japanische Firma mit intern. Flair, Chancengleichheit, einmalig gutem Katalogprogramm, das hohe Arbeitsleistung verlangt
Gut am Arbeitgeber finde ich
- ganz, ganz tolles Katalogsystem, mit dem selbst Fertigungsteile mit vielen Parametern innerhalb von meist 4-5 Arbeitstagen in Japan oder anderswo in Asien gefertigt und per Flugzeug nach Deutschland gebracht werden. Einmalig! Es macht richtig Spaß, Artikelnummern zu konfigurieren oder zu korrigieren :-)))
- höflicher, wertschätzender Umgang dank der japanischen Kultur
- wunderbare Kollegen, genialer Zusammenhalt: MISUMI Spirit!
- guter neuer Onlineshop, klasse Konfigurator
- neue Stelle, welche Kundenfeedback in Verbesserungen von Produkten und Servcie ummünzt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-wie die Geschäftsleitung ihre Angestellten sieht und wenig wertschätzt
- mangelhafte Kommunikation zwischen Abteilungen und erst recht zwischen Misumi Europa und der Zentrale in Japan
- mäßige Bezahlung
- zu hohe Arbeitsbelastung, sehr hohe Fluktuation im operativen Bereich
Verbesserungsvorschläge
- Arbeitsbelastung senken, indem mehr Leute eingestellt werden;
"Land-unter"-Situationen werden so vermieden
- das Management sollte volksnäher werden und auf die Sorgen der Mitarbeiter eingehen
- weniger KPI, mehr qualitative Bewertungen
- viel mehr Sozialleistungen: ordentliche Mitarbeiterboni, Obst,
Gesundheits- und Fitnessprogramm usw.
Arbeitsatmosphäre
Durch Kennzahlensystem sind die Ziele sehr hoch gesteckt und die Arbeitsbelastung recht hoch.
Die meisten Abteilungen sind in hellen, freundlichen Großraumbüros untergebracht; gerade m customer Service kann es laut sein (klingelnde Telefone, Gespräche am Schreibtisch usw.)
Im April 2018 zog die Firme jedoch von Schwalbach in ein Hochhaus in Frankfurt um. Wie es dort ist, wird in künftigen Bewertungen zu lesen sein. :-)
Kommunikation
Innerhalb der Abteilungen wird gut kommuniziert, zwischen den Abteilungen etwas weniger.
Es gibt eine Kluft zwischen Management und einfachen Angestellten. Daran ändern auch Kaizen-Meetings nicht viel.
Positiv: ein Betriebsrat, der sich engagiert für die Anliegen der Mitarbeiter einsetzt.
Kollegenzusammenhalt
Wunderbare Leute, sind teils eng befreundet untereinander und halten zusammen wie Pech und Schwefel gegen das Management
und teils seltsame Direktiven von oben.
Bei Misumi gibt es aber keine Vetternwirtschaft, sondern jeder neue ist herzlich willkommen.
einmal die Woche geht man zusammen joggen, dazu gibt es 2-3mal im Jahr einen Grillabend sowie Abteilungsveranstaltungen, z.B. Go-Kart fahren.
Work-Life-Balance
Sehr stressiger Arbeitstag, anspruchsvolle Zielvorgaben.
Arbeitszeiten ca. von 8:00 bis 17:00.
Vorgesetztenverhalten
Chefs haben ein offenes Ohr für die Sorgen ihrer Schäfchen
und leiten die Anliegen weiter nach oben, aber dort geschieht oft nichts.
Interessante Aufgaben
Wen man seine Grundaufgaben gut erledigt, kann man sich um eigene Projekte kümmern. Im operativen Bereich ist die Arbeit
per se repetitiv; viel Telefonieren ein- und ausgehend
Wer Fremdsprachen beherrscht, kann diese dank der europaweiten Kundschaft anwenden.
Gleichberechtigung
Misumi ist im positiven Sinne ein wenig wie die Fremdenlegion: alle sind herzlich willkommen, gleichgültig, welche Nationalität sie haben, welches Alter, Geschlecht, Religion etc.
Auf Gleichstellung wird viel Wert gelegt, u.a. dank Schulungen der Personalabteilung.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Personalmanagement reagiert gleichgültig, wenn selbst
fachlich höchst kompetente und langjährige Mitarbeiter kündigen.
Zudem kündigt sie älteren Kollegen, ohne mit der Wimper zu zucken.
Da sollte ein Umdenken einsetzen, sonst ist der Brain Drain auf Dauer zu hoch und schadet der Firma finanziell und qualitativ.
Die liste der Top-Mitarbeiter, die das Handtuch geworfen haben, ist im Laufe der Zeit einfach zu lang geworden. :-(
Tip an die Personalleitung:
Wegkommen von der "Reisende soll man nicht aufhalten"-Mentalität; stattdessen Gespräche
führen, mit denen man den Mitarbeiter hält,
wenn er die Kündigung vorbeibringt!
Arbeitsbedingungen
s. "Arbeitsatmosphäre"
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Misumi ist nach ISO 9001 und anderen Normen zertifiziert.
Im haus gibt es sogar eine Zertifizierungsgruppe.
Gehalt/Sozialleistungen
Durchschnittliche Bezahlung, aber kaum Sozialleistungen und
fast lächerlich geringe Prämien zu Weihnachten.
Weihnachtsfeier, Barbecues, Abteilungsveranstaltungen gibt es immerhin.
Image
In Japan ist Misumi sehr bekannt und hat einen sehr guten Ruf.
Dasselbe gilt nach und nach auch für Europa.
Karriere/Weiterbildung
Die Personalverwaltung arbeitete zwar ein Weiterbildungsprogramm aus, aber es wird kaum umgesetzt.
Wenn man jedoch argumentieren kann, warum man einen Kurs braucht, wird dieser auch erstattet.
Als einfacher Mitarbeiter kann man recht leicht zum Teamleiter oder höher aufsteigen. Leider fehlen diesen Leuten entsprechende Managementseminare; entsprechend ist das Führungsverhalten oft unprofessionell.