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Bewertung

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2024

Guter Arbeitgeber, Zukunftsfähigkeit aber fraglich

4,1
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei mbda-deutschland in Schrobenhausen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Arbeitszeitmodelle, Gehalt, Kollegenzusammenhalt

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Interne Kommunikation, fehlendes Engagement bei der Auftragsgewinnung

Verbesserungsvorschläge

Es sollte viel transparenter gemacht werden, welche Anstrengungen die Führungsetage unternimmt, mehr Aufträge ins Haus zu bekommen. Als Mitarbeiter des Fußvolks drängt sich einem der Eindruck auf, dass viele der häufig genannten Zukunftsprojekte Luftschlösser sind und die Führungsetage eher wartet und hofft, statt selbst etwas für die Akquirierung zu tun.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist insgesamt trotz der Restrukturierung gut. Unter Kollegen arbeitet man gut zusammen, der Umgangston ist überwiegend sogar freundschaftlich.
Die Restrukturierungsmaßnahmen drücken natürlich merklich die Stimmung. In der Belegschaft merkt man deutlich, dass das Gefühl vorherrscht, die oberste Leitung - die eine maßgebliche Verantwortung für die schlechte Situation trägt - zieht sich komplett aus der Verantwortung. Während fast 300 Stellen gestrichen werden, bleiben Geschäftsführer und der weitere Kreis der Geschäftsleitung im Amt. Teilweise werden sogar komplett neue Bereiche geschaffen, um ehemaligen externen Beratern, die ein Großprojekt hätten an Land ziehen sollen, nach ihrem Scheitern eine Führungsrolle für Zukunftsthemen zu geben. Das versteht man in der Breite der Belegschaft nicht.

Kommunikation

Man wird überflutet mit Nachrichten aus der europaweit agierenden Gruppe, die für den Arbeitsalltag in Deutschland wenig Relevanz hat. Bezüglich der laufenden Restrukturierung wird viel kommuniziert, entscheidende Schlüsselthemen werden aber häufig im Hinterzimmer diskutiert und erst im Nachhinein bekannt.

Kollegenzusammenhalt

Das einzige, was für die MBDA in Zukunft den Erfolg sichern kann.

Man unterstützt sich bestmöglich. Insbesondere durch die starken Stellenkürzungen bei gleichzeitig eigentlich hoher Arbeitslast ist es häufig notwendig, auch über den eigenen Aufgabenbereich hinaus Kollegen zu helfen.

Work-Life-Balance

Trotz allem weiterhin gut. Durch die strikte, minutengenaue Erfassung von Arbeitszeiten können Überstunden 1:1 abgefeiert werden. Durch die viermonatlich stattfindende Kappung von über einen 40h-Saldo hinausgehenden Überstunden ist man als Angestellter dazu angehalten, die Überstunden auch wirklich abzubauen.

Home Office ist mittlerweile - als positiver Nebeneffekt von Corona - absolut gängig und etabliert. Das gibt den Mitarbeitern recht viel Flexibilität.

Vorgesetztenverhalten

Hängt stark von den einzelnen Personen ab. In meinem unmittelbaren Umfeld bin ich sehr zufrieden.

Anders sieht es vor allem bei der obersten Leitung aus. Man hat nicht das Gefühl, dass in der aktuell schwierigen Lage die richtigen Personen am Steuer stehen. Streng genommen fühlt es sich nicht einmal so an, als wüssten sie, wie man das angepeilte Ziel (mehr Effizienz, mehr Aufträge) erreichen kann.

Interessante Aufgaben

Die MBDA ist kein Allerweltsunternehmen. Der Defence Bereich ist aus meiner Sicht etwas besonders, die Produkte alles andere als alltäglich.

Gleichberechtigung

Leider nach wie vor wenige Frauen in Führungspositionen. Stellenweise scheint es sich zu bessern, andererseits gehen im aktuellen Restrukturierungsprogramm auch wieder sehr viele Frauen.

Mitarbeiter mit Migrationshintergrund oder anderen Staatsbürgerschaften findet man hier nur sehr selten, das liegt aber vor allem am Geschäftsfeld. Insbesondere bei Personen mit engen familiären Verbindungen in die Krisengebiete und "Schurkenstaaten" dieser Erde ist eine Beschäftigung meist rechtlich nicht möglich.

Umgang mit älteren Kollegen

Die MBDA hat ein recht hohes Altersgefüge. Im Zuge des Stellenabbaus gehen nun natürlich viele Alte, allerdings mit einem recht beträchtlichen goldenen Handschlag oder einem üppigen Altersteilzeitvertrag.

Ansonsten hatte ich nie das Gefühl, dass alte Kollegen negativ behandelt werden. Im Gegenteil, einige eher wenig leistungsstarke Kollegen wurden lange Zeit recht klaglos mitgezogen. Man rollt dann zwar hin und wieder mit den Augen, aber rausgeekelt o.Ä. wurde - soweit mir bekannt - niemand.

Arbeitsbedingungen

Moderne, nicht zu enge Büros. Recht gute IT-Ausstattung, allerdings hin und wieder mit Performanceschwächen. Die teilweise technisch hoffnungslos veralteten Office-Templates nerven zuweilen.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt und Sozialleistungen sind hervorragend. Die Bezahlung erfolgt nach IG-Metall Tarifvertrag, allerdings mit dem Schmankerl, dass ein Teil der Leistungszuschläge pauschal ausgezahlt wird. Dadurch ist das Gehalt letztlich wirklich üppig. Eine betriebliche Altersvorsorge und eine außerordentlich gute Berufsunfähigkeitsversicherung runden das Paket ab.

Karriere/Weiterbildung

Früher hätte ich diesen Punkt besser bewertet, aber nach dem massiven Stellenabbau hat man nicht das Gefühl, besonders gute Karrierechancen. Außerdem entsteht der Eindruck, dass das Fortkommen vor allem an der Zugehörigkeit bestimmter Seilschaften hängt. Am Ende der Restrukturierung werden viele Schlüsselpositionen mit Personal aus dem gescheiterten TLVS-Projekt besetzt sein. Das hinterlässt dann schon ein Geschmäckle.

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