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Rettungsdienst-Kooperation 
in 
Schleswig-Holstein 
(RKiSH) 
gGmbH
Bewertung

Ein Arbeitgeber, bei dem die Arbeit spaß macht, man jedoch nicht weiß, ob man den Ernst der Lage verstanden hat.

4,1
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH in Heide gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Hochqualifizierter Rettungsdienst
- gutes Gehalt für einen Ausbildungsberuf
- grundsätzlich an der Weiterentwicklung des Rettungsdienstes interessiert

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- fehlende Perspektiven für junge Mitarbeiter (fachlich und monetär)
- hohen Arbeitsbelastung (Wochenstunden und Auslastung der Rettungsmittel)
- teils (gefühlte) fehlende Rückdeckung der 1. und 2. Führungsebene

Verbesserungsvorschläge

- Bedarfsgerechtes Einsätzen von Rettungsmittel
- Schaffen von wirklich attraktiven Arbeitsbedingungen um geworbenes Personal auch längerfristig zu halten
- Etablierung von Strukturen um sich beruflich zu entwicklen (Äquivalent zum mittleren-, gehoben-,...dienst)

Arbeitsatmosphäre

Das kollegiale Miteinander ist aus meiner Sicht eines der wichtigsten Aspekte im Alltag des Rettungsdienstes. Leider muss man sagen, dass die Arbeitsatmosphäre aktuell unter den teils widrigen Bedingungen leiden. (wirklich sehr hohe Auslastung der einzelnen Rettungsmittel (welche auch durch RM-Erweiterungen nicht gelöst werden kann), häufige Springerdienste auf anderen Wachen und einsatzbedingte Überstunden)

Kommunikation

Die Kommunikation ist äußert professionell. Man merkt, dass an dieser Stellschraube nach der Mitarbeiterbefragung deutlich gedreht wurde um Mitarbeiter an der Entstehungen und/oder Entwicklung so mancher Prozesse teilhaben zu lassen.

Kollegenzusammenhalt

Da sind die Mitarbeiter immer selber für verantwortlich. Meine Erfahrungen zeigen einen hervorragenden Kollegenzusammenhalt.

Work-Life-Balance

Hier stellt sich mir als junger Mitarbeiter die oben formulierte Frage: "hat man den Ernst der Lage verstanden?"

Im Vergleich mit Freunden und Kollegen im gleichen Lebensabschnitt fällt meine Work-Life-Balance immer wieder, auch von außen betrachtet, als negativ auf.

Die neue BV-Arbeitszeit ist der absolut richtige Schritt um den Rettungsdienst gerade für junge Leute wieder attraktiver zu machen. Ich erkenne das Engagement und vor allem das proaktive Handeln des Unternehmens, eine Lösung zu finden, um die Arbeitszeit zu reduzieren ohne auf die Sicherheiten des TVöD zu verzichten (welcher AG macht so etwas schon?) ausdrücklich an. Auch, dass dies als Anfang zu sehen ist und sich entwickeln muss ist mir bewusst, aber die reale Stundenreduzierung die sich in meinem Dienstplan ergibt ist marginal. Z.B. Rufbereitschaften, welche sich erstens erhöht haben und zweites nicht mehr in den Jahresplan (AZK1) integriert werden, treiben den in der BV-Arbeitszeit beschrieben "Paradigmenwechsel in der Bewertung der Arbeitszeitbewertung" quasi zur Makulatur.

Als kurze Zusammenfassung:
Es ist der richtige Schritt, attraktive Arbeitskonditionen sehen aber deutlich anders aus!

Vorgesetztenverhalten

Die direkten Vorgesetzten verhalten sich professionell, individuelle Herausforderungen können vorgetragen und häufig im gemeinsamen Dialog gelöst werden.

Interessante Aufgaben

Es gibt aus meiner Sicht nur wenige Berufe die so vielschichtig, abwechslungsreich und interessant sind, wie der Rettungsdienst!

Gleichberechtigung

Wir aktiv und ausdrücklich gelebt.

Umgang mit älteren Kollegen

Erstmalig in von "gesundem Altern im Rettungsdienst" dies Rede. Dies wird äußert positiv aufgefasst, muss sich aber natürlich noch entwickeln.

