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Landkreis 
Harburg
Bewertung

Kritik prallt ab; Zeit & Energie fließen leider in zwischenmenschliche Reibereien und das Vertuschen von Fehlern

2,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung bei Landkreis Harburg in Winsen (Luhe) gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Viele nette Kollegen, viele mögliche recht spannende Aufgabenbereiche, eine nette Umgebung, gute Erreichbarkeit und die Parkplätze, mit den auch immer fleißig geworben wird

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Dass diese Bewertung mit einem Copy-Paste-Text kommentiert werden wird und der Mut fehlt, sich der Tatsachen anzunehmen und eigene Fehler einzugestehen. Leider liege ich richtig, denn es wird direkt versucht, diese unliebsame Bewertungen löschen zu lassen. Fehler sollten eingestanden werden können, damit überhaupt eine Verbesserung stattfinden kann.

Verbesserungsvorschläge

Der erste Schritt wäre, sich der Kritik überhaupt ehrlich anzunehmen. Solange die Bereitschaft dazu fehlt, sind alle Verbesserungsvorschläge vergeudete Zeit.

Arbeitsatmosphäre

Auf den 1. Blick ist der Umgang locker, insbesondere die meisten Kollegen sind Gold wert (dafür gibt es 2 Sterne). Relativ schnell stößt man dann leider auf unglaublich viel Frust, der sich durch mangelnde Kommunikation und viel Ungerechtigkeit über Jahre entwickelt hat. Das Vertrauen vieler Mitarbeiter in die Vorgesetzten ist abhanden gekommen. Bei diesen gibt es dann keine berechtigte Hoffnung auf Veränderung. Meine sachliche Kritik wurde abgeschmettert & hatte lediglich zur Folge, dass eine Kritik Retour kam, nachdem ein halbes Jahr keiner der Vorgesetzten für Fragen oder ein Feedback greifbar war. Es gibt ein paar sachlich unabhängige Ansprechpartner im Personalrat, die aber selbst um ihren kaum vorhandenen Wirkungskreis wissen. Da andere Mitarbeiter warnen, dass man nach Aufsuchen des Personalrats "unten durch" ist, dient er in der Realität leider nicht als unabhängige Anlaufstelle.

Kommunikation

Die Bewertung bezieht sich ausschließlich auf die Vorgesetzten. Die Kommunikation ist einer der - schnell offensichtlich werdenden - Schwachpunkte: von oben gibt es unvollständige bzw. wenig bis gar keine Kommunikation. Die Vorgesetzten entziehen sich leider häufig ihrer Personalverantwortung, scheuen ein direktes Gespräch oder das Delegieren der Aufgaben. Inzwischen hat es sich kultiviert, dass die Mitarbeiter untereinander die Aufgaben verteilen und die Verantwortung selbst übernehmen. Fehlende Mitarbeitergespräche und seltene Abteilungsbesprechungen fördern das Problem. Fachliche Fragen werden oft unzureichend beantwortet, teilweise auch erst Tage später. Oft springen erfahrene Mitarbeiter mit ihrer Expertise ein, um die Lücken zu füllen. Da man selbst die Auskünfte an Mitarbeiter weitergeben muss und im Zweifelsfall dafür selbst gerade stehen muss, wird man in der Arbeit durch obiges Verhalten ausgebremst bzw. man hat teils Zweifel an der fachlichen Richtigkeit. Die Vorgesetzten gaben an, mir keine Bewertung geben zu können, da sie keine Ahnung von meinem Aufgabenbereich hätten - diese Aussage spricht für sich.

Kollegenzusammenhalt

Bis auf wenige Kolleginnen, die klar im Auftrag der eigenen Gewinnmaximierung unterwegs sind, ist die Unterstützung untereinander unfassbar groß. Leider wird der Zusammenhalt von der Tragik überschattet, dass ausgerechnet die große Geschlossenheit ungewollt dazu führt, dass die Abteilung immer weiter funktioniert & die eigentlich vorhandene Dysfunktionalität nicht nach außen dringt. Entscheidungen wurden oft nach unten weiter gereicht. Einigen ist es gelungen, anderen ihre (originären) Aufgaben wegzunehmen. Leider ist bekannt, dass häufig über- statt miteinander gesprochen wird.

