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YORKER
Bewertung

Autoritärer Führungsstil der Geschäftsführung blockiert Entwicklungspotenzial von Mitarbeiter*innen und Unternehmen

1,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Logistik / Materialwirtschaft bei NEW YORKER Fashion Logistics International GmbH & Co.KG in Kiel gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Gehalt wird pünktlich gezahlt
- meist unbefristetes Arbeitsverhältnis
- Kantine

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Siehe Punkte unten

Verbesserungsvorschläge

- Verbesserung der Unternehmenskommunikationen sowohl nach innen und außen
- Integration der Belegschaft in Unternehmensentscheidungen i.S.v. Duldung der Gründung eines Betriebsrats nach dem Betriebsverfassungsgesetz
- Verantwortung auf Führungskräfte und Mitarbeitende abwälzen, um Entscheidungsprozesse effizienter zu gestalten
- klare Vertrags- und Gehaltsstrukturen sowie Angleichungen der Benefits der vielen unterschiedlichen Firmierungen und nachvollziehbares und einheitliches Leveling von Positionen
- Engagement im Bereich ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit

Arbeitsatmosphäre

Allgemein ist die Arbeitsatmosphäre geprägt von Ungerechtigkeit, fehlender Motivation und schlechter Stimmung.
Es beginnt mit der fehlenden Unternehmensvision und eines Leitbildes. Offiziell weiß niemand, wofür man bei New Yorker arbeitet. Inoffiziell weiß es jeder: Nämlich nur für den Profit der oberen Managementebenen. Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmenserfolg? Fehlanzeige! Wenn man Glück hat, gibt es zu Weihnachten einen Brief von der Geschäftsführung, welch' tolle Leistung die Belegschaft erreicht hat. Als Dankeschön dafür gibt es dann einen Gutschein für die New Yorker Stores. Hauptsache das Geld bleibt im Unternehmen.
Mitarbeitermitbestimmung gibt es bei New Yorker nicht. Es wird mit allen Mitteln versucht, die Gründung eines Betriebsrats, was übrigens den Mitarbeiter*innen nach dem Betriebsverfassungsgesetz zusteht, zu blockieren. Gerüchten zufolge waren Mitarbeiter*innen, die das versucht haben, plötzlich nicht mehr für das Unternehmen tätig. Die Meinung der Belegschaft scheint die Geschäftsführung nicht zu interessieren.

Kommunikation

Ich sage es mal so: Der Flurfunk funktioniert gut. Ansonsten ist die Kommunikation bei New Yorker unterirdisch.
Offizielle Informationen zu Ergebnissen, (Miss-)Erfolgen, Plänen oder Visionen bekommt man von der Geschäftsführung nicht. Betriebsversammlungen, Jahresauftaktveranstaltungen oder ähnliches gibt es nicht. Unternehmensinformationen erhält man eigentlich nur aus der Presse, wenn der Inhaber eins seiner wenigen Interviews gibt, dann aber auch nur sehr rar. Viele interne Angelegenheiten, wie z.B. Kündigungen und die hohe Fluktuation werden komplett verschwiegen.
Notwendige Informationen für die Arbeit erhält man nur sehr spärlich oder viel zu spät, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Häufig arbeitet man etwas mit viel Mühe aus, das Ergebnis wird dann aber nie benötigt und landet in der Schublade, weil es plötzlich nicht mehr im Fokus der Geschäftsführung steht.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt ist vom jeweiligen Team abhängig. Ich hatte das Glück, dass der Zusammenhalt innerhalb meines Teams gut ausgeprägt war. Jedoch musste ich aus anderen Abteilungen auch gegenteiliges erfahren. Wir konnten größtenteils offen und ehrlich miteinander kommunizieren. Man wurde von den Kolleg*innen bei allen Angelegenheiten unterstützt so gut es ging. Leider ist das Team aufgrund der untragbaren Gesamtsituation im Unternehmen auseinander gebrochen. An die übriggebliebenen: Haltet durch!

