Der Mensch nicht im Mittelpunkt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut finde ich, dass ich den Sprung aus der Branche und diesem Unternehmen geschafft habe und nun auf die Zeit mit einem Lachen zurückschauen kann.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Jeder Mitarbeiter ist austauschbar. Das Unternehmen folgt nicht dem eigenen Leitbild.
Verbesserungsvorschläge
Es lohnt sich nicht einmal, etwas in dieses Feld reinzuschreiben, weil es das Unternehmen null interessiert, was die Mitarbeiter von ihm denken. Konstruktive Kritik wird allgemein als persönliche Kritik der Führungsetage angenommen und teilweise mit Konsequenzen geahndet. M. M. n. agiert es sogar teilweise rechtswidrig und versucht seinen Mitarbeiter offensichtlich zu täuschen. Auf rechtliche Ansprüche wird in dem Wissen gespuckt, dass niemand sich traut gegen den Arbeitgeber vorzugehen.
Arbeitsatmosphäre
Zu Beginn wurde alles sehr schön geredet, doch nach und nach hat die Führungsebene ihr wahres Gesicht gezeigt. Das einzige, was das Arbeiten unter Druck erträglich gemacht hat, war der Zusammenhalt des Teams, was allerdings nicht gerne gesehen war. Zudem wurden bestehende Freundschaften durch gezielte Maßnahmen der Führungsebene unmöglich gemacht, beispielsweise wurden Kollegen infolge einer Beförderung dazu gezwungen, bestimmte Zahlen zu erreichen, ohne Rücksicht darauf, wer dafür bluten muss. Nach und nach hat sich dieser beförderte Kollege im Erhalt seines Arbeitsplatzes mehr und mehr von sozialen (und menschlichen) Werten entfernt, um roboterhaft auf Teufel komm raus Ergebnisse zu erzielen. Sehr schade! Dabei ist man nur produktiv, wenn man nicht ständig unter die Nase gerieben bekommt, wie schlecht die Zahlen sind und dass man trotz guter Leistungen nicht gut genug ist.
Kommunikation
Die Führungsebene vertuscht ziemlich viele Sachen. Lösungsansätze werden nicht kommuniziert, hinterrücks werden angebliche Unzufriedenheiten still gesammelt. Dass jemand unzufrieden war, erfährt man erst bei der Kündigung, die gefühlt sehr leichtfertig ausgesprochen wird. Es werden viele aufhetzende Gespräche geführt, teilweise auch mit Kollegen, die das nichts angeht; die betroffene Person jedoch erfährt bis zum Schluss nichts. Konstruktive und arbeitsfördernde Maßnahmen sehen anders aus.
Kollegenzusammenhalt
Die Führungsebene versucht immer wieder Konkurrenzkämpfe unter den Kollegen zu entfachen, was den Zusammenhalt einfach dämpft bzw. gänzlich zerstört, da die meisten diesem Druck aus Kraftlosigkeit irgendwann nachgeben. Hier und da findet sich dennoch eine angenehme Bekanntschaft; die Regel ist dies jedoch nicht.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten in den Niederlassungen sind von 8-17 Uhr. Es ist eine Stunde Pause vorgeschrieben, damit das Büro möglichst lange besetzt ist. Überstunden werden erst nach einer Stunde gezählt und es können max. 2 Stunden am Tag abgebaut werden, was allerdings auch jedes Mal mit viel Diskussion verbunden ist. Der Vorgesetzte forderte auch, dass man min. eine viertel Stunde unbezahlt früher da sein sollte (obwohl arbeitsrechtlich ganz klar anders geregelt), damit man um Punkt 8 sich bereits über den PC (der übrigens 15 Minuten zum Hochfahren braucht) eingeloggt hat. Das Unternehmen kann noch so viel sagen, dass es viel dafür tut, seinen Mitarbeitern flexible Arbeitszeiten anzubieten, aber die Praxis ist eine andere.
Vorgesetztenverhalten
Absolute Katastrophe. Es wird alles hinter dem Rücken des Mitarbeiters entschieden. Abteilungsleiter, die keine Zahlen liefern , haben es sich sofort verhauen und sind auf der Abschussliste. Der ständige Druck führt zu der extremen Fluktuation in diesem Unternehmen, aber damit scheint es kein Problem zu haben. Das Unternehmen lebt nach dem Motto „Jeder ist austauschbar“.
