Guter Arbeitgeber mit Potential in wachsendem Umfeld
Gut am Arbeitgeber finde ich
Tätigkeitsfeld, Aufgaben, Kollegenzusammenhalt, Abwechslungsreichtum, Flexibilität (unter der Woche), Grundgehalt durch Provision gut aufstockbar.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Stellenweise zu wenig Personal. Niedriges Grundgehalt.
Verbesserungsvorschläge
Personal, Personal, Personal.
LJB verkauft qualitativ hochwertige Produkte, bei denen nicht nur die Beratung stimmen muss sondern auch der Service im Nachhinein. Und das auf einem filialübergreifend möglichst gleichbleibend hohem Niveau. Das geht nur mit genug qualifiziertem Personal, das den Eindruck hat, dass es wertgeschätzt wird und so bereit ist, über den Standard hinauszugehen. Die Personaldecke muss, auch wenn es im ersten Moment mehr kostet, so dick sein, dass Ausfälle ohne spürbare Auswirkungen auf die Kunden bleiben. Ein "ist ja überall so" kann nicht der Anspruch sein. Qualifiziertes Personal eingestellt aber vor allem langfristig gehalten werden. Das geht über ein hohes Grundgehalt, flexibles familiengerechtes Einsetzen von Teilzeitkräften oder Unterstützung durch Aushilfen. Vor allem aber über Wertschätzung und Anerkennung. Vernünftige Ausgestaltung der Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze. Vernünftige Arbeits(schutz)bekleidung. Vielleicht Getränke(automaten), Obstteller, Reinigung der Räumlichkeiten durch Firmen statt die Mitarbeiter.
Es braucht eine Personaloffensive, dass wir keinen Mangel verwalten sondern vor die Lage kommen und das Wachstum aktiv gestalten können.
Arbeitsatmosphäre
Im Team in der Filiale immer gute Stimmung. Bei Unstimmigkeiten immer schnelle direkte Ansprache. Distanz zur Zentrale und Führungsebene.
Kommunikation
Es gibt eine strenge Kommunikationshierarchie, die zwingend eingehalten werden muss. Ist bei der Größe aber verständlich und sinnvoll. Leider dauert es dadurch manchmal etwas, bis Antwort kommt.
Infos aus der Zentrale kommen auf unterschiedlichen Wegen in die Filialen. Intranet, Mails oder mündliche Anweisung des Filialleiters. Leider kommt so nicht immer alles bei jedem an und man kann dadurch nicht immer nachvollziehen, wann welche Regelung getroffen wurde oder wer was entschieden hat. Es soll jetzt einen Newsletter geben, über den dann die Mitarbeiter informiert werden. Schön wäre eine zentrale, einheitliche Kommunikation, in der vllt. auch die größeren Zusammenhänge oder Pläne mitgeteilt werden, dass der Einzelne mehr mitgenommen werden kann und versteht, was die Vision ist, was das Ziel ist und wie man das erreichen möchte. Natürlich muss man nicht alle Gedankenspiele der GF kennen, aber so eine grobe Richtung wäre schön. Die strenge Kommunikationsregel filtert aber auch nach oben, sodass der Eindruck entsteht, dass man in der Zentrale einiges nicht mitbekommt, was in den Filialen beschäftigt. Regelmäßiges direktes (anonymes) (online) Feedback wäre eine Idee.
Kollegenzusammenhalt
In der Filiale immer gut. Man arbeitet zusammen und springt füreinander ein. Oder schaut, dass man es auffängt, wenn jmd. gerade privat belastet/eingespannt ist.
Es gibt macnhmal ein "wir gegen die"-Gefühl zwischen Filialen und Zentrale, wenn Entscheidungen nicht nachvollziehbar scheinen oder Verbesserungswünsche/-vorschläge abgelehnt werden. Meist mit Hinweis aufs (selbst gesetzte) Budget. In den Filialen aber immer gut.
