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2024

Der schlimmste Job, den ich je hatte

1,6
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Rewe Digital Fulfilment Services in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Absolut nichts, nicht mal zehn Pferde könnten mich dazu bringen, hier noch mal zu arbeiten.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Alles. Null Wertschätzung, schlechte Bezahlung, mieser Umgang, miese Bedingungen.

Verbesserungsvorschläge

Schaut euch eure Mitarbeiter doch mal genauer an und entscheidet euch, in sie zu vertrauen, anstatt vom Schlimmsten auszugehen. Wenn sie jeden Tag zwei Überstunden für euch machen, bietet ihnen was dafür. Kurz vor Weihnachten hatte Rewe nicht mal den Anstand, eine Packung Kekse für die Mitarbeiter in der Pause auf den Tisch zu stellen - als kleinen Dank für die Arbeit und de ewigen Überstunden. Redet mit ihnen wie mit Menschen auf Augenhöhe und nicht einer Horde Affen, die man permanent antreiben und überwachen muss. Nicht Schnelligkeit sollte belohnt werden mit Prämien, sondern Mitdenken, Zuverlässigkeit und Treue. Zurückdenkend an meine Kollegen bei Rewe spreche ich vermutlich nicht nur für mich, wenn ich sage, dass ich für einen AG, der mich schätzt, mir gewisse Freiräume gibt, mich nicht ausbeutet und mir Vertrauen entgegenbringt, gerne arbeite, auch freiwillig und teilweise unbezahlt, wenn ich merke, dass es eine Verbesserung bewirkt und auf Gegenseitigkeit beruht. Keiner will in einer miesen Umgebung arbeiten, nachts nicht mehr richtig schlafen können und jede Sekunde auf der Arbeit hassen. Wieso schafft man sich solche Mitarbeiter?

Arbeitsatmosphäre

Die Kollegen waren, von der schlechten Stimmung abgesehen, das einzige Positive in diesem Job. Leider hauptsächlich Verbrüderung in den miesen Strukturen, Behandlung von oben herab und die ewigen Überstunden. Es gab fast keine anderen Themen.

Kommunikation

Man wurde teilweise behandelt wie ein Tier. Von Vertrauen oder Respekt konnte keine Rede sein. Das Ganze wurde dann so begründet, dass sich Mitarbeiter ja auch schlecht verhalten würden, der Umgang also gerechtfertigt sei. Was man bei Rewe nicht zu verstehen scheint, ist, dass es so aus dem Wald schallt, wie man hereinruft. Wenn man seinen Mitarbeitern also Arbeit und Überstunden ohne Ende aufbürdet, Leute die Nacht durcharbeiten lässt, und keinerlei Verständnis für deren Bedürfnisse nach einem Privatleben aufbringt, ihnen Pausen wegkürzt, und sie stundenlang am Stück durch Gänge wie Zombies latschen lässt, während man Stress verbreitet, spottet, und das Arbeitspensum immer nur erhöht - wie will man da im Gegenzug Loyalität, Freude an der Arbeit und korrektes Verhalten erwarten? Wie will man erwarten, dass sie gerne zur Arbeit kommen? Am Anfang wollen alle einen guten Job machen und sind motiviert, aber in dem Moment, in dem ihnen aufgeht, dass sie jeden Tag hingehalten werden und dem Betrieb absolut nichts wert sind, egal, wie gut sie arbeiten, verpufft das sofort ins Gegenteil.

