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Orion 
Engineered 
Carbons
Bewertung

Es gibt keine schlechten Mannschaften. Es gibt nur schlechte Offiziere.

1,0
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2012 bei Orion Engineered Carbons GmbH in Köln gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Da war doch mal was? Ach, es sind nur die guten alten Zeiten.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Zur Zeit kann man nur dringend von diesem Unternehmen abraten. Mitarbeiter werden nur als "FTE" gesehen, die man beliebig auf dem Schachbrett der Machtspiele hin- und herschieben kann. Gegenseitiger Respekt oder Vertrauen in die Führung sind gänzlich abhanden gekommen.

Verbesserungsvorschläge

Für das Poesiealbum des Managements:
In dem Maße, wie der Wille und die Fähigkeit zur Selbstkritik steigen, hebt sich auch das Niveau (um Verwechselungen zu vermeiden: das ist keine Handcreme) der Kritik an anderen. Beim nächsten Managementworkshop sollte man damit mal anfangen. Mal in sich gehen. Zunächst ist da ganz viel Bescheidenheit angesagt. Zum Teamgedanken gehört deutlich mehr als nur eine Mail. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, hätte derjenige, der maßgeblich zu dieser Situation beigetragen hat, diese Mail versenden sollen. Dann wäre es wirklich endgültig absurd geworden. Das wäre dann fast so, als würde derjenige plötzlich an die soziale Verantwortung bei anderen appellieren. "Da muss man jetzt mal an die Company denken"
Ständiges Umorganisieren löst nicht das Problem. Der Fehler liegt auch nicht in einer falschen Organisation. Mitarbeiter mit mehr als 4 Vorgesetzten in den letzten 3 Jahre, qualifizieren sich für die nächste Organisationsänderungsrunde und erhalten zuvor den Orden "Wir sind jetzt ein Team" durch die Personalabteilung.
Wenn von den wenigen noch engagierten Mitarbeitern Aussprüche kommen wie "es muss mal richtig knallen, damit die was merken", dann wird es wirklich gefährlich. Spätestens jetzt sollten alle Alarmglocken angehen. Dazu muss man aber auch zuhören können, damit man solche Stimmungen mitbekommt.
Übrigens, Aufgabe eines Vorgesetzten ist es auch vermeintliche Schlechtleister so zu führen, dass sie bessere Leistungen erzielen. Die Aufgabe ist es nicht, alle rauszuschmeißen, die gerade nicht ins Bild passen. Das ist keine Leistung sondern ein Armutszeugnis und ein Versagen des Vorgesetzten. Das darunter meistens die gesamte Teamleistung leidet, kommt noch hinzu.

Arbeitsatmosphäre

Ehemals auf dem Weg zu einer konstruktiven Fehlerkultur, jetzt abgewirtschaftet zu einer Kultur der Angst und des Schreckens. Es wird wieder der Schuldige gesucht und abgestraft. Dies führt unweigerlich dazu, dass Fehler vertuscht werden. Der letzte Schritt zu einem schweren Arbeitsunfall oder Ereignis wird gerade in diesem Moment gemacht. Und dann wird wieder nur gefragt: "Wer war das?". Wie konnte es dazu kommen? Fast im Alleingang, sicherlich aber mit Billigung "von oben", wurde eine Kultur der Seilschaften, der Willkür und der Unberechenbarkeit installiert. Jetzt ist die Kultur der angepassten Einpeitscher gekommen. Die Fluktuation in zentralen Managementstellen ist inzwischen furchterregend. Trotz und nicht wegen des Managements schreibt das Werk noch gute Zahlen. Bei den wirtschaftlichen Randbedingungen war das aber auch nicht schwierig. Da hätte man auch einen Einzelhandelskaufmann oder einen Personalleiter zum Werksleiter ernennen können. Das Werk hatte da aber auch noch genug Substanz um solche Experimente zu überleben. Diese Substanz ist jedoch nach Jahren des Herumexperimentierens und des Irrsinns restlos aufgebraucht.

Kommunikation

Das Werk ist vom Sinkflug in den Sturzflug übergegangen. Aus dem Cockpit kommt aber die Durchsage "wir haben endlich Fahrt aufgenommen". Würden die Herren bitte mal nach vorne durch die Fenster schauen? Dort ist nur noch Erdboden aber kein Himmel mehr zu sehen. Es wäre jetzt dringend an der Zeit, mal in den Horizontalflug überzugehen. Es passiert jedoch nichts. Stattdessen ist die Botschaft von vorne "Wir sind jetzt ein Team! Aber die Tür nach vorne bleibt zu!" Auch sonst wahrt man gerne die Distanz. "Herr …, machen Sie sich als Manager nicht mit dem Volk gemein" oder "Herr...,ein Manager entschuldigt sich nicht bei einem Sachbearbeiter für einen Fehler" Offensichtlich ist das mit Teamgeist dann doch nicht soweit her. Übrigens, es heißt nicht herrsche und teile (wir reden hier nicht über Kuchen) und, echt kein Quatsch, physische und psychische Belastungsfaktoren sind nicht das Gleiche!

