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Bewertung

Vom Familienunternehmen zum von finanzgetrimmten Kapitalmarktkonzern - auch kulturell

2,3
Nicht empfohlen
FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Marketing / Produktmanagement bei Schaeffler Automotive Aftermarket Gmbh & co. KG in Langen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Schwierig inzwischen hier einen Punkt zu finden.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Führungskultur verheerend.
Kapitalmarktorierung schlägt Produktentwicklung, Innovationsdrang sowie soziale Verantwortung.
Eigenes Führungsleitbild "Team - Transparenz - Vertrauen" ist ein reines Marketingmotto und wird nicht vorgelebt.
Fehlender Kommunikations- und Informationsstil, hohes Maß an Intransparenz. Fehlende Klarheit der Unternehmensausrichtung, fehlende Klarheit über Ziele und Meilensteine dahin.
Jeder Geschäftsbereich hat seine eigene Agenda, kein zusammenhängendes Ziel erkennbar.
Permanente Scharmützel auf oberster Leitungsebene untereinander.
Fehlende Nachverfolgung der vereinbarten Ziele.
Aktionismus ersetzt Plan, ewig lange Entscheidungswege, dann endlich getroffenen Entscheidungen haben häufig geringe Halbwertszeit.

Verbesserungsvorschläge

Das Top Management kritisch hinterfragen und ggfs auch dort Veränderungen (nicht weitere Vermehrung!) vornehmen.
Die eigenen Führungsleitlinien auch selbst leben und nicht nur einfordern.
Bodenhaftung wieder erlangen.
Innovationsdrang statt Finanzoptimierung.
Konsequente und nachhaltige Umsetzung und Verfolgung von Zukunftsperspektiven statt zögern und nach langen Entscheidungen dann ständige Richtungswechsel

Arbeitsatmosphäre

Die fehlende Fähigkeit die Unternehmensstrategie auf Zukunftsgeschäft auszurichten führt zu Unklarheit. Jeder Geschäftsbereich hat eine eigene Agenda, Jahresziele werden vereinbart aber niemals nachgehalten, man entscheidet lieber Tages-und Umfeldweise. Es gibt keinen klaren Plan worauf hin die kommenden Monate gearbeitet wird, geschweige denn einen Plan wie die nächsten 18-24 Monate aussehen. Es heisst meist, "man fährt auf Sicht". Dies führt zu Spannungen zwischen Bereichen untereinander, Mitarbeiter müssen die eigenen Agenda der Leitungskraft verfolgen und teils gezielt gegen Vereinbarungen arbeiten.

Kommunikation

Unklar, unregelmäßig, intransparent. Es wird viel gesprochen, aber wenig gesagt. Man beherrscht politische Aussagen und legt sich in der Kommunikation ungern auf Konkretes fest. Viel zu sprechen ohne viel zu sagen und sich dabei noch alle Möglichkeiten offen halten - beschreibt den Kommunikationsstil am besten. generell gelten Informationen immer noch als Macht und werden nur situativ zeilgerichtet geteilt.

Kollegenzusammenhalt

Im Bereich / Team untereinander ok. Aber über Bereiche hinweg meist schlecht. Die Mitarbeiter werden instrumentalisiert die eigenen Agenda der Leitungskräfte umzusetzen statt gemeinschaftlich auf Unternehmensziele einzuzahlen. Jeder ist sich selbst der Nächste, jeder arbeitet für sich. Unsicherheit und Angst scheinen eine Folge der fehlenden Transparenz und Kommunikation zu sein, Mitarbeiter verlieren zunehmen Vertrauen ineinander.

Work-Life-Balance

Sehr gut, flexible Arbeitszeitmodelle, sofern man nicht negativ auffällt hat man die Möglichkeit mehr Privatleben als Arbeitsleben zu genießen.

Vorgesetztenverhalten

Das Unternehmen schreibt sich Führungsleitsätze ins Buch, die anscheinend nicht für jeden gleichermaßen gelten. Je höher die Leitungsfunktion, desto weniger hält man sich im Großen und ganzen daran, vereinzelte positive Ausnahmen gibt es gleichwohl. Das Unternehmen hat vor allem ein Führungsproblem - ob Top Management untereinander oder von Top Management in weitere Führungsebenen: Kommunikation, Transparenz und Vertrauen fehlen häufig. Manche Manager auf sehr hohen/höchsten Ebenen lässt man einfach willkürliches Verhalten über Jahre hinweg durchgehen und schreitet nicht ein. Regelmäßig durchgeführte Mitarbeiterbefragungen bestätigen die Führungsprobleme, man geht sie jedoch meist eine Eben zu tief an anstatt im Top Management anzusetzen.

