Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

Samsung 
Electronics 
GmbH
Bewertung

Ist dieser Arbeitgeber wirklich so unsozial wie alle hier schreiben?! Ohhhjaa....!

1,0
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Personal / Aus- und Weiterbildung bei Samsung Electronics GmbH in Schwalbach am Taunus gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Dass ich jetzt weiß, was für ein mieser Laden das ist, in den ich ganz sicherlich keinen Fuß mehr setzen werde :)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Koreanische Arbeitskultur, bei der künstlich Druck ausüben und fehlende Wertschätzung an der Tagesordnung steht. Die anderen koreanischen Großkonzerne wie LG & Co. ticken am deutschen Arbeitsmarkt genauso. Traurig, dass sich deutsche Arbeitnehmer so ein unflexibles Arbeitsmodell im Jahr 2022 noch gefallen lassen. Ebenso die Tatsache, dass Samsung meine Bewertung im Nachgang durch eine Neueinsteigerin kommentieren lässt, die mir auch noch offenkundig meine Erfahrung abspricht, anstatt meine Wahrnehmung zu respektieren. Diese Dinge haben sich so zugetragen wie ich sie hier schildere. Zu betonen, dass es für jemand anderen in Festanstellung(!) besser lief, dient nur dazu meine Schilderungen zu relativieren. Die Tatsache, dass Samsung das nicht eingestehen kann und Besserung gelobt, sondern stattdessen mangelndes Verständnis, Akzeptanz und Willen zur Verbesserung deutlich macht, zeigt erneut wie schäbig, respektlos und inhuman dieses Unternehmen gegenüber Angestellten agiert. Das Kürzel zur Unterscheidung von geliehenen festangestellten Mitarbeitern sei also keine Diskriminierung? Obwohl andere Unternehmen mit Leiharbeitern dies explizit vermeiden? Entweder hat man Tomaten auf den Augen oder man glaubt noch an Märchen. Aber junge Neuzugänge wie Sie sind eben noch naiv. Schön, dass die tolle Einarbeitung so gut geklappt hat. So ist das nun einmal, wenn der eine in dem einen Team als Festangestellter startet und der andere als Leiharbeiter in einem anderen Team. In meine Einarbeitung wurde wie gesagt keine einzige Stunde investiert, weil es die Stellenanforderung anscheinend überhaupt nicht erforderlich machte. Dass dieselbe Position nun ein Jahr später wieder besetzt werden muss, ist bei den Vorgesetzten kein Zufall.

Verbesserungsvorschläge

Koreanische Arbeitskultur im deutschen Arbeitsmarkt durchzusetzen, führt langfristig zur wirtschaftlichen Pleite, weil die Konkurrenz am Markt zu groß ist. Und die weiß, wie sie ihre Mitarbeiter zu behandeln hat... So wirtschaftet man sich langfristig kaputt und einem laufen die Mitarbeiter von selbst weg. Ich wurde direkt nach dem Start für satte 45% mehr Gehalt abgeworben.

Arbeitsatmosphäre

Willkommen in der Klassengesellschaft des Mittelalters
Während ohne vorgehaltener Hand rausposaunt wird, dass deutsche und koreanische Arbeitnehmer ungleich behandelt werden, bilden die geliehenen Arbeitnehmer die Unterschicht der Belegschaft. Während andere Unternehmen, die sich Leiharbeitern bedienen, diese vollkommen gleichgestellt zu ihren festangestellten Kollegen "einschleusen", ist hier auf einen Blick offensichtlich, wer Externer und Interner ist: Man sieht es direkt anhand der E-Mail-Adresse als auch im Personaleintrag. Man erhält nicht nur offensichtlich die älteren Geräte, sondern bekommt auch kein Diensthandy, das zudem auch jeder der festangestellten Mitarbeiter mit seiner privaten SIM auf eigene Kosten betreiben muss. Einfach nicht zeitgemäß. Geliehene Arbeitnehmer müssen außerdem mehr Stunden (40) arbeiten als festangestellte (37) und haben keine wirkliche Übernahmeperspektive. Wöchentlich liest man Abschiedsmails von "Partnern", die die Firma verlassen.