Arbeitsbedingungen

Die aktuelle Entwicklung ist aus meiner Sicht als Besorgniserregend zu bewerten. Die Haltung der Geschäftsführung, dass wirklich jeder Notruf als subjektives Hilfebedürfnis interpretiert und bedient werden muss ist grundsätzlich als edles uns qualitatives Motiv zu erkennen. Es wurde auch in aller Deutlichkeit mitgeteilt, dass der Patient als hilfeersuchender nicht an der aktuellen (Über?!)-Auslastung der präklinischen Versorgungsstrukturen schuld ist. Ich glaube, dass in genau dieser Aussage der oft umschriebene "Bezug zur Basis" fehlt. Ich befürchte, dass man nicht versteht, was im Bereich der RKiSH alles in einem RTW, besetzt z.B mit 2x NFS und 1x NFS i.A, transportiert wird. Tage an denen selbst die Fahrtarge nur selten genutzt werden muss, weil sogar bei Entlassung aus dem KH die Patienten fussläufig sind und ihre Tasche selber tragen können, sind keine Seltenheit.

Unter diesen Gesichtspunkten jungen, fachlich fundiert ausgebildeten und motivierten jungen Notfallsanitätern zu erklären, dass eben genau das der Schwerpunkt der Tätigkeit ist, ist nur schwer zu akzeptieren und wird kurz- bzw. mittelfristig weiterhin zu hohen Abwanderung führen

Image

Die RKiSH ist nach außen und innen ein professioneller Rettungsdienst. Eine bessere präklinischen Versorgung werden Patienten in keiner anderen deutschen Region erwarten können!

Karriere/Weiterbildung

Jungen Mitarbeitern fehlt hier leider wirklich völlig die Perspektive (im RD allgemein nicht ausschließlich bei der RKiSH). Nachdem die anspruchsvolle Ausbildung zum Notfallsanitäter abgeschlossen ist, ist die berufliche Weiterentwicklung für die breite Masse der Mitarbeiter quasi auch schon am Ende. Weiterbildungen, welche eine tatsächliche Auswirkung auf den Arbeitsalltag haben und entsprechend durch eine höhere Entgeltgruppe honoriert werden würden, fehlen gänzlich. Einzig die Möglichkeit der FKQ-Qualifizierung reichen bei weitem nicht aus, um jungen Menschen eine attraktive Perspektive für die nächsten 40 Jahre im Rettungsdienst zu geben.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gehalt/Sozialleistungen

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Arbeitgeber-Kommentar

Das Team vom Personalmanagement

Lieber Kollege / liebe Kollegin,

vielen Dank für deine ausgewogene Rückmeldung, die wir intern an verschiedene Stellen weitergeleitet und viel diskutiert haben.

So, wie die RKiSH aktiv an der deutschlandweiten Entwicklung des Berufsbilds Notfallsanitäter*in beteiligt war, werden wir auch mit daran arbeiten, Perspektiven zur Weiterentwicklung in diesem Beruf zu schaffen. Dies ist ein wichtiger Faktor, um junge Mitarbeitende in dem Beruf zu halten - wir geben dir vollkommen Recht. Solche Konzepte zu erarbeiten, ist absolut notwendig und wird in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe für die RKiSH werden.

Die neue BV Arbeitszeit ist, wie du es ja auch schreibst, ein erster Schritt in Richtung einer ausgeglicheneren Work-Life-Balance. Der Prozess ist damit aber nicht abgeschlossen, denn es ist klar, dass es in dieser Hinsicht weiteren Verbesserungsbedarf gibt. Die neuen Maßnahmen der BV Arbeitszeit werden in der Praxis jetzt selbstverständlich überprüft und sollen dort, wo es nötig ist, angepasst und verbessert werden. Aus diesem Grund sind Rückmeldungen der Mitarbeitenden – wie deine – dazu sehr hilfreich und wichtig.
Deine Befürchtung, dass die Stundenreduzierung nicht spürbar sei, möchten wir an dieser Stelle aber gerne ein Stück weit entkräften. Die Reduzierung der Wochenarbeitszeit ist natürlich abhängig von der jeweiligen Auslastung der Schichten. Je stärker diese ausgelastet sind, desto höher ist fairerweise die Entlastung. Dies wird sich gerade für die Kolleg*innen auf stark frequentierten Wachen spätestens mit Blick auf den Jahresdienstplan bemerkbar machen.

Zum Thema „subjektives Hilfebedürfnis“: Der Unternehmensleitung ist es bewusst, dass die Situation für unser qualifiziertes Rettungsfachpersonal unbefriedigend ist. Daher geht es der Geschäftsführung genau darum: dass es neue Angebote für derartige Hilfeersuchen im Rahmen einer differenzierten Notfallversorgung muss.

Dein Team von der Personalabteilung

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