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Medizinischer 
Dienst 
Nord
Bewertung

Patriarchale Strukturen - wenig Wertschätzung

2,4
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Der Job selbst ist interessant, das Gehalt wird pünktlich gezahlt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Wenig Wertschätzung (in Taten, im Verhalten, in Arbeitsbedingungen)! 'Verschleiß' der Arbeitskräfte. Für Gutachter (im Normalfall) ungünstige Tourenplanung, dadurch höhere Belastung.

Verbesserungsvorschläge

Transparenz ist das A und O, zudem Wertschätzung der geleisteten Arbeit. Eine Wert schätzende Mail wirkt einfach unglaubwürdig wenn das Verhalten und die Anforderungen an die Mitarbeiter eine andere Sprache sprechen!

Arbeitsatmosphäre

Das Betriebsklima ist an den einzelnen Standorten extrem unterschiedlich, kann also nicht pauschal bewertet werden. Tendenziell freundlich, aber sehr angespannt, nicht (mehr) vertrauensvoll!

Kommunikation

Grundsätzlich zufrieden stellend.

Kollegenzusammenhalt

Der Austausch unter den Kollegen wird seitens des MDK nicht unterstützt, oder gefördert. Selbstorganisiert findet jedoch ein sehr guter Austausch statt, der einen v.a. in dieser Pandemie-Situation 'über Wasser * hält.

Work-Life-Balance

Zu viel Überlastung - zu wenig Energie um im Privaten entspannt zu sein!

Vorgesetztenverhalten

Personalführung ist leider nicht jedem ein Begriff! Egal ob es in Emails, oder auf Tagungen ist, es wird subtil, oder direkt ein enormer Druck aufgebaut, teilweise mit Sanktionen 'gedroht'. Direkte Vorgesetzte scheinen an den unterschiedlichen Standorten auch sehr unterschiedlich zu agieren. Kritische Stimmen sind nicht gerne gesehen.

Interessante Aufgaben

Grundsätzlich ist die Arbeit interessant. Die Arbeitsbelastung ist jedoch nicht gerecht aufgeteilt. Im Vergleich zu anderen MDKen im Bundesgebiet scheint es die Verantwortlichen nicht zu interessieren wie hoch die Belastung ist. Auf dem Rücken der Angestellten wird versucht sich besser zu positionieren.

Gleichberechtigung

Sehe ich zumindest in den oberen Etagen nicht.

Umgang mit älteren Kollegen

Alternsgerechtes arbeiten ist leider kein Thema! Der Eindruck entsteht eher das die 'Alten' den Anforderungen nicht mehr genügen.

Arbeitsbedingungen

Die Technik war bisher eine Katastrophe. Jetzt werden so nach und nach völlig veraltete Diensthandys und Laptops ausgetauscht. In Zeiten des Homeoffice, wie ja Corona bedingt aktuell, wird nicht dafür gesorgt das der Heimarbeitsplatz vernünftig ausgestattet ist. Die Anfragen dazu bleiben in der 'Ist in Bearbeitung's-Schleife hängen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Bisher eine enorme Papierverschwendung und somit Umweltbelastung. Durch das Homeoffice hat sich dies von alleine minimiert und eine weitere Digitalisierung soll geplant sein.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Gehälter werden pünktlich ausgezahlt, allerdings empfinde ich dies nicht als Pluspunkt, sondern als selbstverständlich! Es ist ungerecht das für das gleiche Produkt bei unterschiedliche Professionen die Diskrepanz der Gehälter weit auseinander driftet!

Image

Das Leitbild ist eine Farce. Die Mitarbeiter reden so über die Firma, wie diese sie behandelt...

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildungen werden nicht gefördert, Bildungsurlaub schon gar nicht gerne gesehen! Normale Tagungen werden als Weiterbildung deklariert, auch wenn es dabei nur um einen kurzen Vortrag ging.

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Arbeitgeber-Kommentar

Dr. Bernhard van TreeckLeitender Arzt

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

es freut mich, dass sie die Arbeit beim MD Nord – der MDK Nord firmiert nach einer gesetzlichen Änderung als Medizinischer Dienst Nord – als interessant bewerten.

Da Sie in Ihren Bewertungen Sachverhalte wie Tourenplanung und Vergleiche zwischen der angenommenen Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden der Medizinischen Dienste heranziehen nehme ich an, dass Sie für die Abteilung Pflegeversicherung und den Fachbereich Einzelfallbegutachtung tätig sind und fühle mich daher angesprochen, auf Ihre Bewertungen zu antworten.

Ohne Zweifel wird von Ihnen viel verlangt, das gebietet allerdings der bereits in anderen Stellungnahmen beschriebene (sparsame) Umgang mit Versichertengeldern. Der von Ihnen herangezogene Vergleich der Arbeitsbelastung mit anderen medizinischen Diensten bezieht aus meiner Sicht nicht alle relevanten Kontextfaktoren mit ein. Der MD Nord hat sich frühzeitig dazu entschieden, seiner gesellschaftlichen Verantwortung bei der Bekämpfung der Pandemie gerecht zu werden, und mehr als 40 Mitarbeitende der Abteilung Pflegeversicherung auf freiwilliger Basis an die Gesundheitsbehörde Hamburg, das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren in Schleswig-Holstein und an die verschiedenen Gesundheitsämter der beiden Bundesländer abgeordnet. Somit trägt jeder Mitarbeitende dazu bei, die Pandemiefolgen zu mildern.

