Spannende Themen, super Kollegen, kontinuierlich schlechtere Stimmung durch neues C-Level
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen sind super und die Themen sind zukunftsträchtig, spannend und hoch relevant.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
In vielerlei Hinsicht macht die PTV aktuell deutliche Rückschritte, die einfach nicht sein müssten. Der Vorstand bewegt sich wie drei Elefanten im Porzellanladen durch den Hauptsitz. Einen Schritt nach vorne, zwei zurück... Die menschliche Komponente der Mitarbeiter scheint für die Führung erschreckend geringe Bedeutung zu haben. Der Fokus in Bezug auf die "Human Resources" liegt auf dieser Ebene definitiv auf "Resources" und nicht auch "Human". Das mag für Außenstehende vielleicht nicht weiter verwunderlich klingen, ist für die PTV allerdings neu und für mich persönlich sehr schade. Es ist meiner Meinung nach absolut nicht abzustreiten, dass auch sehr sehr viele Schritte in die Richtige Richtung unternommen werden aktuell. Für mich gehen diese allerdings momentan leider unter in der Flut an fragwürdigen Verhaltensweisen. Das ist besonders schade, da es so leicht vermeidbar wäre.
Verbesserungsvorschläge
Die PTV befindet sich an einem Scheideweg. Das Vertrauen der Mitarbeiter in die menschliche Seite der neuen Führung ist nachhaltig beschädigt und wenn nicht zeitnah ernsthaft gegengesteuert wird, sehe ich bald die ersten Kollegen in der Entwicklung gehen...
Die vom CEO so oft verwendete Floskel "meine Tür steht immer offen" muss wieder wie ein Angebot zum Dialog wirken und nicht wie eine unterschwellige Drohung. Es wird Zeit, wieder kritischen Austausch auf allen Ebenen stattfinden zu lassen und zu ermutigen, anstatt das Hinterfragen der eigenen Meinung als Majestätsbeleidigung aufzufassen.
Arbeitsatmosphäre
Dieser Punkt ist differenziert zu bewerten. Die Zusammenarbeit mit den direkten Kollegen in der Entwicklung ist wertschätzend, produktiv und war in meiner bisherigen Zeit bei der PTV immer einer der größten Pluspunkte am Unternehmen. Diese besondere Atmosphäre leidet jedoch zunehmend unter der neuen Führung. Viele Kollegen in der Entwicklung, die sich bisher auch durch deutlich höhere Gehälter bei anderen Firmen nicht haben weglocken lassen, schauen zunehmend aktiv nach Alternativen.
Der besondere Umgang miteinander über alle Ebenen hinweg erodiert so langsam dahin. Von der C-Ebene kommt immer öfter Geringschätzung und Überheblichkeit in Abwechslung mit leeren Worthülsen. Ängste und Bedürfnisse werden teils als lächerlich abgetan. Die leeren Worthülsen gab es zwar vorher auch bereits, mangelnde Wertschätzung der Mitarbeiter habe ich allerdings nicht empfunden.
Ich sehe eine ernsthafte Gefahr darin, dass durch das unempathische und wenig feinfülige Agieren der neuen Führung zunehmend wichtige Know-How-Träger die Firma verlassen werden. Dieser Gefahr scheint man sich im 6.Stock entweder nicht bewusst zu sein, oder es ist ihnen schlichtweg egal, was ich mittlerweile stark vermute.
Kommunikation
Wie bereits im vorangegangenen Punkt, ist das ebenfalls differenziert zu betrachten. Mit den direkten Kollegen ist die Kommunikation prima. Kritische Auseinandersetzungen auf sachlicher Ebene stellen in den seltensten Fällen ein Problem dar und sind in den meisten Fällen gewünscht und willkommen. Man lernt gerne von einander und ich würde die Kommunikation in diesem Bereich als gut bis sehr gut bezeichnen.
Die Kommunikation der Firmenleitung ist quantitativ evtl. gut, die Qualität ist allerdings nicht wirklich gegeben. Die regelmäßigen Townhalls sollen vermutlich "inspirieren", gute Laune verbreiten, aber bloß nicht für kritische Nachfragen missbraucht werden. Der CEO wirkt oft ungehalten und genervt, wenn vermeintlich unangenehme Themen angesprochen werden. Hatte man früher nie Bedenken, in einer Mitarbeiterversammlung aufzustehen und Aussagen des Vorstands zu hinterfragen, so werden kritische Fragen durch die geschaffene Atmosphäre nur noch anonym gestellt. Einzig Lobhudelei des Vorstands wird in den digitalen Versammlungen unter Klarnamen veröffentlicht.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Bereich einsame Spitze und einer der Hauptgründe, warum es mir äußerst schwer fallen würde, meine Sachen zu packen und mich nach einem anderen Job umzusehen.
Work-Life-Balance
Ist durchaus OK. Ich weiß nicht, ob eine 40 Stunden Woche in der Software-Entwicklung tatsächlich Not tut, da man nun mal nicht 8 Stunden am Tag analytisch und kreativ denken kann. Aber das ist verschmerzbar. Die Arbeitsbelastung kann zwischenzeitlich durchaus auch mal höher sein, was jedoch bisher immer ausgeglichen wurde durch die spannenden und reizvollen Themen und somit selten zu Stress bei mir geführt hat. Ich habe außerdem stets das Gefühl, dass man zur Not auch mal durch spontane persönliche Absprachen mit den Vorgesetzten Familienleben und Job immer gut unter einen Hut bringen kann bei der PTV.
Vorgesetztenverhalten
In meinem persönlichen Fall kann ich es nur als sehr gut bewerten. Es wird sich auf Augenhöhe begegnet und die Zusammenarbeit ist ausgezeichnet.
Interessante Aufgaben
Die gibt es bei der PTV en masse. Ein weiterer absoluter Pluspunkt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man bewegt sich in kleinen Schritten ein bisschen mehr in Richtung Nachhaltigkeit am Hauptsitz. Es ist Luft nach oben, aber man ist bemüht.
Karriere/Weiterbildung
Bisher wurde ich in Bezug auf meine persönlichen Weiterentwicklungswünsche immer unterstützt. Ob das an der Firma im Allgemeinen liegt oder an den Vorgesetzten in meinem Bereich weiß ich jedoch nicht. Aktuell gibt es bei mir persönlich durch eine recht hohe Arbeitsbelastung jedoch faktisch keine Zeit die Weiterbildungsmöglichkeiten, die es theoretisch gibt, auch praktisch wahrnehmen zu können