So wie man sich ein Praktikum bei einer Wirtschaftsprüfung vorstellt, aber nicht wünscht!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Stets höfliche Umgangsformen und kollegiales Team. Flexible Arbeitszeiten und freie Zeiteinteilung ist top.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bis heute auch nach mehrmaliger Anfrage kein Arbeitszeugnis. Mehr als 3 Monate her. Insgesamt sehr enttäuscht und so wie man sich ein Praktikum bei einer Wirtschaftsprüfung vorstellt, aber nicht wünscht.
Verbesserungsvorschläge
Da die Erwartungen durch die Ausführungen im Bewerbungsgespräch über die möglichen Aufgaben sehr hoch waren und dann sowas passiert, ist sehr enttäuschend. Wenn keine Vakanz besteht für PraktikantInnen sollte man keine nehmen. Ansonsten langweilt man sich und nimmt eine sehr schlechte Erfahrung mit. Es kann nicht sein, daß wenn man dann da ist gesagt bekommt, sie sind auch zu einer schlechten Zeit gekommen. Ehrlichkeit für beide Seiten im Bewerbungsgespräch ist wichtig. Eine Roadmap mit Einsatzmöglichkeiten und vorallem offizielle Begrüßung durch die Führungskraft wäre angemessen.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe mein Praktikum am Berliner Standort in den Sommermonaten gemacht. Das große Bürogebäude in der Nähe des HBF war zunächst sehr beeindruckend. Das Gebäude erwies sich jedoch als anonymes Maloch. Gefühlt 50% der Büros waren leer aufgrund von Abwesenheit der Kolleginnen, die sich auf Prüfungen befanden. An meinem ersten Tag wurde ich von der Teamassistenz an meinen Platz geführt und ja dann saß ich da. Zunächst schien niemand sich für mich Verantwortlich zu fühlen. Bis ein Werkstudent sich mir annahm und mir einige Tools zeigte. Nach etwa 3 Stunden kam eine "Führungskraft" und gab mir eine Aufgabe. Zusammenfassen von Aufsichtsratssitzungen. Naja guter Start um rein zukommen. Leider wurde es nicht spannender...
Kommunikation
Die Kommunikation war stets höflich, aber wie erwartet distanziert. Es wurde nur unter jungen Kollegen das "Du" angeboten.
Vorgesetztenverhalten
Wenig Kommunikation und Interesse. Am Ende meiner Zeit kam eine Führungskraft auf mich zu und wir unterhielten, weil er fragte wie ich meine Zeit fand. Ich erwiderte ehrlich, dass ich mir aufgrund meiner Qualifikationen spannendere Einsatzmöglichkeiten gewünscht hatte. Er wusste nicht, dass ich kurz vor meinem Bachelorabschluss stand und wies daraufhin, dass man meine Potenziale besser einsetzen hätte können.
Interessante Aufgaben
Eine 2 wöchige Prüfungsassistenz war mein Highlight. Diese fand nur statt, weil ich einen erkrankten Prüfer zumindest in den Handlangertätigkeiten ersetzen sollte. Die Komplexität der Aufgaben beschränkte sich jedoch auf die Abstimmung von kleinen Konten und Jahresabgrenzungsprüfungen. Eine weitere betriebswirtschaftliche Analyse für einen weiteren Mandanten dürfte ich außerdem machen. Der Rest beschränkte sich ungefähr fast 1 1/2 Monate (von 3) auf die Urlaubsvertretung der Teamassistenzen. Kurzum: Ein wesentlicher Bestandteil meiner Tätigkeit bestand aus dem Binden und Verschicken von Abschlussberichten.
Umgang mit älteren Kollegen
Höflich.
Arbeitsbedingungen
Modernes Gebäude mit Fahrradkeller und Cafeteria. Insgesamt macht die leere der Räume einsam. Freie Zeiteinteilung ist ebenfalls erwähnenswert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das papierlose Büro wird definitiv nicht gelebt.
Gehalt/Sozialleistungen
Beworben hatte ich mich auf ein mehrmonatiges Praktikum. Angeboten wurde mir ein 3-monatiges mit der Option der Verlängerung. Motivation: Aufwandsentschädigung. Da bekommt jeder Praktikant in einem Start-Up mehr. Sehr irritierend berücksichtigt man, die Personalnot und den Ruf etwaiger Prufungdgesellschaften nach jungen Talenten. Gehalt für einen fast Absolvent nicht attraktiv und fair! Mit BVG-Monatskarte, als Nicht Berliner Student sowie Berliner Miete wäre es ein minusgeschaft gewesen. Da geht man lieber zu anderen Unternehmen, wo Mindestlohn für PraktikantInnen Standard ist.