Work-Life-Balance

Hier müssten eigentlich 4-5 Sterne stehen, man ist ja schließlich im öffentlichen Dienst. Alles kann auch mal ein paar Tage (Wochen) warten, es klingelt auch mal das Telefon ins Leere, weil die Mitarbeiter grad lieber außerhalb der Pause eine Pause machen. Dass man einige Mitarbeiter monatelang nicht zu Gesicht bekommt, weil diese nur noch im Home Office (hoffentlich) ihrer Arbeit frönen, andere ständig krank gemeldet sind & wieder andere telefonisch nie zu erreichen sind, wird von den Vorgesetzten toleriert. Also alles super oder? Nicht unter dem Aspekt, dass man nach der Arbeit noch stetig über die neuesten Absurditäten nachdenken muss, mit der Verantwortung für dringliche Themen alleine da steht und in meinem speziellen Fall während einer Krankheit angerufen wird, wann man endlich seine Kündigung einreicht. So gerne man die meisten Kollegen um sich hat, so sehr ist man es auch leid, auf Stimmungen der Vorgesetzten reagieren & eine stetige Veränderungsintoleranz und zwischenmenschliche Spannungen spüren zu müssen.

Vorgesetztenverhalten

Leider kann ich nicht weniger als 1 Stern vergeben. Es gibt keine Möglichkeit für offene & ehrliche Worte, ohne extreme Nachteile befürchten zu müssen, wodurch sich die Kultur des Lieber-Nichts-Sagens entwickelt hat. MA, die hervorragende Arbeit leisten, werden ignoriert & hinter verschlossenen Türen verspottet. Die Bewertung der Stellen korreliert tw. nicht mit dem inhaltl. Anspruch: die Sachbearbeitung im Beamten- und Tarifrecht wird schlechter bezahlt als das Hochladen eines Fotos bei Instagram (siehe öff. Ausschreibungen). Dass Fragebögen für das Bewerbungsgespräch eine Mitarbeiter vorab zugespielt wurden, ist ein offenes skandalöses Geheimnis. Es scheinen sämtl. Kontrollinstanzen zu versagen. Es sollte die Pflicht der Verwaltung sein, verantwortungsvoll mit Geldern umzugehen und es sollte kein Geld für sinnloses Marketing verplempert werden, was schon mal öffentliches Ärgernis erregt hat.

Interessante Aufgaben

Zu unterscheiden ist zwischen der ursprünglichen Stellenbeschreibung, die sich in der öffentlichen Ausschreibung lesen ließ und dem, was davon übrig blieb, nachdem ein MA lang genug auf die Vorgesetzten eingewirkt hatte und sich die gewünschten Themen ergaunert hatte. Diese "Umstrukturierung" wurde weder kommuniziert, noch neue Zuständigkeiten klar seitens der Vorgesetzten abgegrenzt. Es etablierte sich einfach und schleichend im Arbeitsalltag, indem der MA die Aufgaben an sich nahm - im vollen Wissen der Vorgesetzten. Nachdem ich das Thema offen ansprach kam die o.g. Retourkutsche in Form einer unsachlichen Kritik, die sehr persönlich wurde. Man legte mir sogar nahe, lieber den Aufgabenbereich zu wechseln. Die Stelle wurde später sogar noch einmal mit identischem Inhalt ausgeschrieben, obwohl die leicht zugänglichen Themen längst in eine besser bezahlte Stelle übergegangen sind. Wieder: Potenzial wäre da, aber man kann auch den schönsten Urwald einfach brandroden.