Interessante Aufgaben
Je nach dem, welche Position man hat, variieren die Aufgaben, wobei sehr viele PSB‘s die Aufgaben von den AL‘s übernehmen und dafür nicht mal entlohnt werden. Allerdings muss man ebenfalls dazu sagen, dass die Aufgaben mit richtiger Personalarbeit absolut nichts zu tun haben. Wer sich also erhofft, hier als Personaler tätig zu sein, liegt komplett daneben. Das ist eine reine Vertriebstätigkeit mit Sekretärinnenaufgaben!
Gleichberechtigung
Alles, was unter der Niederlassungsleitung liegt, ist nichts wert und wird entsprechend behandelt. In diesem Unternehmen spielen Beziehungen eine ganz große Rolle. Je mehr man bei der GF schleimt, desto mehr Karrierechancen hat man hier. Beruft man sich einmal auf ein einem gesetzlich zustehendes Recht, hat man es sich langfristig bei der GF verbockt.
Umgang mit älteren Kollegen
Da die NL generell ein eher jüngeres Team war, kann ich zu diesem Punkt leider nichts äußern.
Arbeitsbedingungen
Das Büro ist sehr steril eingerichtet. Die IT ist sehr veraltet und die Nachfrage nach einem zweiten Bildschirm geht ins Leere (obwohl unumgänglich und prozessbeschleunigend), obwohl PSB‘s einen bekommen haben. Der Druck ist allerdings die größte Macke, aber das wird schon seit Jahren praktiziert, ungeachtet dessen, dass das Unternehmen dadurch Mitarbeiter verliert. Da die NL‘s meist mitten in der Stadt sind und keine Parkplätze zur Verfügung gestellt werden, wird man früher oder später dazu gezwungen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, egal wie lange man dann damit fahren und wie viel man dafür zahlen muss.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Durch die Einführung der digitalen Akte wird weniger Papier verschwendet. Wenn man allerdings bedenkt, auf welche unnützigen Werbegeschenke das Marketing kommt, kann man nur den Kopf schütteln. Es haben sich nicht selten Kunden darüber beschwert, dass Sie das Versenden eines aufgeblasenen Ballons, der in einem entsprechend großen Karton geliefert wurde, als absolut sinnlos erachten und so etwas aus umweltbedingten Gründen nicht unterstützen möchten. Ungeachtet dessen, dass solche Maßnahmen den gegenteiligen Effekt erzielen, werden damit immense Summen verschwendet, die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden können.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Einstiegsgehälter sind einfach nur lachhaft, werden allerdings damit begründet, dass bereits nach kurzer Zeit Gehaltserhöhungen stattfinden, wodurch man erst einmal beruhigt wird. Die Gehaltsgespräche sind dann jedoch keine Gespräche, sondern reine Mitteilungen. Prinzipiell werden selbst bei absolut zufriedenstellender und überdurchschnittlicher Leistung selten mehr als 50€ brutto jährlich festgesetzt; dabei kriegt man noch den Spruch zu hören, dass es viel sei und man gefälligst froh sein soll, überhaupt etwas zu bekommen. In meinen Augen absolut widersprüchliches Verhalten zu den im Bewerbungsgespräch genannten Tatsachen. Auch bei einer Beförderung springt nicht viel für einen heraus, im Unternehmen stimmt das „Preis-Leistungs-Verhältnis“ einfach nicht.
Image
Nach außen hui, innen pfui. Sonst gibt es hier nichts mehr zu sagen. Schade nur, dass die meisten Kunden nichts von den teilweise abartigen Arbeitsbedingungen mitkriegen.
Karriere/Weiterbildung
Aufgrund angeblicher innerbetrieblicher Regelungen können Beförderungen nur nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit und nur zum 01.01. oder 01.07. stattfinden. Natürlich können Mitarbeiter die höhere Stelle auch vorher antreten, werden allerdings nicht dafür vergütet. Ausserbetriebliche Weiterbildungen werden kaum gefördert. Statt langfristig auf qualifiziertes Personal zu setzen, wird nur nach den morgen zu erreichenden Zahlen geschaut; wenn sich die Weiterbildung damit überschneidet, hat man Pech gehabt! Man wird zwar zu zwei innerbetrieblichen Weiterbildungen in der Akademie geschickt, die einem jedoch außerhalb der eigenen Position bei persona service nichts bringen.