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Postbank
Bewertung

Es war einmal ein Spitzenarbeitgeber...

2,9
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Administration / Verwaltung bei Postbank AG in Frankfurt am Main gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Internationaler Bezug der Tätigkeit durch globale Aufstellung möglich. Großzügige Gewährung von Home Office in der Pandemie, auch wenn die Weichen für die Zeit danach meiner Meinung nach falsch gestellt wurden und man die Chance nicht nutzen will, sich als progressiver Arbeitgeber aufzustellen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Viele Kolleg*innen vergreifen sich oft sehr im Ton, ob aus Arroganz oder aufgrund von schlechter Kinderstube vermag ich nicht zu beurteilen. Derartiges Verhalten wird noch zu oft toleriert bzw. ignoriert. Bei der Verschmelzung mit der Postbank wurde beteuert, sich beide Seiten anzusehen und dann im Sinne des "Besten aus beiden Welten" zu entscheiden, was beibehalten wird. De facto setzt sich hier nur "blau" durch, teilweise durch nichts als durch ein falsches Überlegenheitsgefühl zu erklären. Man hat durchweg den Eindruck, die Postbank und ihre Mitarbeiter gelten in Frankfurt als provinziell und alles was dort gemacht wurde sei von vornherein Quatsch und müsse beseitigt werden. Welche von beiden Banken dabei die skandalträchtigere ist/war, mag jeder selbst entscheiden.

Verbesserungsvorschläge

Strukturveränderungen in puncto Hierarchien, Gremien, Entscheidungswege und -autonomie überdenken, viele Prozesse dauern zu langsam, was bei allen Beteiligten unnötige Kraft kostet. Die Innen- und Außenwirkungen von Entscheidungen, im Investmentbanking Boni zu erhöhen und gleichzeitig bei Kleinigkeiten den Rotstift anzusetzen, wirkt sich meiner Meinung nach unter anderem fatal auf die Moral bestimmter Mitarbeiter aus. Es wäre schön, wenn nach dem Kraftakt der Umstrukturierung alle am Erfolg beteiligten Mitarbeiter auch in gleicher Weise Anerkennung erfahren würden.

Arbeitsatmosphäre

Früher hervorragend, nun durch die Verschmelzung mit der Deutschen Bank bestenfalls noch durch die alten Kolleg*innen und den Zusammenhalt untereinander in Ordnung. Geprägt von allgemeiner Unsicherheit über die Zukunft, Abbau, sinnentleerten Sparprogrammen, permanenter Umstrukturierung, überbordender Bürokratie, langen Entscheidungswegen, unklaren Zuständigkeiten und der kulturellen Entfernung der ehemaligen Postbank AG.

Kommunikation

Früher gut, wenn auch ausbaufähig. Heute: Viel Schatten, wenig Licht. Große Intransparenz und zu geringe Frequenz bei der Kommunikation von richtungsweisenden Entscheidungen von "oben", aus der Presse erfährt man oft mehr über das Unternehmen als vom Arbeitgeber selbst. Erweckt den Anschein, so gewollt zu sein und nicht etwa auf Nachlässigkeit zu beruhen. Kommunikation zu den direkten Vorgesetzten ist nicht ganz so schlecht.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt zwischen den alten Postbank-Kolleg*innen ist sehr gut, schließlich sitzen alle im selben Boot. Mit den neuen Kolleg*innen gelinde gesagt "anders", dort herrscht eine ausgeprägtere Ellenbogenmentalität.

Work-Life-Balance

Dank alter Verträge noch super, sofern man es schafft, dieses Modell gegen die veränderten Anforderungen zu verteidigen. Und sofern man die dadurch eintretenden Nachteile für das persönliche Fortkommen in Kauf nehmen möchte. Künftig ist hier eher eine Dysbalance zu erwarten, befürchte ich.

Vorgesetztenverhalten

Die Kommunikation mit den Vorgesetzten könnte offener sein, ich vermute aber, dass jeweils eine Ebene höher über die zu kommunizierenden Inhalte entschieden wird. Es entsteht der Eindruck, dass Informationen den Mitarbeitern auf Arbeitsebene gegenüber bewusst zurückgehalten werden, damit einher geht teilweise ein gewisses Gefühl der Geringschätzung. Mitarbeiter werden in Entscheidung nicht eingebunden oder pro forma gehört, Anliegen aber nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. Gerade in Zeiten der Umstrukturierung, die oft als Begründung dafür herhalten muss, warum dies oder jenes nicht umsetzbar sein soll, fühlt man sich oft als reine Verschiebemasse. Darüberhinaus wurde durch die Verschmelzung ein völlig anderer Tonfall hereingebracht und der generelle Umgang miteinander so spürbar verschlechtert. Grobe Entgleisungen wären mir persönlich allerdings nicht bekannt.

Interessante Aufgaben

Interessant allemal, zumindest im Sinne von stetig wechselnd und fordernd, auch getrieben durch die Umstrukturierung und den generellen Wandel des Bankensektors. Aufgrund des andauernden Personalabbaus ist die Arbeitsbelastung deutlich höher als noch zu Postbank-Zeiten und für viele Kolleg*innen ist ein gesundes Maß sicher schon längst überschritten. Der Arbeitsanfall steigt, verteilt sich aber auf immer weniger Köpfe, Stellen werden in der Regel nicht nachbesetzt. Der persönliche Einfluß auf die Ausgestaltung des eigenen Aufgabengebiets ist eher gering, aktuell muss einfach viel Arbeit erledigt werden. Kreativ verwirklicht sich dort momentan niemand.