Kollegenzusammenhalt

Es gibt von den Alteingesessenen tatsächlich noch Mitarbeiter, die das Ruder herumreißen wollen. Wahrscheinlich ist das aber so ähnlich, als wollte man einen Tsunami mit einer Sandburg aufhalten. Hier stimmt das Umfeld aber noch und man hält zusammen. Neue haben es in diesen Zeiten echt schwer. Ihnen wird grundsätzlich erstmal mit Misstrauen begegnet.

Work-Life-Balance

Teilzeit ist nicht unbedingt gerne gesehen und Homeoffice wird manchmal erlaubt und manchmal auch nicht. Wird, wie es sich für dieses Unternehmen gehört, willkürlich gehandhabt.

Vorgesetztenverhalten

Typ "immer schön in Deckung bleiben". Er ist nicht unbedingt ein schlechter Mensch, hat aber über die Jahre resigniert. Manchmal ist auch er über die Situation traurig oder zornig. Dann fährt er aber nach Hause und kaut einen Pantoffel. Mitarbeiter können hier keine Hilfe erwarten.
Typ "Einpeitscher". Treibt die Herde mit Steinwürfen vor sich her. Bei Fehlern sind immer andere schuld, schließlich hat er alles sauber delegiert. Manchmal wacht er morgens auf und möchte ein guter Mensch sein und verteilt Geschenke. Denkt dann, er ist beliebt und verwechselt es mit selbstverliebt. Hätte seinen Auftritt aber viel lieber im Spiegelsaal von Versailles.
Typ "Geschichtenerzähler". Hat alles schonmal gemacht und geht den Mitarbeitern mit seinem Halbwissen auf die Nerven. Vertritt ansonsten gerne die neue Kultur.
Es gibt sicherlich noch irgendwo Positivbeispiele, diese sind aber mindestens in der oberen Führungsebene wirklich selten geworden.

Interessante Aufgaben

Man kann sich vor lauter interessanten Aufgaben kaum noch retten und manch einer ist daran schon erstickt. Viele sind inzwischen so mit Aufgaben eingedeckt, dass sie Fehler machen. Das ist natürlich ein gefundenes Fressen für die Gegenseite, wenn sie den Mitarbeiter loswerden möchte.

Gleichberechtigung

Wenn es nicht weiter stört, dann auch mal mit Gleichberechtigung. Aber aufgemuckt wird nicht!

Umgang mit älteren Kollegen

Nach 40 Jahren wird ein Mitarbeiter, der immer engagiert war und dessen Lebensinhalt tatsächlich die Firma war, von Tagschicht auf Schicht versetzt. Man hat ihm klar gemacht, dass seine Arbeit nicht mehr notwendig ist. Er ist daran physisch und psychisch (na, noch in Erinnerung, dass das ein Unterschied ist?) zerbrochen. Es ging nur darum, auch dem Letzten klar zu machen, dass ab jetzt ein neuer Geist regiert. An dieser und ähnlichen Maßnahmen ist die Moral des Werkes zerbrochen.

Arbeitsbedingungen

Man muss Ruß schon ziemlich mögen. Aber abends sind dann ja alle Brüder. Falsch, war vielleicht mal so. Die Stoffhose ist inzwischen Statussymbol für diejenigen, die es geschafft haben. "Wir sind ein Team!"

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umwelt kann schon ganz schön stören. Sozial? Wird das nicht mit "tz" geschrieben? Egal, brauchen wir eh nicht.

Gehalt/Sozialleistungen

Auch hier muss man sich nur auf der richtigen Seite befinden, dann ist Napf immer voll. Ansonsten Chemietarif.

Image

Leider wurde nicht verstanden, dass sich dies alles rumspricht. Es wurde auch nicht verstanden, das unendliche Arbeitsgerichtsprozesse mit fadenscheinigen Argumenten, nur dazu führen, dass auch dadurch der Ruf ruiniert wird. Seriöse Unternehmen trennen sich professionell von Mitarbeitern und versuchen diese nicht fertigzumachen.

Karriere/Weiterbildung

Gehört man zu den Günstlingen im Hofstaat, steht einer Karriere nichts im Wege. Weiterbildung zu Beginn des Jahres, da ansonsten gestrichen wird. Vorgesetzte haben kein eigenes Budget. Dies liegt bei HR. Diese genehmigen dann auch, nachdem sie beurteilt haben, ob die Weiterbildung sinnvoll ist. Wo auch immer diese Kompetenz herkommen soll.

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