Die fetten Jahre sind vorbei
Gut am Arbeitgeber finde ich
• Das „Du“ in der Firma
• Urlaub kann spontan genommen werden
• Breit aufgestellt was das Produktspektrum betrifft, dadurch relativ krisensicher
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
• Kein flexibles Arbeiten, kein Homeoffice
• Stark ausbaufähige Sozialleistungen
• Fehlendes Projektmanagement, fehlende Strukturen
• Sich verschlechterndes Arbeitsklima (Unmut, Resignation)
Verbesserungsvorschläge
• Organisation und Struktur schaffen
• Thema Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterentwicklung angehen
• Mit der Zeit gehen und mehr Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter haben (Flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice)
Arbeitsatmosphäre
Als langjähriger Mitarbeiter kann ich hier eine deutliche Verschlechterung des Arbeitsklimas feststellen. Die Organisation fühlt sich bei wichtigen Entscheidungen hängen gelassen, sofern überhaupt Entscheidungen getroffen werden. Resignation und Unmut ist mittlerweile eine Alltagserscheinung. Während ich zu Anfangszeiten gerne „zum Rosenberger“ gekommen bin, trifft dies mittlerweile leider nicht mehr zu.
Kommunikation
Es gibt ein Intranet – hier wird meines Erachtens zeitnah über aktuelle Entwicklungen informiert. Das „Du“ in der (fast) kompletten Firma erleichtert zudem die Kommunikation ungemein. Zugegeben erfährt man die wirklich wichtigen Informationen über den Flurfunk. Je mehr Fachabteilungen an einem Projekt beteiligt sind, desto schlechter ist der Kommunikationsfluss. Generell ist das Projektmanagement eine der größten Baustellen bei Rosenberger, da meines Erachtens nicht existent.
Kollegenzusammenhalt
Ich habe tolle Kolleginnen/ Kollegen in meiner Abteilung und konnte auch mit anderen Abteilungen bislang keine wirklich schlechten Erfahrungen machen was den Umgangston miteinander etc. betrifft. Ein trauriger Trend ist leider, dass man sich nicht über Erfolge und Fortschritte im Projekte freut, sondern eher mit einer ordentlichen Portion Galgenhumor, Zynismus sowie Sarkasmus über stagnierende Projekte, nicht getroffene Entscheidungen und unklare Verantwortlichkeiten lacht. Ich hoffe, dass man hier noch die Kurve kriegt, hier leidet das Arbeitsklima und die Motivation des Einzelnen massiv darunter.
Work-Life-Balance
Urlaub und Gleitzeit kann in der Regel ohne Probleme und auch sehr spontan genommen werden. Die Workload pro Kopf ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, Überlastungserscheinungen nehmen in meinem Umfeld und zum Teil auch bei mir selbst zu. V.a. wenn man - wie so viele mittlerweile - nicht aus der unmittelbaren Umgebung kommt und täglich noch einige Zeit im Auto verbringt, muss man bei den täglichen Überstunden eine Grenze für sich ziehen und diese dann konsequent einhalten. Eine Möglichkeit Homeoffice zu machen bzw. flexible Arbeitszeiten wird (… zumindest offiziell) leider strikt abgelehnt.
Vorgesetztenverhalten
Mit meinen bisherigen Vorgesetzten bin ich auf menschlicher Ebene bisher immer sehr gut gefahren. Mitarbeiterführung, Mitarbeiterentwicklung und Mitarbeiterbindung gibt es nicht. Dies liegt meines Erachtens nicht unbedingt nur an den persönlichen und fachlichen Kompetenzen der Führungskräfte sondern viel eher an der Organisation die ihnen keine Zeit dafür lässt diese elementaren Aufgaben wahrzunehmen.
Interessante Aufgaben
Ja – die Aufgaben und die Projekte sind allesamt interessant. Der „Weg zum Ziel“ kann in der Regel recht frei gestaltet werden. Projektarbeit „würde“ hier Spaß machen und gut funktionieren wenn es ein funktionierendes Projektmanagement gäbe. Das tut es leider nicht und somit ist es leider nur nervig und mühsam Informationen einzuholen, Verantwortlichkeiten festzulegen und Terminschienen zu definieren. Jeder zieht sich aus der Verantwortung wo es nur gerade geht, Projekte stagnieren, Entscheidungen werden nicht getroffen und am Ende des Tages hat man wieder viel Aufwand für kein Ergebnis betrieben – ohne Konsequenzen.
Gleichberechtigung
Absolut, keine Unterschiede zwischen Geschlecht oder Alter. Für meinen Geschmack sollte es mehr Frauen in Führungspositionen geben.
Umgang mit älteren Kollegen
Siehe Punkt „Gleichberechtigung“. Generell sehr junge Teams, ein paar erfahrenere Kollegen im Projektgefüge würden an mancher Stelle etwas mehr Ruhe in die Teams bringen.
Arbeitsbedingungen
Ist in Ordnung. Schade, dass die bestehenden Arbeitsplätze nicht von Haus aus auf höhenverstellbare Tische umgerüstet werden. Hier sollte der Gedanke eher in Richtung Prävention gehen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein ist generell ein schwieriges Thema in der Industrie. Meines Wissen engagiert Rosenberger sich aber in diversen gemeinnützigen Organisationen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist an den IGM-Tarif angelehnt und damit in Ordnung. Die Eingruppierung erfolgt jedoch eine Stufe niedriger als bei den bekannten tarifgebundenen Unternehmen in der Umgebung. Auch steigt das Gehalt leider bei weitem nicht im selben Umfang wie die Arbeitsverdichtung zunimmt. Die Gehälter werden immer pünktlich ausgezahlt, Sozialleistungen sind meines Erachtens nicht erwähnenswert und stark ausbaufähig.
Image
Das Image nach Außen hin war in der Vergangenheit sehr gut, quasi in einer Riege mit den anderen namhaften und bekannten Unternehmen in der Umgebung. Dieses Image scheint offensichtlich langsam aber sicher zu bröckeln. Wurde bereits von einigen Bekannten aus besagten Unternehmen im Umkreis angesprochen „was denn bei Rosenberger aktuell los sei“, da sich mittlerweile so viel von dort wegbewerben. Hier muss reagiert werden.
Karriere/Weiterbildung
Mitarbeiterentwicklung findet seitens Vorgesetzten nicht wirklich statt. Insofern kümmert man sich bestenfalls selbst darum. Löblicherweise wird ein Großteil der Schulungen die man sich aussucht genehmigt, sofern diese etwas mit den aktuellen Aufgaben zu tun haben.