Seitdem ich da bin existieren die alten Annehmlichkeiten offenbar nicht mehr. Leider kein wertschätzender Umgang.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Liegt zentral. Man will nicht, dass ich Sonntags ranklotze. Lässt mich in Ruhe, liefert aber auch nix. Für eine Zeit lang ok. Eventuell bräuchte es mehr Möglichkeiten, dass man auch mal den Mitarbeitern zuhört. Außer in den Teams direkt gibt es da genau 0 Möglichkeiten. Auf Fragen wird auch nicht geantwortet, daher sind einige Kanäle nicht nutzbar.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die aufgeführten Punkte: also nichts mega Spektakuläres. Geht so. Aber Wohlfühlen sieht anders aus. Solange man was zu tun hat, ist das ok. Aber Einziehen werde ich hier nicht und wenn sich die Projekte ändern, suche ich mir was Interessanteres. Der Markt ist aber nicht der Brüller. Oder ich mach einfach was Alleine. Dann muss ich das Drumherum nicht mitbuchen. Keine Wertschätzung in Worten oder Taten oder Goodies. Man hat nicht mal das Gefühl, dass man wahrgenommen wird aktuell. Offenbar ist da was am Köcheln. Aber auch in Privatgesprächen hat man nicht das Gefühl, dass irgendjemand irgendwas weiß?!
Verbesserungsvorschläge
Mehr kommunizieren. Die letzten Veranstaltungen waren ohne Inhalt. Totale Zeit- und Geldverschwendung. Außer seiner Teamleads sieht man nicht viel Eingehen auf Angestellte. Im Teams stellt man fest, dass offenbar schon viel passiert, aber man bekommt es als Infohappen mit. Man fühlt sich nicht wie ein Bestandteil davon. Aus Erzählungen hört man, dass das mal ganz anders war.
Arbeitsatmosphäre
Großraumbüros, je nach Tag laut. Meist ist aber niemand da. Es sei denn, es wird angeordnet, was alle 6-8 Wochen passieren kann. Dann sind aber keine Chefs vor Ort. Gilt nur für die Indianer.
Kommunikation
Man erfährt nix mehr. Wenn geredet wird, dann nur in eine Richtung. Auf Fragen wird nicht (mehr?) eingegangen. Ständig wird von Partnerschaften geredet, gefühlt weiß keiner, worum es eigentlich geht. Manchmal entpuppt es sich als Kunde, manchmal als Rohrkrepierer, wofür es hätte gut sein können kann man nur ahnen. Hoffentlich wissen die Entscheider mehr.
Kollegenzusammenhalt
Im Team denkt man die Welt könnte doch ganz heil sein. Aber das Drumherum zieht einen schon runter.
Work-Life-Balance
Wenn nicht gerade Anwesenheit angeordnet wird, kann man sich das Vor-Ort und Homeoffice gut selbst strukturieren und je nach Projekten gestalten. Daher eher gut. Die angeordneten Dinge, Büro-Optimierungen, abgeschafften Annehmlichkeiten machen zu schaffen.
Vorgesetztenverhalten
Die Leads machen, was vorgegeben wird. Eigentlich versteht man sich im Team ganz gut, aber dann kommen eindeutige Infos von oben, wo man schon zweifelt, ob das dem Projekt / Team / der Stimmung zugute kommt. Ich habe nicht das Gefühl, dass das gut gefiltert oder sogar geblockt wird.
Interessante Aufgaben
Es ist Projektalltag: natürlich kommen auch mal Arbeiten vor, die man einfach machen muss. Wo ist das nicht so? Aber die Projekte, Kunden und Problemstellungen sind manchmal sehr herausfordernd und damit großartig. Das Drumherum beschäftigt aber leider auch mehrmals die Woche. Es gibt aber immer auch Inspiration im Team. Arbeitet man zu zweit oder zu dritt in seiner Bubble, dann macht's mächtig Spaß. Hier sitzen viele Leute, die richtig Ahnung von Ihren Sachen haben. Ich kann noch viel lernen.
Gleichberechtigung
Fühlt sich gut an. Mir liegt das weniger persönliche. Solange ich in Ruhe gelassen werde, finde ich das prächtig. Wir gendern zwar wie die Großen, aber sonst lassen wir die Männer in Ruhe. Ich denke mal, wir sind da im mainstream. Wir führen keine Ampelfrauen-Diskussionen. Die Männer sind weitestgehend zurückhaltend mit Tendenz zur eigenen Bubble, aber das ist vermutlich unsere selbstgemachte Welt. Ist woanders auch nicht anders. Innerhalb des Teams wird es lockerer, außerhalb des Teams sehr zurückhaltend.
Umgang mit älteren Kollegen
Man bekommt mit, dass insbesondere die Älteren wohl unzufriedener sind. Anscheinend nimmt das Kulturelle stark ab. Ich kenne es nicht anders, würde gerne weniger gestört werden und wir tun unser Ding (auch außerhalb). Und wenn's nicht mehr passt, muss man sich halt was Neues suchen ...
Arbeitsbedingungen
Nix besonderes. Aktuelle Ausstattung, die man so überall bekommt. Man fühlt sich sehr gut persönlich betreut, was technische Infrastruktur oder Officemanagement angeht. Das ist schon sehr angenehm. Die Räume sind funktional, modern, aktuell. Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten. Ich will ja hier arbeiten, nicht wohnen. Dafür, dass so wenige reinkommen, aber sicherlich absolut top! Mehr geht immer, ist aber nicht nötig. Es ist halt laut, an ein Raum- / Akustikkonzept hat wohl niemand bisher gedacht. Aber das ist halt so. Wer reinkommt weiß das. Und wenn alle reinkommen, dann redet man halt mehr und arbeitet weniger.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Spielt keine große Rolle, es gibt wohl andere Prioritäten aktuell. Saubere Mülltrennung - das wars. Nach meinem Empfinden wird reichlich geflogen. Die GF fährt dicke Autos spazieren, die man auch nicht mehr im Hof sieht aufgrund der Stimmung. Aber ist ja eh keiner mit Auto mehr da. Die Angestellten fahren Fahrrad :-) Sonst gibt's nicht viel dazu zu sagen.
Gehalt/Sozialleistungen
Durchschnitt. Mehr geht immer und weniger aktuell da draußen auch.
Image
Ich kenne kein Image da draußen, gefühlt werden wir kaum am Markt wahrgenommen. Früher war's wohl besser. Warum kann ich nicht genau erkennen. Aber die Kunden sind namhaft, also kann's so schlecht nicht sein.
Karriere/Weiterbildung
Bisher keine Vorschläge. Überwiegend interne Angebote, die die Stimmung ruhig halten sollen. Bloß kein Geld ausgeben. Eigene Ideen eher nicht. Vertriebsideen eher schon. Konferenzen hört man beide Varianten: von abgelehnt bis freigegeben. Wer da hinfahren darf, ist ein Geheimnis. Manchmal erfährt man erst danach davon, dass andere da waren. Selbst bei internen Veranstaltungen für Kunden, darf nicht jeder teilnehmen, selbst, wenn es sinnvoll wäre. Da gibt's dann einen nicht erkennbaren inner circle.

