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Novartis 
Pharma 
GmbH
Bewertung

War mal ein guter Arbeitgeber - no more!

1,8
Nicht empfohlen
Hat bis 2024 im Bereich Forschung / Entwicklung bei Novartis Pharma, GmbH in Nürnberg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Aktuell (Stand Januar 2024) noch flexible Home-Office-Regelung, das Head-Quarter möchte jedoch baldmöglichst eine unflexible 3-Tage-Büropflicht einführen.
Tolle Kollegen
Tolle Kantine
Der Betriebsrat gab und gibt sein Allerbestes, auch in diesen schwierigen Zeiten.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Führungsebene ist abgehoben und hat den Kontakt zu den Mitarbeitern verloren, Firmenwerte werden gepredigt, ohne sie zu leben.
Katastrophal schlechte Personalabteilung.
Die Bürokratie bei Novartis lässt jede Behörde vor Neid erblassen.
Im Branchenvergleich niedrige Gehälter bei gleichzeitig extrem hoher Arbeitsbelastung.
Durch die kürzlich vollzogene Umstrukturierung, die noch mindestens 2 Jahre unangenehm nachwirken wird (Stand Januar 2024), erwartet neue Mitarbeiter Chaos, eine Organisation in der die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut und ein Unternehmen, dem viele gute Köpfe bereits davongelaufen sind, oder in Kürze davonlaufen werden.

Verbesserungsvorschläge

Fähige Personalabteilung aufbauen!
Regelmäßige 360°-Feedbacks für alle Führungskräfte vom Country Head bis zum Team Lead, die bei schlechten Mitarbeiterbewertungen verpflichtende Schulungen nach sich ziehen.
Gehälter transparent machen.

Arbeitsatmosphäre

Die tiefgreifende Umstrukturierung hat deutliche Spuren hinterlassen. Die Veränderungen wurden 1,5 Jahre vorher angekündigt und dann in einem quälend langsamen Prozess vollzogen. In dieser gesamten Zeit war die Firma wie gelähmt: Entscheidungen wurden verzögert oder gar nicht erst getroffen, Mitarbeiteranliegen vertröstet ("wird dann im Rahmen der Umstrukturierung umgesetzt") und Informationen zurückgehalten. Dank des Informationsvakuums waren massive Verunsicherung und Sorge um den Job in dieser gesamten Zeit tägliche Begleiter für alle Mitarbeiter. Am Ende wurden vor allem Stellen eingespart und die vorhandene Arbeit - die selbstverständlich ohne Einschränkungen in gleicher Qualität erledigt werden soll - auf die verbleibenden Mitarbeiter verteilt. Die gesamte Umstrukturierung wirkt planlos und willkürlich, die Kommunikation dazu ungenügend, das Senior Management hangelte sich von einem verbalen Fauxpas zum nächsten. Seit gut 1 Jahr stagniert das Unternehmen daher in allen Bereichen, es gab einen massiven Brain-Drain durch den Weggang vieler fähiger Mitarbeiter & Führungskräfte.

Kommunikation

Die Kommunikationsabteilung gibt sich alle Mühe die kommunikativen Defizite der Führungsmannschaft auszugleichen. Trotzdem: immer dann wenn es wichtig wäre, bleiben die Informationen vage, werden die Mitarbeiter auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet, nur um die Informationsversprechen niemals einzulösen.

Kollegenzusammenhalt

Sicherlich teamabhängig, in meinem Fall ein Highlight

Work-Life-Balance

Die absolut unrealistische Workload verdient zwar nur einen Stern, immerhin sind die Arbeitszeiten (noch) flexibel, d.h. die Mitarbeiter entscheiden aktuell (Stand Januar 2024) noch selbst, ob und wie häufig sie von zu Hause oder im Büro arbeiten möchten. Das Head Quarter in Basel lauert allerdings bereits mit einer strikten 3-Bürotage-Regelung.