Kollegenzusammenhalt

Wir haben oft gut zusammen gelacht vor den Werbeplakaten mit Rewe's markigen Sprüchen darüber, wie wichtig doch eine Work-Life-Balance sei und dem absolut utopischen Gehalt (alle Prämien eingerechnet, die ohnehin kaum jemand erreicht). Leider wurden die Kollegen gegeneinander ausgespielt und kaum jemand hat verstanden, dass System dahintersteckt. Zu viele Aufträge angenommen und der Grund, wieso diese nicht mal mit den täglichen 2 Überstunden zu schaffen seien, seien die Kollegen, die früher gingen (nach nur 1 Überstunde, weil sie sich erdreisten, noch Familie, Schule usw. zu haben, die Gründe, wieso sie überhaupt eine TEILZEITARBEIT angenommen haben), oder sich krank meldeten. Der Grund, wieso sie sich krankmelden, ist, dass sie nach kürzester Zeit ausgebrannt sind, da der Job körperlich und psychisch zermürbend ist.

Work-Life-Balance

Teilzeitjob, der durch Überstunden auf Vollzeit gestreckt wurde, während ich da war. Im Vorfeld wurde jedem erzählt, Überstunden kämen MAL vor, aber seien nicht die Regel. Von wegen. Und dann natürlich, dass es keine Überstunden gäbe, wenn wir doch weniger krank/schneller usw. seien.
Zwischendurch dann mal 1-2 Tage mit drastisch gekürzten Auftragslisten, vermutlich, damit es keine rechtliche Handhabe gibt und um die Regel zu unterbrechen, und um die Stimmung etwas aufzulockern: "Seht ihr, wenn ihr so arbeitet, geht ihr pünktlich nach Hause". Am nächsten Tag wieder ein Drittel Pensum draufgepackt, alle rennen durch die Gänge, voller Hoffnung, etwas reißen zu können, aber keine Chance. Es ist einfach gezielte Fehlplanung auf dem Rücken der Mitarbeiter. Warum sonst ist die halbe Stunde Pause, die erst ab 6h Arbeitszeit anfallen würde, fest eingeplant? Weil alle wissen, dass man selten nach 6h dort herauskommt. Und erdreistet man sich, einfach zu gehen, kommt das Vorführen in der öffentlichen Besprechung und "Du, du, du"-Gespräche, nachdem einem noch kurze Zeit vorher erzählt wurde, Überstunden seien nicht die Regel.

Vorgesetztenverhalten

Die dauernde Überwachung, das Hinhalten und die ewigen Sprüche fand ich am schlimmsten. Jede Beschwerde wurde abgeschmettert mit: "Ja, ich arbeite noch länger als du", und dem bereits erwähnten Schieben von Problemen auf Kollegen oder die Arbeitsleistung. Zwar arbeiten die Vorgesetzten sich auch einen Wolf und bestimmt auch länger als die Lagermitarbeiter, müssen sich aber nicht so behandeln lassen, unterschätzen die körperliche Anstrengung, und verdienen deutlich mehr. Bestimmt leiden sie unter ähnlichen Strukturen, aber das macht das ganze Gerüst für keinen besser oder erträglicher.

Arbeitsbedingungen

Besonders herausstechend: Die regelmäßige und völlige Fehleinschätzung, was das Pensum angeht. Die angegebenen Zeiten waren, gemessen an vorigen Tagen, komplett utopisch, geradezu lachhaft. Da konnte man dann als Faustregel immer das Doppelte draufrechnen, dann waren wir wirklich fertig. Jedes Mal. Das Problem dabei: Den Mitarbeitern verkaufen wollen, SIE seien das Problem, nicht die Fehleinschätzung. Ja genau. Und wenn man behauptet, wir könnten jetzt alle fliegen, dann ist das Gesetz und unser Fehler, wenn wir es nicht können? Mitarbeiterleistung schwankt nun mal. Personalbestand schwankt nun mal. Wenn man das nicht mal ansatzweise realistisch berechnen kann, ist das System fehlerhaft.

Gehalt/Sozialleistungen

Wie bereits gesagt - künstlich auf Vollzeit gestreckter Teilzeitjob und dafür unterbezahlt.
Im Nachhinein wurde dann an meiner Endabrechnung noch aus hanebüchenen Gründen ungerechtfertigt gekürzt. Die ganzen, hier sehr schnell angesammelten Überstunden sind zudem eine Einmalzahlung mit lächerlich hoher Steuer, sodass einem davon fast nichts bleibt.