"Hier möchtest du nicht sitzen..."
Wenn man schon direkt vor Ankunft von Vorgesetzten gewarnt wird, nicht zu nah in ihrer Nähe zu sitzen, wundert man sich weshalb, nimmt die Warnung aber ernst.

Kommunikation

"Alles klar soweit?"
Anstatt mit Mitarbeitern das persönliche Gespräch zu suchen, wird im Vorbeigehen einmal "Alles klar?" reingerufen. Es werden nicht persönliche Gespräche gesucht, wenn etwas aus Sicht der Leitung falsch läuft, sondern erwartet, dass der Neuzugang Gedanken lesen kann und das von selbst erahnt.
Wöchentlich soll jeder im Meeting mit der gesamten Belegschaft in 1-2 Minuten erläutern, was an der eigenen Arbeit gut und schlecht läuft. Etwas, das auf eine Stunde angesetzt ist, bietet Selbstdarstellern die Möglichkeit die Anwesenheit aller auf zwei Stunden zu dehnen. Ein wirklicher Austausch entsteht hier nicht, dabei wäre ein persönliches Gespräch zur Situation der einzelnen Mitarbeiter so viel ergiebiger. Aber für diese 15-20 Minuten fehlt der Führung natürlich die Zeit.

"Du hast die falsche DNA"
Wenn etwas nicht passt, versucht man nicht den Mitarbeiter weiterzuentwickeln oder das in einem Gespräch zu klären, sondern fällt einfach ein Pauschalurteil, dass der Mitarbeiter per se "die falsche DNA" hätte. Das erklärt dann wiederum, warum eine Handvoll Mitarbeiter zufällig mit der Führung verwandt ist und denselben Nachnamen trägt. Es lebe Vitamin-B! Diversity? Fail!

Kollegenzusammenhalt

An der Oberfläche läuft alles sehr entspannt und unkompliziert. Vieles wird mit Humor überspielt. Von außen betrachtet konkurrieren aber zu viele Geliehene Mitarbeiter mit kürzlichen Neuzugängen, die sich gegenseitig in den Rücken fallen. Vereinzelte Laberspechte und Labertaschen, die sich selbst gerne reden hören, dominieren die Meetings, nur um dann im Nachgang bei der Leitung zu betonen, wie still doch der Rest bzw. die Neuen sind. Auch eine tolle Strategie ist es, dem Neuen die Aufgaben erst dann weiterzuleiten, wenn die Deadline bereits abgelaufen ist. Wochenlang vertrösten einen Kollegen, sich die Zeit zur Einarbeitung zu nehmen und eine Einführung in Konzepte und Ordnerstrukturen zu geben. Dafür war in 4 Wochen nicht mal eine einzige Stunde drin. Diese Firma hat mich zumindest wie keine andere gelehrt, Kollegen nicht einfach so zu vertrauen.

Work-Life-Balance

"Du willst Home Office? Darauf kannst du lange warten."
Trotz steigender Corona-Zahlen ist in manchen Samsung-Abteilungen Home Office ein Fremdwort. Der Betriebsrat arbeitet gerade 2 (läppische) Tage pro Woche für die Belegschaft aus, während alle anderen Großkonzerne im Umkreis (z.B. Accenture) bereits seit über einem Jahr komplett von Zuhause aus arbeiten. Selbst wenn man aus familiären Gründen ausnahmsweise um eine mobile Arbeitswoche bittet, wird das negativ ausgelegt, dabei ist das selbst für eingestaubte Behörden und stockkonservative Banken nun seit Langem völlig legitim. Aber nicht bei Samsung: Erkundigt man sich hier bei Kollegen, ob auch mal eine mobile Arbeitswoche möglich ist, hört man nur: "Das wird der Leitung gar nicht gefallen." Und das obwohl sie lauthals beklagt, dass sie sich wünscht "es würden mehr Mitarbeiter von Zuhause arbeiten", da sie gar nicht mehr weiß "wie man so viele Mitarbeiter noch ins Büro" kriegen soll.

