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Kurz 
Industrie-Elektronik 
GmbH
Bewertung

Hier zu arbeiten ist eine Erfahrung, die man nicht unbedingt benötigt.

1,7
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2023 im Bereich Forschung / Entwicklung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Modernes Gebäude mit einer modernen Ausrüstung mitten im Herzen von Remshalden.
Für eine kurze Auszeit konnte man hoch auf die Dachterrasse und dort seinen Blick in die Ferne auf die Weinberge richten.
Die S-Bahn Haltestelle und Geschäfte des täglichen Bedarfs waren fußläufig gut erreichbar.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die fehlende Professionalität im Umgang miteinander. Behauptungen jeglicher Art wurden ungefiltert/unreflektiert aufgenommen und weiter verbreitet. Es wurde viel getratscht und abwertend über andere Kollegen gesprochen. Zu keinem Zeitpunkt konnte ich beobachten, dass Konflikte hier produktiv und vor allem nachhaltig gelöst worden sind. Viel mehr konnte ich beobachten, dass Konflikte hier mit Schuldzuweisungen und Ignoranz begegnet wurde.

Die fehlende Professionalität in der Arbeit selbst. Mir kam es hier so vor als wäre die Entwicklung auf den Stand wie vor der Jahrtausendwende hängen geblieben. Es gab keine professionellen Strukturen & Modelle nach denen entwickelt wurde; Neueste Techniken waren hier fremd oder gerade dabei erst eingeführt zu werden, während sie bei anderen Firmen schon lange zum Standard zählen. An mir wurde die Erwartung erhoben, dass ich Experte von Allen und Spezialist in Allem sein muss.

Verbesserungsvorschläge

Verbesserungsvorschläge gibt es reichlich, doch ich habe das Vertrauen in die Geschäftsführung und die Firma im Ganzen verloren, dass diese sich noch zum besseren wenden.
Ich hatte dort den Eindruck, dass die Probleme zwar bekannt waren, aber ich konnte keinen wirklichen Willen erkennen die Probleme auch anzugehen und sie zu lösen. Viel mehr war es für mich so, als wolle man hier keine Veränderung oder man hätte nicht die Fähigkeiten & das Wissen dazu diese umzusetzen. Also holte man sich Leute von außerhalb in die Firma und erwartete von Denen, dass diese die Probleme für die Firma lösen (am besten noch während deren Probezeit).

Arbeitsatmosphäre

Ich empfand die Atmosphäre im Allgemeinem als voll geladen mit Frust & Zorn. Ich konnte beobachten wie diese Negativität nicht alleine nur unter der Kollegenschaft ausgetauscht, sondern auch von oben, von der Führungsebene nach unten gedrückt wurde.
Als Entwickler traf ich zu Beginn vermehrt auf eine Mauer der Ablehnung und Missgunst beim Versuch die Kollegen aus den anderen Abteilungen kennen zu lernen. Erst später erfuhr ich auch warum. So wurde mir erzählt, dass hier scheinbar seit Jahrzehnten eine Kultur vorgelebt wird, die die Entwicklung (als Abteilung) auf ein ziemlich hohes Podest stellt, während die anderen Abteilungen nicht einmal annähernd das gleiche Ansehen erreichen.
Für mich lässt sich die Arbeitsatmosphäre hier nur mit "sehr toxisch" beschreiben.

Kommunikation

Die war nicht vorhanden. In den Projekten in denen ich war gab es kaum Abstimmungen und keinerlei Reviews, egal ob nun System-/ Hard- oder Software Reviews. Noch nicht einmal Test Reviews wurden dort durchgeführt, stattdessen wurde mir oftmals eine Elektronik auf den Tisch geknallt und ganz lapidar aufgetragen: "Teste mal!"
Über Fortschritte und Änderungen im Projekt wurde ich nicht aufgeklärt, sondern musste mir jede Information selber einholen. Teils wurde von mir sogar erwartet, dass ich bereits über das informiert bin, was zuvor mit dem Kunden hinter verschlossener Tür entschieden wurde.
Mir schien als würde man hier Meetings grundsätzlich als verbrannte Zeit erachten. Der Witz daran ist jedoch, dass eben die Kollegen, die keinen Nutzen in Meetings sahen, auch Die waren die Meetings nie vorbereitet, nie nachgearbeitet und sich auch sonst nicht an dem gehalten haben, was in den wenigen Meetings beschlossen wurde.

Kollegenzusammenhalt

Ich konnte keinen Kollegenhalt erkennen, noch nicht einmal, dass jeder am selben Strang ziehen würde.
Die Kollegen haben mit mir oftmals von oben herab gesprochen, teils haben sie sich sogar so benommen als wären sie mir vorgesetzt. Ich konnte mit anhören wie Kollegen nicht nur über mich, sondern auch über meine Arbeit hergezogen sind und diese schlecht geredet haben obwohl sie diese zuvor noch nie zu Gesicht bekommen haben.
Ich konnte sehr viel Missgunst wahrnehmen. Diese ging dann soweit, dass ich von einem Kollegen für einen angeblich von mir gemachten Fehler beim Vorgesetzten angeschwärzt wurde. Anders als man es von einer richtigen Führungskraft erwarten könnte, hörte sich der Vorgesetzte nicht beide Versionen an und versuchte darauf hin zu schlichten, sondern schlug sich direkt auf die Seite des klagenden Kollegen. Jeder Versuch von mir die Situation aufzuklären wurde vom Vorgesetzten mit der Begründung geblockt, dass ich nicht alles als persönlichen Angriff werten und auch mal "Kritik" zu lassen soll. Kurz daraufhin beschuldigte mich der Vorgesetzte Fehler vorsätzlich zu machen, um der Firma zu schaden.

