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MR 
SYSTEME 
GmbH
Bewertung

Quo vadis MR?

2,0
Nicht empfohlen
Auszubildende/rHat eine Ausbildung zum/zur Auszubildende/r im Bereich IT bei MR SYSTEME GmbH in Höxter gemacht.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Ausbildungsmaterialien wurden weitestgehend gestellt
- Kollegen sind durch die Bank weg großartig und versüßen den sonst eher tristen Arbeitstag

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Umgang mit den Ausbildungsthemen
- Verhältnis von "Fordern und Fördern"
- Organisatorische Angelegenheiten im kleinen Maßstab (u.a. Erreichbarkeit einiger Mitarbeiter)

Verbesserungsvorschläge

- In der Vision von MR steht, dass MR Verantwortung übernimmt. Davon spürt man aber intern nichts. Wie können die Werte des Unternehmens nach außen getragen werden, wenn innerhalb sich keiner dran hält?

- Der Ruf des Unternehmens ist selbst bei der eng verwandten Schwesterfirma hinreichend angeknackst, da dort MR als Sparbrötchen des ehemaligen Geschäftsführers bekannt ist. Wie möchte sich das Unternehmen aus der Patsche helfen, wenn der Schuldige grundsätzlich nicht bei sich selbst, sondern beim Kunden, Lieferanten oder anderweitig beteiligter dritter Partei gesucht wird?

- Anerkennung der Auszubildenden als solche und nicht als günstige Arbeitskraft. Nicht jeder, der in die Ausbildung für IT-Berufe geht, hat am ersten Tag ganzheitlich alles auf dem Schirm. Daraus resultierend sind Herausforderungen, welche auf dem Skill des Mitarbeiter aufbauen empfehlenswert und diese Maßnahme sollte kurzfristig eingeführt werden, da ansonsten Auszubildende mit geringem Skill irgendwann den Anschluss verlieren.

- Zu meiner Zeit war es noch üblich mit Vertrieblern auf die sogenannte Vertriebsoffensive des Sprechers "Dirk Kreuter" zu gehen. Dieser verzerrt aber stark das Bild einer ehrlichen Vertriebsarbeit. Wenn ich gute Produkte verkaufe, die MR definitiv auch im Portfolio hat, muss ich nicht mit schäbigen Verkaufstricks die Entscheider der Kunden um ihr Geld bringen. Wenn MR es für notwendig hält diese Strategie weiterhin zu fahren, sollte auf ein Besuchen dieser Veranstaltungen zumindest für Azubis verzichtet werden. Gute und ehrliche Arbeit sieht meines Erachtens nach anders aus.

Die Ausbilder

Im Grunde genommen gibt es nicht den Ausbilder im Besonderen. Die Kollegen ziehen einen mit auf. Diese machen aber ihre Arbeit im Hinsicht der Ausbildung, so weit sie auch können, sehr gut. Der im Ausbildungsvertrag angegebene Ausbilder existiert zwar, war aber für die Inhalte jener Ausbildung nur schwer greifbar.

Nicht selten ist es auch der Fall, dass ein Azubi aus einem höheren Jahr die Verantwortung für einen neuen Azubi übernimmt. Wie eine nicht ausgelernte Person auch nur im Ansatz der Aufgabe in guter Qualität nachgehen kann entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

Aus Gründen der Fairness muss man aber auch erwähnen, dass sich in Höxter ein zusätzlicher, zweiter Ausbilder, gerade in Vorbereitungen respektive einer Prüfung befindet. Es lässt sich also absehen, dass Änderungen in diesen Belangen bevorstehen.

Spaßfaktor

Der Arbeitstag steht und fällt mit den Kollegen. Sicherlich spielen da auch die Aufgaben als solche auch eine große Rolle, aber da man auf Außeneinsätzen oft auch nur mit einem Kollegen was zusammen erarbeitet, ist dieser stark von der eigenen Moral abhängig.