Arbeitszeitmodelle aus dem Mittelalter
Ein richtiges Überstundenkonto gibt es nicht. Moderne Sabbatical-Lösungen oder Langzeitarbeitskonten? Fehlanzeige. Fällt man krankheitsbedingt in der Probezeit aus, wird man direkt gekündigt.

Vorgesetztenverhalten

Vorgesetzte? Welche Vorgesetzte?
Während die Mitarbeiter für scheinproduktive Arbeit an den Bürostühlen kleben, macht das Management und die Führungsriege natürlich ausgiebig Gebrauch vom mobilen Arbeiten. Oder sie kommt mal für 1-2 Stunden ins Büro, um nach dem Rechten zu sehen. Dann heißt es einmal kurz: "Ah, der Neue" und das war es dann auch schon mit dem Vorgesetztenverhalten. Es wird sich nicht erkundigt, wie das Onboarding läuft (ob es überhaupt existiert?!), noch wie der Einstieg war.

"Bitte Hellseherische Fähigkeiten mitbringen - das gehört zur Samsung DNA"
Anstatt mit Mitarbeitern zu kommunizieren, um Under-Performance zu adressieren oder für Verbesserungen das Gespräch zu suchen, muss der Mitarbeiter telepathisch erahnen, dass etwas falsch läuft - und das als Neueinsteiger. Erahnt man das nicht, fliegt man einfach raus, anstatt dass man erst gemeinsam redet. So geht man als Führungskraft nicht mit seinen Mitarbeitern um. Es sei denn, man möchte langfristig keine an sich binden. Angesichts des niedrigen Headcounts wohl auch so gewollt.

Regelmäßiger Austausch? Fehlanzeige!
Noch nie hatte ich so wenig Austausch mit der Führungskraft. Und wenn, dann nie unter 4 Augen.

Interessante Aufgaben

Welche interessanten Aufgaben?
Da sich niemand für die versprochene Einarbeitung (Onboarding-Programm) verantwortlich fühlt, startet man direkt in die "niveauvollen" Arbeitsaufgaben, die jeder dahergelaufene Praktikant übernehmen könnte. Das gibt einem wenig Perspektive auf anspruchsvollere Tätigkeiten. Sieht man sich um, was die erfahreneren Kollegen bearbeiten, stellt man jedoch schnell fest, dass sich das auch nicht groß unterscheidet: Daten überprüfen, Korrekturlesen, Excel-Tabellen und Diagramme befüllen.

"Wir müssen eine bessere Agentur finden, damit wir das nicht selbst erarbeiten müssen"
In der Ausschreibung stand, dass man kreativen Content entwickeln könnte. Wirklich selbst kreative Inhalte für digitale Weiterbildungsprogramme zu erarbeiten, steht hier aber nicht an der Tagesordnung. Das wird als grober Ideen-Input an eine Agentur delegiert, mit der man sein berufliches Dasein fristet, um ihnen über die Finger zu schauen. Und das lässt sich Samsung einiges kosten. Wo sonst an Personalkosten gespart werden muss, werden hier absurde Summen rausgeworfen.

Arbeitsbedingungen

"Du stehst hier jeden Tag auf dem Prüfstand"
Die Arbeitsleistung wird anhand von 1-2 kurzen Begegnungen im Meeting bewertet, wo man sich zu wenig eingebracht hätte, was dann sogar für eine Kündigung ausreicht. Wundert man sich über dieses Vorgehen, und betont, dass ein Meeting sich nicht als Prüfung für neue Mitarbeiter eignet, kriegt man zu hören, dass jeder permanent auf dem Prüfstand stehe.
Will man in so einem Unternehmen mit solch einer Devise arbeiten? Ich wünschte im Nachhinein ich hätte die Kritiken auf kununu ernster genommen und nicht eine unbefristete Anstellung für solche menschenunwürdige Bedingungen verlassen. Das ist weder wertschätzend, noch sozial: Die eigene Performance schwankt tagesabhängig. Bei jedem. Und nicht jede Thematik in einem Meeting tangiert den eigenen Bereich oder die Expertise.

