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Medizinische 
Hochschule 
Hannover
Bewertung

MTLA-Ausbildung: Theoretisch interessant, praktisch nicht so toll, Kommunikation miserabel.

2,2
Nicht empfohlen
Auszubildende/rHat zum Zeitpunkt der Bewertung eine Ausbildung zum/zur Auszubildende/r bei Medizinischen Hochschule Hannover in Hannover absolviert.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- die Bezahlung, die i.d.R. pünktlich überwiesen wird

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- mangelhafte Kommunikation (selbst externe Dozenten bemängeln das und vergleichen vorsorglich ihren Stundenplan mit denen der Azubis)
- regelmäßiger Unterrichtsausfall (auch außerhalb Coronas)
- Dozenten vertauschen gerne mal Kurse und wissen nicht, wie weit sie im letzten Vortrag mit dem Stoff gekommen sind und wann Klausuren angesetzt wurden
- Durcheinander bei den Urlaubsanträgen
- Lehrerinnen wissen oft nicht mehr als im Unterrichtsskript steht
- Das Sekretariat der Schule weiß meist über nichts Bescheid. Hier fallen oft nur Standardfloskeln: "Also das weiß ich nicht." oder "Das ist mir neu." oder "Ne, das geht nicht."

Verbesserungsvorschläge

-Kommunikation sollte stattfinden. Falls überhaupt Informationen verbreitet werden, dann werden sie nur einem Schüler mitgeteilt und der soll zusehen, wie er es allen anderen weitergibt. Hier wäre es besser, wenn die offiziellen Kanäle genutzt würden, wie den E-Mail-Verteiler, sodass alle erreicht werden und auch jeder dann Bescheid weiß, dass die Information korrekt ist.
-Urlaubsanträge sollten bereits vorher für alle Azubis ausgefüllt sein, da wir alle zur gleichen Zeit und von der Schule festgelegten Zeit Urlaub nehmen müssen. Die jetzige Situation, dass vorgesagt wird, wann Urlaub genommen werden soll (auch hier gerne wieder über einen einzelnen Azubi und nicht offizielle Kanäle), ist ein Durcheinander und könnte durch die vorher ausgefüllten Anträge, die von den Azubis einfach unterschrieben werden, vereinfacht werden.
-Arbeitsmaterialien, wie Schutzbrille, Peleusball und Skripte sollten vom Arbeitgeber gestellt und nicht von den Azubis selbst besorgt bzw. ausgedruckt werden müssen.
-Die empfohlene Bücherliste sollte aktualisiert und vor der Ausbildung bereitgestellt werden. Unverständlich ist für mich auch, dass bei Erweiterung der Liste Bücher aufgenommen werden, die es teilweise seit Jahrzehnten nicht mehr zu kaufen gibt.

Die Ausbilder

Die Dozenten der MHH sind in Ordnung, manche motivierter als andere. Oftmals wissen sie aber nicht, wo sie zuletzt im Stoff stehen geblieben sind oder wann eine Klausur geschrieben wird. Viele rattern ihren Stoff auch einfach runter ohne motiviert zu sein. Ausnahmen bestätigen hier die Regel.
Die MTLA-Lehrkräfte machen 0815-Unterricht. Stoffliche Fragen außerhalb des Skripts können meist nicht beantwortet werden. Gerne stören die Lehrkräfte auch gegenseitig ihren Unterricht und laufen für ein kleinen Plausch von einem zum anderen.
Mit Online-Unterricht happert es gewaltig, selbst nach fast einem Jahr Corona sitzen einige vorm Computer als wäre es ihr erstes Mal.

Spaßfaktor

Ich gehe nur ungern zu dieser Schule. Irgendwas geht meistens schief, sodass was ausfällt, Informationen nur an wenige Schüler weitergegeben werden und diese Infos dann von einem zum anderen getragen werden müssen. Den Klausurnoten muss man meist hinterherrennen. Wenn dann die Wissenschaftler der MHH von sich aus sagen, dass das, was man in der Schule praktisch lernt, seit Jahren in der Routine nicht mehr eingesetzt wird, dann mag das zwar ein didaktisch sinnvolles Vorgehen sein, zu wissen wie in den 70er Jahren gearbeitet wurde, aber motivierend ist es nicht.

