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Leben 
mit 
Behinderung 
Hamburg
Bewertung

Echte Bewertungen? Sooooo ein schlechter Arbeitgeber? Hier will doch eher jemand seinen persönlichen Rachefeldzug führen

4,0
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Leben mit Behinderung Hamburg Sozialeinrichtungen Gemeinnützige GmbH in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Ich habe es schon oben geschrieben: LmB hat sich den Menschen mit hohem Hilfebedarf verschrieben, denjenigen mit viel Pflegeaufwand, herausforderndem Verhalten usw. Diese Klienten fallen bei den meisten anderen Anbietern durchs Raster und werden (wenn überhaupt) irgendwo außerhalb Hamburgs untergebracht. Bei uns in der Einrichtung sind einige dieser Klienten, und wir versuchen wo immer es geht sie in ihrem Anderssein zu belassen, mit allen Konsequenzen.
Gleichzeitig ist der Träger sehr aktiv und dynamisch, es gibt regelmäßig neue Projekte in die mensch sich auch einbringen kann (auch wenn das wie oben beschrieben Probleme mit sich bringt), und diese Projekte stehen ebenfalls allen Menschen mit Unterstützungsbedarf offen.
Schlussendlich: Auch wenn Leben mit Behinderung eine Geschichte als Eltern-Verein hat, so können wir doch professionell arbeiten und werden eben nicht permanent mit Angehörigen-Wünschen konfrontiert, da leistet die obere Führungsebene gute Arbeit.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Auch wenn es an der Bezahlung nichts ändert: Natürlich braucht ein Unternehmen dieser Größe einen Tarifvertrag. Und damit, konkret mit darin enthaltenen Überleitungsverträgen, sollte dann perspektivisch auch die Ungleichbehandlung neuer und "ganz alter TVLer" Arbeitnehmer/innen beseitigt werden.

Verbesserungsvorschläge

LmB hat in den letzten Jahren zu viel auf einmal gewollt, zu viele Projekte, zu viel Neues, zu viele Veränderungen, und dabei einige Mitarbeiter nicht mehr erreicht. Hier sollte in Zukunft deutlich langsamer und wahrscheinlich auch planvoller agiert werden, auch wenn ich mir natürlich unbedingt weitere neue Projekte wünsche!
Außerdem habe ich den Eindruck, das es relativ viele unproduktive Bereiche gibt (Personen die nicht direkt mit Klienten arbeiten, also kein Geld einbringen, und das betrifft nicht nur die notwendigen zentralen Dienstleistungen), das macht LmB manchmal sehr unübersichtlich. Und ein Teil dieser Personen wird sich in den nächsten 30 Jahren auch nicht mehr weg bewegen (wollen) und scheint sich "nett und warm" in seiner/ihrer Nische eingerichtet zu haben. Hier wünsche ich mir eine Überprüfung, Bündelung, Straffung, die Vereinheitlichung von Arbeitsabläufen, die Festschreibung von Prozessen, auch Zielvereinbarungen wie bei uns in den Einrichtungen etc., denn letztendlich müssen wir in den Tagesstätten, Wohngruppen und ambulanten Diensten diese Bereiche mitfinanzieren. Aber um nicht missverstanden zu werden: Das bitte sozial durchziehen.

Arbeitsatmosphäre

Im direkten Umfeld fünf Sterne, auch wenn die Arbeit häufig stressig ist. Der Kontakt und die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen (zwei bis drei Sterne) allerdings ist durchaus verbesserungswürdig.

Kommunikation

Das Unternehmen will manchmal zu viel zu schnell auf einmal (doch dazu später noch mehr) - darunter leidet die Kommunikation, zu viele Infos in zu kurzer Zeit.

Kollegenzusammenhalt

Auch wenn ich noch nicht so lange dabei bin: Nicht nur im direkten Team, sondern auch mit entfernteren Kolleg/inn/en kann mensch fast immer gut, offen und ehrlich zusammen arbeiten.

Work-Life-Balance

Natürlich: Die Betreuung muss gesichert sein, die Einrichtung kann auch bei einer Krankheitswelle nicht einfach geschlossen werden (habe ich so neulich z.B. bei meinem Postamt und meinem Kaffee-Laden erlebt). Darunter leidet dann natürlich auch die eigentlich geplante freie Zeit. Aber es gibt ein Aushilfensystem, ein internes Vertretungsmanagement und einzelne Bereiche setzen auch Zeitarbeit ein. Und angesammelte Stunden können im Block genommen werden (das entspricht dann quasi einem Zusatzurlaub!).