"Der Neue hält die Stellung"
Auch in anderen Teams durfte ich mitleidig beobachten, wie der Neuankömmling einfach alleine im Büro sitzen gelassen wird, während der Rest von Zuhause arbeitet. Man bringt Neuankömmlingen ein derartiges Misstrauen entgegen, und lässt sie sich wie der letzte Horst vorkommen, wenn sie da alleine im Büro sitzen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltbewusstsein:
Handys aus rein recycelten Materialien, die sich leicht trennen lassen? Wirklich nennenswerte Boni für Kunden, die gut erhaltene Geräte gegen neue eintauschen? Austauschbare Akkus? Fehlanzeige.

Sozialbewusstsein:
Wie sozial kann ein Arbeitgeber sein, der einem Mitarbeiter eine befristete Anstellung anbietet und ihm dann nach 2-3 Wochen kündigt, wenn er krankheitsbedingt ausfällt? Das ist unterste Schublade. Erst recht, wenn man das leistungsbedingt begründen will, man als Vorgesetzte den neuen Mitarbeiter aber nur 2-3 Mal im Büro bzw. in 1-2 Meetings gesehen hat. Wie will man die Kündigung dann angeblich auf mangelnde Leistung zurückführen, wenn der Mitarbeiter die ihm zugetragenen Aufgaben fehlerfrei bearbeitet hat? In der Zeit arbeiten seriöse Unternehmen ihre Mitarbeiter erst noch ein. Aber das ist hier ja angeblich gar nicht notwendig.

Gehalt/Sozialleistungen

Als geliehener Mitarbeiter verdient man weniger (46k) als ein Direkteinstieg (51k). Urlaubs- und Weihnachtsgeld fallen geradezu lächerlich gering aus. Erst nach 9 Monaten erfolgt eine Anpassung.

Image

Viel Schein, wenig Sein
Wer so viel Wert darauf legt, die neue digitale Innovation auf den Markt zu bringen und Trends von Technologielösungen zu dominieren, sollte hinsichtlich seiner Arbeitsmodelle nicht im Steinzeitalter feststecken !
So demotiviert man Arbeitnehmer, die wiederum das wirkliche Image nach außen tragen - und mit ihm, die ganzen absurden Vertriebsbeziehungen, die lukrativ unterhalten werden, während man die eigene Belegschaft ohne langfristige Perspektiven beschäftigt.

Karriere/Weiterbildung

Geliehenen Mitarbeitern wird keine Perspektive geboten.
Die Aufgaben sind derart anspruchslos, dass keine wirkliche Weiterbildung erfolgt - weder bzgl. neuen Software-Systemen, noch bestehenden Projektkonzepten und -plänen. Wirkliche Chancen für interessante Aufgaben bei großen Projekten erhalten nur Festangestellte.

1Hilfreichfindet das hilfreich2Zustimmenstimmen zuMeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Liebe*r Bewerter*in,
deine Bewertung stimmt mich nachdenklich, da du viele negative Punkte ansprichst, die ich persönlich als noch recht neuer Mitarbeiter im Unternehmen so nicht erlebe.

Überrascht hat mich unter anderem deine Bewertung zu den Aspekten Arbeitsatmosphäre und Kollegenzusammenhalt. Diese erlebe ich als besondere Stärke im Unternehmen. Im Austausch mit ebenfalls neuen Kollegen habe ich erfahren, dass die Aufnahme in die Teams und die Unterstützung in der Einarbeitung als sehr positiv empfunden wurde. Dabei habe ich keine Ausgrenzung von Kollegen aus der Personaldienstleistung erlebt. Wobei ich das aus administrativen Gründen notwendige Kürzel in der mail Adresse auch nicht als Herabstufung bzw. Ungleichbehandlung empfinde. Dies ist aber natürlich immer eine persönliche Wahrnehmung.

Der kulturelle Aspekt eines Unternehmens, der von dir als nicht positiv empfunden wurde, spielt für eine Passgenauigkeit zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter eine immens wichtige Rolle. Es scheint an dieser Stelle einfach nicht gepasst zu haben, anscheinend ja auch von deiner Seite aus, wie die sehr persönliche Kommentierung vermuten lässt.
Schade, dass Du Samsung nicht so erlebt hast /erleben konntest wie du es Dir vorgestellt hast.

Viele Grüße, Tanja

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
Anmelden