Vorgesetztenverhalten

Komplett personenabhängig, was eigentlich nicht sein dürfte, denn die Führungskräfte haben klare Vorgaben, wie Führung bei Novartis gelebt werden soll. Leider hat gegenteiliges Verhalten keinerlei Konsequenzen für Führungskräfte. Es gibt ein paar wenige leuchtende Vorbilder, sie dürften etwa 2% der Führungsmannschaft ausmachen. Die Mehrzahl der Führungskräfte bei Novartis glänzt mit mangelnder Eignung und/oder Erfahrung. Fähige Personalabteilungen könnten so etwas sicher verhindern, aber da liegt eines der vielen Probleme dieser Firma...

Interessante Aufgaben

Gibt es definitiv

Gleichberechtigung

Das obere Management hatte einmal einen Frauenanteil von 50%, das ist über 10 Jahre her, Bro-Culture dominiert. Diversität und Inklusion sind reine Lippenbekenntnisse, Gehaltsgerechtigkeit dito.

Umgang mit älteren Kollegen

Zwei Umgangsformen lassen sich beobachten: Das Abstellgleis in einer unattraktiven Junior-Position, in der Können und Erfahrungsschatz der abgeschobenen Mitarbeiter verkümmern. Der vorzeitige Ruhestand, den man älteren Menschen schmackhaft zu machen versucht. Für jemanden der Freude an seinem Job hat ist vermutlich beides ein Schlag ins Gesicht. Wertschätzung? Fehlanzeige.

Arbeitsbedingungen

Der aktuelle Standort ist veraltet, seit 5 Jahren wird über einen Umzug gesprochen, der in nächster Zeit tatsächlich vollzogen werden soll. Höhenverstellbare Schreibtische gibt es auf Anfrage, Mobiltelefone für die Mitarbeiter dagegen nicht und das obwohl mittlerweile eine 2-Faktor-Authentifizierung übers Mobiltelefon für die VPN-Verbindung im Homeoffice eingeführt wurde. Erreichbar soll man natürlich jederzeit sein. BYD - bring your own device - heißt da die Lösung. Wie schön wäre es doch für Novartis, wenn alle Mitarbeiter ihr eigenes Equipment mitbrächten, das würde so viel Geld sparen, die Mitarbeiter weigern sich an dieser Stelle zurecht.
Die Kantine ist super, der Kantineninhaber und seine Mannschaft sind ein absolutes Highlight!

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Fromme Wünsche & Lippenbekenntnisse. Es gibt allerdings Mitarbeiter, die das fehlende Firmenengagement eigeninitiativ ausgleichen. Diese intrinsisch motivierten Kollegen verdienen jährlich einen Orden, aber Wertschätzung von Firmenseite zu solchen und vielen anderen Mitarbeiterinitiativen gibt es nicht. Im Gegenteil, ist eine Mitarbeiterinitiative erfolgreich, ist sich die Firma nicht zu schade, sich mit fremden Federn zu schmücken und versucht den Eindruck zu erwecken, sie habe den Mehrwert selbst geschaffen - Wertschätzung à la Novartis.

Gehalt/Sozialleistungen

Die pharmazeutische Industrie zahlt gute Gehälter, keine Frage. Novartis-Gehälter liegen eher am unteren Ende des Industriestandards. Es gibt Gender-Pay-Gaps im mittleren zweistelligen Prozentbereich.

Image

Die Pipeline ist leer, viele Entwicklungs-Flops in den vergangenen Jahren und nur mäßig erfolgreiche Zukäufe. Das Unternehmen steht sich selbst im Weg, die Bürokratie hat behördenähnliche Ausmaße. Innovation? Fehlanzeige.

Karriere/Weiterbildung

Unter anderem abhängig vom Einsatz und der Hartnäckigkeit des Vorgesetzten. Weiterbildungswünsche sind meist nur gegen massive Widerstände durchzusetzbar.
Karrieremöglichkeiten sind geprägt von einer starken Bro-Culture, gepaart mit der für alte weiße Männer verstörenden Erkenntnis, dass Firmen ohne weibliche Führungskräfte im oberen Management mittlerweile als rückständig und aus der Zeit gefallen wahrgenommen werden. Was um alles in der Welt kann man da nur tun?!?

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