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PwC 
Deutschland
Bewertung

Eine Erfahrung, die jeder für sich selbst machen muss

3,8
Nicht empfohlen
Ex-Praktikant/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei PricewaterhouseCoopers AG in Leipzig gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Möglichkeit, Einblicke in unterschiedliche Unternehmen und Branchen zu erhalten.
Die Möglichkeit, mit Geschäftsführern von Unternehmen (in Leipzig natürlich mittelständisch geprägt) in Kontakt zu kommen.
Auch als Praktikant stark in die Prüfung eingebunden zu sein und damit Zugang zu interessanten Praxisproblemen zu erhalten.
Desweiteren ist PwC innerhalb der BigFour sicherlich mit EY das qualitativ beste Unternehmen. Die Prüfstandards und -herangehensweisen erscheinen mir hier deutlich gründlicher als bei anderen WP-Gesellschaften.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Personen, die extrem effizient arbeiten, kommen sicherlich gut durch. Allerdings wird dabei öfter mal der Fokus auf die Gründlichkeit vernachlässigt. Der hohe Arbeitsdruck bringt dann Leute dazu, einfach einen Haken an Aufgaben zu setzen und diese "wegzudokumentieren", anstatt sie (gründlich) zu erledigen. Folglich werden manche Prüfgebiete sehr intensiv abgehandelt, während für andere kaum noch Zeit ist, sodass diese halbherzig angegangen oder wegdokumentiert werden, weil die Zeit nicht mehr reicht.
Genauso wie der permanente Dokumentationswahn, der viele sinnlose Aufgaben mit sich bringt und viel Zeit konsumiert. Aber das geht letztendlich auch mit der höheren Qualität der Prüfung ggü. anderen WP-Gesellschaften einher.
Letztlich der Interessenkonflikt, der generell in der Branche herrscht. Ist das geprüfte Unternehmen unzufrieden mit dem Ergebnis, wechselt es halt einfach die WP-Gesellschaft. Diese Abhängigkeit vom Kunden ist ein großes Problem, das sich auch auf Feststellungen in der Prüfung auswirken kann.

Verbesserungsvorschläge

Schwierig, welche zu finden, da die Branche insgesamt in einem Preiskampf steckt, der die Prüfungsbudgets drückt und somit PwC auch ein Gefangener des Systems ist.

Arbeitsatmosphäre

Variiert je nach Prüfungsteam stark. Viele Consultants bzw. Manager ermöglichen eine angenehme Atmosphäre, in der das Stellen von Fragen aktiv gefördert wird, was natürlich positiv zum eigenen Entwicklungsprozess beiträgt. Einige wenige sind damit aber eher überfordert und versuchen gern, die eigene Unfähigkeit auf die Praktikanten abzuwälzen, um vor den eigenen Chefs nicht schlecht dazustehen. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang ärgerlich, dass man selbst kaum Fragen stellen kann, ohne gleich angemacht zu werden, dass man das doch alles nach einmal zeigen können müsste und man doch nicht fragen, sondern einfach alles genauso wie bei der Vorjahresprüfung handhaben sollte, die gleichen Leute aber einfache Prinzipien der Rechnungslegung selbst nicht verstanden haben (z.B. sollte man wissen, was das Bilanzidentitätsprinzip ist, wenn man schon mehrere Jahre in der Wirtschaftsprüfung arbeitet).

Kommunikation

Auch hier sehr abhängig vom jeweiligen Prüfteam. Im Regelfall aber gut gewesen, da die Teams in Leipzig normalerweise aufgrund der Mandatsgrößen klein (< 5 Prüfer insgesamt) sind und man als Praktikant dadurch auch sehr vieles vom zu prüfenden Unternehmen, Herausforderungen oder Besonderheiten der Prüfung mitbekommt.

Kollegenzusammenhalt

War insbesondere bei den jüngeren Kollegen als sehr gut zu beobachten. Ist aber aufgrund des Personalmangels auch nötig, um nicht weitere Mitarbeiter zu verlieren.

