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Miltenyi 
Biotec 
B.V. 
& 
Co. 
KG
Bewertung

Interessanter Arbeitsplatz mit einigen Abstrichen

2,8
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei Miltenyi Biotec GmbH in Bergisch Gladbach gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Starke Kollegenzusammenhalt, flexible Work-Life-Balance und interessante Themen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Negativ fallen die unzureichenden Sicherheitsstandards, die mangelnde Wertschätzung durch die Führungsebene, die problematische Kommunikation und die Diskrepanz zwischen dem nach außen getragenen Image und der internen Realität bezüglich Umwelt- und Sozialbewusstsein auf.

Verbesserungsvorschläge

Priorisierung der Sicherheit: Es ist essenziell, dass Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter über der Projektarbeit stehen. Dies erfordert eine grundlegende Neubewertung der Unternehmenskultur, bei der Sicherheitsprotokolle und -standards konsequent befolgt und regelmäßig überprüft werden. Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen und eine verbesserte Ausstattung der Labore sind unerlässlich.

Verantwortung der Vorgesetzten: Führungskräfte müssen in ihrer Rolle gestärkt und für die Einhaltung der Sicherheits- und Organisationsstandards verantwortlich gemacht werden. Dies umfasst die ordnungsgemäße Verwaltung und Organisation von Chemikalien und Laborbereichen, ohne diese Aufgaben auf die Mitarbeiter abzuwälzen.

Reform der internen Kommunikation: Die Einführung einer zentralen Informationsplattform könnte die Kommunikation im Unternehmen erheblich verbessern. Eine solche Plattform sollte nicht nur der Verbreitung von Informationen dienen, sondern auch die Mitarbeitenden motivieren, aktiv Wissen und Erfahrungen zu teilen. Die Etablierung einer klaren Informationskette hilft, Missverständnisse zu vermeiden und die Effizienz zu steigern.

Stärkung des Umweltbewusstseins: Das Unternehmen sollte seine Praktiken im Bereich Umweltschutz kritisch überprüfen und sicherstellen, dass diese mit den nach außen getragenen Werten übereinstimmen. Die Verantwortung für die Umwelt erfordert mehr als nur symbolische Gesten; es bedarf echter und konsequenter Maßnahmen.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist von Team zu Team unterschiedlich, aber in meinem direkten Umfeld herrscht eine freundschaftliche und motivierende Stimmung. Wir unterstützen uns gegenseitig, was das tägliche Arbeiten angenehm macht. Jedoch spiegeln die räumlichen Arbeitsbedingungen nicht die Qualität und den Fortschritt wider, den man von einem Unternehmen an der Spitze dieser Branche erwarten würde. Ein Großteil der Entwicklungsarbeiten finden nicht in den schönen Hauptgebäuden, sondern in provisorisch zu Laboren umgebauten Bürohäusern statt, die modernen Standards einfach nicht gerecht werden. Die Entfernung zur Führungsebene und deren scheinbar inszenierte Nähe durch unregelmäßig veröffentlichte Videos tragen meinem Gefühl nach nicht zur Verbesserung der Atmosphäre bei, sondern machen auf die Mitarbeiter eher einen gekünstelten Eindruck.

Kommunikation

Die interne Kommunikation ist ein Aspekt, der deutlich verbessert werden könnte. Informationen sind oft sehr schwer zu finden und basieren zu sehr auf informellen Kanälen. Dieses Relikt aus den Anfangstagen als Startup hat sich nicht mit der Skalierung des Unternehmens entwickelt. Hinzu kommt eine sprachliche Barriere: Nicht alle wichtigen Informationen, insbesondere sicherheitsrelevante, sind in beiden Hauptunternehmenssprachen verfügbar, was zu Verständnisproblemen führen kann.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist da eher ein Highlight meiner Erfahrung nach. Das Arbeitsklima im direkten Team ist nicht nur professionell, sondern auch freundschaftlich, was eine gegenseitige Motivation und Unterstützung fördert. Dieser Zusammenhalt füllt die tägliche Arbeit mit Spaß und ist ein Hauptgrund dafür, was mich hier seit nun einem Jahrzehnt hält.

Work-Life-Balance

Die Work-Life-Balance ist größtenteils selbstbestimmt. Man hat die Freiheit, seine Arbeitsbelastung und -zeiten anzupassen, solange die Arbeit erledigt wird. Überstunden sind keine Voraussetzung für Anerkennung, und es herrscht kein Druck, mehr zu leisten als das geforderte Maß. Diese Flexibilität wird geschätzt und unterstützt eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben.

