Nie wieder!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Da muss man lange überlegen, um positive Punkte zu finden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die ergeben sich bereits aus den oben genannten Punkten.
Verbesserungsvorschläge
Wenn McDonalds nicht den Anschluss am Arbeitsmarkt verpassen will, sollten die Gehälter massiv steigen. Wenn ein Schichtführer im Gebiet West brutto 11,75 Euro die Stunde bekommt, dann sollte das eigentlich im Minimum das Gehalt eines normalen Mitarbeiters sein. Macht euch klar, das seit der Einführung des Mindestlohns die Vergleichbarkeit von Arbeitsbedingungen oft den Unterschied machen. Wenn ich für Mindestlohn z.B. bei Yves Rocher arbeite, hab ich keine Küchengerüche, hab ich keine Nachtschichten, steh ich nicht bei 35 Grad Hitze noch am Grill und schwitze. Nicht nur eure Arbeitsbedingungen sind mies, der ganze Negativeindruck wird auch noch durch das niedrige Gehalt verstärkt.
Arbeitsatmosphäre
Stress, permanente Unterbesetzung, massive Personalfluktuation, Sparzwang auf Kosten der Mitarbeiter trotz hoher Umsätze
Kommunikation
Dienstpläne wurden willkürlich im MOnatsverlauf geändert. Als Info dafür gab es einen Zettel hinter der Stempelkarte: Schichtänderung! Morgen bitte von 12-21 Uhr statt 9-18 Uhr. Da der größte Teil der Leute befristet ist, hat da niemand etwas gegen gesagt.
Kollegenzusammenhalt
Das Team war trotz ständiger Änderungen in der Zusammensetzung toll. Man versuchte sich gegenseitig zu unterstützen.
Work-Life-Balance
permanente, kurze Schichtwechsel, häufige Anfragen ob man arbeiten kann auch an eigentlich freien Tagen, restliche Urlaubstage musste ich mit ins neue Jahr nehmen, weil sie angeblich nicht abgebaut werden konnten. Als ich mehrfach nachfragte, was denn nun damit sei, teilte man mir im April mit, dass die leider verfallen wären.
Vorgesetztenverhalten
Straffe Führungskultur. Das Wort der Restaurantleitung war Gesetz. Massiver Fokus auf 100%ige Standardeinhaltung, exorbitanter Sparzwang. Fachlich ist ihm nichts vorzuwerfen, aber das menschliche blieb auf der Strecke.
Gleichberechtigung
Weibliche Angestellte hatten es nicht leicht, wenn sie alleinerziehend waren oder das Kind krank wurde. Man erwartete, dass solch private Sachen anderweitig geregelt wurden. Die Arbeit geht schließlich vor. Allerdings hat sich unser Chef in seinem Anspruch dort auch selbst nicht ausgeschlossen.
Umgang mit älteren Kollegen
Mein Restaurant war kein guter Platz für ältere Kollegen. Das lange Stehen, die hohen Anforderungen bzgl. Stressbewältigung und Leistungsfähigkeit waren oft eine zu hohe Hürde. Für mich befremdlich waren auch solche Crewplakate im Aufenthaltsraum mit Slogans wie "Ab hier Gas(t)geber." Umsatz, Umsatz, Umsatz war die Devise. Ich hatte eine Kollegin, die schon Anfang 50 war und Probleme mit den Kniegelenken hatte. Sie hielt den Leistungsdruck nicht mehr aus. Nach erfolgtem Hamburger Model war sie irgendwann aus dem Dienst verschwunden.
Arbeitsbedingungen
Bis auf 30 Minuten Pause 8 Stunden am Tag stehen, teilweise schwere Lasten bei Auffüllarbeiten schleppen, Lärm, Fettgeruch und Reinigungsmitteldämpfe, massiver Wechsel zwischen schwächeren und starken Umsatzzeiten (bei minimaler Besetzung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der erzeugte Müll eines McDonalds ist gewaltig. Stromkosten wahrscheinlich exorbitant. Ich kenne keinen genauen Zahlen, aber die Umweltbilanz eines solchen Ladens dürfte erschreckend sein. Selbst wenn Müll getrennt wird, sollte oberste Priorität doch die Müllvermeidung sein.
Gehalt/Sozialleistungen
Wenige Cent über Mindestlohn, Nachtzuschlag ab 23 Uhr wenn mindestens bis 1 Uhr gearbeitet wird. Feiertagszuschlag hab ich nie bekommen, da unser Restaurant in einem Einkaufszentrum lag und da immer geschlossen war. Das Gehalt reicht nicht zum leben aus.
Image
Die Erwartung, die ich hatte , stimmte mit der Realität nicht überein. Viele Kollegen waren extrem unzufrieden. Man fühlt sich wie ein Hamster im Hamsterrad. Häufigste Unzufriedenheitsgründe meiner Kollegen waren das miese Gehalt, die hohe psychische und körperliche Belastung, die fehlende Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, der lächerliche Spagat zwischen offiziellem Standart und dem täglich gelebten Sparzwang. Standart existierte nur auf dem Papier und wurde maximal zum BSV gelebt.
Karriere/Weiterbildung
Eher schlecht. Innerhalb der Crew konnte man Crewtrainer werden. Eine Position, die mehr Aufgaben und Verantwortung brachte, aber kein besseres Gehalt. In kleineren Läden gab es die Möglichkeit Crewchief zu werden. Der ist normalerweise nur als Teilschichtführer zuständig, wird aber vor Ort für alle Abläufe (Warenbestellung, Bargeldtransfer, Schichtführung vor Ort) verantwortlich gemacht. Sein Gehalt lag knapp nen Euro pro Stunde höher als das eines normalen Mitarbeiters. In größeren Stores konnte man vielleicht noch Schichtführer werden. Und das war dann schon das Ende der Karriere.