Licht und Schatten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Fantastische Kantine(n)! (Für eine Kommune deutlich zu) solide Finanzsituation. Allmähliche Änderung im Verhalten und Umgang mit Eintritt von neuen MA - der "Druck der Straße" wirkt (so langsam, aber stetig). Grundsätzlich werden die richtigen Probleme durchaus erkannt, auch wenn die Umsetzung der jeweiligen Lösungen noch happert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eine Kämmerei und ein Wirtschaftsreferat, dass noch immer viel zu viel Einfluss auf die Entwicklung der Stadt insgesamt haben - Sparen ist kein Selbstzweck und eine Kommune kein Wirtschaftsunternehmen (ausser es gibt bald eine Ausschüttung an die Eigentümer)!
Die letzten fünf Jahre Föll (ehem. Finanzbürgermeister) waren hier sicher nicht hilfreich sich wieder auf die Kernaufgaben zu konzentrieren. Getrieben von angeblichen Geldsorgen (Haushaltssperre/-kürzung) werden auf Amtsebene sehr oft schlicht falsche (kurzsichtige) Entscheidungen getroffen.
Verbesserungsvorschläge
Weniger Strategien und Besprechungen, deutlich mehr Ergebnisorientierung und Umsetzung! Mehr Transparenz zur Kämmerei, damit nachvollziehbarer wird, unter welchen Annahmen uns in den nächsten Jahren wieder Miliardenlöcher "drohen" (und am Ende seit über 15 Jahren dreistellige Milionenüberschüsse herausspringen). Wirtschaftliches Handeln heißt eben NICHT! nur zu sparen und wenige Leuchtturmprojekte für die Presse und einzelne Gemeinderäte bereitzustellen. Mehr Orientierung am Gemeinwohl!
Arbeitsatmosphäre
Im Grunde gut, es gibt je nach Aufgabe und Amt/Eigenbetrieb aber auch "abgehängte" Kolleginnen und Kollegen, die von ihren Führungskräften nicht laufend informiert werden.
Kommunikation
Regelmäßig schwach. Ausnahmsweise gibt es Vorgesetzte, die die MA auf dem Stand halten, sonst eher Zufallstreffer/Flurfunk als Infoquelle.
Kollegenzusammenhalt
Abhähgig von einzelnen Aufgaben; wo eng (in einer Räumlichkeit) gearbeitet wird, recht ordentlich, bei verteilen Liegenschaften (Bezirksrathäuser, Kitas, Wertstoffhöfe etc.) findet kaum ein Austausch statt, damit auch kein Zusammenhalt.
Work-Life-Balance
Dank Corona und mobilem Arbeiten leicht verbessert, sonst würden wir noch heute mit Präsenz glänzen müsse. Hat jedoch NICHTS mit den Versprechungen und großen Sprüchen aus der Digital MoveS Strategie zu tun.
Vorgesetztenverhalten
Abhängig von der Person, nicht von der Position! Die Rahmenbedingungen sind weitgehend fix (Räume, Vergütung, Arbeitszeit), somit reduziert sich die Wirkung der Vorgesetzten auf den Umgang innerhalb der Kollegen und auf die zugewisenen Aufgaben. Es wird noch Jahre brauchen, bis die Kultur sich an die moderne Umgebung (Generation Y) anpassen wird - vielleicht erlebe ich es ja noch, bin aber nur noch 25 Jahre im Dienst.
Interessante Aufgaben
Stark abhängig von dem Amt/der Abteilung. Selten geht es um Innovationen, eher um Verwaltung von Beständen.
Gleichberechtigung
Keine Diskriminierung.
Umgang mit älteren Kollegen
Je nach Standpunkt, Ältere fühlen sich in der Tendenz nicht (mehr) wertgeschätzt, Jüngere bemängeln die (geistige) Agilität bei etablierten Teams/Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Schlimmer geht es nicht! Abgesehen von den historischen Gebäuden, die selten ertüchtigt sind (dafür liegen aber über 3 Miliaden in den (deklarierten) Rücklagen...für was auch immer), wird einem eine IT vorgesetzt, die Jahre hinter dem aktuellen Stand hinterherhinkt. Dafür ist sie aber sicher! Wenn man ein lahmes Netz hat (WLAN gibt es ja nicht!) oder schwache Altrechner, dann wird man auch nicht gehackt. So gesehen sind die Daten der Bürger bei uns noch für Jahrzehnte sicher! Das Papier wird ja keiner raustragen wollen. Es gibt kaum eine andere Kommune in Deutschland, die derart hinten dran ist. Selbst Webcams an den Laptops wurden ursprünglich aus Sicherheitsgründen abgelehnt - mit Corona kam nun aber die Idee, dass es vielleicht doch nicht so blöd wäre sich etwas zu öffnen. Verrückt, wer hätte hätte das gedacht! Womöglich werden wir bald sogar über digitale Dokumente nachdenken (nur nachdenken, nicht digitalisieren, das kostet ja und die Miliardenrücklagen sind für...schlechte Zeiten ja nicht, die haben wir und fangen an das Sparen wieder hochzuhalten...für Gebäude ja nicht unbedingt...für die Straßen ja auch nicht wegen Feinstaub...für den neuen Baggersee am Bahnhof?...hmmm...?
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Im Grunde ok, Verbesserungspotential gibt es immer, aber das Bewußtsein ist vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Standard im ÖD. Wer mehr haben möchte, geht zum Land.
Image
Schwer einzuschätzen, eher Durchschnitt.
Karriere/Weiterbildung
Wer die entsprechende Qualifikation und Bereitschaft für Veränderung mitbringt, hat zumindest die Chance sich auf zahlreiche Stellen zu bewerben - oft sogar schon elektronisch! Ausser beim Bürgermeisteramt, aber das ist ja auch nicht so elementar...