Let's make work better.

Leben mit Behinderung Hamburg Logo

Leben 
mit 
Behinderung 
Hamburg
Bewertung

Zwischenfazit nach 4 Jahren

4,2
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Leben mit Behinderung in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Mein Kompass, Mein Businessbike, meine Betriebsrente, direkte Kommunikationsmöglichkeiten mit allen Ebenen des Trägers, Die Interessensvertretungen von Expert*innen in eigener Sache im Arbeits- und Wohnbereich, Auf Achse, In Betrieb, Männergruppe, Feinwerk, Kostenlose Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, meine Beschäftigten, meine Kolleg*innen, meine Leitungen in beiden Arbeitsbereichen, Die Veränderungs- und Lernbereitschaft des Trägers, Die Geschichte des Elternvereins, Die große Halle im Südring, Psychologische Fachberatung im Träger, BeSt - Beraten & Stärken, Moin, Die große Bereitschaft Menschen mit komplexen Hilfebedarfen zu unterstützen, Zukunftsplanung, Wunschwege, Die Corona-News, Die Vollausstattung mit Masken, Tests, Informationen und Schutzanzügen während der Pandemie, Die Proficard/günstigeres D-Ticket, unsere Betriebsausflüge, Das Brunnenfest

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Vorhandene und inhaltlich für mich sehr gute Leitungsrichtlinien werden nicht in allen Einrichtungen gleichermaßen umgesetzt/kontrolliert. Nur so kann ich mir die scharfe Kritik an Vorgesetzten hier erklären.

Das Internet in unserer Einrichtung. Hier ist noch viel Luft nach oben.

Kaum oder keine elektrifizierten Fahrzeuge. Viele alte Gebäude mit entsprechender Wärmedämmung. Unser CO2-Abdruck ist noch viel, viel zu groß.

Das kaum noch oder keine Vollzeitstellen vergeben werden, führt in meinen Augen zu Problemen, besonders im Wohnbereich.

Verbesserungsvorschläge

Die Möglichkeit an "Everyone" zu schreiben, sollte eingeschränkt werden. Es nervt einfach.

Mehr Fachtage! Für alle Lebensbereiche, in denen wir Menschen dienen. Wir Mitarbeitenden sollten idealerweise auf einem Stand sein und gemeinsam in eine Richtung arbeiten. Fachtage habe ich hierfür als sehr hilfreich erlebt für mich und andere. Auch für Leitungen.

Kostenloses D-Ticket für Alle. Das wäre ein tolles Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Trägern.

Werbeveranstaltungen für uns (mit Infos über Mein Kompass, BeSt, Auf Achse, In Betrieb, Feinwerk, Wohnformen von bis, Familienbereich) in Schulen und Ausbildungsstätten für Erzieher*innen/Pflegekräfte.

Einen höheren AG-Beitrag zur Betriebsrente. Die private Altersvorsorge ist in unserer Branche aufgrund niedriger Gehälter und damit verbunden niedriger gesetzlicher Rente essentiell. LMBHH könnte hier mehr tun für die Sicherheit der Mitarbeitenden um Altersarmut effektiv vorzubeugen.

Arbeitsatmosphäre

In meiner Gruppe und in der Tagesstätte ist die Arbeitsatmosphäre meistens schön. Beschäftigte und Mitarbeitende sind beim Arbeiten im Gespräch und es herrscht eine offene Stimmung im Raum. Auf Dienstbesprechungen und Fortbildungen kann das, je nach Thema, schon mal anders aussehen.

Kommunikation

Es wird viel kommuniziert. In meinen Augen auch manchmal zu viel. Die Möglichkeit, an "everyone" zu schreiben, sollte eingeschränkt werden. Neuigkeiten des Trägers werden auf mehreren Kanälen wiederholt kommuniziert. Während der Pandemie z.B. wurden wir regelmäßig umfangreich informiert über Veränderungen bei unserer Arbeit mit den Beschäftigten und die Pandemie im Allgemeinen.

Die Kommunikation mit Kolleg*innen, Vorgesetzten (bis ganz nach oben) und Angehörigen erlebe ich als normal, hilfreich/nicht hilfreich und gut bis sehr gut. Ich staune über die Kritik, die ich hier lese über Vorgesetzen-Verhalten in der Kommunikation bis hin zum sog. "Bossing". In meinen 4 Jahren habe ich nichts dergleichen erlebt und hätte mich auch umgehend dagegen eingesetzt. Es tut mir sehr leid für die ehemaligen Kolleg*innen, die sich so behandelt sahen. Man sollte hier aber nicht von einer Einrichtung auf die anderen schließen. Ich meine, es gibt um die 50 Einrichtungen (Tagesstätten, Wohnformen, Dienste) also auch 50x Arbeitsatmosphäre, 50x Kommunikation etc.

Kollegenzusammenhalt

In meinem Gruppenteam und in meiner Tagesstätte ist der Zusammenhalt für mich spürbar vorhanden. Für die Beschäftigten, für uns untereinander und auch mit und für unsere beiden Leitungen.

Work-Life-Balance

Diese ist als Tagesstätten-Mitarbeiter problemlos möglich. Nachdem ich weitere Aufgaben beim Träger übernommen habe, wurde es für mich schwieriger, die Balance zu halten. Kann aber auch an mir liegen.

Vorgesetztenverhalten

Ein für mich schwieriger Punkt. Weil ich ihn so sehr anders erlebe, als es hier bei den kritischen Bewertungen beschrieben wird.

