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Landratsamt/Landkreis 
Böblingen
Bewertung

Game of Thrones oder Verbrannte Erde. Das ist hier die Frage

2,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2021 im Bereich Administration / Verwaltung bei Landratsamt/Landkreis Böblingen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Dass ich nicht (mehr) dort arbeite. Home Office war gut, damit man das Elend nicht mehr sah.
Es gibt wirklich in den meisten Abteilungen auch sehr nette und fähige Leute, die Mehrheit scheint aber aufgegeben zu haben und will keine Veränderung, evtl. wird man so, wenn man länger dort ist und permanent enttäuscht wird, man resigniert. Die netten und fähigen Leute müssen schon sehr starke Charakter sein, wenn sie das hier aushalten. Das war natürlich eine Ehre, solche starken Charaktere kennenzulernen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Fehlendes Feedback von weiter oben
Fehlende Mitarbeiterbeteiligung (es gibt einen Personalrat, aber auch dem werden Informationen vorenthalten, hat wie immer nur begrenzte Macht)
Mitarbeiter sind Humankapital, von dem man sich jederzeit neues besorgen kann, wenn man es verbrannt hat.
Ich denke aber ansonsten, ich war schon sehr ausführlich, was ich schlecht fand. Das muss ich hier nicht nochmals aufzählen.
Vielleicht war ich nicht lange genug da, dass mir die positiven Dinge mehr auffielen. Fakt ist, dass dies alles Probleme sind, die mir auffielen. Meine Hoffnung ist, dass sich durch diese Bewertung etwas für die verbliebenen Mitarbeiter im LRA BB etwas verbessert. Intern werden diese beim Ansprechen ignoriert. Vielleicht wird man Lösungen umsetzen, wenn es hier öffentlich wird. Ich wünsche mir das für meine Ex-Kollegen und Ex-Vorgesetzten, die noch nicht komplett aufgegeben haben und noch daran glauben, dass das LRA BB ein schöner Arbeitsplatz sein kann.

Verbesserungsvorschläge

Den untersten Führungskräften zuhören, denn dort sind die Probleme bekannt und auch die Lösungen hierfür, oft ist mehr Personal notwendig.
Zuhören heißt: über das Gehörte nachdenken, das Problem erkennen und eine Lösung dafür finden und ganz wichtig: diese auch umsetzen!
Fakten anerkennen (z.B. kann eine Aufgabe mit einem Aufwand von 20 PT nicht mit einem Aufwand von 1 PT erledigt werden (PT=Personentag)).
Das Zusammenfassen und Verschieben von Abteilungen und Gruppen, mit dem die Personalkürzung "versteckt" werden soll, mal aufhören und Probleme nicht durch Umorganisation und versteckte Personalkürzung lösen wollen, sondern durch Personalaufstockung.
Auf die Personen hören, die gute Kontakte nach "unten" haben und die Probleme von "denen da unten" verstehen.
Köpfe rauchen nur beim Pöbel. Auch beim Adel müssen Köpfe rauchen. Sonst müssen sie rollen, so wie dies bisher beim Pöbel passiert, sobald deren Kopf kurz vor der Explosion steht.
Lösungen finden und UMSETZEN!
Keine Verzögerungstaktik mehr einsetzen, wenn es um Personalbedarf geht.
Feedback zu Problemen und Lösungen zügig nach unten geben auch von der mittleren und oberen Managementebene

Arbeitsatmosphäre

Nicht genügend Räume (deswegen kam dem LRA BB Home Office recht gelegen), Zeitdruck, der von oben erzeugt wird durch zu späte Kommunikation und Ignoranz der vorhandenen Stellen und bereits abgegebener Arbeit.
Das obere und mittlere Management beschäftigt sich mit Postengeschacher, Intrigen und der Beweihräucherung von sich selbst, so dass die eigentliche Aufgabe, nämlich dafür zu sorgen, dass lang- und mittelfristig auf den unteren und untersten Ebenen und im unteren und untersten Management Arbeit gut und effizient erledigt werden kann, auf der Strecke bleibt.
Die untersten Management-Ebenen dürfen dann die Arbeit machen. Unterstützung von oben = null. Man muss aber auch beachten, dass es Abteilungen gibt, die personell hervorragend aufgestellt sind oder sogar überbesetzt sind. Diese entsprechen in gewisser Weise dem "Adel", der den Pöbel (das sind die unterbesetzten Abteilungen) für Frondienste nutzen darf, die eigentlich die Aufgabe des Adels wären (das sind natürlich nie die schönen Aufgaben des Adels).
Ganz klar: es gibt auch im oberen und mittleren Management anständige Leute, so wie es das auch in Game of Thrones gibt, aber hier wie dort sind sie selten anzutreffen.