Gleichberechtigung

Hier war und ist die Bank meiner Meinung nach vorbildlich.

Umgang mit älteren Kollegen

Soweit ich es empfinde nach wie vor ebenfalls vorbildlich.

Arbeitsbedingungen

Spätestens nach der kostenbedingten Aufgabe mehrerer Gebäude und der damit einhergehenden "Verdichtung" der Arbeitsplätze deutlich unterdurchschnittlich. Teilweise vollgepferchte, viel zu kleine und enge, alte Büros, Drucker wurden abgeschafft, die Hardware ist relativ alt, aus Kostengründen gibt es so gut wie keine neue Hardware.
Interessante Ideen, wie zum Beispiel bisher kostenlose Parkplätze kostenpflichtig zu machen sowie die Einstellung der Entleerung der Restmüllbehälter in den Büros durch die Reinigungskräfte (mit dem Hinweis auf bestehende Sammelbehälter in den Küchen), verstärken den Eindruck, dass in die Arbeitsumgebung aktuell nichts investiert werden soll, im Gegenteil.
Positiv anzumerken ist die großzügige Ermöglichung von Home Office während der Pandemie, auch wenn man in puncto Ausstattung als Mitarbeiter weitestgehend ohne Unterstützung des Arbeitgebers zurechtkommen musste und muss.
Eine funktionierende, wenn vielleicht auch nicht brandaktuelle IT-Landschaft der Postbank wurde und wird nach wie vor nach der Verschmelzung auf eine teilweise komplett veraltete, stückwerkartig zusammengepuzzelte IT-Landschaft der neuen Muttergesellschaft emigriert.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Meiner Einschätzung nach leicht überdurchschnittlich.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt kommt immer pünktlich. Dank der alten Verträgen mit gutem Tarif, geregelten Arbeitszeiten, Betriebsrente, vermögenswirksamen Leistungen, Vermögensbausteinen, Zuschuss zum Jobticket (mittlerweile abgeschafft) gemessen an der geschuldeten Arbeitszeit sehr gut. Allerdings stehen auch hier die Zeichen auf Veränderung, ich vermute, ein schlauer Controller hat in den variablen Vergütungsbestandteilen weitere Sparpotenziale entdeckt, wenn man es nur schafft, eine Zielverfehlung zu begründen oder mit Durchhalteparolen auf die Marktlage bzw. schwierige Umbauphase zu verweisen. Gilt natürlich weder für Vorstände noch für das Investmentbanking, dort scheint ein Goldeselchen zu existieren.

Image

Außendarstellung, eigener Anspruch und Wirklichkeit klaffen leider mittlerweile meilenweit auseinander. Die Unzufriedenheit ist vielerorts deutlich spürbar. Viele Mitarbeiter sind wehmütig, weil eine einstmals gut funktionierende, wenn auch "langweilige" Privatkundenbank jetzt nach allen Regeln der Kunst ausgeweidet wird und nicht mehr bleibt als die leere Hülle der Marke "Postbank", das dahinterstehende Unternehmen mit seiner eigenen Kultur, welches durch die Marke eigentlich einmal verkörpert wurde, schlichtweg aber nicht mehr existiert. Was die Deutsche Bank angeht existiert dort an vielen Stellen der durch nichts mehr begründete Anspruch, sich nach allen Skandalen und trotz aller Dysfunktionalität noch zur globalen Banken-Elite zu zählen. Eine ehrlich Bestandsaufnahme und ein wirklicher Neustart, mit tiefergreifenden Umwälzungen was die Unternehmenskultur angeht, wurden meiner Meinung nach vermieden, viel Hybris, mehr Schein als Sein.

Karriere/Weiterbildung

Mittlerweile ein ausgewachsenes Drama. War Karriere zu Postbank-Zeiten schon ein schwieriges Thema und meist nur durch Beerben möglich, gab es immerhin ein Budget für Fortbildungen, was leider ebenfalls dem Sparzwang zum Opfer gefallen ist. Eine nennenswerte Karriere gelingt den Wenigsten, man wird den Eindruck nicht los, dass hierbei Kosten auch eine Rolle spielen könnten.

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Arbeitgeber-Kommentar

Team PersonalmarketingEmployer Branding

Sehr geehrte*r Mitarbeiter*in,

vielen Dank für ihr ausführliches Feedback. Es ist erfreulich, dass Sie Themen wie Gleichberechtigung, Work-Life-Balance und Gehalt positiv bewerten. Themenfelder, mit denen Sie persönlich nicht zufrieden sind, haben Sie ebenfalls ehrlich angesprochen. Für Ihre offenen Worte danken wir Ihnen. Die aktuelle Neuaufstellung der Postbank und die strategische Transformation der Deutsche Bank AG sind sicherlich aktuell herausfordernd, sie stellen allerdings auch die große Chance dar, für die Zukunft noch besser gerüstet zu sein.
Für einen weiteren Austausch oder auch weitere Verbesserungsvorschläge stehen wir gerne unter karriere@postbank.de zur Verfügung.

Herzliche Grüße
Ihr Team Personalmarketing

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