Gleichberechtigung

Es kommt hier stark auf die Abteilung an, insgesamt habe ich den Eindruck, dass zumindest das Bewusstsein darüber, dass dieses Thema die besondere Pflicht eines öffentlichen Arbeitgebers darstellt, vorhanden ist. In einer Abteilung werden - und auch das ist ein offenes Geheimnis - bevorzugt junge weibliche MA eingestellt. Teilweise wird dann aber hinter mehr oder weniger verschlossenen Türen diskutiert, dass man doch drüber nachdenken sollte, ob man lieber einen Mann einstellen sollte, falls die Frau sonst wieder schwanger wird. Im Bewerbungsprozess wird allen Vorschriften Genüge getan, bei internen Bewerbungen scheint oft schon eine Tendenz gegeben. Dort spielen oftmals persönliche Zu- und Abneigungen eine Rolle, frei nach dem Motto: Vitamin B schadet nur dem, der keines hat. Gegen persönliche Sympathien ist nichts einzuwenden, dass sich diese aber auf den Arbeitsalltag und tw. auch auf die Aufgabenverteilung auswirken, ist zu kritisieren. Die Schwerbehindertenvertretung ist sehr engagiert, wodurch das an einigen Stellen fehlende Engagement kompensiert wird.

Umgang mit älteren Kollegen

Die älteren Kollegen werden bei dringlichen Fragestellungen gerne ins Boot geholt, ein nettes Wort / Lob / privates Gespräch seitens der Vorgesetzten konnte ich in meiner Zeit nicht beobachten. Das scheint aber eher ein Problem zu sein, das nicht in allen Abteilungen besteht.

Arbeitsbedingungen

Das B-Gebäude ist recht modern und hell, da gibt es in den anderen Gebäudekomplexen deutlich düsterere Räumlichkeiten. Im Sommer wird es unangenehm heiß. Die IT-Infrastruktur ist typisch öffentlicher Dienst, ich habe es aber ehrlicherweise auch schon schlimmer erlebt. Im Home Office wird es immerhin - wenn auch sichtbar Zähne knirschend -ermöglicht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umwelt: es wird viel gedruckt, auch hier kommen die Veränderungen nicht in Schwung. Das Thema ist ansonsten wenig präsent.

Sozialbewusstsein: in der Theorie und durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen vorhanden, aber auch hier noch viel Luft nach oben.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist in Relation zu der Verantwortung oft eher zu viel und in der Personalabteilung sind alle Stellen sehr hoch bewertet, wie in den öffentlichen Ausschreibungen zu sehen ist. Ein paar MA haben wiederum ein überdurchschnittliches Fachwissen in Kombination mit einer langjährigen Erfahrung und einer einwandfreien Arbeitseinstellung, welches sich nicht im Gehalt niederschlägt. Leider ermöglicht der Personalmangel an einigen Stellen Verhandlungsspielraum, den es üblicherweise im ÖD nicht gibt und der Ungerechtigkeiten fördert. Ansonsten kommen die meisten vermutlich gut über die Runden. Aber auch das vermag nur bis zu einem gewissen Grad fehlende Fairness, Menschlichkeit und Empathie zu kompensieren.

Image

Es dürfte lediglich der Faktor "öffentlicher Dienst" noch ziehen, das Image scheint generell nicht sonderlich positiv zu sein. Leider bestätigen meine Erfahrungen das schlechte Image. Es gibt aber ein paar Abteilungen, die einen sehr guten Ruf genießen.
Es ist sehr schade, dass nicht die Ursachen der negativen Bewertungen angegangen werden, sondern lieber alles daran gesetzt wird, diese löschen zu lassen. Dabei sind es aber nun einmal viele haarsträubende Dinge, die ich - und auch andere - so erleben mussten und die leider so der Wahrheit entsprechen. Es findet viel Fluktuation (sehr guter Mitarbeiter) in umliegende Städte und Gemeinden statt.

Karriere/Weiterbildung

Die Kritik ist ja in anderen Bewertungen mehrfach genannt worden. Die Verwertung und Weitergabe der Informationen aus Fortbildungen habe ich nie erleben dürfen. Hier könnte man Geld einsparen, das an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt wäre.

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