Kommunikation

Die Kommunikation zu den direkten (in meinem Fall untersten) Vorgesetzten klappt oft sehr gut, diese verstehen die Probleme und versuchen oft alles, aber diese werden permanent desillusioniert, da von oben so gut wie keine Unterstützung verfügbar kommt. Weder Zahlen noch Fakten noch Hinweise noch Erschöpfung noch Wehklagen werden erhört. Sollen sie doch Kuchen essen. Es gehört schon viel dazu, dass man Mitleid mit seinem Vorgesetzten hat, was ich hatte.
Es wirkt, als wäre die Ebene über meinem Vorgesetzten taubstumm. Hier wird nichts gehört und es kommt nichts zurück.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb einer Gruppe (ich nenne das mal so, wird in Böblingen immer wieder umbenannt (mit was anderem kann man sich ja im mittleren Management oder oberen nicht beschäftigen), soll mal die kleinste Einheit sein, die geführt werden kann) ist der Zusammenhalt groß, ansonsten herrscht ein starres Abteilungsdenken. Versucht mal ein Vorgesetzt. aus diesem Schema auszubrechen und die Arbeit effizienter abteilungsübergreifend zu gestalten, wird er in der Regel schnell lernen, dass so etwas nicht ins LRA BB gehört.

Work-Life-Balance

Könnte nicht schlechter sein. Überstunden werden zwar nicht direkt verlangt, aber Arbeiten müssen bis Termin x erledigt sein (die kommen ohne Rücksicht auf die Personal- und Belastungssituation). Wie, spielt keine Rolle. Mehr Personal = Fehlanzeige. Wie mit Überstunden und Urlaub verfahren wird, ist ebenfalls völlig unverständlich. Wurde eine gewisse Zahl von Überstunden bis zu einem Stichtag nicht abgebaut (kann man evtl. gar nicht), werden diese gestrichen. Einzige Möglichkeit, dabei nicht durchzudrehen: Dienst nach Vorschrift auch als Nicht-Beamter. Nur als Angestellter fällt es einem etwas schwerer, seine Kollegen im Stich zu lassen. Bei denen bleibt dann nämlich die ganze Arbeit hängen.

Vorgesetztenverhalten

Je höher die Ebene, desto schlechter. Ab der 2. Ebene (von unten aus gesehen) ist man schon so weit von der eigentlichen Arbeit entfernt, dass es einen wahrscheinlich schon gar nicht mehr interessiert, dass Arbeit durch Personal geleistet werden muss. Eine E-Mail mit "Hier. Machen. Zack. Zack." würde die Mentalität schon ganz gut beschreiben. Anfragen anderer Abteilungen: Vorgesetztenverhalten: "Nicht meine Abteilung, nicht mein Problem, aber es ist Eure Aufgabe da unten."
Die Vize-Vorgesetzten sind oft besser, aber das sind eben nicht die Vorgesetzten, sondern die, die die Arbeit machen. Das kennt man und ist in einer Aristokratie nichts Unnatürliches.

Interessante Aufgaben

Dadurch, dass von überall Arbeit kommt, gibt es natürlich interessante Aufgaben, nur müssen diese in die Warteschleife und könnten bei einer Arbeitsbelastung von nur 120% wahrscheinlich nie gemacht werden. Dass man diese in der restlichen Freizeit, die einem noch nachts übrig bleibt, erledigt, ist wohl der Grund, dass man noch einigermaßen Sinn in seiner Arbeit sieht.

Gleichberechtigung

Frauen und Männer werden von ganz oder Mitte oben gleich schlecht behandelt. Auch alte und Behinderte werden ausgebeutet. Postengeschacher ist auch jetzt gleichberechtigt zwischen Männern und Frauen aufgeteilt. Da kann sich niemand beschweren. Im untersten Management wird das aber oft abgefedert, die Gleichberechtigung entsteht oft erst unten.

Umgang mit älteren Kollegen

Auf derselben Ebene sehr guter Umgang mit älteren Kollegen. Manchmal wird die Erfahrung von ihnen und die Kenntnis der einzelnen Gruppen oder Abteilungen auf den mittleren und oberen Managementebenen aber nicht zu Rate gezogen, obwohl das vielleicht sinnvoll wäre (haben oft einen besseren Kontakt nach "unten").

Arbeitsbedingungen

Es gibt zu wenig Räume. Es werden viele Räume geteilt, bei Arbeiten, die viel Telefonate erfordern, ist das unerträglich und teilweise auch nicht zulässig (Datenschutz, Mitarbeiterschutz, Persönlichkeitsrechte etc.). Home Office deshalb oft gewünscht, geht aber nicht bei jedem. Keine Ahnung, warum es keine gibt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Bewusstsein ist da. Die Umsetzung hapert manchmal schon. Tolle Fenster, die im Winter schön warm geben (Energie wird eingespart) und im Sommer dafür sorgen, dass man überall Ventilatoren aufstellen muss.
In anderen Abteilungen sind teilweise geringfügig Beschäftigte nicht sicher, wie lange sie noch angestellt sind, wie ich mitbekommen habe. Das stelle ich mir nicht schön vor, immer wieder auf die nächsten paar Monate Verlängerung zu hoffen, wenn man sowieso nicht viel Geld bekommt.

Gehalt/Sozialleistungen

Tvöd, kann mit der Realwirtschaft nicht mithalten

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Außen hui.

Karriere/Weiterbildung

Tatsächlich gibt es viele Weiterbildungsangebote, die man machen kann, wenn man die Zeit dafür hat oder sich diese mit weiteren Überstunden erkauft.

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