Work-Life-Balance

Die Bezeichnung "Work-Life-Balance" gibt es bei New Yorker so gut wie gar nicht. Ich denke die (übrigens nicht rechtmäßige) Floskel "alle Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten" sagt schon alles. Eine Arbeitszeiterfassung gab es nicht, obwohl dies mittlerweile nach einem Urteil des EuGH vorgeschrieben ist.
Home Office bzw. Mobiles Arbeiten ist von der Geschäftsführung nicht gewollt, obwohl die technischen Voraussetzungen gegeben sind. Frei nach dem Motto: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser". Wer z.B. einen Handwerkertermin zuhause hat, muss dafür mindestens einen halben Tag Urlaub nehmen.
Die Arbeitszeit war relativ unflexibel, d.h. es wurde erwartet von 8-17 Uhr im Büro zu sein. Freitags war ggf. mal Feierabend um 16 Uhr drin. Dies ist aber auch stark abhängig vom Vorgesetzten. Aufgrund der abgegoltenen Überstunden hat jeder für sich aber gesorgt, pünktlich den Fuß aus der Tür zu bekommen.
Urlaubstage konnte man in Abstimmung innerhalb des Teams relativ unkompliziert und teils auch spontan nehmen. Ich denke aber auch dies ist sehr abhängig von der jeweiligen Abteilung bzw. Vorgesetzten.

Vorgesetztenverhalten

Wie im Titel beschrieben, herrscht bei New Yorker eine autoritäre und kontrollsüchtige Führungskultur. Abteilungsleiter*innen geschweige denn Mitarbeiter*innen haben keine eigene Entscheidungsgewalt. Jede Entscheidung muss von der Geschäftsführung abgesegnet werden. Wenn sich die Geschäftsführung im Urlaub befindet, werden gerne mal 3 Wochen keine Entscheidungen getroffen, wunderbar, vor allem in der Logistik, wo Entscheidungen auch mal innerhalb von Minuten getroffen werden müssen.
Alle Abteilungsleiter*innen handeln nur so, dass sie vor der Geschäftsführung gut dastehen und den Kopf aus der Schlinge ziehen können. Die Meinung der "normalen" Mitarbeiter*innen ist völlig egal. Entscheidungen sind oft nicht klar oder nachvollziehbar und werden auch nicht vernünftig kommuniziert.
Der Ton von Seiten der Geschäftsführung ist sehr rau, Drohung mit Kündigung inbegriffen. Wenn die Geschäftsführung ruft, haben alle zur Verfügung zu stehen, egal ob man grad im Termin ist: Unverschämt und unprofessionell.
Abteilungsleiter*innen können einem eigentlich nur Leid tun: Wozu braucht man sie, wenn sie sowieso keine Entscheidung treffen können und nur die Marionetten der Geschäftsführung sind?

Interessante Aufgaben

Es gibt sehr viele Baustellen und resultierend daraus durchaus viele interessante Aufgaben. Aufgrund mangelnder Entscheidungsfreiheit und die Angst, etwas falsch zu machen, ist die Motivation bei den Mitarbeiter*innen jedoch sehr gering, diese Aufgaben anzugehen. So arbeiten die meisten nur nach dem Motto "Dienst nach Vorschrift". Schade, da steckt nämlich sehr viel Potenzial.

Gleichberechtigung

Leider kann ich nicht beurteilen, ob die Aufstiegschancen bei New Yorker abhängig vom Geschlecht sind, da es kaum Aufstiegschancen gibt.
In Bezug auf Gehalt und Benefits kommt es ganz stark darauf an, in welcher Firmierung von New Yorker man angestellt ist.

Umgang mit älteren Kollegen

Es wird versucht, "älteren" Kolleg*innen mit Altverträgen (Arbeitszeiterfassung, Gleitzeit, Urlaubs- und Weihnachtsgeld etc.) ein neuer Vertrag aufzudrängen, der keine der eben genannten Inhalte mehr enthält. Gehaltserhöhungen werden dann nur gewährt, wenn der neue Vertrag unterschrieben wird. So hält man keine langjährigen, treuen Mitarbeitenden, New Yorker.
Neueinstellungen von "älteren" Bewerber*innen sind mir nicht bekannt.