Work-Life-Balance

Die klassische Wirtschaftsprüfer Work-Life-Choice. Wenn man im Bereich der Prüfung arbeiten und schnell vorankommen möchte, dann bietet sich PwC natürlich an. Wer aber nicht dazu bereit ist, regelmäßig 60h-Wochen plus (häufig unbezahlte) Wochenendarbeit zu leisten, für den ist das eher nicht geeignet. An der Stelle muss aber ergänzt werden, dass man als Praktikant nur für die Busy Season (Oktober - April) eingestellt wird und den vielfach gepriesenen Ausgleich in Form eines "freien Sommers" der Angestellten Kollegen nicht miterlebt (Stichwort: Saisonarbeit).

Vorgesetztenverhalten

Auch hier abhängig vom Prüfteam, die (Senior-) Manager waren aber im Regelfall faire und gesprächsbereite Vorgesetzte, die auch für Fragen und Probleme offen sind. Ärgerlich war nur, dass es vereinzelt hinter dem Rücken Beschwerden über die Leistung anderer Praktikanten oder Mitarbeiter gab, diese jedoch selbst nicht darauf angesprochen wurden (der Flurfunk funktioniert trotz des hohen Arbeitsanfalls anscheinend prächtig). So hatten sich einige Vorgesetzte über einen Praktikanten oder Mitarbeiter schon vor dem Kennenlernen ein Bild über diesen vermitteln gemacht und behandelten diesen meines Erachtens zunächst ungerecht.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben für Praktikanten sind häufig zunächst monoton und einfach, wenn man sich aber gut anstellt bekommt man auch herausfordernde Tätigkeiten zugewiesen. Ansonsten lernt man natürlich in kurzer Zeit viele verschiedene Unternehmen, Branchen und Personen kennen, was das eigene Wissen und eigene Erfahrungen stark fördert.

Gleichberechtigung

An sich ja. Allerdings war der Tipp von einigen Mitarbeitern, dass Frauen zunächst ihren WP-Titel schaffen sollten, bevor sie Kinder bekommen. Ansonsten gibt es ein klares Karriereschema, dem jede(r) folgen kann.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Standort Leipzig ist im Vergleich zur typischen Alterstruktur bei WP-Unternehmen sicherlich eine Ausnahme, denn hier gibt es noch zahlreiche ältere Mitarbeiter. Die kommen manchmal mit den vielen technischen Neuerungen nicht mehr so mit, können dafür aber auf einen riesigen Erfahrungsschatz über die zu prüfenden Unternehmen sowie die rechtlichen und anderen fachbezogenen Kenntnisse vorweisen. Der Umgang ist mir aufgrund der Vorteile für Jung und Alt in guter Erinnerung geblieben.

Arbeitsbedingungen

Man arbeitet eigentlich kontinuierlich in einer Stresssituation. Es gibt häufig (zu) eng getaktete Deadlines bei gleichzeitig weiter ansteigenden Dokumentationspflichten. Aufgrund der Budgetknappheit sind öfter unbezahlte Überstunden und Nacharbeiten am Wochenende normal. Aufgrund des Termindrucks arbeiten die Leute häufig auch dann, wenn sie eigentlich krank sind. "Krank sein" bedeutet hier im Koma liegen, denn alles andere sind "erschwerte Arbeitsbedingungen". Wenn man überlegt, dass mit dem Akt der Prüfung und des Testats von Jahresabschlüssen kein überlebensnotwendiger/für die Menschheit bedeutender Job vollbracht wird, kann man diesen Arbeitsdruck eigentlich nicht nachvollziehen. Die Bezahlung rechtfertigt den Druck jedenfalls nicht.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist nominal sicherlich gut für eine offizielle 40h/Woche. Das gleicht sich aber mit den vielfach unentgeltlich geleisteten Überstunden mehr als aus. Ansonsten gibt es Notebooks und Diensthandys, die auch privat genutzt werden dürfen. Zudem gibt es 5€-Wertgutscheine, falls man bei Mandaten ist, die man z.B. in Supermärkten einlösen kann.

Image

PwC hat sicherlich ein gutes Image, was auch branchenübergreifend aufgrund der vielen veröffentlichten Studien zu aktuellen Branchenthemen bekräftigt wird.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt wie bereits gesagt eine klare Karriereleiter. PwC bietet auch finanzielle Förderung bei Weiterbildungen zum Steuerberater bzw. beim AuditExcellence Master an. Zudem gibt es regelmäßige digitale Weiterbildungsangebote und Zugang zu diversen Fachzeitschriften. Insgesamt sehr gute Möglichkeiten

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