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Bewertung

Meiner Meinung nach nur eine Lösung für diejenigen, die es nicht direkt zur Allianz schaffen...

2,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei metafinanz Informationssysteme GmbH in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es gibt einige gute Punkte. Man muss weniger arbeiten als bei vielen Beratungen. Wenn man es nicht sofort in die Allianz schafft, kann man über die Meta ggf. nach einiger Zeit wechseln, es gibt eine gute IT Ausstattung, ein zentrales Büro (allerdings Großraumaufbau mit entsprechender Lärmbelästigung), viele nette Kollegen und deutlich weniger Ellbogenmentalität. Und der Preis dafür? Alles, was eine Beratung eigentlich ausmacht... große Projekte (nicht nur Allianz), schnell steigende Gehälter, Internationalität, eine Karriereperspektive, einen bekannten Namen...

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Ich glaube, dazu habe ich genug geschrieben. Es sei noch erwähnt, dass es unfassbar viele Coffee Meetings mit überschaubarem Inhalt gibt. Ja selbst die eigentlich fachlich anvisierten Meetings werden oft zu Smalltalk Runden. Zielvereinbarungsgespräche gibt es nicht (mit wem auch?). Auf eine Nachfrage im Personalbereich, ob Zielvereinbarungen und Feedbackgespräche nicht sinnvoll wären, wurde irritiert entgegnet, dass die Ziele ja wohl klar seien ! Noch Fragen? Viel Glück bei den Gehaltsverhandlungen... Bei Bewerbungsgesprächen mit den global Playern der Beratungsbranche hat man sich übrigens köstlich über meinen Alltag bei der Meta amüsiert! Na, zumindest für einen heiteren Gesprächseinstieg war die Zeit bei der Meta gut ;)

Verbesserungsvorschläge

Das Geschäftsmodell ist simpel (Inhouse Aufträge der Allianz). Um sich selbst eine Bedeutung zu geben, hat man die Unternehmenskultur so sehr aufgebläht, dass sie zum eigentlichen Zweck des Unternehmens aufgestiegen ist. Es gibt eine eigene IT (die parallel zur Mutter-IT läuft), einen eigenen Personalbereich mit vielen "Angeboten", zig Veranstaltungen, "Spirit" Events,... Wer will sich schon gerne nüchtern als das sehen, was man ist? Konzentriert euch doch einfach auf die Mandate der Mutter als eine outgessourcte Einheit. Für eine andere Form der Beratung fehlen die Aufträge, die Struktur, ein funktionierende Prozesse, Karrieremöglichkeiten (man kann ja nicht aufsteigen, es gibt keine Führungslaufbahn)... Und bitte hört auf mit dieser "Startup" Kultur. Mit 850 Mitarbeitern und zwanzigjährigem Bestehen ist man kein Startup mehr! Ein Vierzigjähriger wird auch nicht mehr zum coolen Partygänger, weil er modische Hoodies trägt!

Arbeitsatmosphäre

Es ist erstaunlich, dass das Unternehmen trotz seiner Größe von über 800 Mitarbeitern und der für sich beanspruchten "New Work" Ansätze - dazu weiter unten mehr - einen Betriebsrat für überflüssig hält.

Darüber hinaus wurden vor einigen Jahren die Führungskräfte abgeschafft. Das neue Modell nennt sich "verteilte Führung". Im Endeffekt führt es dazu, dass ehemalige Führungsaufgaben von nun eigentlich nicht zur Führungsfunktion fähigen Mitarbeitern übernommen werden (müssen). Ob man sich damit einen Gefallen tut? Verwiesen wird stets - auch wie bei der Arbeitskultur - darauf, dass einige sehr erfolgreiche Unternehmen ebenso arbeiten würden. Das mag stimmen... allerdings arbeiten noch viel mehr erfolgreiche Unternehmen ganz anders... Was schließt man daraus?Das Geschäftsmodell der Meta ist sehr, sehr simpel. Im Prinzip ist sie ein Inhouse Consultant der Allianz mit geringen Fremdmandaten. Sie ist praktisch für die Mutter, da in der Meta nicht die sonst in der Allianz üblichen Standards gelten (Altersvorsorge, Betriebsrat,...). Sie kann die Meta Consultants von rechts nach links schieben und bekommt die bezahlten Beratersätze aufgrund des Gewinnabführungsvertrages ohnehin zurück...

