Stets bemüht, aber erfolglos im Umgang mit den Wertschöpfern
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nach 32 Jahren Anschluss der neuen Bundesländer an die alten und 20 Jahren Firmenbestand als Daimler-Tochter immer noch auf Billiglohnniveau. Nur in Polen wird noch billiger produziert. Aber zumindest dort dreht sich der Stern auf dem Werksdach.
Verbesserungsvorschläge
Gleiches Geld für gleiche Arbeit. Gleiche Arbeit für gleiches Geld. 35 Stundenwoche bei mindestens Entgeltgruppe E5 statt E2 sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. DIe Kollegen mit Stern verdienen pro Jahr mindestens 12000 Euro netto mehr bei weniger Stunden.
Arbeitsatmosphäre
Akkordarbeit am Fließband.
Kommunikation
Findet praktisch nicht statt. Um jede wichtige Info muss man sich selbst bemühen. Regelkommunikationen sind nur willkommene Zusatzpause ohne nennenswert relevanten Inhalt.
Kollegenzusammenhalt
Meist super. Gibt aber auch viele große Kinder mit öfter mal Böckchen und ewigem Nachgetrage. Und natürlich auch Petzerei. Sollten erwachsene Menschen besser wissen und können.
Work-Life-Balance
Nicht vorhanden. Stückzahl geht ausnahmslos immer vor. Persönliche Belange wie z.B. wichtige und teils kostenintensive Termine werden rigoros dahinter eingeordnet. Wie der Angestellte das dann managed? Interessiert MDC nicht! Außer, der Status oder die Nase passt. Vernünftiges Planen ist dank kurzfristigster und unverbindlicher Arbeitszeitveröffentlichung nicht möglich.
Vorgesetztenverhalten
In den niederen Rängen meist recht gut. Gibt natürlich auch solche, die Arbeit nicht erfunden haben und jede kleine Belastung oder besser Belästigung dann am untergebenen Störenfried auslassen. Je höher der Rang, desto realitätsferner und gleichgültiger ist der Umgang mit dem Fußvolk.
Interessante Aufgaben
Fließbandarbeit. Zumindest wurde das Verheizen aus den früheren Jahren stark eingedämmt durch Rotation.
Gleichberechtigung
Gleich und gleich ist nicht gleich. Manche sind gleicher als andere.
Umgang mit älteren Kollegen
Arbeite oder benutze das Loch in der Wand, das der Maurer da gelassen hat.
Arbeitsbedingungen
Man könnte bei Vielem auf den Gedanken kommen, das Anlagen und Werkzeug schon einmal gedient haben im Mutterunternehmen. Wobei sich das zumindest bei händischem Werkzeug und dem inzwischen sehr flotten Austausch von defektem Werkzeug deutlich gebessert hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wirklich sehr bemüht. Mülltrennung top. Arbeitsschutzhandschuhe z.B. allerdings werden seit je her als Kostenfaktor (die Billigsten der Billigsten und bitte nur ein Paar pro Schicht) angesehen und dienen eher zum Schutz des Materials als der Hände.
Gehalt/Sozialleistungen
Mittlerweile auch nur noch ostdeutscher Durchschnitt. Eine aktuelle Nachfrage (01/2022) innerhalb des Bundestages ergab, das Ostdeutsche im Schnitt pro Jahr 12.000 Euro weniger als ihre Kollegen im Westen verdienen. MDC/Daimler kann da als repräsentativ gelten, denn 1000 Euro ist praktisch der (Netto-)Unterschied monatlich zwischen Kölleda und den anderen Werken in Deutschland (Echte Entgeltbescheinigungen aus Untertürkheim und Kölleda wurden verglichen). Die Ausrede "Tarifgleichheit" ist da nur scheinheilig. Denn in Kölleda wird etliche Entgeltgruppen niedriger bezahlt als z.B. in Stuttgart und Berlin. Zudem gibt es riesige Unterschiede bei Zusatzentgelten. Am gravierendsten: Während alle, die offiziell unter dem Stern arbeiten, jährliche eine Gewinnbeteiligung von mehreren Tausend Euro erhalten, bekommt man in Kölleda, wo die Hälfte aller Daimler-Verbrenner produziert wird, nichts. Keinen cent vom Konzerngewinn. Bezeichnend!
Image
Bis 2013/14 noch top. Seither zählt intern nur noch Stückzahl und Kosten. Seit "der Doktor" weg ist, ist die freundliche und immer optimistische Grundstimmung verschwunden. Der Spaß, auch in Form von Firmenevents, wurde komplett runtergefahren. Corona gabs damals noch nicht.
Alle zwei Jahre darf und sollte (nicht müssen) der Angestellte einen Tag umsonst arbeiten, damit MDC wohltätig spenden (dagegen ist grundsätzlich nichts auszusetzen, am "wie" schon) kann. Gegen Spendenquittung...Na ja. Futter fürs eigene Pferd und so...
Karriere/Weiterbildung
Ein altes Sprichwort sagt: Beziehungen schaden nur dem, der keine hat. Mehr muss man dazu nicht sagen.