Es ist noch nicht lange her, da hat (noch) der MDK Nord eine von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite akzeptierte Unternehmensberatung eine zeitliche Bewertung des Begutachtungsprozesses durchführen lassen und darauf basieren auch jetzt die Planungen. Sie beschreiben Ihren Eindruck, die „Alten“ könnten den Anforderungen nicht mehr genügen. Angesichts von Neueinstellungen von Mitarbeitenden auch „höheren“ Alters – der Fachbereich hat seit 2016 die Mitarbeiterzahl verdoppelt – kann ich diesen Vorwurf nicht verstehen, im Gegenteil, die Erfahrungen der „älteren“ Mitarbeitenden werden sehr geschätzt.
Da Sie auch das Thema Gerechtigkeit thematisieren: Ja, der MD-Nord hat kein Konzept für Alternsgerechtes Arbeiten. Das liegt einerseits daran, dass mir kein Unternehmen bekannt ist, welches über ein langfristig tragendes Konzept verfügt, andererseits die Tarifparteien bisher keine solchen Vereinbarungen getroffen haben. Jüngere Mitarbeitende dürften es wenig attraktiv empfinden, für die „älteren“ bei gleichem oder weniger Gehalt „mit“zuarbeiten. Und Urlaubsanspruch nach Lebensalter gestaffelt wird meiner Kenntnis nach durch das Bundesarbeitsgericht als sachlich nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung bewertet.
Für Vorschläge bin ich aber offen!

Apropos Gehalt: Die pünktliche Auszahlung empfinden Sie nicht als Pluspunkt, sondern halten Sie für selbstverständlich. Da stimme ich Ihnen zu. Mehr Positives haben Sie aber nicht berichtet. Beim MD-Nord gibt es dank eines Tarifvertrages (MDK-T) keinen Gender Pay Gap, das ist schon weniger selbstverständlich. Die Bezahlung ist – immer bezogen auf die vergleichbaren Berufsgruppen außerhalb des Medizinischen Dienstes – immer noch konkurrenzfähig, es gibt ein volles 13. Monatsgehalt, volle Bezuschussung der Vermögenswirksamen Leistungen, Kinderzuschläge, eine betriebliche Altersversorgung über die VBL usw.

Die von Ihnen kritisierte unterschiedliche Bezahlung der Professionen „für das gleiche Produkt“, Sie meinen vermutlich Pflegefachkräfte und Ärzte, erfolgt in der von Ihnen behaupteten Art nicht. Für die Abteilung Pflegeversicherung arbeiten derzeit 5 Ärztinnen und Ärzte mit zusammen 4,4 Vollzeitstellenanteilen. Von diesen arbeitet keiner auch nur überwiegend in der Erstellung der Einzelfallgutachten sondern übernimmt auch Aufgaben, die allein Ärzten zur Beurteilung gesetzlich zugeordnet sind (Fragen mit dem Hintergrund des SGB V – Krankenversicherung).

Zur Besetzung der Führungspositionen des Fachbereichs darf ich ergänzen, dass die Positionen mit Fachbereichsleitung und Abteilungsleitung im Verhältnis 6 Frauen zu 3 Männern besetzt sind. Ob die Besetzung der erweiterten Geschäftsführung Anlass zur Kritik geben darf, mag dahingestellt sein. Vielleicht unterscheidet sich der MD Nord da tatsächlich noch nicht sehr von anderen Unternehmen.

Zur technischen Ausstattung möchte ich ergänzen, dass alle Gutachterinnen und Gutachter seit vielen Jahren mit Notebooks, UMTS-/LTE-Sticks, Mobiltelefon (alternativ einer Nutzungspauschale bei privatem Mobiltelefon), neuerdings Headsets, Navigationssystem und weitgehend auch Druckern (im häuslichen Bereich) ausgestattet sind. Mobiles Arbeiten ist bereits seit 1995 Routine im Fachbereich Einzelfallbegutachtung, jetzt in Zeiten der Pandemie zum Schutz der Versicherten aber auch der Mitarbeitenden vor Infektion mit dem neuen Corona-Virus als Homeoffice. Unterschlagen werden sollte an dieser Stelle nicht, dass mit der Personalvertretung des MD Nord eine umfassende und aus meiner Sicht für die Mitarbeitenden des Fachbereichs vorteilhafte Dienstvereinbarung getroffen wurde, die auch die Ausstattung des Homeoffice berücksichtigt.

