Arrogant und zynisch
Gut am Arbeitgeber finde ich
Eigentlich gibt es spannende Aufgaben. Wir vermieten nicht nur, sondern gestalten ganze Quartiere mit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
dass so wenig wertschätzend mit den Mitarbeitern umgegangen wird und dass die Führungskräfte sich fast alles erlauben können.
Verbesserungsvorschläge
Lösungsorientierung, Kommunikation auf Augenhöhe. Und mit dem Tarifvertrag nicht gar so, nun, kleinkrämerisch umgehen.
Arbeitsatmosphäre
Offiziell wird behauptet, Wertschätzung sei ein wichtiges Unternehmensprinzip. Alles Lüge. Nicht getadelt ist genug gelobt - das ist das inoffizielle Motto. Es herrschen Misstrauen und Angst. Kritik wird als Jammern auf hohem Niveau abgetan, wer Kritik äußert, wird lächerlich gemacht. Gern genommen ist auch das Totschlagargument, woanders sei es noch schlimmer. Oder es wird einfach abgetan, dass es halt immer irgend jemand gibt, dem es nicht passt.
Kommunikation
Offiziell ganz toll. Es wurde gerade mit großem Tatütata ein neues Intranet eingeführt. In Wirklichkeit wird man sich fein hüten, dort seine Meinung kund zu tun Chef liest ja mit. Da es auch keine Konfliktaustragungskultur gibt, gärt vieles im Untergrund. Der Flurfunk funktioniert aber. Man redet übereinander statt miteinander, weil die Vorgesetzten kein Interesse an Gesprächen haben und auch nicht wissen, wie das eigentlich geht. Da werden Arbeitskraft, Energie und Motivation verbrannt. Und es erkranken Menschen, wenn sie über Jahre so leben.
Kollegenzusammenhalt
Es sind tolle Kolleginnen und Kollegen dabei. Die Bedingungen produzieren jedoch mehr und mehr Einzelkämpfertum. Wie auch anders, es wird ja vorgelebt.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeit (noch) - da gibt es bei dem neuen geplanten Zentralen Kundenmanagement aber Einschränkungen. Urlaub muss natürlich angesprochen werden; bei Konflikten gibt es aber wenig konstruktive Unterstützung.
Vorgesetztenverhalten
Entscheidungen werden einsam am grünen Tisch getroffen und erst verkündet, wenn alles beschlossen ist. Im Konfliktfall wird erst mal gedroht. Lösungsorientierung ist ein Fremdwort.
Interessante Aufgaben
Was, wie und wie viel geleistet werden soll, ist vorgegeben. Alles ist durch Standards, Arbeitshilfen, ..., durch und durch geregelt.
Gleichberechtigung
Da kann man nicht meckern. Gleichberechtigung ist recht gut erreicht. Schwer verständlich das Sträuben gegen ein weibliches Vorstandsmitglied, aber de facto sieht es ausgewogen aus.
Umgang mit älteren Kollegen
Da wird schon mal Druck gemacht, wann denn nun endlich in Rente gegangen wird. Das Arbeitstempo ist mörderisch. Wer da nicht mithalten kann, hat halt ein Problem. Wissen und Erfahrung, die ja auch mit dem Alter einher gehen, werden nicht so gesehen, die Mängel hingegen scharf be- (ver-) urteilt.
Arbeitsbedingungen
Es wird zur Verfügung gestellt, was der Gesetzgeber vorschreibt. Dann gibt es noch Tatütata-Objekte wie die neuen todschicken Kaffeeautomaten. Aber wehe, jemand möchte mal was außer der Reihe, sprich entspricht nicht dem Schema F.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Firmenwagen sind E-Mobile (tatütata...). Hauswarte können Dienstfahrräder bekommen. Es gibt eine Proficard. Ansonsten wird bei Müll nur Papier abgetrennt. Plastik, Bio und Glas gehen mit in den Hausmüll. Mineralwasser ist teilweise fair.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gilt der Tarifvertrag der Wohnungswirtschaft. Der ist eigentlich nicht schlecht. Nur leider gruppiert das Unternehmen so niedrig ein, dass das Gehalt eigentlich eine Unverschämtheit ist. Nun gäbe es ja noch die Möglichkeit von Prämien. Oder das Unternehmen könnte freiwillig noch was drauf legen, schließlich gibt der Tarifvertrag ja nur Mindestgehälter vor. Aber im Gegenteil, da wird noch der Manteltarifvertrag missbraucht, um die Ausgelernten zu Dumpingpreisen zu beschäftigen. Kein Wunder, dass viele gehen.
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"Was im Büro geschieht, bleibt unter uns!" - "Keine Sorge, das würde mir draußen eh niemand glauben!" - Also ich sage niemand, wo ich arbeite.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein Weiterbildungsprogramm. Qualität na ja. Wer etwas Spezielles braucht, muss sehr gut begründen. Einige Führungskräfte kommen aus dem eigenen Haus, haben hier zum Teil sogar gelernt.