Vorgesetztenverhalten

Das Verhalten der Vorgesetzten lässt in einigen Bereichen zu wünschen übrig, besonders wenn es um die Erfüllung ihrer Pflichten jenseits der Projektarbeit geht. Sicherheitsstandards und organisatorische Aufgaben scheinen oft in der Prioritätenliste nach unten zu rutschen, was die Qualität der Arbeitsumgebung und die Sicherheit beeinträchtigt.

Interessante Aufgaben

Die thematische Vielfalt in Forschung und Entwicklung bietet eine breite Palette an interessanten Aufgaben. Die Möglichkeit, innerhalb des Unternehmens den Bereich zu wechseln, ist ein großer Pluspunkt, der es ermöglicht, den persönlichen Horizont zu erweitern und neue Fachkenntnisse zu erlangen. Dieser Aspekt der Arbeit ist besonders bereichernd.

Gleichberechtigung

Das Unternehmen zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Diversität aus, mit Kollegen aus verschiedensten Kulturen und Ländern. Die Präsenz von weiblichen Führungskräften auf unteren und mittleren Managementebenen ist positiv, allerdings bleibt die oberste Führungsebene überwiegend männlich dominiert. Die sprachliche Hürde, mit manchen Informationen, die ausschließlich auf einer Sprache verfügbar sind, kann die Gleichberechtigung in Bezug auf den Informationszugang beeinträchtigen.

Arbeitsbedingungen

In meiner zehnjährigen Tätigkeit im F&E-Bereich sind die Sicherheitsstandards besorgniserregend. Die Projektarbeit wird deutlich über die Sicherheitsbedürfnisse der Mitarbeiter gestellt.

Die Abteilung für Arbeitssicherheit ist zu klein für die Größe unseres Unternehmens und vollkommen überlastet. Wichtige Sicherheitsaufgaben, einschließlich der Verwaltung von Gefahrstoffen und das alltägliche Labormanagement, werden an ungeschulte Mitarbeiter delegiert, ohne dass diese Zeit oder Ressourcen dafür erhalten; wenn man in einer gut organisierten Umgebung arbeiten will muss man sich schon gegen die Vorgesetzten durchringen können - um dann selber zu organisieren zu dürfen.

Besonders problematisch: der Umgang mit CMR-Stoffen, die nicht immer korrekt gehandhabt werden und teilweise auch in die Umwelt gelangen. Akut toxische Substanzen werden häufig offen und für jeden zugänglich aufbewahrt und die gesamte Inventarisierung von Gefahrstoffen ist einfach unzureichend. Auch bei grobem Misconduct der Mitarbeiter gibt es in diesem Bereich keine Machtworte der Vorgesetzten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Obwohl unser Unternehmen nach außen ein Bild von Innovation, Diversität und Umweltbewusstsein zeichnet, offenbaren interne Praktiken Diskrepanzen zu diesem Image. Insbesondere im Umgang mit CMR-Stoffen zeigt sich, dass die Realität hinter den Kulissen mit unseren öffentlichen Umweltversprechen nicht immer übereinstimmt. Die Handhabung und Entsorgung gefährlicher Materialien lässt ein tiefgreifendes Engagement für den Umweltschutz vermissen, was nicht nur die Glaubwürdigkeit unseres Engagements für Nachhaltigkeit untergräbt, sondern auch potenzielle Risiken für Umwelt und Gesundheit birgt. Aber auch an Basics fehlt es: Mülltrennung wird bspw. nicht praktiziert - da landet die Bananenschale im selben Müll wie der Joghurtbecher.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehaltsniveau und die Sozialleistungen sind durchschnittlich und spiegeln nicht unbedingt die gestiegenen Lebenshaltungskosten oder die Inflation wider. Im Vergleich zu anderen Unternehmen in der Branche gibt es sowohl besser als auch schlechter bezahlte Arbeitgeber.

Karriere/Weiterbildung

Karrierechancen sind vorhanden, jedoch hauptsächlich für diejenigen, die Führungsverantwortung übernehmen möchten. Für Mitarbeiter ohne Interesse an Personalverantwortung scheinen die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Notwendige Weiterbildungen werden unterstützt, eigene Initiativen zur Weiterbildung können jedoch auf gemischte Reaktionen stoßen, abhängig von der Einstellung des direkten Vorgesetzten.


Umgang mit älteren Kollegen

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