Man sollte aber bedenken, dass gute Kollegen kein Alleinstellungsmerkmal für ein Unternehmen sind und auch nicht sein sollte. MR darf sich also mit dem Merkmal im Hinterkopf nicht auf den Lorbeeren ausruhen und muss weiterhin an der stetigen Verbesserung des Unternehmens arbeiten.

Aufgaben/Tätigkeiten

Die Aufgaben sind vielfältig. Das Problem ist allerdings, dass man als Auszubildener am Ende der "Nahrungskette" steht. Dadurch bekommt man oft ungeliebte Aufgaben runterdelegiert, bei denen man manchmal auch komplett aufgeschmissen ist. Hilfesuchen wird meistens zur Tortur, da Kollegen die bereits abdelegierten Aufgaben, auch nicht in Auszügen, besprechen wollen oder teils auch können.

Wenn für Qualifikationen gelernt werden darf, dann handelt es sich in der Regel um stumpfes Wiederholen von Fragekatalogen aus dem Portfolio des Herstellers. Das Bestehen von Prüfungen liegt somit nicht im Know-How sondern im Glück des Prüflings, ob dieser die Fragen gut genug auswendig gelernt hat.

Entsprechend sind die Zertifizierungen der Hersteller, mit denen sich MR jüngst noch auf der Homepage gebrüstet hat, teilweise ohne jeglichen Mehrwert und werden nur erarbeitet um vergünstigte Einkaufskonditionen für den Vertrieb zu bekommen.

Variation

Ein Systemhaus bietet sich durch die große Anzahl an IT-Infrastrukturen für eine Ausbildung besonders an.

Grundlegend ist der Kundenstamm von MR vielfältig. Von dem 1-Mann-Unternehmen bis zum Großkonzern gibt es viele Kunden mit interessanten und innovativen IT-Umgebungen. Man lernt Best-Practises und Worst-Cases kennen. Allerdings bringen die besten und schönsten Kunden nicht viel, wenn die primäre Aufgabe darin besteht ein besserer Automatismus für selbst vermarktete und unausgereifte Lösungen zu sein, welche von der Schwesterfirma eingekauft werden. Das ging teilweise so weit, dass man fast von Bore out-Taktiken sprechen könnte.

Aber es geht auch anders: Wenn hochqualifizierte Techniker abwesend sind, zum Beispiel durch Urlaub oder Außeneinsätze, kann es ein, dass man mit hoch technischen Themen in Kontakt kommt, die alsbald auch noch kritisch sein könnten. Dann den Aufgaben in einer professionellen Qualität gerecht zu werden ist nur sehr schwer möglich. In meiner Zeit bei MR ist das zum Glück dann aber immer glimpflich ausgegangen.

Respekt

Wie immer: Abhängig von den Kollegen. Ich durfte aber in meiner Zeit im großen und ganzen nur positive Erfahrungen sammeln. Wenn jemand mal schlecht drauf war, dann lag das eher an anderen Gründen als das man zwischenmenschlich nicht auf einem Nenner ist.

Unter Auszubildenden und Kollegen war es also im Allgemeinen auf Augenhöhe. In privaten Gesprächen mit Vorgesetzten gab es ab und an ein "von oben herab", das möchte ich aber eher auf die persönliche Stimmung des Vorgesetzten zuschreiben, da dieser in erster Linie auch nur ein Mensch ist und auch gute oder schlechte Tage hat, wobei sowas in einem professionellen Umfeld, in das sich MR positionieren möchte, natürlich bestimmte Eindrücke hinterlässt.

Karrierechancen

Wenn man sich den Ansprüchen der Vorgesetzten beugt, dann wird man auch bestimmt übernommen. Ob man das möchte und einem die Benefits Wert sind ans Unternehmen zu binden steht sicherlich für jeden auf einem eigenem und anderen Blatt.

Da es sich in der Vergangenheit für das Unternehmen als schwierig ergeben hat neue Mitarbeiter anzuwerben kann man davon ausgehen, dass es MR ein wichtiges Anliegen ist nach der Ausbildung einen Azubi zu übernehmen.

