Wer MS überlebt hat, braucht das Leben nicht zu fürchten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Logistik-Abteilung und mein Lieblings-Einkäufer waren echte Lichtblicke in meinem Arbeitsalltag. 1x pro Jahr kostenlose Grippeimpfung. Jährliches Hallenfußballturnier.
Daß das Potential für die Entwicklung sozialer Grundkompetenzen hier noch so vielversprechend hoch ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungskultur, Arbeitsatmosphäre, Kommunikation, fehlende Moral, fehlende Ehrlichkeit, kein Lernpotential, Arroganz gegenüber der aktuellen Marktrealität und fehlende Menschlichkeit. Daß man hier, wenns ganz krass läuft, bis zum Behindertenausweis verheizt wird (s. Unfälle + Krankenstand). Hohe Fluktuationsrate, und das nicht ohne Grund. Schuld ist natürlich immer der Mitarbeiter. Im Sommer aufgrund des Gebäudealters wie im Backofen, im Winter eine Kühltruhe.
Verbesserungsvorschläge
Die cholerische Geschäftsführung austauschen, Empathie und Selbstreflektion Einzug halten lassen. Weniger Selbstbeweihräucherung und Honig-um-den-Mund-Schmiererei, ehrlicher zu allen Beteiligten sein. Schlechte Führung begünstigt Mobbing.
Arbeitsatmosphäre
Man wird bei meetings von Kollegen/ganz oben gemobbt und der VG mobbt schön mit, damit er selber aus der Schusslinie ist.
Kommunikation
Zitat: "Das müssen Sie nicht verstehen, sie haben es gefälligst einfach zu machen." Infos nur vom Flurfunk/aus der Gerüchteküche oder aber wenns schon zu spät ist, von oben.
Eine Email über den Schreibtisch hinweg ersetzt ein persönliches Gespräch mit zwei Sätzen.
Kollegenzusammenhalt
Meistens scheinheilig und oberflächlich, während man ahnt; hinterm Rücken des Gegenübers ist schon das Messer gezückt. Ellenbogenmentalität und Radfahrerkultur in Reinform. Einige Leute in Logistik, Produktion, QM, Buchhaltung und Einkauf sind zwar ein Lichtblick, aber: A bad system can beat a good person. Every time.
Work-Life-Balance
Man sollte das Wort Work-Life-Balance hier nicht laut aussprechen, sonst ist man gleich einen Kopf kürzer. All work is life enough in here.
Vorgesetztenverhalten
Ein Fall für den Psychologen. Hoch zehn. Choleriker sind im Grunde höchst verunsicherte Menschen. Hinterhältige VG habens aufgrund fehlenden Rückgrats auch sehr nötig.
Fachlich sind die VG sehr gut, zwischenmenschlich als Führungskräfte nicht zumutbar.
Interessante Aufgaben
... vielleicht für einen Praktikanten. Stumpfe Tätigkeiten ohne Plan abarbeiten, eigene Ideen sind nicht willkommen und werden gerne überhört, auch wenn es sich des öfteren hinterher als genau richtig erwiesen hat. Und war es eine gute Idee, war es im Zweifelsfall immer die Idee des VG.
Gleichberechtigung
Klare Aufteilung nach Geschlechtern in der Produktion und in der Entwicklung: mühselige, hirnlose Fleißarbeit für die Frauen, die anspruchsvollen und technischen Themen sind für die Männer.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden hier gerne mal mit unmoralischen Methoden rausbugsiert, um sie nicht mehr auf der Gehaltsliste haben zu müssen. Die dadurch entstehenden Löcher und Lasten werden auf die Verbliebenen verteilt, die dann Mehrarbeit durchführen dürfen.
Arbeitsbedingungen
... s. Krankenstand + Fluktuation.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es ist ein Unternehmen, welches massenweise Plastik- und Papiermüll erzeugt. Plastikabfälle werden aus Kostengründen recycelt, aber da es sich hier bei den produzierten Gütern zu einem großen Teil um Verbundmaterialien handelt die nicht auftrennbar sind, ist der CO2-Ausstoß durch Entsorgung entsprechend hoch.
Gehalt/Sozialleistungen
54k p. a. für verkauftes Seelenheil, 42h/Woche, für ein Schmerzensgeld zu wenig.
Image
In der Region bei ehemaligen/potentiellen Arbeitnehmern mittlerweile no go, bei den Kunden zehrt man noch vom made in Germany Image, das aber auch schon mächtig bröckelt.
Karriere/Weiterbildung
Sinnlose, teure Seminare bei schlechten Bildungsträgern ersetzen effiziente Mitarbeiterschulungen. Wissen wird hier von oben nach unten sehr ungern weitergegeben, da man ja dann miteinander reden müsste.