Kommunikation

ALLES IST SUPER! Und wenn nicht? Dann hat man das Prinzip Meta nicht verstanden! Dieser "Hinweis" wurde mir mehrfach mitgegeben... Was man damit anfangen kann? Genauso viel wie jemand, der die Prinzipien der Zeigen Jehovas hinterfragt. Er wird zum mehr Bibelstunden verdonnert... Antwort auf die Frage, was man tun muss, um in diesem sehr speziellen Unternehmen aufzusteigen? Antwort Personalabteilung: Karriere ist das, was man daraus macht! Und außerdem sei der Markt soooo schnellebig, dass man das für ein ganzes Jahr im Voraus nicht planen könne... Wie die Bienen auf dem Dach der Meta Blüten sammeln, wann die nächste Inspiration Week (inklusive der für die Meta typischen Rollenspiele) stattfindet, wird breit kommuniziert... Kritische Umfragen werden nach kurzer Zeit aus dem Intranet entfernt... Kann ohnehin nur von Leuten stammen, die das Prinzip Meta nicht verstanden haben! Bereit für die Bibelstunden?

Kollegenzusammenhalt

Es herrscht eine seltsame Mischung aus kollektiver Euphorie, Teil dieses fantastischen, einzigartigen Unternehmens zu sein, und gleichzeitig dem unterdrückten Frust und die Angst vor dem Eingeständnis, dass doch nicht alles so toll ist. Es erinnert mich an das Buch "1984", in dem die Menschen Angst davor haben, gegen ihren eigentlichen Wunsch nach Konformismus unbeabsichtigt anders zu denken und als Gedankenverbrecher enttarnt zu werden...

Work-Life-Balance

Wenn man ein ruhiges Projekt hat und nicht viel nebenher macht, ähnelt es einem klassischen Sachbearbeiterjob. Leute mit Ambitionen wechseln haufenweise in die Allianz (wo sie es meiner Meinung nach auch unmittelbar hinein geschafft hätten). Gehalt ist ok, aber die Gehälter der großen Beratungen werden in der Spitze niemals erreicht. Gut für diejenigen, die keine steile Karriere, sondern ein recht entspanntes "Beraterleben" suchen.

Vorgesetztenverhalten

Die Vorgesetzten sind letztlich die, die genügend kritische Einflussmasse auf sich vereinen. Führungskräfte gibt es nicht.

Interessante Aufgaben

Die meisten Projekte kommen mir stinklangweilig vor. Massenweise Leute werden in Umstrukturierungsprojekte gesteckt, wo sie jahrelang eine unbedeutende Rolle fristen. Es ist nun einmal eine Fachberatung ohne viele spannende Aufträge. Das Klein-Klein macht hier das Geschäft. Absurderweise wird fachliche Fortbildung als zweitrangig angesehen und kaum gefördert. Gepusht werden die internen Meta-Social-Skill Angebote. Passend für eine kleinere Fachberatung mit hauptsächlich IT Projekten? Man will mehr sein! McKinsey, Bain, BCG... und ist am Ende einfach irgendwas.

Einen Teil der Zeit vertreibt man sich ohnehin, gerade am Anfang, mit endlosen Einnordungsveranstaltungen. Da wird im Kreis getanzt, es gibt Rollenspiele, Hashtag Bekundungen, Gedichte, den Unternehmenspulli, meiner Meinung nach wissenschaftlich fragwürdige Lektüren inklusive riesiger Poster von "Zellstrukturen" (wer hängt die sich privat auf???). Wenn man Glück hat, bekommt man mal Pasta nach Hause geschickt mit dem Verweis, doch mal mit den Arbeitskollegen zu kochen...

