Eine Zwischenstation: Für echte Berater um Konzern- und für funktionale Spezialisten um Beratungs-Erfahrung zu sammeln
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Porsche Leasing
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die gelebte Konzernkultur, die kaum was mit einer Beratung zu tun hat.
Verbesserungsvorschläge
Die Mitarbeiterumfragen ernst nehmen und Punkte wie Gehalt und Benefits nicht immer als mittelfristiges Ziel ausgeben, welches dann nicht umgesetzt wird.
Arbeitsatmosphäre
Ist ähnlich dem Konzern. Ober sticht Unter Politik, intrasparente Absprachen und Deals sowie Delegation aller Aufgaben und Verantwortlichen bis zum letzten Glied in der Kette. Insgesamt ist alles wie bei einer Konzerntochter aufgestellt, hat also nichts mit einer Unternehmensberatung zu tun - das fängt schon bei der Geschäftsführung an, die seit Jahrzehnten quasi unverändert patriarchisch geführt wird.
Kommunikation
Also es gilt das Wort der Geschäftsführung welche sich über wenige Kanäle recht klar mitteilt ... jedoch gelten immer intransparente Deals und Ausnahmen, wovon nur wenige wissen und profitieren. In der eigenen Gruppe ist es dann wie im Konzern: "Man hat gehört, dass ggf. irgendwann mal was entschieden werden soll, aber es ist noch unklar was".
Kollegenzusammenhalt
Da gibt es eine Blockblidung: Berater, Manager, Partner und Geschäftsführung. Innerhalb der Blöcke herrscht eine sehr gute Zusammenarbeit. Zwischen den Blöcken verursacht das Ober sticht Unter Prinzip und das Delegieren von eigenen Aufgaben auf die unteren Ränge zu einem "Wir gegen Die".
Work-Life-Balance
Ist okay, jedoch ca. 50% mehr Work als im Tarif. Wochenendarbeit kommt auch mal vor wie auch eine 80 Std. Woche - aber eher selten
Vorgesetztenverhalten
Da es mit der Zeit nur nach oben geht, gibt es viele Partner die sich über ihre Position und Privilegien definieren. Dabei werden elementare Aufgaben dieser Position entweder ignoriert oder direkt in die Mannschaft weitergeleitet. Feedback ist meist, konzerntypisch, destruktiv und versucht die Arbeit und beteiligten Personen klein zu halten. Erfolge werden jedoch gerne auf die eigene Fahne geschrieben und stolz bei Vorständen oder bei LinkedIn zu Schau gestellt.
Interessante Aufgaben
Als Konzerntochter arbeitet man, auch wenn man in einem anderen Industriezweig zugeordnet ist, oft in Konzernprojekten. Meist als eine Art Management-Kindergärtner, der über Ampel PMOs verantwortlich ist Probleme zu lösen, die man selbst nicht lösen kann und auf die Konzernorganisation angewiesen ist. Das ist die ersten Monate spannend, wird aber schnell eintönig. Ein Wechsel in interessante oder gar Auslandsprojekte ist sehr schwierig, da hier die Vergabe unter der Hand an Begünstigte erfolgt und weniger nach Kompetenzen und Interessen.
Gleichberechtigung
Ist seit 2019 Teil der Organisation - also ein "Late Follower". Man verliert sich stark in Sexismus und Gender Debatten, statt alle Facetten von Diversität zu beleuchten und zu fördern. Durch die Gründung eines exklusiven Frauennetzwerkes entsteht auch hier eine Blockbildung und eine "Wir gegen Die" Denke.
Umgang mit älteren Kollegen
Sobald diese es in den Partner-Track geschafft haben, braucht man sich keine Sorgen mehr zu machen. Als Experten, Manager oder Berater werden selten Leute über 40 eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Man arbeitet mit Konzernequipment und Konzernsoftwarelösungen. Mit der dritten Welle konnte man sich Homeoffice equipment bestellen, welches man natürlich vorher schon privat beschafft hatte (und dafür keine Ausgleichszahlung bekommen hat). Man unterliegt den Konzernreiserichtlinien für Sachbearbeiter, sodass die Hotelraten aktuell für Pensionen und 3 Sterne Hotels reichen (Ausnahme an den Konzernstandorten).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man sagt, dass man viel macht wie z.B. CO2 Neutralität.
Gehalt/Sozialleistungen
Also auf den Ebenen Consultant und Manager ca. 25% mehr als im Konzern an ähnlicher Stelle (All-in mit Zulagen und Beteiligungen). Im Vergleich zu Beratungs-Boutiquen mittlerweile ca. 20% geringer und fast auf bzw. unter BigFour Niveau bei senioreren Stellen. Gehaltssteigerungen sind im Branchenvergleich unterdurchschnittlich. Inflation wird ebenso unterdurchschnittlich ausgeglichen.
Image
Die Kunden sind meist begeistert und es macht Spaß am Feedback zu partizipieren.
Karriere/Weiterbildung
Hier gilt der Nasenfaktor und der Regelprozess. Schnell befördert werden Lieblinge der Partner, für alle anderen gilt die Standardverweildauer. Vorherige Expertise und Zertifikate sowie Promotion und MBA werden bei der Einstellung nicht honoriert ... daher aufpassen, wie man eingruppiert wird.