Übrigens: Die Mitarbeitenden der Abteilung Pflegeversicherung arbeiten – soweit nicht anderweitig abgeordnet – mit wenigen Ausnahmen zu 100% im Homeoffice, und das bereits seit März letzten Jahres. Die frühzeitige zusätzliche Ausstattung mit Mund-Nase-Bedeckungen, medizinischen Schutzmasken und FFP2 Masken und Bereitstellung von Schnelltests zur Erkennung von Corona-Infektionen sind auch der Ausdruck einer echten Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung. Weitere Bemühungen um die Gesundheit wurden kürzlich von der Personalvertretung ausdrücklich gewürdigt – wofür ich mich herzlich bedanken möchte!

Wie Sie richtig anmerken, erfolgt gerade ein (routinemäßiger) Tausch der Notebooks nach Abschreibungsperiode von ca. 4 Jahren und ergänzend die Ausstattung aller Gutachterinnen und Gutachter mit Smartphones. Die Drucker im häuslichen Bereich werden abgezogen, weil im gutachterlichen Bereich das papierlose Arbeiten bereits seit Jahren möglich war – die Papierform aber noch von einigen Gutachterinnen und Gutachtern gewünscht war. Mittlerweile aber ist die gesamte Abteilung papierlos – wer glaubt, dies sei ein triviales Unterfangen gewesen, frage einmal die beteiligten Kolleginnen und Kollegen.

Bleiben noch die Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen: Jedes Jahr gibt es ein Angebot über zahlreiche Fortbildungen – die zugegebenermaßen im letzten Jahr durch die Corona-Pandemie nur eingeschränkt durchgeführt werden konnten. Eigene Vorschläge der Mitarbeitenden kommen eher selten, werden aber ebenso wie Bildungsurlaube nahezu vollständig genehmigt. Auch dies war in einer vorangegangen Antwort des MD Nord nachzulesen.

Ihr

Dr. Martin Schünemann
Leiter der Abteilung Pflegeversicherung
Medizinischer Dienst Nord


Ergänzend schreibt Dr. Bernhard van Treeck
Leitender Arzt

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

schön, dass Sie - genauso wie ich - wertschätzen, dass unsere Arbeit interessant und in meinen Augen auch sinnvoll und wichtig ist und dass das Gehalt bei uns pünktlich gezahlt wird.

Dass die Ärzte bei uns mehr verdienen als Pflegefachkräfte verdienen - wie überall sonst auch - ist ihrer länger dauernden Ausbildung mit Studium, Facharztausbildung und Zusatzweiterbildungen geschuldet. Die Spreizung der Gehälter im MDK-T ist aber keine unübliche im Vergleich zu anderen Tarifverträgen.

In der Pflege zahlen wir mehr als viele andere Arbeitgeber:
- 13 Gehälter bei 38,5 h Stunden pro Woche
(ohne Nachtdienste, mit freien Wochenend- und Feiertagen)
- Kinderzuschlag von derzeit 102 € / Kind
- VBL
- vermögenswirksame Leistungen
Ihre Kritik in diesem Punkt kann ich daher nicht nachvollziehen, insbesondere, wenn man sich die Arbeitsbedingungen in manchen Alten- und Pflegeheimen oder Krankenhäusern vor Augen hält (Anm.: Und Sie selbst arbeiten ja auch noch bei uns; so schlecht kann es also nicht sein).

Zur Tourenplanung: Fahrzeit ist Arbeitszeit. Technisch unterstützt stellen wir jedem Gutachter die bestmögliche Tour zusammen. Im Moment finden pandemiebedingt aber ja eh keine Hausbesuche statt.

Der Schutz von Mitarbeitern und Versicherten hat für uns oberste Priorität. Wegen der Pandemie haben wir, wie Sie wissen, den Dienst so weit wie eben möglich auf Home-Office umgestellt und die Pflegebegutachtung auf Telefoninterviews. Allen Gutachtern wurde kostenfrei das entsprechende technische Equipment für zu Hause zur Verfügung gestellt. Die Abteilung Pflegeversicherung arbeitet seitdem übrigens praktisch papierlos - ein Ziel, das wir immer vor Augen hatten.

In Bereichen, wo durch pandemiebedingte Gesetzesänderungen weniger zu begutachten war, haben wir niemanden entlassen oder in Kurzarbeit geschickt, sondern allen das volle Gehalt weiter gezahlt. Keine Selbstverständlichkeit in heutigen Zeiten.

Ergänzend erwähnt sei unser - letztlich erfolgreicher - Einsatz als Arbeitgeber bei der Politik für schnelle Impfungen derjenigen Gutachter, die bald wieder Versichertenkontakt haben werden. Ihr Schutz ist uns wichtig.

Zum Thema Fortbildung: Jeder Antrag geht über meinen Schreibtisch; die Genehmigungsrate liegt bei fast 100 %. Deswegen verstehe ich auch hier Ihre Kritik nicht.

Ich hoffe mit dieser Antwort alle wesentlichen Punkte aufgegriffen zu haben. Transparenz ist uns wichtig. Sollten Sie Fragen haben, die durch die regelmäßigen Informationen unseres Geschäftsführers / Vorstands per Mail und im Intranet nicht beantwortet sind, können Sie sich gerne direkt an mich wenden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bernhard van Treeck
Leitender Arzt des MD Nord

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