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen schöpfen den Cash ab und vertreiben sich die Zeit mit den immer gleichen Projekten. Die bleiben tatsächlich unbehelligt und leben für die geleisteten Stunden ein gutbezahltes Leben. Die Altgehälter muss man allerdings erst einmal toppen. Für mich unvorstellbar, zehn oder noch mehr Jahre in diesem Unternehmen zu verbringen...

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Die Meta interessiert sich hauptsächlich für die Meta. Ich habe ehrlich gesagt keine großen Bemühungen wahrgenommen, die die Umwelt außerhalb des mit bunten Farben und modischen Sitzgelegenheiten bestückten Büros betreffen. Es wird hier vermehrt gegendert. Vielleicht doch mal einen Betriebsrat einsetzen? Würde den Punkt Soziales in ESG doch enorm nach Vorne bringen.

Gehalt/Sozialleistungen

Perspektive nach oben hin gedeckelt, d.h. Spitzenbeträge großer Beratungen sind hier nicht realisierbar. Zumal man sich bei Gehaltsverhandlungen mit den nicht definierten Meta Kriterien herumärgern muss und Kultureinnordung eine Grundbedingung ist. Es gibt aber einige Zulagen, fürs Homeoffice, fürs Essen, einige Benefits der Mutter ...

Image

Wenn man in Klammern hinter dem Namen die Mutter erwähnt, geht es... Die Meta selbst ist ziemlich unbekannt außerhalb der deutschen Beraterkreise.

Karriere/Weiterbildung

Interne Soft-Skill-Seminare. Rest wird nur eingeschränkt gefördert (und oft auch nicht gern gesehen, schließlich ist man fachlich ja schon top und soll sich auf die Metaangebote konzentrieren!). Wie war das noch, man ist eine FACHberatung? Wer sich da wundert, dass von der einen Seite die ganz großen Prestigeprojekte herbeigesehnt werden und im selben Atemzug von der Complianceabteilung die zu teuren Beratersätze im Vergleich zu osteuropäischen Outsourcegesellschaften angemahnt werden, hat das Prinzip Meta... genau! Es ist nicht verwunderlich, dass sich im Kulturwirrwarr selbst gestandene Metaprofis verirren!

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Arbeitgeber-Kommentar

Silke Kügel
Silke Kügel

Liebes ehemaliges Teammitglied,

wenn wir jemanden einstellen, verfolgen wir ein wichtiges Ziel: Die Zusammenarbeit soll beiden Seiten einen hohen Mehrwert bieten. Es tut uns leid zu lesen, dass du dies in deiner Zeit bei der metafinanz nicht so empfunden hast.

Wir sind dankbar für dein Feedback. Zu einem konstruktiven Austausch gehört aber auch immer die Meinung der Gegenseite. Deswegen gehen wir im Folgenden etwas näher auf einige deiner Kritikpunkte ein und widersprechen dort, wo sie schlichtweg nicht zutreffen.

Du hast recht – den klassischen Karriereweg gibt es bei uns nicht. Wir haben Hierarchien abgeschafft und leben das Prinzip der verteilten Führung. Wir definieren „Vorankommen“ über die Verantwortung und Weiterentwicklung bei den Aufgaben, nicht über Positionen. Das bedeutet, dass sich die Führungsfunktionen in unserer Struktur organisch entwickeln. Wer auf einem bestimmten Gebiet seine Stärken beweist, wird zum „Könner“ und geht in Führung. Generell können unsere Mitarbeitenden innerhalb ihrer jeweiligen Business Area auch neue Rollen übernehmen – wie zum Beispiel die Verantwortung für das Recruiting oder die Finanzen. Im Kundenbereich werden unsere Consultants nicht, wie von dir formuliert, „hin- und hergeschoben“, sondern können stets selbst entscheiden, bei welchem Kunden oder Projekt sie wie viel Verantwortung tragen wollen.

