Durchwachsen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es herrscht nach wie vor ein positiver Geist in einer bunten, international vielfältigen Mischung Mitarbeitender. Alle, bis auf das Top-Management, duzen sich.
Jetzt, nach Corona, finden immer mehr Begenungen in Präsenz statt, was durch die Eröffnung des eigenen Betriebsrestaurants in Bremen einen starken positiven Impuls erhalten hat.
Für den kollegialen Zusammenhalt ist das sehr förderlich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mir scheint es eine zu starke Abhängigkeit von Entscheidungen des Top-Managements zu geben. Diese starke Hierarchie ist bei einer Mitarbeiterzahl von 1.200 an einem Standort nicht mehr zeitgemäß.
Die Führungskultur könnte meiner Meinung nach verbessert werden.
Verbesserungsvorschläge
Meiner Ansicht nach sollte die Führungsstruktur grundlegend überarbeitet werden. An den schlecht agierenden Führungskräften wird festgehalten, die darunter Leidenden finden kein Gehör und verlassen teilweise die Firma oder machen Dienst nach Vorschrift. Dabei verpufft zuviel wertvolles Potential.
Bei manchen Mitarbeitern mit Führungsverantwortung frage ich mich:
Was qualifiziert genau diese Person?
Arbeitsatmosphäre
In vielen Projekte und Fachabteilungen wird kollegial und partnerschaftlich zusammengearbeitet. In einigen besteht jedoch erheblicher Verbesserungsbedarf.
Kommunikation
Vom Vorstand (Top Management) gibt es meiner Ansicht nach kaum Informationen, was die langfristigen Unternehmensziele sind. Außer, dass man den Umsatz kurzfistig verdoppeln will, kommt da nichts. Wie das realisiert werden soll, bleibt offen. Jetzt, nachdem der Minderheitsinvestor eingestiegen ist, nehme ich noch unverständlichere Signale aus der Unternehmensleitung wahr - oder nicht wahr. So "verschwinden" Vorstände, ohne verabschiedet zu werden. Wenn selbst in den obersten Führungskreisen eine derart geringe Wertschätzung gelebt wird, beantwortet sich mir die Frage, wie es um die Wertschätzung der einfachen Mitarbeiter bestellt ist, von selbst.
Dagegen nehme ich wahr, wie in bunter Selbsdarstellung durch den CEO der OHB SE in Magazinen wie "Capital" behauptet wird, dass in Start-Ups härter gearbeitet würde als bei OHB. Für mich ist das ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen, die fast jeden Samstag für diese mit "Mehltau" überzogene Firma arbeiten.
Nach meinem Verständnis arbeitet in einem Start-Up der Chef inmitten seiner Mitarbeitenden und kennt die alltäglichen Probleme. Das ist bei OHB nicht der Fall.
Kollegenzusammenhalt
In vielen Arbeitsbereichen arbeiten die Kollegen sehr gut und unbürokratisch zusammen, wenn die Führungsstruktur sie lässt.
Da herrscht noch der alte OHB-Spirit.
Leider scheinen die Hürden durch hohe Arbeitslast in einigen Projekten und starre Organisationsstrukturen höher zu werden, was den Zusammenhalt beeinträchtigt.
Work-Life-Balance
Es kommt anscheinend darauf an, in welchem Bereich man arbeitet. Wo ein hoher Projektdruck herrscht wird offenbar mehr vom Unternehmen gefordert als die Mitarbeiter zurückerhalten.
In den meisten Fällen werden statt der üblichen 8 Stunden Tage eher 10 Stunden als normale tägliche Arbeitszeit verstanden.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt zu viele Team- und Abteilungsleiter, die die erforderlichen Prozesse nicht verstehen und nicht auf ihre fachlich kompetenteren Mitarbeiter hören. Die daraus folgenden Fehlentscheidungen frustrieren die Mitarbeiter und behindern einen reibunglosen Prozessablauf.
Interessante Aufgaben
Raumfahrt! Mit all den dazugehörigen interessanten Herausforderungen.
Gleichberechtigung
Besser kein Kommentar.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Top-Management bevorzugt und protegiert scheinbar aufgrund der erforderlichen Erfahrung die "Alten Hasen".
Jüngere haben es dadurch offenbar schwerer, sich hochzuarbeiten.
Dennoch findet ein guter Erfahrungsaustausch zwischen den Generationen statt. Jung und Alt respektieren sich und gehen teilweise freundschaftlich miteinander um.
Arbeitsbedingungen
Z. T. überbelegte Büroräume.
Z. T. Großraumbüroräume, die ein konzentriertes Arbeiten erschweren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Alte Bürogebäude, die den heutigen energetischen Standards nicht entsprechen. Im Sommer zu warm - im Winter zu kalt.
Es gibt trotz großer Dachflächen keine Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung.
Die Unterstützung von Sozialprojekten ist für mich nicht erkennbar.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt kommt immer pünktlich.
Es wird leider nicht nach Tarif bezahlt.
Scheinbar wird es dank des momentanen Arbeitnehmermarktes besser, weshalb Neueinsteiger höhere Gehaltsforderungen durchsetzen können. Sie verdienen offenbar mehr als Kollegen, die schon länger im Unternehmen sind.
Die Altersvorsorge wird im gesetzlichen Rahmen unterstützt.
Für mich intransparente Regelung, wer ein Diensthandy oder einen Firmenwagen erhält.
Image
Das Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit ist deutlich besser als es von einigen Kollegen und mir eingeschätz wird.
Das liegt bestimmt am Themengebiet Raumfahrt.
Karriere/Weiterbildung
Das ist eines der Haupfelder, auf dem für mich der größte Verbesserungsbedarf besteht. Es wird zwar das Angebot an internen online-Schulungen stetig ausgebaut, jedoch fehlt es an Präsenzschulungen, bzw. an der Bereitschaft, diese zu genehmigen. Es ist oft ein Kampf, um an derartigen Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen zu dürfen.
Das ist bei unserem Hauptwettbewerber in der Branche ganz anders: Dort wird man vom Arbeitgeber initiiert auf Schulungen geschickt.
Die Karriereentwicklung scheint sehr stark vom Nasenfaktor der Vorgesetzten bzw. vom Vorstand abhängig zu sein.