Work-Life-Balance

Urlaub und Gleittage wurden einem immer ermöglicht.
Jedoch! Bei besonders zeitkritischen Projekten wurde auch Wochenendarbeit erwartet. Und es kam auch mehr als einmal vor, dass wir - das Entwicklerteam noch bis weit nach Mitternacht im Büro saßen um die Deadlines einhalten zu können.

Vorgesetztenverhalten

Mit soviel Verachtung und Respektlosigkeit wir hier, wurde ich zuvor noch von keinem Vorgesetzten behandelt. Vom Vorgesetzten wurden mir Fehler angehaftet, die teilweise er zu verschulden hatte und die teilweise vor meiner Zeit geschehen sind. Meine eigenen Leistungen wurden vom Vorgesetzten entweder nicht anerkannt, anderen zugesprochen oder klein geredet. Es wurde mir mit Kündigung gedroht, weil ich nicht die Erwartungen der eierlegenden Wollmilchsau erfüllt habe, die der Vorgesetzte in mich gelegt hat. Bei diesem Vorgesetztem würde es mich nicht überraschen, wenn auch er abwertend über mich gesprochen oder gar der Geschäftsführung falsche Gründe für mein Ausscheiden aus der Firma aufgetischt hätte.

Interessante Aufgaben

Teils, teils. Zu Begin sind die Aufgaben durchaus interessant und man ist von der Themenbandbreite begeistert, doch letzten Endes arbeitet man hier als Dienstleister. Das heißt, Lösungen müssen immer sehr schnell her und dürfen nichts kosten. Zeit war immer ein treibender Faktor hier, weshalb ich mich auch nicht einmal tiefer mit der Materie beschäftigen konnte, sondern alles nur oberflächlich behandeln musste. Hauptsache man hatte am Ende etwas, dass man dem Kunden vorführen konnte.
Und wenn ich mir mal ein oder zwei Minuten mehr genommen habe, weil mir eine elegantere Lösung eingefallen ist dann durfte ich mich vor dem Vorgesetzten rechtfertigen warum ich so langsam sei oder mir so dämliche Sprüche anhören wie z.b. dass wir hier beim Dienstleister sind und nicht in der Forschung.

Gleichberechtigung

Ich empfand hier keine Gleichberechtigung, weder in der eigenen Abteilung noch Firmenweit. Ein großer Streitpunkt hier war die Reinigung der Kaffeemaschine. Nachdem es Jahrelang eine Person alleine gemacht hatte, sollten sich nun alle Abteilungen einer Etage damit abwechseln. Die Entwicklung legte Einspruch bei der Geschäftsführung ein mit der Begründung, die Entwickler verdienen die Stunde zu viel, um sich mit solchen niederen Aufgaben abgeben zu müssen. Somit blieb die Reinigung an den restlichen Abteilungen haften und dort auch nur an den weiblichen Kolleginnen.

Umgang mit älteren Kollegen

Wurden nicht anders behandelt als die Jungen.

Arbeitsbedingungen

Während des Vorstellungsgespräches hatte man mir viel Versprochen, was nach der Einstellung nicht eingehalten wurde. Bspw. wurde mir zugesagt, dass ich ausführlich in mein Tätigkeitsfeld eingearbeitet werde und eine Schulung zu allen Tools bekomme, die ich für meine Arbeit hier benötige. Die Realität sah dann so aus, dass ich einmal durch die Firma rumgeführt wurde und seit da an als eingearbeitet galt. Als eine meiner ersten, selbstständig zu lösenden Aufgaben bekam ich ein Projekt hinter das enormer Zeitdruck steckte. Ich bekam nicht einmal einen Tag um alle Unterlagen zu sichten und mich einzuarbeiten da fragte mich der Vorgesetzte schon, wieso ich denn nicht schon längst mit der Arbeit angefangen hätte. Am Ende musste ich mir vom Vorgesetzten die "Kritik" gefallen lassen, dass ich mit meinen jungen Jahren noch keine 40 Jahre Praxiserfahrung mitbringe. Auf meine Aufforderung mich nächstes mal ausführlicher einzuarbeiten reagierte er auf einer bockigen und aggressiven Art mit den Worten: "Was denken Sie wer Sie sind? Sie haben gefälligst alles mitzubringen was die Firma benötigt! Die Firma soll noch in Sie investieren? Ich garantiere Ihnen, dass wird sie nicht machen."

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Müll wurde nicht getrennt.
Es gab keine Sommerfeste und auch keine Weihnachtsfeiern.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt entspricht in etwas dem regionalem Durchschnitt. Zumindest in der Entwicklung.

Image

Kann ich nichts zu sagen.

Karriere/Weiterbildung

Karriere macht man nur durch kündigen. Die Firma wirbt selbst mit flachen Hierarchien. Wohin soll man bei flachen Hierarchien schon hinaufsteigen können?
Mit Weiterbildung wird gerne geworben, doch das meiste was ich hier an Weiterbildung bekommen habe war durch interne Schulungen. Ein Schulungsbudget stand nicht zur Verfügung, stattdessen musste jede Weiterbildung durch den Vorgesetzten genehmigt werden.

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