Kritik aus der Sicht von einem Angestellten bei einem Franchisenehmer:
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kapitalistisch gesehen hat diese Firma ihr volles Potential erreicht. Bringst du viel Umsatz wirst du befördert ansonsten gefeuert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ma einstellen, die kein oder schlecht Deutsch können (Chance geben und dann ausnutzen).
Verbesserungsvorschläge
Personalpolitik. Franchisenehmer sollten mehr überwacht/ kontrolliert werden. Diese sehen die Firma nur als persönliche Gelddruckmaschine, indem sie die Marke in den Schmutz ziehen (Image). Und die erwähnte Kritik oben.
Arbeitsatmosphäre
Aufgrund der internationalen Mitarbeitervielfalt hat es sehr viel Spaß gemacht. Der hohe Leistungsdruck in Verbindung mit bewusst weniger eingeplantem Personal in einer Schicht, sowie das Ausbügeln von Fehlern nicht eingearbeiteter MA, hat sich die Arbeitsatmosphäre auf jeden einzelnen MA sehr gereizt ausgewirkt.
Kommunikation
MA die kein oder sehr schlecht Deutsch sprechen haben verloren. Ihnen kann man bedingt oder nur mit Hilfe eines übersetzenden Kollegen wichtige Informationen vermitteln. Teilweise entstehen kleine „Freundeskreise“ (z.B. MA die die gleiche Herkunft haben), über die gegenseitig gelästert wird.
Kollegenzusammenhalt
Da ich in mehreren Restaurants gearbeitet habe, habe ich mehrere Szenarien erlebt. In einem waren alle sehr freundlich und hilfsbereit gegenüber, in anderen wie in „Kommunikation“ beschrieben.
Work-Life-Balance
Wenn man bei McDonald´s arbeitet hat man so gut wie keine Freizeit mehr. Nahezu fast täglich wechselnde Schichten, sodass man alle privaten Termine oder Einkäufe etc. an den freien Tag legen muss und so der Tag auch wieder vorbei ist. Teilweise wird auf wunschfreie Tage geachtet (kommt darauf an ob man es verdient). Und wenn man mal frei hat, klingelt oft das Telefon, weil sich jemand krank gemeldet hat, der dem hohen Leistungsdruck nicht standgehalten hat. Freie Tage werden zu 95% einzeln vergeben und nicht zwei Tage hintereinander, was zum Nachteil der körperlichen und seelischen Erholung ist. Die ausländischen und unwissenden Kollegen werden ausgenutzt, was die Arbeitszeit angeht. Sie arbeiten oft länger als 10 Stunden oder mehr als 12 Tage in Folge. Wenn man sehr gute Leistungen bringt arbeitet man jeden Tag in der am stärksten frequentierten Zeit von 12-21 Uhr, sodass der ganze Tag der Arbeit gewidmet wird.
Vorgesetztenverhalten
Bei auffallend guter Leistung werden MA übertrieben bevorzugt und am Ende noch mehr ausgenutzt als die anderen. Allen anderen wird gesagt, man müsse das machen was einem gesagt wird, sonst fliegt man raus. Damals wurde mir auch eine Ausbildungsverkürzung nur mit Widerwillen bewilligt um Kosten zu sparen. Bei dem Gedanken 6 Monate mit Azubigehalt selbständig und ohne SLT, Schichten zu führen (was eigentlich laut Firmenrichtlinien verboten ist), hat es mir gereicht. Erst nach dem Einschalten der IHK wurde meine Ausbildung verkürzt.
Interessante Aufgaben
Sehr viele Systemrichtlinien (Standards) müssen in kürzester Zeit unter Druck und selbstständig auswendig gelernt werden. Jeden Tag die gleiche Tätigkeit - Routine - was für den einen der Wunsch und dem anderen der Albtraum ist.
Gleichberechtigung
Keine Diskriminierung weder über Herkunft, Religion noch über das Geschlecht. Nur Beurteilung nach Supertalentiert, Freunde und die anderen, denen keine Aufmerksamkeit gewidmet wird, außer dieser hat Mist gebaut.
Umgang mit älteren Kollegen
In meinem Restaurant nie Probleme gehabt. Auf das Wohlergehen der älteren wird geachtet.
Arbeitsbedingungen
Meine Kritik zu den Arbeitsbedingungen wurden schon oben öfters erwähnt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Viel mehr Schein als Sein. Hauptsache überall wo Müll getrennt werden sollte sind How To Anweisungen mit Bebilderung, sodass sich der Konzern absichern kann mit „Wir haben es euch doch gesagt wie“. Die internen Lebensmittelkontrolleure (Field Consultans) sehen auch weg wenn der Umsatz stimmt.
Gehalt/Sozialleistungen
Nicht annähernd gerechte Entlohnung als SF. MA mit viel Nachtschicht verdienen fast gleich viel (Ich gönne es ihnen). Aber für mich als SF zu wenig. Die DeHoGa sollte bessere Tarifverträge aushandeln. Wenn man bei McDonald´s direkt unter Vertrag gestellt wird und nicht bei einem Franchisenehmer kann man mit ca. 25% mehr Gehalt für auch noch bessere Arbeitsbedingungen bekommen.
Image
Schlecht. Image als Müllverursacher vor allem wenn das Restaurant in der Innenstadt oder in der Nähe eines Wohngebietes ist. Man sieht schon 1km vorher nur an dem Müll, dass irgendwo ein Mc ist. Viel Farbe und kindliches Marketing ködert die Kinder um sie langfristig ans Unternehmen zu binden und die Liquidität zu sichern.
Karriere/Weiterbildung
Schnelle Karriere bei hervorragender Leistung, was heißt so gut wie keine Freizeit mehr zu haben. Tätigkeiten nachzugehen, obwohl man die eigentlich erforderlichen internen Kurse nicht absolviert hat. D.h. Weniger Gehalt für mehr Verantwortung bzw. Arbeit. Ich als Azubi im 2. LJ war schon selbstständig am Schichten für das Azubigehalt, führen.
Arbeitgeber-Kommentar
Liebe ehemalige Kollegin, lieber ehemaliger Kollege,
vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, uns zu bewerten.
Das was du hier schreibst, klingt nicht gut und wir würden uns sehr freuen, wenn du uns deine Erfahrung noch einmal unter service@mcdonalds.de genauer schilderst. Das gibt uns die Möglichkeit, uns persönlich mit dir in Verbindung zu setzen und deinen Anmerkungen nachzugehen.
Für deine private und berufliche Zukunft wünschen wir dir nur das Beste.