Harte Arbeit für gute Sozialleistungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Bezahlung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Überstundenvergütung, Spät- und Nachtzuschlag. Firmenwagen für Filialleiter.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zu viel Zeitdruck, zu wenig Personal für die Massen an Ware. Körperliche Belastung und rauchende Köpfe, weil man oft nicht weiß was man nun zuerst machen soll.
Verbesserungsvorschläge
Eine Wertschätzung für motivierte und fleißige Mitarbeiter, die immer da sind und einspringen, wäre eine vertragliche Aufstockung der Stunden.
Die zeitlichen Vorgaben für einige Aufgaben sind schon mehr als knapp bemessen, da sollte man vielleicht etwas Druck raus nehmen.
Arbeitsatmosphäre
Ein harter, körperlich sehr anstrenger Job unter ständigem Zeitmangel. Im Prinzip braucht man 1-2 Personen mehr pro Schicht. Gibt es aber nicht, weil am Ende die Leistung/Profit stimmen muss. Es ist schwer eine Pause zu machen. Viele gehen nur kurz eine Zigarette rauchen, essen nebenbei und dann gehts weiter. Manchmal kommt man auch gar nicht dazu Pause zu machen.
Kommunikation
Es gibt jeden Tag eine Flut an Informationen. Die zu lesen und zu filtern ist schon schwer. Die Informationen dann an sein Team weiter zu geben quasi unmöglich, da es keine Zeit für ein Meeting gibt. In der Theorie soll es die geben, funktioniert in der Praxis aufgrund von Zeitmangel aber nicht.
Kollegenzusammenhalt
Je nach Filiale unterschiedlich. In einigen Filialen super. In anderen schwierig. Hängt auch oft mit dem Filialleiter zusammen.
Work-Life-Balance
Schichtsystem, Früh- oder Spätschicht, zwischen 06:00-21:00/22:00Uhr. Mindestens 3 Samstage am Stück arbeiten, dann 1 Samstag frei. Klappt auch nicht immer. Meine freien Samstage waren meistens die im Urlaub. Es gibt fast nur Teilzeitkräfte (bis auf die Führungskräfte), die aber dauerhaft mehr Stunden arbeiten als vertraglich festgelegt ist. Es wird oft kurzfristig angerufen und gefragt ob man einspringen kann.
Als Filialleiter wird erwartet, dass man auch 6 Tage arbeitet wenn es sein muss. Man ist immer der, der einspringt, seinen Urlaub verschiebt, früher kommt und länger bleibt. Work-Life-Balance ist da eher schwierig, vorallem mit Familie.
Vorgesetztenverhalten
Stark vom Filialleiter abhängig. Alle Vorgesetzten über dem Filialleiter waren immer sehr nett und das Verhalten war immer sehr gut bis super.
Interessante Aufgaben
Packen, packen, packen, Kasse, Frischekontrolle, Bestellungen, Bestandskorrekturen, pappen, aufräumen und putzen. Auf Dauer doch eher uninteressant. Und den Kunden nicht vergessen, der doch sehr oft Fragen stellt und natürlich nicht sieht was in einer Filiale alles bewältigt werden muss.
Gleichberechtigung
Ich denke Männer sind insgeheim lieber gesehen, da sie kräftiger sind und keine Kinder bekommen. Es gibt nur wenige Frauen in Führungspositionen ab dem Filialleiter.
Offiziell hat natürlich jeder die gleichen Chancen.
Umgang mit älteren Kollegen
Sitzen fast immer an der Kasse. Alles andere ist dann doch körperlich zu anstrengend. Und zu langsam sind die älteren Kollegen dann auch. Es gibt zwar ein paar, aber nicht viele. Wenn man im Alter körperlich nicht mehr kann, ist man leider nicht gern gesehen.
Arbeitsbedingungen
Tempo und schwere Kartons, Täglich sehr viele Paletten. Schwitzen ist an der Tagesordnung. Nach einer Schicht braucht man kein Fitnesstudio mehr. Es gibt E-Ameisen, Hubwagen, andere Hilfsmittel und gestellte Arbeitskleidung. Für jeden Tätigkeitsbereich und jede Aufgabe gibt es Unterweisungen wie etwas zu machen ist. Alles ist bis ins Detail vorgegeben. Selber viel nachdenken muss man nicht, nur auswendig lernen und anpacken.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Erschreckend was in einer Filiale pro Tag an Müll zusammen kommt. Müll wird zwar getrennt, wird aber auch oft nur halbherzig gemacht, weil man einfach keine Zeit hat und dann doch alles in eine Tonne steckt.
Alles wird auf Papier ausgedruckt und dann weggeworfen. Eine unfassbare Papierflut.
Neben dem Vertrieb engagiert sich das Unternehmen sehr. Es werden viele positive Dinge für Mensch, Tier und Natur getan.
Gehalt/Sozialleistungen
Super Gehalt und super Sozialleistungen. Für den Einzelhandel absolut top. Ob man sich aber für Geld seine Gesundheit kaputt machen möchte, sollte jeder selber entscheiden.
Image
Sehr gutes Image. Die Kunden lieben Lidl. Zu recht. Super Produkte, super Qualität zum super Preis.
Karriere/Weiterbildung
Als Führungskraft bekommt viele Schulungen. Es gibt einen Förderpool für angehende Filialleitungen. Sehr gut.
Es gibt einen Info-Terminal, wo alles drin zu finden ist was man wissen muss. Und das ist ne Menge.
Die Karriere-Chancen für die Teilzeitangestellten sehen dagegen eher schlecht aus. Man stockt sehr ungern Vertragsstunden auf, lieber lässt man eine 80 Stunden Kraft jeden Monat 120 Stunden arbeiten und zahlt dann Überstunden aus. Frauen im gebärfähigem Alter haben kaum eine Chance auf einen Führungskräfteposten.