Image

Ich dachte immer, Rewe wäre ein Unternehmen, das fair mit seinen Mitarbeitern umgeht, zumal es auch damit wirbt. Seit dieser Arbeit habe ich eine ganz andere Sicht auf Rewe. Vielleicht ist Rewe Digital ein Sonderfall, aber ich bezweifle es. Der Arbeitsvertrag ist voller Klauseln, die oben beschriebene Bedingungen ermöglichen sollen - ich zweifle daran, dass das alles so legal ist. Betriebsräte segnen den ganzen Spaß ab, damit man auch wirklich keine Handhabe hat. Ich habe in meiner Zeit nicht einen zufriedenen Mitarbeiter kennengelernt. In den Pausen gibt es kein Thema außer "Wie komme ich aus der Nummer bloß wieder raus?" Einfach kündigen können viele dank drohender Sanktionen vom Jobcenter nicht, und da der Job in kürzester Zeit jegliche Energie und jeglichen Elan absaugt und einem tagtäglich signalisiert, dass man eine armselige, unfähige Wurst ist, die in der Rangordnung noch unter der Putzmaschine steht, ist es, auch durch den Stress und Zeitmangel, schwierig, erfolgreich Bewerbungen zu schreiben, um aus dieser Mühle wieder rauszukommen. Zumal viele Mitarbeiter ihr Deutsch aufpolieren müssten, wozu sie aber keine Zeit und Energie mehr haben.

Karriere/Weiterbildung

Scheiterte schon daran, versprochene Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe zu stellen. Stattdessen regelmäßig Rüffel, wieso wir keine Sicherheitsschuhe trügen, wieso dies nicht und das nicht. Eigentlich sollte man auch eine Schulung zum Thema Sicherheit machen, aber aufgrund von Dauerpersonalmangel dank schlechter Planung war dafür keine Zeit. Mitarbeiter sind billiges Kanonenfutter, das man verschleißt, in die wurde nicht mehr investiert, als unbedingt nötig, was eine Riesenpotentialverschwendung ist, wenn man bedenkt, dass viele Rewe zunächst als Marke schätzen und gute Arbeit leisten wollen, Ideen zur Verbesserung haben usw. (alles abgeschmettert mit "keine Zeit, mach weiter", dass man langfristig viel Zeit sparen würde, ist unwichtig, denn neue Arbeitskräfte zum Ausbeuten findet man eh zuhauf). Viele in meiner Schicht hatten studiert und waren vernünftige Menschen auf der Suche nach einer Chance, enttäuscht, so mies behandelt zu werden.
Trotz guter Arbeit wird scheinbar oft lieber entlassen als übernommen, mit dem besonderen Schmankerl, dies lange im Unklaren zu lassen und erst am letzten Tag zu verraten.


Interessante Aufgaben

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

Vielen Dank für Deine offene Bewertung - wir sind für jede Art des Feedbacks dankbar.

Wir bedauern, dass du deine Zeit an unserem Standort in Berlin so negativ wahrgenommen hast. Eine faire Bezahlung ist uns wichtig und Überstunden sollten nur in Ausnahmefällen nötig sein. Auch ein qualifiziertes und adäquates Verhalten der Führungskräfte hat für uns eine hohe Bedeutung. Dazu gehört auch eine gute Feedbackkultur als Grundlage für Veränderungen, die den Arbeitsalltag verbessern.

Die von dir angesprochenen Punkte würden wir gerne mit den Kollegen vor Ort besprechen. Da wir jedoch in Berlin zwei Fulfilment Center betreiben, würde es uns sehr helfen, wenn du deine Erfahrungen noch einmal konkretisieren würdest. Wenn du uns mit deinem persönlichen Feedback weiter unterstützen möchtest, wende dich an feedback@rewe-digital.com.

Wir wünschen Dir alles Gute!

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