Nicht zu empfehlen. Insgesamt die schlechteste Erfahrung in meiner beruflichen Laufbahn
Gut am Arbeitgeber finde ich
Große Büros, auch im Sommer angenehm kühl.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Mangelnde abteilungsübergreifende Zusammenarbeit
- Verkrustete Strukturen, wenig Bereitschaft für Veränderungen
- Intransparente Mitarbeiterbeurteilung
- Gehalt im Vergleich mit ähnlicher / gleichwertiger Position in anderen Unternehmen wenig attraktiv
- Geringe Karriereperspektiven
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb der eigenen Abteilung waren die Kollegen überwiegend sehr sympatisch und kollegial.
Abteilungsübergreifend gestaltete sich die Zusammenarbeit jedoch durch das vorherrschende Silo-Denken als schwierig bis teilweise gar unmöglich. Von den Fachbereichen benötigter und zugesagter Input wurde häufig in unzureichendem Umfang, unzureichender Qualität und / oder verspätet geliefert. Für die Projektarbeit erforderliche Informationen wurden teilweise bewusst zurückgehalten bzw. erst sehr verspätet weitergegeben.
Diese Situation erwies sich auf Dauer sehr belastend und trägt meines Erachtens auch zur vergleichsweise recht hohen Fluktuation in der Abteilung bei, da einige irgendwann einfach das Handtuch werfen.
Kommunikation
Kommunikation scheitert häufig an starkem Silo- und Hierarchiedenken.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der eigenen Abteilung in Ordnung.
Abteilungsübergreifend wie oben beschrieben sehr dürftig.
Work-Life-Balance
Hier gehen meiner Erfahrung nach Wunsch und Wirklichkeit deutlich auseinander, vor allem wenn man in einer Schnittstellenfunktion tätig ist.
1) Arbeitszeiten:
Aufgrund der schlechten bereichsübergreifenden Zusammenarbeit (versprochene Zuarbeit wird nicht erbracht, Deadlines werden oft nicht eingehalten etc.) und der in Folge häufig ungerechten Verteilung der Arbeitslast, kam es in meinem Fall an der Schnittstelle häufig zu signifikanter Mehrarbeit. So kam es vor, dass bestimmte Kollegen Freitag Abend nach 20 Uhr immer noch im Büro saßen, während sich andere am Projekt beteiligte Kollegen bereits am frühen Nachmittag ins Wochenende verabschiedeten.
2) Home Office:
Wird nicht gerne gesehen und ist meiner Einschätzung nach auch nur für Kollegen möglich, die sehr weit weg wohnen. Aber auch dann nur mit formellem Antrag.
Mein Eindruck ist, dass hier gegenüber den Mitarbeitern wenig Vertrauen herrscht.
Vorgesetztenverhalten
Vario Plus Beurteilungssystem meinem Eindruck nach eher intransparent und teilweise willkürlich:
Neben den "Muss"-Kriterien gibt es sogenannte "Kann"-Kriterien. Kann-Kriterien, die im regulären Jahresgespräch als "gut" beurteilt wurden, wurden wenige Monate einfach durch andere - vorher nicht beurteilte - Kriterien ersetzt, die dann entsprechend schlechter bewertet wurden. Hier entstand für mich der Eindruck, dass versucht wurde, die Bewertung künstlich nach unten zu drücken.
Ich persönlich habe keine wirkliche Unterstützung von Vorgesetzten erfahren.
Interessante Aufgaben
Für Themen und Projekte, die aufgrund des Wandels der Energiewirtschaft eigentlich dringend angegangen bzw. umgesetzt werden müssten, besteht von vornherein aufgrund kommunaler Interessen und der generellen Risikoaversion des Unternehmens kaum eine Chance auf Umsetzung.
Dies führte dazu, dass man sich häufig monate- oder gar jahrelang mit wenig zielführenden Projekten beschäftigt.
Gehalt/Sozialleistungen
Bezahlung nach TV-V.
Job-Ticket und Energiedeputat sind grundsätzlich gute Zusatzleistungen.
Jedoch ist das Gehalt meiner Erfahrung nach gegenüber einer vergleichbaren Position in anderen Unternehmen eher wenig attraktiv. Dies trägt meines Erachtens dazu bei, dass frei gewordene Stellen oft lange unbesetzt bleiben.
Image
Das gute Image aus der Vergangenheit wirkt noch etwas nach.
Karriere/Weiterbildung
Soweit ich es mitbekommen hatte, werden häufig eher Externe für Leitungs-/ Führungspositionen eingestellt, anstatt internen Mitarbeitern diese Chance zu bieten.
Die Perspektiven für eine Karriere sind somit eher schlecht.