Vorgesetztenverhalten

Nein, seine/n Vorgesetzte/n muss man nicht lieben, es gibt sicher einige "Blindfische und krumme Hunde" im Unternehmen, aber ich kann mich überhaupt nicht beklagen: Offen, vertrauensvoll, klar und direkt und ein regelmäßiger Austausch, meine Führungskraft weiß wo ich gerade stehe. Führen mit Zielen statt pädagogischem Blabla kommt mir generell auch sehr entgegen. Und meine persönliche Lebenssituation findet ggf. Berücksichtigung.

Interessante Aufgaben

Ohne Ende - und zwar nicht nur direkt vor Ort, sondern auch darüber hinaus: Wer interessiert ist, kann sich an vielen Stellen und Orten in die Weiterentwicklung einbringen (Arbeitsgruppen, Qualitätszirkel, Projekte, Teil- oder Ganzwechsel der Einrichtung / des Bereiches etc.).

Gleichberechtigung

Ich erlebe keinen Unterschied in der Behandlung, generell gibt es m.E. sogar mehr weibliche Führungskräfte als in anderen vergleichbaren Unternehmen.

Umgang mit älteren Kollegen

Wenn alt Mitte 50 bedeutet: Da bin ich und es gibt nichts zu bemängeln, ich erlebe keinen Unterschied. In unserer Einrichtung gibt es einige Kolleg/inn/en in dieser Altersklasse, von denen wird keiner weggemobbt, wie andere hier behaupten.

Arbeitsbedingungen

Deutlich verbesserungswürdig: Es fehlen Schränke für saubere und schmutzige Kleidung (überhaupt fehlt Dienstkleidung), ein Ort zum Umziehen, die Technik stürzt immer wieder ab, Reparaturen werden oft erst nach langer Zeit und mehrmaliger Nachfrage durchgeführt usw.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Auch hier besteht m.E. echter Verbesserungsbedarf. Ein Aufruf zu "Fridays for Future" und der Bezug von Öko-Strom (wenn überhaupt!) reichen da nicht. Konsequente Umstrukturierung (Bewegungsmelder für Beleuchtung, Umrüstung der Fahrzeuge, Bezug von ökologisch hergestellten Verbrauchsmaterialien, ggf. über zentralen Einkauf etc.) ist fällig!!

Gehalt/Sozialleistungen

Was soll ich hier bewerten? Generell verdienen wir im Bereich deutlich zu wenig für das was wir leisten müssen. Aber das sollten wir alle bereits verstanden haben. Leben mit Behinderung jedenfalls zahlt absolut marktüblich, woanders bekommt man in HH in dem Bereich jedenfalls nicht mehr! Und ich habe mit 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich in HH übrigens genug Erfahrungen diesbezüglich.
Nebenbei: Absolut top ist das Modell der betrieblichen Altersvorsorge, hier zahlt der Arbeitgeber viel Geld für ein attraktives Modell, welches auf Freiwilligkeit beruht - niemand muss also abschließen und die Höhe der Zahlung kann frei gewählt werden.

Image

Absolut positiver Klang in der Szene. Auch wenn einige (frühere? aktuelle?) Mitarbeiter das schlecht reden wollen. Und wenn sich Leben mit Behinderung -im Gegensatz zu anderen Hamburger Anbietern- besonders den Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf verschrieben hat, finde ich das persönlich großartig.

Karriere/Weiterbildung

Umfangreiches internes Fortbildungsprogramm, externe Fortbildungen werden bei Begründung auch bewilligt (man muss sie sich dann aber :-) schon selber suchen), über den Wechsel der Einrichtung / des Bereiches, egal ob ganz oder nur mit einem Teil der Stelle, lernt Mensch Neues kennen, einzelne Mitarbeiter werden bei berufsbegleitender Ausbildung oder Studium massiv unterstützt etc.

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Arbeitgeber-Kommentar

Wilfried Hollstegge, Bereichsleitung Personal
Wilfried HollsteggeBereichsleitung Personal

Liebe Kolleg*in,

vielen Dank für Ihre Kommentierung! Sie sprechen mir in vielen Punkten aus der Seele und ich teile viele Ihrer Beobachtungen.
Ich bin froh, dass auch auf der Geschäftsleitungsebene gesehen wird, dass wir uns in der Vergangenheit teilweise zu viel auf einmal vorgenommen haben bzw. Veränderungsmaßnahmen nicht konsequent und nachhaltig genug koordiniert und abgeschlossen haben. Ganz sicher gibt es bezogen auf interne Prozesse und Instrumente noch einigen Verbesserungs- und Vereinfachungsbedarf, was wir auch durch einen Ausbau der Digitalisierung vorantreiben wollen. Melden Sie sich mit Ihren guten Ideen gerne bei mir oder einem anderen, fachlich passenden Ansprechpartner.
Das Tarifthema kann nun erfreulicherweise im nächsten Jahr auch angegangen werden.

Beste Grüße

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