Work-Life-Balance
40h, 5 Tage Woche mit grundsätzlicher Arbeitszeit am Samstag. Arbeitsbeginn gegen 09:45, Feierabend gegen 19:30. (Samstags etwas früher) Da ist vorher und nachher nicht viel Möglichkeit, Dinge zu erledigen. Freie Samstage sind schwer zu bekommen, freie Tage unter der Woche aber nach Absprache recht flexibel.
Sehr flexibel sind wir in den Filialen, wenn plötzlich Not am Mann ist und man früher gehen oder später kommen muss oder auch mal ein paar Tage weg bleiben muss. Wird dann häufig mit Überstunden ausgeglichen. Die immer anfallen. Allerdings steigt das Arbeitspensum für die Kollegen dann massiv. Die Personaldecke ist so auf Kante genäht, dass im Prinzip mehr als eine Person nicht ausfallen darf. Und eigentlich nicht mal das. Das kann auch die Urlaubsplanung (30 Tage!) schwierig und frustrierend machen, wenn mehrere Mitarbeiter schulpflichtige Kinder haben, sich Kita-Schließzeiten überschneiden oder man aus anderen Gründen gewisse Urlaubszeiten bevorzugt.
Bis zu vier Inventuren an Sonn-/Feiertagen pro Jahr waren regelmäßig möglich. Das scheint sich gerade geändert zu haben auf 1-2 Inventuren an Wochentagen. Wenn auch teilweise in den Schulferien mit Urlaubssperre an diesem Tag.
Vorgesetztenverhalten
Das kommt immer auf den direkten Vorgesetzten an. In der Regel geht man insbesondere in der Filiale im Rahmen der Entscheidungsbefugnisse fair miteinander um. Einige haben aber noch ein Verständnis von Personalführung, das aus einer Zeit stammt, wo man an jeder Straßenecke ausreichend qualifiziertes Personal finden konnte und lässt dann lieber gutes Personal ziehen als Zugeständnisse zu machen. Das hängt aber wahrscheinlich wieder mit dem Spielraum zusammen, der einem eingeräumt wird.
Interessante Aufgaben
Für jeden was dabei. Wer einfach nur gerne schraubt, kann das genauso machen wie jemand im direkten Kundenkontakt nur beraten und verkaufen kann. Dazwischen gibts jede Menge, dass jeder seinen Platz finden kann. Durch die vielen Filialen findet man auch fast immer ein Team und eine Position in der man sich entfalten kann.
Je nach Fähigkeiten und Entwicklung kommt immer was neues dazu.
Gleichberechtigung
Es gibt wenige Frauen, trans-Personen, Nichtweiße oder queere Menschen. Aber es gibt sie. Der Großteil sind branchenüblich Männer. Grundsätzlich bekommt aber jede*r eine Chance und das maßgebliche Kriterium ist die Leistung des Einzelnen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen bekommen Zusatzurlaub.
Arbeitsbedingungen
Durch über 50 Filialen in Unterschiedlichen Zuständen immer von-bis. Grundsätzlich wird im Berliner Raum mehr in die Verkaufsräume gesteckt als ins Personal. Hier sind es häufig alte heruntergekommene Aufenthaltsräume ohne abschließbare Spinde oder eine angenehme Einrichtung. Werkstattausstattung ist unterschiedlich, selten benutztes Spezialwerkzeug muss man mehrfach anfragen oder sich aus einer anderen Filiale borgen. In der Regel ist aber alles da.
In den Werkstätten gibt es viel zu wenige automatische Montageständer. Der E-Bike-Anteil wird immer höher, aber auch ein Hollandrad ist schwer. Das wäre eine einfache Maßnahme, um die Arbeit zu erleichtern, Verletzungsgefahr zu verringern und die Werkstatt auch für alle ansprechender zu gestalten, die keine 26 Kilo mit einer Hand anheben können, um das einzuspannen.