Aufgaben/Tätigkeiten

Es findet abwechselnd Theorie seitens der MHH-Dozenten statt und die praktischen Einheiten von den MTLA-Lehrerinnen in der Schule. Im Grunde sind die praktischen Tätigkeiten aber immer das Gleiche. In Klinischer Chemie nur pipettieren, Histologie nur schneiden und Stunden vor einer Färbereihe sitzen, Hämatologie stundenlang ins Mikroskop schauen. Mikrobiologie ist interessanter und erfordert etwas nachdenken.

Variation

Die Theorie in der Ausbildung ist interessant, da Mikrobiologie, Klinische Chemie, Hämatologie und Histologie coole Themen sind. Die Praxis ist dafür eher langweilig und besteht oft aus immer denselben Schritten. Im 3. Ausbildungsjahr ist man für ein halbes Jahr in den Laboren der MHH oder außerhalb.

Respekt

Die Lehrerinnen sind überwiegend freundlich, allerdings ist es schon respektlos, wenn regelmäßig Unterricht ausfällt (unabhängig von Corona, sondern auch schon davor), die Azubis dann warten, ohne dass jemand kommt und selbst nach den Dozenten telefonieren müssen oder nachfragen, ob überhaupt noch etwas stattfindet.

Karrierechancen

Man wird MTLA und bleibt MTLA. Man kann noch Leitende MTLA werden oder "Lehrkraft" an einer Berufsschule. Die Fachweiterbildungen führen weder zu einem höheren Gehalt, noch darf man dann im Labor mehr machen. Es wird gesagt, man könne danach studieren, aber dann ist man halt auch keine MTLA mehr, sondern hat sich für einen anderen Beruf entschieden.
Es wird gerne auf den MTA-Mangel hingewiesen, jedoch hält der sich im Labor, im Gegensatz zu anderen MTA-Fachbereichen, in Grenzen. Das deutsche Krankenhausinstitut sagte 2019 hier folgendes:
"Bei MTLA dürfte der medizinisch-technische Fortschritt (fortschreitende Automatisierung, Digitalisierung, patientennahe Sofortdiagnostik etc.) künftig eher einen unterproportionalen (Mehr)Bedarf an MTLA bedingen. Für MTLA ist das Status-quo-Szenario (unterer Korridor) insofern plausibler. Selbst dies gilt nur unter der Annahme, dass sich der Trend des Outsourcing bzw. der Zentralisierung von Laboren nicht weiter fortsetzt."

Arbeitsatmosphäre

Es werden jetzt über 50 Leute pro Jahr aufgenommen, sodass das Schulgebäude an die Kapazitätsgrenze kommt. Generell ist die Schule eher zu klein für die Schülermasse, aber die Atmosphäre unter den Mitschülern ist recht gut. Da für mich zur Arbeitsatmosphäre jedoch auch die Kommunikation zählt, die zwischen Schule und Schülern sowie Schule und MHH nur schlecht stattfindet und A oft nicht weiß was B macht, ist sie generell eher verbesserungswürdig.

Ausbildungsvergütung

Seit 2019 wird die Ausbildung bezahlt, obwohl sie rein schulisch ist. Dafür, dass man für kein Labor Arbeit übernimmt und nur für das Lernen bezahlt wird, ist das sehr gut.

Arbeitszeiten

Könnte gerne mehr Unterricht sein. Am Wochenende hat man immer frei. Seitens der Schulleitung wurde früher behauptet, dass man auch ohne Unterricht auf dem MHH-Gelände verbleiben soll bis 8 h rum sind und eventuell hierfür eine Stempeluhr eingeführt wird. Das ist bis jetzt aber nicht geschehen. Macht auch eher wenig Sinn, nach Unterrichtsschluss ggf. 4 h zu warten und die Wand anzustarren.
Gerne wird der Stundenplan aber auch kurzfristig über den Haufen geworfen und doch noch was hinzugefügt oder fällt aus.

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