Die MGO - Ein Fall für die Presse
Gut am Arbeitgeber finde ich
Moderne Produktion in der Druckerei
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die MGO hat dutzende hässliche Töchter: Tarifungebunden ist man sowieso, aber in den Tochtergesellschaften fehlt meistens auch der Betriebsrat, der z.B. bei Kündigungen zustimmen muss. Damit lassen sich Mitarbeiter nach Gutsherrenart entsorgen. Das funktioniert bei unbefristeten Arbeitsverträgen regelmäßig so: 1. Man macht es dem Mitarbeiter ungemütlich, in der Hoffnung, dass er selbst geht. 2. Man fordert ihn auf, kurzfristig einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben und droht mit der Kündigung 3. Ausspruch der ordentlichen Kündigung 4. Man fragt nach, ob er nicht doch den Aufhebungsvertrag unterzeichnen möchte?! 5. Fristlose Kündigung (ohne Begründung) 6. Der Mitarbeiter muss Kündigungsschutzklage einreichen. Erstmals im Laufe des Verfahrens gibt die MGO Kündigungsgründe an – sie sind frei erfunden und unhaltbar. (Aber der MGO kommt es ja auch nicht darauf an, die Klage zu gewinnen, s.u.) 7. Der Mitarbeiter wird vom Arbeitsamt gesperrt, erhält also kein ALG, da er ja vermutlich gegen seine arbeitsvertraglichen Pflichten verstoßen hat. Bis er nachgewiesen hat, dass dies falsch ist, vergehen Wochen und Monate. Durch diesen max. Druck wird der AN für eine Auflösung weichgekocht
Verbesserungsvorschläge
Den Worten Taten folgen lassen
Arbeitsatmosphäre
Insbesondere die Unternehmensführung sorgt dafür, dass Fairness und Vertrauen sich bei der MGO nicht entwickeln können. Die Vorgesetzten loben zunächst überschwenglich, stehen aber nicht für ihre Mitarbeiter ein.
Kommunikation
Die Kommunikation auf allgemeiner Ebene funktioniert gut, wobei die vielen Versprechen nicht oder verspätet eintreten und meistens nicht zum gewünschten Erfolg führen. Über Marketingunterstützung erfährt man wenig.
Kollegenzusammenhalt
Die meisten Kollegen gehen freundlich und hilfsbereit miteinander um.
Work-Life-Balance
Das bestimmt der Mitarbeiter selbst: Wenn man etwas erreichen möchten, muß man überdurchschnittlichen Einsatz bringen, wenn man sich nicht aufarbeiten möchte - merkt es wahrscheinlich auch niemand...
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzen haben wenig Befugnisse und agieren Top-down. Sie loben begeistert und stellen Unterstützung in Aussicht, wollen dann aber nichts mehr davon wissen, weil sie nicht in der Lage sind, notwendige organisatorische und personelle Voraussetzungen für ihre postulierten Ziele zu schaffen. Wesentliche Zusagen werden ständig wiederholt, aber nicht eingehalten.
Interessante Aufgaben
Positiv, allerdings nur bedingt umsetzbar.
Gleichberechtigung
Vordergründig ja, allerdings wurde ein männliche Kollege gleichen Alters u. mit gleichen Voraussetzungen von Beginn an vorteilhafter vergütet als seine weibliche Kollegin.
Umgang mit älteren Kollegen
Vordergründig in Ordnung, die Hire-und-Fire-Mentalität ist aber für ältere Kollegen ein größeres Problem als für Studienabgänger.
Arbeitsbedingungen
Nicht überall wurde renoviert. Mitarbeiter werden an engen Arbeitsplätzen in überhitzten Räumen zusammen gepfercht, es ist laut und stickig. Die Sanitärräume sind veraltet und ungepflegt, der Fuhrparkt hat ausgedient.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine nennenswerten, intern wahrnehmbaren Initiativen. Der Verzicht auf Klimaanlagen spart Energie. Keine Mülltrennung im Büro. Pool-Fahrzeuge haben bis zu 320.000 km drauf, da ist auch öfter mal was defekt. CSR: Zu seinem runden Geburtstag hat die Geschäftsführung der MGO seine Mitarbeiter dazu aufgefordert, für einen von ihm definierten wohltätigen Zweck zu spenden.
Gehalt/Sozialleistungen
Positiv ist die betriebliche Altersvorsorge (Direktversicherung). Gehälter werden spätestmöglich ausgezahlt. Die Höhe kann ca. 50 % der Vergleichsgehälter entsprechen. Gesetzliche Gehaltsbestandteile wie Urlaubsentgelte, Zuschläge wurden nachweislich in einigen Fällen nur ausgezahlt, wenn der Mitarbeiter dies mehrfach selbst oder aber anwaltlich einforderte.
Image
Die MGO präsentiert sich gerne als attraktiver, sozialen Arbeitgeber – die Realität sieht anders aus.
Beispiel für die ausgelobten Benefits: Die KITA in Bamberg bietet ganze 8 Plätze – zu stattlichen Betreuungskosten. Gesetzliche Gehaltsbestandteile wurden in einigen Fällen nur ausgezahlt, wenn der Mitarbeiter dies mehrfach selbst oder anwaltlich einfordert.
Einer der MGO-Unternehmensbereiche hatte innerhalb eines Jahres eine Fluktuation von über 30 % Die Hälfte der ausgeschiedenen Mitarbeiter hat dort selbst gekündigt, den anderen wurden ihre befristeten Verträge nicht verlängert oder sie wurden während der Probezeit und auch später (s.u.) entlassen.
Deren Führungskräfte machen bewusst und wiederholt Zusagen, von denen sie wissen, dass sie nicht eingehalten werden – und proklamieren nach außen ihren vermeintlichen Erfolg und Expansionskurs. Die gleichen Führungskräfte fordern ihre Mitarbeiter (und Kind und Kegel) auf, die MGO in den Sozialen Medien und auf Bewertungsportalen positiv zu bewerten.
Aber Vorsicht: der schöne Schein trügt!
Karriere/Weiterbildung
Die MGO bietet Trainings an.
Training-on-the-Job: Bei schlechter Bezahlung sind die Mitarbeiter häufig schlecht ausgebildet – besonders nachteilig ist das für die vielen Berufsanfänger, die auf die Fachkompetenz der Kollegen angewiesen sind, um sich weiter zu entwickeln.