Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

netzwerk 
P 
GmbH
Bewertung

Von der Agentur, die kaum etwas falsch macht zum Himmelfahrtskommando - Ein Absturz in 3 Jahren

2,1
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Marketing / Produktmanagement bei netzwerk P Produktion GmbH in Stuttgart gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

Das was man nach Außen probagiert bitte auch intern leben:
Ehrlichkeit und Transparenz

Arbeitsatmosphäre

Hier muss man wie immer differenziert betrachten:
Der Umgang zwischen Kolleg*inn*en ist weitestgehend sehr gut. Ausnahmen bestätigen die Regel, denn auch hier gibt es Kolleg*inn*en, die sich für etwas Besseres halten und sich nicht unbeding kollegial verhalten. Alles in allem hier aber eine sehr entspannte Antmosphäre.
Die Anwesenheit der Geschäftsleitung (vor der Insolvenz) spürt man nicht wirklich. Eine Verbindung zu, bzw. das Interesse an den einfachen Mitarbeitern besteht auf dieser Seite kaum.
In dieses Vakuum hat sich ein Personenkreis gesetzt, der dann (von der ehemaligen Geschäftsleitung beauftragt, oder auch nur geduldet) diese Aufgaben übernommen hat. Die Persönlichkeitsstruktur einiger dieser Personen hat dann leider dazu geführt, dass Vertrauen und Tranzparenz einer Kultur von Unsicherheit und teilweise auch Angst gewichen sind.
Die neuen Geschäftsführer (nach der Insolvenz) stammen aus diesem Personenkreis.

Kommunikation

Es wird viel kommuniziert. Leider aber nicht richtig, oder das Richtige.
Formate:
3 Wöchentliche Austauschformate in denen Informationen geteilt werden, die für 98% aller Beteiligten nicht relevant sind.
Nebenbei gibt es dann noch Scrum Meetings, Reviews, Projektvorstellungen etc. Wenn man an allen angebotenen Terminen teilnimmt kommt man kaum noch zum Arbeiten.
Inhalte:
Die meisten Formate dienen lediglich der selbstdarstellung weniger Kollegen, die sich mit ihren Terminen, Plänen und "Erfolgen" brüsten. Greifbare Ergebnisse oder verwertbare Informationen sind dabei kaum enthalten.
Technologien:
Extern wird über e-mail und Telefon kommuniziert. Wobei man "Telefon" enschränken muss. Es handelt sich um eine gekaufte VoIP Lösung, die mehr als nur Kinderkrankeiten hat. Manche Kolleg*inn*en sind inzwischen teilweise dazu übergegangen mit privaten Handys zu telefonieren, damit es verständlich funktioniert.
Intern wird über Telefon, e-mail, Office 365 Chat, Teams und über Austauschplatformen kommuniziert. Eine Regelung der Kommunikation ist nicht vorhanden. Das Kommunikations-Chaos ist vorprogrammiert.

Kollegenzusammenhalt

Wie bereits unter "Arbeitsathmoshäre" beschrieben, ist der Zusammenhalt unter Kolleg*inn*en weitestgehend sehr gut. Solange man sich auf der gefühlt selben Hierarchie-Ebene bewegt.
Hierarchien wurden zwar mit der Umstrukturierung der Organisation abgeschafft, dennoch gibt es weiterhin Kolleg*inn*en die etwas zu sagen haben, und solche, die etwas zu tun haben. Da diese Kompetenzen nicht als Ansage eindeutig definiert, sondern von der Geschäftsleitung nur offensichtlich tolleriert/akzeptiert werden, führt dies zu "Reibereien".
Kollegen, die sich für etwas Besseres halten, unterhalten sich selbstverständlich auch nur innerhalb ihrer erlauchten Kreise.