Du schreibst auch, es habe dir an fachlicher Weiterbildung gefehlt: Hier verweisen wir gerne auf unsere metaAcademy. Derzeit können alle unsere Mitarbeitenden aus ca. 80 Schulungsangeboten wählen – von IT-Service-Management über Projektmanagement bis hin zu speziellen Webanwendungen wie Angular. Auch externe Schulungen von anderen Anbietern können jederzeit genutzt werden, sollte das bestehende Angebot nicht alle Bedarfe abdecken.

Was das Thema „Meetings” betrifft, berichten uns Kolleg:innen regelmäßig, wie sehr sie den intensiven Austausch untereinander zu schätzen wissen. Wichtig ist dabei aber auch: Egal, ob intern oder im Gespräch mit unseren Kunden – wir alle sollten die Besprechungen optimieren und sie mit sinnvollen Inhalten füllen.

Du hinterfragst ebenso die Start-Up-Mentalität als Teil unserer Unternehmenskultur: Wir sehen die metafinanz nicht als Start-Up. Vielmehr geht es darum, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein zeitgemäßes und modernes Arbeitsumfeld zu bieten sowie dynamisch und kreativ zu bleiben.

Was deinen Vorwurf angeht, die metafinanz würde kritische Stimmen aus dem Intranet entfernen: Dies entspricht schlichtweg nicht den Tatsachen. Wir leben eine Kultur des Vertrauens. Durch eine offene und kritische Kommunikation untereinander entwickeln wir uns innerhalb der einzelnen Teams und auch als Unternehmen weiter. Fakt ist: Unsere internen Aktionen, wie zum Beispiel die Ergebnisse der regelmäßigen Moodchecks oder die jährliche Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit sind transparent und bleiben auch dort stehen, wo sie veröffentlicht wurden.

Es entspricht auch nicht den Tatsachen, dass wir einen Betriebsrat für überflüssig halten. Rechtlich gesehen dürfen wir die Gründung eines solchen auch nicht verbieten. Bisher hat sich jedoch kein Betriebsrat aus der Belegschaft herausgebildet. Dies sehen wir als positives Zeichen, da unsere Mitarbeitenden offensichtlich das Gefühl haben, genug Gehör zu bekommen. Sollten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jedoch mal unzufrieden sein oder sich einen intensiveren Austausch wünschen, haben wir verschiedene Formate entwickelt, in denen kritische Themen angesprochen werden können. Dazu gehören u. a. der Board Talk, Open Spaces oder das 1:1 mit Kolleg:innen.

Auch der von dir angesprochene Aspekt „Umweltschutz” hat für uns einen hohen Stellenwert. So beziehen wir seit zwei Jahren zu 100 Prozent Ökostrom und reduzieren durch smarte Prozesse unseren Energie- und Papierverbrauch immer weiter. Als Mitglied der Allianz Gruppe tragen wir außerdem zu den ambitionierten Zielen der Allianz für den Klimaschutz bei und arbeiten daran, unseren ökologischen Fußabdruck in unserer gesamten Wertschöpfungskette zu neutralisieren. Das Umweltmanagementsystem des Konzerns samt Berichterstattung, in das unsere Kennzahlen einfließen, wird jährlich von einem externen Auditor überprüft.

Es ist schade, dass wir diese Themen nicht mehr gemeinsam bei der metafinanz besprechen können. Nichtsdestotrotz: Ich würde mich über eine E-Mail oder einen Anruf freuen, damit wir deine Kritikpunkte noch besser verstehen. Meine Daten solltest du aus der gemeinsamen Zeit kennen. Und wie gesagt: Wir sind für konstruktive Kritik immer offen. Sie hilft uns, als metafinanz besser zu werden.

Viele Grüße,
Silke

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