MR ist ein Unternehmen, was traditionell gesehen für den Eigenbedarf ausbildet. Deswegen findet man viele Kollegen wieder, welche auch eine Ausbildung in diesem Unternehmen bestritten haben und entsprechend nun Position mit leitender Rolle bekleiden.

Bei den flachen Hierarchien jedoch von Karrierechancen zu sprechen wäre ein bisschen zu zu viel des Guten.

Arbeitsatmosphäre

Deutlich gezeichnet von Galgenhumor. Man ist sich der Situation bewusst und teilweise hing die Arbeitsmoral sehr tief. Inzwischen haben auch sich schon Standortübergreifend mehrere Mitarbeiter nach Alternativen umgeschaut und auch einen Wechsel in ein anderes Unternehmen wahrgenommen. Die Mitarbeiter, die noch bleiben, werden teilweise eiskalt abgesägt.

Mitarbeiter kommen und gehen, das ist jedem bewusst. Aber wenn hochqualifizierte Kräfte, die eine Ausbildung bei MR abgeschlossen haben, nach sehr kurzer Zeit oder nach Jahren das Unternehmen verlassen, wirft das ein schlechtes Licht auf das Unternehmen.

Ausbildungsvergütung

In meiner Berufsschulklasse war ich zumindest nicht die Person, die am wenigsten verdient hat. Sicherlich ist der Standort in Höxter nicht mit München vergleichbar, aber sämtliche Gespräche des Gehalts werden immer wieder mit den Argumenten abgewimmelt, dass man das nicht vergleichen könnte. Welche Metriken man anwenden könne, um einen Vergleich zu schaffen, werden aber auch auf Nachfrage nicht genannt.

Löblich ist das Provisionssystem, welches ein Incentive für mehr Leistung am Arbeitsplatz sein soll. Nur ist gut gemeint das Gegenteil von gut gemacht. Wenn man nicht gerade Überstunden am Buckeln ist, dann ist es nur schwer auch die Schwelle zu erreichen, bei der auch angefangen wird auszuzahlen. Im Zusammenhang mit dem Reste fischen unter den Azubis wird es dann nur mehr als schwierig, auch mal die Provisionsgrenze zu überschreiten.

Das Unternehmen hat sehr feste Vorstellungen davon, was ein Auszubildener nach der Ausbildung zu verdienen hat. Eine Grundlage für Gehaltsverhandlungen gibt es dementsprechend nicht. Anreize wie ein Firmenwagen mit privater Nutzung sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Arbeitszeiten

Branchentypisch können sich die Arbeitszeiten zum Nachteil des Mitarbeiters verschieben. Das ist grundsätzlich kein Problem, darauf lässt man sich bei so einer Stelle nunmal ein. Jedoch wird es schwierig mit sowas wie Arbeitszeitausgleich zu agieren, da Themen in der eigenen Abwesenheit trotz Übergabe einfach liegen bleiben. Gerne sammelt sich dann nach Rückkehr aus der Abwesenheit ein Stapel an unerledigten Aufgaben an, welche dann nichtmal mehr abgegeben werden können.

Es ist auch nicht unüblich, dass man für Kunden nach Geschäftsschluss erreichbar sein musste. Wie gesagt, typisch für die Branche. Jedoch hatte das teils schon eine erstaunliche Regelmäßigkeit.

Mit viel Häme sowie einem Augenzwinkern kann man also bei den Umständen von "flexiblen Arbeitszeiten" reden.

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Arbeitgeber-Kommentar

Hendrik Müller, Geschäftsführender Gesellschafter
Hendrik MüllerGeschäftsführender Gesellschafter

Vielen Dank für das sehr ausführliche, differenzierte und konstruktive Feedback! Ich hoffe doch sehr, dass wir auch weiterhin zusammenarbeiten und diese großartige Kritikfähigkeit unserem Unternehmen damit erhalten bleibt. Gerade läuft (noch bis Monatsende) unsere jährliche Mitarbeiterzufriedenheitsumfrage, bei der solches Feedback ebenfalls gern gesehen ist. Darüber hinaus stehen die Teamleiter jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Ich lade hiermit zu einem persönlichen Gespräch mit mir über die vergangene und aktuelle Ausbildungssituation ein. Ich garantiere, das Feedback ernst zu nehmen und in der anstehenden Strategieplanung zu berücksichtigen. Bitte nimm über unser Chat-System oder per Mail Kontakt zu mir auf.