Work-Life-Balance

Die Work-Life-Ballance hat bei netzwerk P jeder selbst in der Hand.
Wer seine Arbeit und seine Aufgaben ernst nimmt, hat ordentlich zu tun. Und wenn es weniger zu tun gibt, findet man immer ein internes oder zukunftsträchtiges Thema an dem man arbeiten kann. 40 Stunden voll zu bekommen ist nicht das Problem.
Das Problem ist, dass das nicht alle Kolleg*inn*en so sehen. Wie überall gibt es Kolleg*inn*en, die morgens deutlich später kommen, länger Mittag machen und dann Abends deutlich früher Feierabend machen. Da dies von der Geschäftsleitung (vor der Insolvenz) offensichtlich tolleriert wurde, kann man das ja auch so machen.
Sorgt dann halt im Kollegium für Unmut.
Eine sehr seltsame Auslegung der Pflicht zur Stundenerfassung tut ihr Übriges. Es werden nur Produktivstunden erfasst.

Vorgesetztenverhalten

Einen Hierarchie mit Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten wurde 2018 abgeschafft. Wenn man von Vorgesetztenverhalten spricht, geht es hier offiziell um die Geschäftsleitung.
Die Geschäftsleitung (vor der Insolvenz) war faktisch nicht vorhanden. Wenn man mit einem Problem an die GL herangetreten ist, wurde man an Personen des Führungskreises verwiesen.
Die Hilfestellung von dieser Seite ist dann immer: Ist Dein Problem - Löse es.
Aus diesem Führungskreis entstammen auch die neuen Geschäftsführer. Wie sie diese neue Aufgabe ausfüllenwerden ist spannend.
*TIPP*
Alles was versprochen wird muss schriftlich fixiert werden. Hier gilt das Motto: "Kaum versprochen - schon gebrochen!"

Gefühlt gibt es aber noch weiter "Vorgesetzte". Das sind (ehemalige) Boardmitglieder, ehemalige Team- oder Unitleiter, Kolleg*inn*en mit klangvollen Titeln wie "Head of", oder eben solche die sich dazu berufen fühlen.
Der Umgang mit diesen "vorgesetzten" Kolleg*inn*en ist sehr mühsam.

Interessante Aufgaben

Geundsätzlich ist das Aufgabenfeld bei netzwerk P sehr spannend. Projekte, die vom Kunden eingesteuert werden sind oft interessant, wiederholen sich aber im Lauf der Zeit.
Interne Projekte sind sehr interssant, wenn man die Zeit hat, sich darin einzubringen. Das bedeutet aber, dass man sich teilweise füreinen sehr langen Zeitraum Kapazität dafür blockieren muss. Wenn der Kunde dann mit einem Projekt um die Ecke kommt, kommt man in Entscheidungsnot.

Gleichberechtigung

Zum Thema Geschlechter-Gleichberechtigung kann ich nichts negatives sagen.
Dennoch gibt es eine gewisse Ungleichbehandlung, die jedoch auf persönlichen Beziehungen oder auf die erfolgreiche Selbstdarstellung zurückzuführen ist. So werden Weiterbildungen für den/die eine*n vom Unternehmen finanziell gefördert, für den/die andere*n dann halt nicht. Abhängig davon in welcher Beziehung man eben zur entscheidenden Person steht.

Umgang mit älteren Kollegen

Bis zur Insovenz, bzw. bis zur merklichen Schräglage des Unternehmens gab es bezüglich des Umgangs mit älteren Kolleg*inn*en nichts zu beanstanden.
Mit der Umstrukturierung hat das Unternehmen jedoch begonnen, ehemalige Team- bzw- Unit-Leiter*innen aus dem Unternehmen zu mobben, bzw. zu entfernen. Mit der merklich zunehmenden Schräglage des Unternehmens haben sich diese Bemühungen verstärkt.
Mit der Insolvenz hat man dann die Chance ergriffen, hauptsächilich erfahrenere Kolleg*inn*en zu kündigen. Eine Sozialauswahl wurde dabei offensicht nicht berücksichtigt. Das ist besonders schade, da deren Erfahrung derzeit wirklich fehlt, und es sicher länger dauert, diesen Mangel auszugleichen.