Mich würde interessieren, wie das in neu errichteten/eingerichteten Filialen aussieht. Es scheint, als wenn das einmal eingerichtet werden würde und danach nie wieder angefasst.
Die neue Kassensoftware hat auch nach einem Jahr immer noch Performanceprobleme und fehlende Funktionen, sodass Basics wie Kundenbestellungen, Ware nachordern mit hohem Aufwand verbunden sind.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Müll wird nach Pappe und Gewerbeabfall getrennt, Schläuche fürs recycling gesammelt oder lokal zum Upcycling abgegeben.
Es gibt werbewirksames Engagement. Spenden an Kindergärten, soziale Einrichtungen oder auch eine Fahrt mit mehreren firmeneigenen Transportern an die ukrainische Grenze um Flüchtende abzuholen gibt es.
Ebenso einen Social Day, bei dem soziale Einrichtungen in den Regionenn unterstütz werden.)
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist immer pünktlich zw. 26. und 29. des Monats.
Es gibt die gesetzliche Altersvorsorge.
Es gibt günstiges Dienstradleasing.
Es gibt Mitarbeiterrabatte (auch für Familienangehörige)
Man kann nach Absprache die Werkstatt für eigene Reparaturen nutzen.
Es gibt eine gedeckelte Umsatzabhängige Teamprovision.
Es gibt eine nach oben offene Einzelprovision.
Bei Sonntagsarbeit wg. Inventur oder Messen gibts Zuschläge.
LJB ist für viele Niedriglohnsektor weit entfernt vom Tariflohn im Einzelhandel. Das ist zwar üblich für die Branche, das macht es aber nicht besser. Kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, bei Kurzarbeit kein Aufstocken, es wurden aber Corona-Prämien gezahlt (die die Einbußen etwas ausgleichen konnten). Inflationsausgleich oder steuerfreie Prämie finden nicht statt, stattdessen die Empfehlung auf Restaurantbesuche und Flugreisen zu verzichten.
Zum 25jährigen Jubiläum gab es für jeden Mitarbeiter einen Einkaufsgutschein, es findet ein mal im Jahr ein Pizzaday statt, wo für die gesamte Belegschaft Pizza bestellt wird. Für das Führungspersonal findet einmal im Jahr eine Fahrt ins europäische Ausland zum Biken statt.
Image
Bei Kunden grundsätzlich ein guter erster Eindruck, insbesondere durch lebenslange kostenlose Inspektion und trotz der aktuellen Situation hoher Warenverfügbarkeit. Den kann man aber nicht immer halten. Lange Wartezeiten von Wochen, bzw. Monaten auf Werkstatttermine, aufgrund von Personalmangel weniger flexible Sofortreparaturen möglich als notwendig. Durch umständliche Abläufe gehen manchmal Bestellungen unter.
Wenn man sich "in der Szene" umhört, dann gilt LJB als zuverlässig aber wenig zahlender Arbeitgeber, bei dem es im Einzelfall durch die Größe an Flexibilität fehlt. Arbeitsumfeld soll angenehmer sein als bei anderen großen Playern. Allerdings gibt es im Berliner Raum genug Konkurrenten im Wettbewerb um kompetentes und bereits gut ausgebildetes Personal.
Karriere/Weiterbildung
Wer will, der kann.
Der Großteil des aktuellen Führungspersonals stammt aus dem Hause LJB und wurde dort auch zu einem Teil ausgebildet. Vermutlich hat das auch was damit zu tun, dass diese dann die Strukturen und Abläufe bereits kennen. Externe bleiben selten lange.
Es gibt ein online Tool zu Produktschulungen, Mitarbeiter werden zu Schulungen der Hersteller wie z.B. Shimano geschickt. Früher gab es mehr Schulungen für alle vor Ort, das fehlt ein bisschen, soll aber wiederkommen.
Viele Filialen bilden handwerklich und/oder kaufmännisch aus, auch die Zentrale. Es gibt Praktikanten aus allen Schultypen. Mal kurze Praktika, mal langfristige.