Ganz oben angefangen. Die Geschäftsführung hat ein Gesprächsformat per Zoom angeboten, in dem sich alle Mitarbeitenden von LMBHH einwählen und dort Fragen, Anregungen und Kritik anbringen konnten. Ich habe diese Möglichkeit genutzt und wurde dabei und im Nachgang dazu 100% ernst genommen und mein Anliegen wurde behandelt. Mit mir zusammen. An ein vergleichbares Gesprächsformat mit der Geschäftsführung bei früheren Arbeitgebern kann ich mich nicht erinnern. Bei Besuchen auf Dienstbesprechungen war die Geschäftsführung immer höflich, freundlich, interessiert und niemals von oben herab.

Auch die Bereichs- und die Einrichtungsleitungen, die ich bisher erlebt habe, sind ganz normale Menschen, die ihren Job machen. Wozu manchmal auch Kritik an meinem Job gehört. Ich finde das dann auch nicht schön, habe mich aber noch nie unterdrückt oder klein gemacht gefühlt. Eher so, dass mein Gegenüber ein Interesse daran hat, dass ich habe, was ich brauche, um gut zu arbeiten.

Interessante Aufgaben

Ich habe zwei verschiedene Aufgaben beim Träger und finde sie gleichermaßen interessant und erfüllend. Ich spüre bei meiner Arbeit eine hohe Selbstwirksamkeit.

Gleichberechtigung

Mein anhaltender Eindruck ist, dass dies kein Thema bei LMBHH ist. Männer und Frauen und alle dazwischen und außerhalb können sich beruflich entfalten und auch Kolleg*innen mit Behinderungen relativ normal ihrem Job nachgehen.

Umgang mit älteren Kollegen

Zumindest bei uns in der Tagesstätte in meinen Augen tadellos! Ich hoffe, dass auch mit mir als alter Mann so umgegangen wird, wie ich es jetzt bei den älteren Kolleg*innen in meiner Einrichtung erlebe. Es wird Rücksicht genommen und das mit allen gemeinsam.

Arbeitsbedingungen

In beiden Arbeitsbereichen finde ich meine vorhandenen Arbeitsbedingungen mittlerweile gut. Es gab auch schon Hürden und Herausforderungen, vor die mich die Arbeit beim Träger gestellt hat, aber ich war dabei immer umgeben von tollen Kolleg*innen und/oder Leitungen und mit der Problemlösung nicht allein. Auch wenn es mal etwas einfach "auszuhalten" galt für eine gewisse Zeit, fühlte ich mich dennoch gesehen und gehört mit meiner Kritik daran. Das bedeutet mir viel.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Wir achten darauf, keinen unnötigen Müll zu produzieren und auch bei der Dokumentation der Arbeit geht es immer mehr ins Digitale. Das finde ich sehr gut! Klar geht hier noch viel mehr, aber wir sind auf einem guten Weg. Der Träger ist vernetzt mit diversen Verbänden, Organisationen und Beratungsstellen. Deshalb würde ich sein Sozialbewusstsein als hoch einschätzen.

Gehalt/Sozialleistungen

Ich erfreue mich der Möglichkeit, ein niegelnagelneues Fahrrad über eine günstige Leasing-Variante zu erwerben, könnte günstig Sportangebote in Anspruch nehmen und spare mit dem Arbeitgeber zusammen meine Betriebsrente an. Auch ein Sabbatical wäre möglich. Es gibt das D-Ticket in der günstigeren Job-Ticket-Variante. Für manche beim Träger sogar komplett kostenlos. Leider nicht für alle.

Neue Mitarbeitende landen sofort in der richtigen Stufe des Tarifs TV-AVH. Bestandsmitarbeitende mussten hier eine bittere Pille schlucken, weil wir erst deutlich später in der korrekten Stufe landen. Aber wenigstens haben alle Neuen direkt etwas davon, dass LMBHH nun nach Tarif zahlt. In meinen Augen ist das Gehalt nicht angemessen angesichts einer Arbeit, die im Vergleich zu so vielen anderen „systemrelevant“ war in der Pandemie. Weder die Arbeitgeberseite noch die verhandelnde Gewerkschaft sind in meiner Wahrnehmung an einer echten Aufwertung unserer Berufe interessiert. Zum Glück für die Gesellschaft gehen wir nicht hauptsächlich fürs Geld arbeiten.

2 Sterne fürs Gehalt. Wären die Sozialleistungen getrennt aufgeführt, würden die von mir 5 Sterne bekommen.

Image

In meiner privaten Bubble ist das Image von LMBHH super gut. In meiner beruflichen durchmischt. Wie man an einigen Bewertungen hier merkt, Anderorts nicht so gut. Bevor man "irgendwo" hingeht, sollte man diesem Träger nach meinem Dafürhalten eine Chance geben, dass gute Image zu beweisen. Sofern man Gutes gehört hat.

Karriere/Weiterbildung

Ich wurde gefragt, ob ich eine Weiterbildung zum Sexualpädagogen machen möchte. Um mich an der sexuellen Bildung und der Prävention sexualisierter Gewalt innerhalb des Trägers zu beteiligen. Zum Glück habe ich ja gesagt und begehe seitdem einen völlig neuen Karriereschritt in meiner Laufbahn als Erzieher. Der mir großen Spaß macht und mich bis an meine Grenzen fordert. Die Weiterbildungskosten wurden incl. Reisekosten vollständig übernommen und es war durchgehend Arbeitszeit. Dafür bin ich 3 Jahre an den AG gebunden oder zahle die Kosten anteilig zurück. Mehr als fair in meinen Augen.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden