Ein Unternehmen nicht nach Jedermanns Geschmack
Gut am Arbeitgeber finde ich
Eine hervorragende Kantine, wunderbare Kollegialität, eine hohe Bezahlung und Arbeitsplatzsicherheit und viele verschiedene Entwicklungsbereiche.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ein hohes Maß an technischer Inkompetenz und Ignoranz bereits in tiefen, aber noch deutlicher in höheren Führungsebenen was Entscheidungen zur Wertschöpfung angeht. In dieser Firma macht Karriere, wer sich auf Selbstdarstellung konzentriert. Wer sich auf die Schaffung von Wert und Entwicklung konzentrieren möchte, wird hier keine Erfüllung sondern vorallem Frustration und auch Schaden erfahren.
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen sollte seinen Ingenieuren, und damit der treibenden Kraft hinter Innovation und Leistung, nicht nur in Einzelfällen sondern im Allgemeinen einen Grund zum Bleiben bieten; jenseits des Geldes und der Arbeitsplatzsicherheit.
Arbeitsatmosphäre
Sterile Büro- und Technikraum-Umgebung. Effizient und zweckmäßig, aber gleichzeitig wenig annehmlich oder förderlich. So sind z.B. meist unbestuhlte, fensterlose Kaffeeküchen die einzige Art von Aufenthaltsraum bzw. Gemeinschaftsraum in dem überwiegenden Teil der Unternehmensbereiche. Eine moderne Unternehmenskultur wird von HR zwar propagiert, effektiv aber leider nicht oder nur oberflächlich umgesetzt.
Kommunikation
Interne Kommunikation in Projekten und zwischen Abteilungen grenzt teilweise an Chaos bzw. ist nicht vorhanden, was zu erheblichen Redundanzen, Ineffizienz und endlosen Schleifen führt, da die vorgesehenen Unternehmensprozesse nicht praxisnah gedacht sind.
Kollegenzusammenhalt
Meiner Erfahrung nach, d.h. im Engineering, durchweg intelligente, aufgeschlossene und hilfsbereite Kollegen.
Work-Life-Balance
In fast allen Unternehmensbereichen ist flexible Gleitzeit die Regel, wird aber, falls vom Management für nötig erachtet, bereitwillig durch Zusatzregelungen ausgehebelt. Trotzdem unter dem Strich ein vergleichsweise hohes Maß an Flexibilität im Rahmen der Tarifreglung.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten hängt in der Firma MBDA erfahrungsgemäß sehr vom Vorgesetzten ab. In meinem Umfeld haben sich leider insbesondere technisch wenig versierte Personen für die sog. "Linienlaufbahn", d.h. die Ambition, Führung zu übernehmen, entschieden. Es kommt und kam dementsprechend zu Spannungen zwischen den Fachkräften und diesen Führungskräften, die zu aller erst auf die Wahrung ihrer Position und ihres Prestiges bedacht sind und keine inhaltliche Kompetenz aufbringen können.
Interessante Aufgaben
Auch hier starke Schwankungen innerhalb der Firma, im Allgemeinen sind die Aufgaben und Problemstellungen jedoch interessant und erlauben viel persönliche Einbringung.
Gleichberechtigung
Naturgemäß wechselnde Anteile von m/f in den verschiedenen Geschäftsbereichen, alles absolut in Ordnung.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden genauso wie jeder andere Kollege gemäß ihrer Fähigkeiten und, dem Alter entsprechend, ihrer Erfahrungen, wertgeschätzt.
Arbeitsbedingungen
Mittelalterliche IT Strukturen, eklatant unfähige IT Dienstleister und Software, die so unfunktional wie teuer ist - nicht selten wird dies noch durch technische Vorgaben der Bundesrepublik ob des sensiblen Arbeitsfeldes verschlimmert.
Die Büroräume und Einrichtung sind im neu gebauten Unternehmensbereich auf moderem Stand, ruhig und gut zu F&E geeignet, allenfalls die Klimatisierung lässt (sowohl im Winter als auch im Hochsommer) zu wünschen übrig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nur zu Publicity-Zwecken vorhanden. Intern hat Umwelt- und Sozialbewusstsein allerletzte Priorität.
Gehalt/Sozialleistungen
Sehr gutes Gehalt für Ingenieure gemäß Tarif mit vielen Zusatzleistungen.
Image
Berechtigterweise ein durchwachsenes Image als Rüstungslieferant auch an Drittstaaten.
Karriere/Weiterbildung
Bei Interesse an Weiterbildung bietet das Unternehmen viele Möglichkeiten, dergleichen wahrzunehmen.