Als Produktionshilfskraft in Industrie und Handwerk vielfältig beschäftigt - gefordert und gefördert werden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Größe des Stellenpools wird effektiv genutzt, sodass man an einen anderen Einsatzort wechseln kann, falls es zu schwerwiegenden Diskrepanzen am Arbeitsplatz kommt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ein Zeiterfassungssystem, bei dem ich wöchentlich
persönlich eine Unterschrift beim Entleiher einzuholen habe, stellt sich mir entwürdigend dar. Vorgesetzte vor Ort sollten auch die Anwesenheit der Leiharbeiter ebenso, wie die der Festangestellten im Auge haben, dokumentieren und mit dem Verleihbetrieb abgleichen. Ich bin oft, wie bettelnd, hinter Verantwortlichen hergelaufen, um von diesen meine Stunden bestätigt zu bekommen.
Verbesserungsvorschläge
Die Bildung eines Betriebsrates bei fluktuierenden Arbeitnehmern ist sicher schwierig, ab einer definierten Belegschaftsgröße aber gesetzlich erlaubt. Ein Mann für ganz Deutschland ist m. E. zu wenig.
Arbeitsatmosphäre
Der Zeitarbeitgeber hat wenig Einfluss auf das Arbeitsklima im Einsatz beim Kunden, wo schon mal ein rauher Ton vorherrschen kann, aber manpower hat immer ein offenes Ohr für meine Befindlichkeit diesbezüglich gehabt.
Hat ein Kunde mich abbestellt, weil ich ihm zu kritisch seine Umgangsformen hinterfragt habe, so hat manpower versucht, mich in ein besseres Umfeld zu vermitteln.
Die drei Sterne berücksichtigen also mehr den allgemeinen Existenzkampf am Arbeitsplatz in Deutschland und weniger die kurzen Zusammenkünfte mit meinen Vorgesetzten* und DisponentInnen.
Kommunikation
Anfragen am Telefon, via mail werden immer schnell und aussagekräftig beantwortet. Ich habe lange, ausführliche und vertrauliche Gespräche über die Zustände beim Entleiher mit meinem Niederlassungsleiter führen können und bin dabei sehr fair behandelt worden.
Regelmäßige Infos zur Wirtschaftlichkeit des Zeitarbeitgebers gibt es nicht - es wird aber mehrmals im Jahr um Teilnahme an einer anonymen Umfrage zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz gebeten.
Kollegenzusammenhalt
Die DisponenInnen sind in der Mehrzahl ehrlich, aufgeschlossen und hilfsbereit. Mit meinem Chef habe ich mich zu 90% auf Augenhöhe unterhalten können. Die Kollegen beim Entleiher sind mitunter ängstlich, ob ich nicht etwa ihren Arbeitsplatz gefährde - vielen bin ich aber nicht begegnet.
Work-Life-Balance
Die Bereitschaft zur Schichtarbeit beim Entleiher wird vorher geprüft! Wünsche werden berücksichtigt. Urlaubsplanung ist immer vom Entleiher abhängig, der Verleiher ist quasi nur Verwalter des Urlaubskontos. Wichtig ist das Führen des Zeitarbeitskontos: hier werden systematisch Überstunden aufgebaut und auf einem Niveau gehalten, um etwaige Pausen zwischen den Einsätzen nicht zu kurzfristigen Kündigungsgründen zu machen. Es werden also Überstunden abgebaut, wenn man eine Weile "nicht vermittelbar" ist. Das muss man akzeptieren können.
Vorgesetztenverhalten
Ich habe die Umstände beim Entleiher bezüglich der Arbeitsschutzhandhabung und der Pausengestaltung bemängelt und mit ein wenig Druck unter Zuhilfenahme der Gewerkschaft VERDI für alle Zeitarbeiter im Betrieb bleibend verbessert. Manpower musste dafür in lange Verhandlungen mit dem Entleiher treten und haben mir das nicht zu Last gelegt.
Interessante Aufgaben
Als Hilfsarbeiter kann man leider keine großen Ansprüche auf qualifizierte und interessante Tätigkeiten stellen. Es gab sicherlich auch Einsätze, die überhaupt nicht meinen Vorstellungen entsprachen, aber in den zehn Jahren Betriebszugehörigkeit hat sich ein roter Faden gefunden, der zu guter Letzt in eine Weiterbildungsmaßnahme auf Abendschule führte, in der ich meinen Facharbeiterbrief erwerben durfte. Manpower hat diesen Lehrgang vorfinanziert und rechnet die Summe wahlweise über das Verbleiben im Betrieb ab.
Gleichberechtigung
Die wenigen Kolleginnen, die ich bei Entleihern antraf, haben nichts negatives zu dem Thema geäußert.
Umgang mit älteren Kollegen
Leider habe ich viele junge Menschen gesehen, die ihre Karriere in der Zeitarbeit starten mussten. Zuletzt waren einige darunter, die, nach langer Betriebszugehörigkeit, in die Übernahme geführt wurden - zwei davon sogar relativ kurz vor der Rente.
Ich selbst bin, wie oben schon aufgeführt, nach erfolgreicher Bewährung, durch Weiterbildung höher qualifiziert worden.
Arbeitsbedingungen
Der Verleiher ist diesbezüglich für die Arbeitskleidung verantwortlich. Hier sind manchmal Feedbacks nötig gewesen, die alle berücksichtigt wurden. Wer hohe Ansprüche bei der Qualität von Schuhwerk und Anzügen hat, sollte sich nicht scheuen, dies zu kommunizieren.
Bei langen Anfahrwegen können Sondervergütungen geltend gemacht werden, Kilometerpauschalen oder Tickets für den Nahverkehr werden bezahlt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier geht mehr vom Entleiher aus, als vom Verleiher. Je größer der Betrieb, um so professioneller die Schulung für Umwelt- und Sozialbewusstsein. Der Verleiher hat einen Hilfsfond für in-Not-geratene Mitarbeiter eingerichtet - und diesen aus ehemaligen Sonderzuwendungen (Geschenkpaket zu Weihnachten) finanziert.
Gehalt/Sozialleistungen
Lohn und Gehalt entspricht den Tariflöhnen. Es hat nie Verzögerungen bei der Zahlung gegeben. Nach längerer Betriebszugehörigkeit habe ich Beschäftigungen mit Sonderzulagen gehabt, die mein Gehalt erheblich gehoben haben
Image
Der moderne Mensch übt sich in Kritik - wenn diese konstruktiv ist, ist sie auch ernst zunehmen. Das Image der Zeitarbeit ist bei meinen Kollegen besser, als bei Angestellten der Entleiher - sicherlich auch aus arbeitspolitischen Gründen. Manpower ist meines Erachtens bemüht, den eigenen Wandel am und mit dem Mitarbeiter zu vollziehen.
Karriere/Weiterbildung
Es ist notwendig, selbst gut unterrichtet und motiviert zu sein, dann kann man seine Wünsche artikulieren. Ich habe an zwei Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen, die jeweils zur Erhöhung der Gehaltsstufe geführt haben.