Interessante Aufgaben

Seit 2015 bestimmen Finanzen und Banker die Geschicke des Technologiekonzern. Statt Innovationsdrang zu zeigen geht es seit ca. 3-4 Jahren nur darum Bestandsgeschäft auf Effizienz und Kosten hin zu trimmen. Einem Effizienzprogramm folgt die nächste Effizienzmaßnahme. Technologiewandel wurde lange Zeit nicht angegangen, nun verdrängt man die Erkenntnis Einiges verpasst zu haben und arbeitet mit sehr langsamen und konservativen Zukunftsszenarien, wie z.B. der Umstellung auf E-Mobilität. Diese konservativen Szenarien entsprechend weniger der dynamischen tatsächlichen Entwicklung, passen aber besser zur Konzern- und Unternehmensstrategie. Für Mitarbeiter die gern etwas entwicklen wollen, neue Geschäftsideen implementieren wollen ist Schaeffler inzwischen weniger interessant. Consulting- und kennzahlenaffine Mitarbeiter finden hier eher Gestaltungsraum und Aufgaben.

Gleichberechtigung

Kulturelle Vielfalt und Akzeptanz sind absolut gegeben. Man versucht, zugegebenermaßen etwas mit dem Holzhammer, Frauen in Leitungspositionen zu heben.

Umgang mit älteren Kollegen

Respektvoll, Einsatz dem teils veränderten Leistungsniveau angemessen.

Arbeitsbedingungen

Moderne Büros, akzeptable Ausstattung und IT Infrastruktur. So richtig digital ist man noch nicht, veraltetet Browserversionen, restriktiver Umgang mit YouTube und Co. Mitarbeiter werden mit Kaffee und Wasser versorgt. Flexible Arbeitszeit sowie Home Office bieten den Mitarbeiter Raum, gut so. Die Lautstarke in Großraumbüros ist oft kritisch, Rückzugsmöglichkeiten für Mitarbeiter knapp. Die Kantine ist ein Essraum im Souterrain, wenig freundlich und nur mit Fertigmenüs für die Mikrowelle ausgestattet. Glücklicherweise gibt es Versorgungsmöglichkeiten im Umfeld.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltbewusstsein ist mangelhaft. Die Dienstwagenregelung ermöglicht jedem Dienstwagenfahrer sich auszutoben, große schwere SUVs mit entsprechenden Schadstoffausstößen und Kosten prägen das Fuhrparkbild. Fahrgemeinschaften sind eher verwöhnt, man fährt lieber alleine mit 3 Autos und verbraucht dreifache Ressourcen. Sozialbewusstsein faktisch nicht mehr vorhanden.
Trotz guter Geschäftszahlen 2019, Rationalisierungsmaßnahmen und Dividendenausschüttung wird Kurzarbeitergeld bezogen und weitere Stellen abgebaut, Standorte geschlossen. Soziale Verantwortung kennt man de facto nicht mehr. Interessanterweise sind Jobportale voller offener Stellen, die ausgeschrieben werden. Man trennt sich also von Mitarbeitern und stellt sich einfach andere neu ein.
Die Anzahl der Geschäftsleitungsposten hat sich binnen 4 Jahren jedoch verdoppelt, in der Belegschaft kursieren darüber sowie über die großzügige Dienstwagenregelung

Gehalt/Sozialleistungen

Völlig intransparent und nicht nachvollziehbar. Generell je nach Standort unter Marktschnitt. Massive Gehaltsschwankungen zwischen Mitarbeitern auf derselben / ähnlichen Stelle, Bezahlung nach Gusto. Prämienberechnung und Ausschüttung nicht nachvollziehbar.

Image

Lebt vom Image des Familienunternehmens und Technologiekonzerns. Beides ist aber inzwischen nur nur das Image.

Karriere/Weiterbildung

Sympathie entscheidet und ermöglicht Karrierepfade. Generell werden inzwischen mehr konforme Persönlichkeiten gesucht.

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Arbeitgeber-Kommentar

Schaeffler GruppeEmployer Branding

Liebe*r Kolleg*in,

danke für Ihr ausführliches Feedback. Wir bedauern es sehr, dass Sie mit Schaeffler als Arbeitgeber nicht mehr zufrieden sind.
Sicherlich gibt es immer einzelne Themen, welche optimiert werden müssen bzw. Punkte, die nicht zur vollständigen Zufriedenheit aller Mitarbeitenden führen.
In Ihrer derzeitigen Situation empfehlen wir Ihnen jedoch ein Gespräch mit Ihrer oder Ihrem Vorgesetzten, der zuständigen Personalabteilung oder dem Betriebsrat, um gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Gerne können wir Ihnen ein solches Gespräch vermitteln. Melden Sie sich unter feedback-hr@schaeffler.com.

Viele Grüße und bleiben Sie gesund
Ihr Schaeffler Employer Branding Team

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