Uhrzeit hat man einen gewaltigen Stress. Mittlerweile täglich Störungen, Verspätungen, Ausfälle. Selbst nach Jahren und abgestumpfter Attitüde steigert sich der Frust. Leider alles hausgemacht und von den Entscheidungsträgern gekonnt ignoriert. Ich habe erst nach dem Ausstieg aus der Firma gemerkt, wie mies es eigentlich läuft. Sehr schade. Die ersten Jahre waren sehr schön, angenehm und es hat fast immer Spaß gemacht auf die Arbeit zu gehen.

Kommunikation

Intern eine Katastrophe. Die linke Hand weiß nicht was die rechte macht. Abteilungen sprechen sich nicht ab. Im Fahrdienst werden einem wichtige Informationen vorenthalten. Z.B. ob die nächste Bahn, die man übernimmt im Ausfall ist. Egal ob Fahrdienstleitung, Leitstelle oder PA. Zuletzt eine unrechtmäßig Abmahnung kassiert, weil die Kommunikation in und seitens der Personalabteilung sowie der Stadtbahnleitung nicht stattgefunden hat. Niemand erreichbar, dauerkrank oder keine Antworten auf Mails oder Rückrufe. Folge war unrechtmäßig Lohnabzug. Auch nach Ausscheiden aus dem Unternhemen, ein Fall für's Arbeitsgericht.

Kollegenzusammenhalt

Neben dem Bahnfahren der größte Pluspunkt. Mit Kollegen auf Augenhöhe hat man immer eine gute Zeit. Egal wo, wer, ob man sich kennt oder nicht, es wird freundlich gegrüßt. Untereinander wird sich viel geholfen und Fragen werden immer beantwortet. Sehr herzlicher Umgang, wahrscheinlich der "kölsche Spirit". Viele Freundschaften geschlossen. Die alten Kollegen werde ich sehr vermissen. Schwarze Schafe gibt es sicherlich überall, aber dort sind es sehr wenige.

Work-Life-Balance

Nicht vorhanden. Klar weiß man, dass man sich auf Schichtarbeit und Dienst an Wochenenden/Feiertage einlässt. Urlaubsanträge werden ständig abgelehnt. Private Planung kann man vergessen. Man solle sich eine Woche vor dem Urlaubswunschtermin nochmal melden. Dienstlagenwünsche werden nur bedingt. Das hängt alles am hausgemachten Personalmangel. 6-Tage Arbeitswoche. Bis zu zweimal in der Woche einen "10-Stunden Übergang" zum nächsten Dienst. Es gibt gute Teilzeitmodelle, auf die man sich jedoch mit langer Wartezeit bewerben muss. Das geht natürlich auch auf Kosten des unverhältnismäßig niedrigen Einkommens für diese Art Arbeit.

Vorgesetztenverhalten

Durchwachsen. An sich ist es ein freundlicher und respektvoller Umgang. Sollte man jedoch in einem Fall verwickelt sein (Unfall, Fahrgastbeschwerde) steht das Unternehmen nicht hinter einem. Vorgesetzte und Weisungsbefugte sind oft auf sozialer Distanz. Wahrscheinlich eine Anweisung. Sollte mal ein Kollege aus dem Fahrdienst aufgestiegen sein, kennt er dich nicht mehr. Kein Gruß, kein Hallo, nix. Als Stadtbahnfahrer steht man permanent unter Beobachtung der Streckenaufsicht. Es werden wegen harmlosen Kleinigkeiten Meldungen geschrieben, für die man sich bei Leitern oder PA rechtfertigen muss. Auf Social Media wird man beobachtet. Für den privaten Lebensstil, der nebenbei keinen Arbeitgeber was zu interessien hat, bekommt man Fahverbote und eine unverhältnismäßig harte Behandlung. Selbst für eine Bahnentgleisung, Rotfahrt, Unfallflucht, selbstverschuldeten Unfall bekommt man eine mildere "Strafe". Das ganze System sollte überdacht werden. Zudem gibt es zu viele "Häuptlinge".

Interessante Aufgaben

Das kommt ganz auf den eigenen Anspruch an. Für viele wäre das Bahn fahren zu monoton. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Deswegen 5 Sterne.

Gleichberechtigung

Gibt's nicht. Keine Aussicht auf Karriereaufstieg, ohne den "Kölsche Klüngel". Am besten geht man mit einem Vostand, privat zum FC Spiel, Golf, Sport. Qualifizierte Kollegen fallen durch interne Bewerbungen, während inkompetente Leute einen verantwortungsvollen Job bekommen. Je nach Grad des "Klüngels" werden sogar extrem teure Jobs für jeweilige Kollegen geschaffen und wieder abgeschafft, sollte die Person in Rente gehen oder kündigen. Bestimmte Kollegen werden von FDL und Planmacher wenn es um Dienste und Urlaube geht, bevorzugt. Auch wieder ein Fall für's Arbeitsgericht.

Umgang mit älteren Kollegen

Soweit gut. Ältere Kollegen dürfen sogar über den gesetzl. Ruhestand hinaus, freiwillig arbeiten. Alte Verträge in besseren Lohntarifstufen halten die "Alten".

Arbeitsbedingungen

Schlecht gewartete Bahnen, Klimaanlagen in 50% der Fälle defekt, andauernd vermeintlich defekte Haltebremsen wegen mangelndem Hydrauliköl. Jeder Zug hat mindestens eine defekte Tür. Keine Ersatzteile. Infrastruktur hat auch einen gewaltigen Wartungsstau. Signalanlagen, Bahnübergange, Gleise sind alle paar Meter in einem miserablen Zustand. Sicherheitsrelevante Einrichtungen funktionieren "gerade so". Allgemein wird der Betrieb "kaputt gespart". Meiner Meinung nach alles höchst gesundheitsgefährdend. Verhalten vieler "Fahrgäste" unter aller Kanone. Keine Hilfe bei unangenehmen Situationen. Schlechtes Verhalten der Bahninsassen muss man über sich ergehen lassen. Kein Servicepersonal, Polizei hat besseres zu tun. Zudem immer die Gefahr auf tätliche Angriffe. Fahrplan ist teilweise Körperverletzung. Kaum Wendezeiten, zu knappe Pausen, Ausstattungen, Einrichtungen, Bahnen veraltet und ständig defekt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Mehr Schein als Sein. Für einen Koffer Fahrbücher, einen leeren Doppelzug zwischen den Betriebshöfen hin- und her zu schicken ist uweltschädlicher, als einen Porsche dafür zu nutzen.

Gehalt/Sozialleistungen

Der Tariflohn ist mit Zulagen nicht schlecht, betriebliche Altersvorsorge, alle paar Monate eine Prämie, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Produktivitätsprämie, Überstundenzahlung, Pauschale für freie Tage, Genossenschaftswohnungen und Kita Plätze. Man kann sich nicht beschweren.

Image

Auf einem Level mit dem Ordnungsamt. Man schämt sich für die KVB zu arbeiten. Sogar wenn man den Job gerne macht.

Karriere/Weiterbildung

Möglich, aber nur wenn man intern die richtigen Leute kennt. Siehe Gleichberechtigung.

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