In der Sache möchte ich ein paar Dinge hervorheben:

- Vertriebsschulungen:
Hierbei wird immer eine Mischung aus den Aspekten fachliche und persönliche Entwicklung angeboten, individuell zum Mitarbeiter passend. Gerade unsere Auszubildenden im Vertrieb neigen hin und wieder dazu, das Verkaufen als etwas negatives zu betrachten - obwohl die Produkte, wie oben geschrieben, gut für den Kunden sind. Hier geht es um persönliche Entwicklung: Der angesprochene Trainer unterstützt sehr gut, ein positives Mindset zu schaffen. Beispielsweise: "Was du nicht verkaufst, verkauft ein anderer" - und ob das für den Kunden besser ist, wenn doch wir das passende Produkt haben... ? Wir sind jedenfalls von unserer Qualität überzeugt.

Im Übrigen arbeiten wir mit einem Personalentwicklungsverein zusammen und nutzen mehrere Dutzend unterschiedlicher Trainer und Berater für die individuelle Personalentwicklung.

- Ausbilder/Ausbildungsinhalte:
Tatsächlich kann es, bedingt durch sich ändernde Anforderungen und Umstände, auch zu anderen Aufgabenverteilungen bei Ausbildern kommen. Der konkret angesprochene Fall ist mir nicht bekannt, allerdings scheint mir eine konsequente Antwort mit der Berufung eines weiteren Ausbilders erfolgt zu sein. So wünsche ich mir Handeln und Entscheiden bei MR.

Neben ausgelernten Fachkräften auch Auszubildende aus einem höheren Lehrjahr als Paten für unsere Auszubildenden einzusetzen wurde bislang sehr gut aufgenommen. Insbesondere können wir eine geringere Hemmschwelle feststellen, auch vermeintlich "dumme" Fragen zu stellen. Achtung: Pate Ausbilder! Der Pate hilft beim Zurechtfinden in Betrieb und Arbeitswelt, der Ausbilder unterstützt die fachliche und persönliche Entwicklung.

Bei Ausbildungsinhalten achten wir darauf, einen gesunden Mix aus Tagesgeschäft und neuen Themenbereichen anzubieten. Einzelne Aufgaben dürfen durchaus auch stark fordernd sein und verhelfen so dazu, über den eigenen Schatten zu springen und den eigenen Horizont zu erweitern. Unterstützung aus dem Team gibt es hierzu selbstverständlich, doch können einige Aufgaben stärker autodidaktisch gestellt sein als andere, bei denen eine strikte Anleitung erfolgt.

- Erreichbarkeit nach Geschäftsschluss:
Eine ständige Erreichbarkeit für die Kundschaft ist definitiv keine gelebte Praxis und wird bei uns nicht erwartet. Unsere Arbeitszeiten bewegen sich im Rahmen Mo-Fr, 8-17 Uhr und für unsere Erste Hilfe jeweils 1 Stunde früher.

Insbesondere im Technik-Team kann es zu Verschiebungen kommen, um bspw. Systemumstellungen außerhalb der Kernarbeitszeiten unserer Kunden in den Abendstunden durchzuführen. Diese Einsätze werden von ausgelernten Technikern durchgeführt und teilweise von Auszubildenden begleitet, sie werden vorab geplant und es wird ein Freizeitausgleich gewährt.

Ich wünsche mir in der Geschäftszeit ausgeruhte, dynamische, kreative und kundenfreundliche Mitarbeiter. Im Gegenzug halte ich unsere Mitarbeiter dazu an, außerhalb der Arbeitszeit keine ungeplanten Kundengespräche entgegenzunehmen.

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