Arbeitsbedingungen

Die technischen Voraussetzungen entsprachen dem Standard (Notebook, zwei Bildschirme). Die meisten Büros in meinem Gebäude verfügten über eine Klimaanlage. Jedoch ist der allgemeine Zustand der Büroräumlichkeiten nicht in Ordnung. Die Fenster sind undicht, d.h. wenn es regnet, wird die Fensterbank mit darunterliegender Steckdosenleiste geflutet. Das regt nicht nur die Schimmelbildung an, sondern ist auch sehr gefährlich! Hinweise darauf wurden zwar aufgenommen, getan hat sich jedoch nichts.
Im Lager sind Bodenmarkierungen sowie Verkehrszeichen und -Spiegel so gut wie nicht vorhanden. Büros im Lager sind meist ohne Tageslicht, es gibt sogar ein Hallenbüro ohne Decke direkt unter der Förderanlage. Mein Beileid an diejenigen, die dort arbeiten müssen. Ich hoffe, dass dies bereits behoben wurde.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Fast Fashion - damit ist eigentlich alles gesagt. Fast Fashion ist das Sinnbild einer Wegwerfgesellschaft, das spiegelt sich auch im Unternehmen wider. In meinem Bürotrakt gab es nicht einmal Mülltrennung, es wurde alles in eine Tonne geworfen. Es fallen unnötig viele Verpackungsmaterialien an. Bemühungen, Verpackungsmaterialien (im Sinne der Umwelt) einzusparen oder grün zu gestalten, sind mir nicht bekannt.
Wo die Ware herkommt, kann sich eigentlich jeder denken, obwohl New Yorker das nicht offengelegt hat. Wenn man sich das Interview vom Inhaber zum Lieferkettengesetz durchliest, wird sich das bei New Yorker auch in naher Zukunft nicht ändern. Am wichtigsten ist der Profit, Umweltschutz spielt bei New Yorker keine Rolle.

Gehalt/Sozialleistungen

Für Einzelhandel ok. Für die Größe, die letzten Betriebsergebnisse und im Vergleich zu anderen Unternehmen in der Region sowie unter den Arbeitsbedingungen unterirdisch.
In der Firmierung, in der ich angestellt war, gibt es nur das Grundgehalt, welches frei verhandelt werden kann. Es gibt keine Gehaltsstrukturen oder ähnliches. Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Beteiligung am Unternehmenserfolg gibt es ebenfalls nicht. Lediglich eine kleine Beteiligung des Unternehmens an Vermögenswirksamen Leistungen und/oder an einer betrieblichen Altersvorsorge gibt es. Wer eine (gut begründete und berechtigte) Gehaltserhöhung möchte, muss monatelang warten. Gehaltserhöhungen werden im Team häufig nur als Sammelentscheidung gewährt.
Eine Inflationsausgleichsprämie wurde nur bis zu einer bestimmten, sehr niedrigen Gehaltsgrenze, gezahlt. Die Mitarbeitenden, denen die Prämie gezahlt wurde, wurden jedoch gebeten dies geheim zu halten. Der Flurfunk hat die übrigen Mitarbeitenden jedoch nicht im Stich gelassen ;-) Aber hey, ein New Yorker Gutschein für qualitätsmäßig unterdurchschnittliche Kleidung war immerhin für alle drin, nur leider lässt sich damit keine Strom- oder Gasrechnung zahlen.

Image

Sowohl intern als auch extern, vor allem in der Region Braunschweig, hört man nichts gutes über New Yorker. Die Reaktionen waren immer dieselben, wenn ich erzählt habe, dass ich bei New Yorker arbeite: "Darüber habe ich nichts Gutes gehört". Kein Wunder, dass sich größtenteils nur noch potenzielle Mitarbeiter*innen aus Teilen Deutschlands bewerben, in denen man über das Image von New Yorker als Arbeitgeber nichts weiß.

Karriere/Weiterbildung

Kriterien für Aufstiegschancen innerhalb New Yorker werden nicht kommuniziert und sind auch nicht bekannt. Wer sich mit der Führungskraft und/oder der Geschäftsführung gut stellt und nach deren Pfeife tanzt, hat durchaus bessere Chancen. Es gibt weder regelmäßige Mitarbeitergespräche mit der Führungskraft, noch werden individuelle Entwicklungspläne erstellt. Ein Portfolio an Weiterbildungen oder Schulungen gibt es ebenfalls nicht. Eine Genehmigung für eine (bezahlte) Weiterbildung zu bekommen ist demnach mit sehr viel Aufwand verbunden.

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Arbeitgeber-Kommentar

Celina Luisa KaluzaJunior Specialist Employer Branding

Liebe ehemalige Kollegin, lieber ehemalige Kollegin,

vielen Dank für dein ausführliches Feedback.
Wir bedauern sehr, dass du NEW YORKER als Arbeitgeber nicht empfiehlst. Deine Bewertung hilft uns aber dabei, uns zu verbessern und an den richtigen Stellen anzuknüpfen.
Wir nehmen deine Kritik sehr ernst und geben diese an die entsprechenden Verantwortlichkeiten weiter.

Wir wünschen dir alles Gute für deinen weiteren Weg und viel Erfolg.
Viele Grüße, dein HR Team

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