Arbeitsbedingungen

Der Empfang ist einladend.
Die Büroräume sind sachlich nüchtern eingerichtet. Ein Teil der Kolleg*inn*en hat höhenverstellbare Schreibtische.
Die Räume sind sehr hoch, was sich akkustisch negativ auswirkt. Außerdem sind die Räume nicht wirklich klimatisiert. Es gibt lediglich eine Umwälzpumpe, was im Sommer aber nicht wirklich hilft sonden nur für zusätzliche Lärmkulisse sorgt.
Die Laptops für die Projektmanager sind großteils veraltet, Softwarelizenzen sind nicht für alle Mitarbeiter vorhanden.
Mobiles Arbeiten (nicht zu verwechseln mit "Home Office, wo der Arbeitgeber für einen ergonomischen Arbeitsplatz und die passende Infrastruktur sorgen müsste) ist möglich, bzw. sogar erwünscht (hat etwas mit Kostenersparnis durch weniger Mietfläche zu tun). Die Mängel an den Laptops, sowie die Unzulänglichkeiten der VoIP Software machen das mobile Arbeiten jedoch sehr mühsam.

Die Besprechungsräume sind technisch gut ausgestattet.
Es gibt eine Cafeteria, die leider nur mit einem Kaffevollautomaten, 2 Microwellen und 2 Spülmaschinen ausgestattet ist.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Umweltbewusstsein des Unternehmens beschränkt sich auf Energiesparlampen und einen nicht vorhandenen Pool an Firmenfahrzeugen. Zweiteres ist aber eher einer anderen Tatsache geschuldet.
Bereits beim Druckerpapier hört das Umweltbewustsein auf. Wobei der Umfang an ausgedruckten Dokumenten in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist.
Eine Sozialverantwortung findet man im Unternehmen ausschließlich in ein paar medienwirksamen Sponorings. Eine Sozialverantwortung gegenüber Mitabeiter*innen ist nicht spürbar. Dies hat man besonders in der Phase der vorläufigen Insolvenz gemerkt.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist "agenturüblich", liegt im Durchschnitt aber selbst dabei eher an der Untergrenze.
Fahrgeldzuschüsse für die öffentlichen Verkehrsmittel werden bezahlt.
Fahradleasing über Jobrad oder Businessbike gab es mal, ob es dies nach der Insolvenz wieder geben wird ist fraglich.
Bemerkbare Jahresboni gab es mal (vor Jahren). Diese sind zuerst einem fragwürdigen Modell individuell zugeteilter Einmalzahlungen gewichen und danach verschwunden.
Urlaubs- und Weihnachtsgeld kann man also vergessen.

Image

netzwerk P steht nach außen immernoch recht gut da und hat die Insolvenz auf den ersten Blick auch gut überstanden.
Bestandskunden sind von der Leistungsfähigkeit und der Kompetenz der Mitarbeiter überzeugt.
Ob sich dieses Bild weiterhin nach außen aufrecht erhalten lassen kann, darf gerne in Frage gestellt werden. Denn den großen Versprechungen die im Bereich NEW BIZ nach außen getragen werden, stehen intern meist ein Mangel an Kompetenz und professioneller Umsetzung gegenüber.

Karriere/Weiterbildung

Karriere ist bei netzwerk P allein durch die so genannte "flache Hierarchie" nicht möglich. Nur durch "außerordendliches persönliches Engagement" ist etwas Ähnliches zu erreichen. Ich vermeide hier absichtlich eine negative aber naheliegende Formulierung.
Weiterbildungen sind möglich. Diese müssen aber komplett in Eingenengagement recherchiert, beantragt und durchgeführt werden. Wenn das Weiterbildungsangebot kostenlos ist, stellt das kein Problem dar. Kostenpflichtige Weiterbildungen gehen dann nur mit Beziehingen oder wenn man die Kosten selbst trägt.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden