Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

Schoeller 
Werk 
GmbH 
& 
Co. 
KG
Bewertung

"Wer Menschen führen will, muss hinter ihnen gehen (Zitat: Laotse) und dabei nicht schubsen." (Zitat Carsten Bach)

2,2
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Schoeller Werk GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es ist nach wie vor einer der größten Arbeitgeber im Kreis Euskirchen. Die Mitarbeiter sind toll, das Produkt Edelstahlrohr spannend und nach wie vor gefragt am Markt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Autokratischer Führungsstil, verpasste Investitionen, zu wenig markt- und kundenorientiert, sehr stark mit internen Themen beschäftigt.

Verbesserungsvorschläge

Das Schoeller Werk Hellenthal ist ein tolles Unternehmen mit tollen Mitarbeitern und wahnsinnig viel Leidenschaft für Produkt und Firma. Würde man es schaffen, dass alle wieder in dieselbe Richtung rudern, ein Wir-Gefühl entsteht und die Menschen wieder stolz sind, ein Teil des Ganzen zu sein - ich bin mir sicher Schoeller wäre deutlich erfolgreicher. Unter der aktuellen Führung ist das jedoch nicht möglich und ein Abwärtstrend nicht aufzuhalten. Das Betriebsklima ist geprägt durch Kontrolle, Misstrauen, Micromanagement und Fingerpointing bei Fehlern. Der toxische Führungsstil zieht sich wie ein roter Faden durchs gesamte Unternehmen.

Ein Austausch der Geschäftsführung und damit des Führungsstils könnte Wunder bewirken, denn der Fisch stinkt in der Regel vom Kopf...

Arbeitsatmosphäre

Im Vertrieb ist die Arbeitsatmosphäre nach wie vor gut, die Führung ist top, es wird Leistung gefordert, aber dennoch wertschätzend mit den Mitarbeitern umgegangen.
Die Atmosphäre im gesamten Unternehmen ist auf Mitarbeiter-Ebene ebenfalls nach wie vor als gut zu bezeichnen, allerdings wird das von oben nicht gefördert. Zielkonflikte führen zu Unstimmigkeiten und Rivalität, jeder möchte sich nach oben bestmöglich präsentieren, die Schuld für Fehler wird immer bei anderen gesucht.

Kommunikation

Die Kommunikation vonseiten der Unternehmensführung ist schlecht. Informationen, die Arbeitsplatzverluste bedeuten, werden weniger empathisch rüber gebracht, als die Tagesthemen im Ersten. Für einen Konzern sind Videobotschaften vielleicht ein passendes Kommunikationsmittel - in einem Familienunternehmen in der Eifel könnte eine persönlichere Note zu einem besseren Verständnis beitragen.

Kollegenzusammenhalt

Bei Schoeller arbeiten sehr viele tolle Menschen, die nach wie vor bereit sind, alles für ihr Unternehmen zu geben. Es wird sich untereinander geholfen und gemeinsam für den Erfolg gekämpft. Durch viele Richtungs- und Führungswechsel in den vergangenen Jahren und eine mittlerweile sehr hierarchische Führung ist die Motivation jedoch stark getrübt was sich auch auf den Zusammenhalt auswirkt.

Work-Life-Balance

Die Work-Life-Balance ist gut, wenn man in der Nähe wohnt. Home-Office wurde in den Lockdowns gelebt, nun aber stark zurückgerudert. Die Arbeitszeiten bei Schoeller sind nach wie vor klasse. Für die Kollegen in der Produktion sind jedoch die abrupten Wechsel von Kurzarbeit zu überproportional vielen Überstunden nicht immer so einfach wegzustecken. Teilweise wird das vom Markt so vorgegeben, aber eine vorausschauende Planung könnte gegensteuern.

Vorgesetztenverhalten

Es gibt einige gute Vorgesetzte, die einen kooperativen Führungsstil pflegen, allerdings werden diese immer weiter verdrängt. Vorherrschend ist der autokratische Stil auf höchster Ebene, darunter kann man es weitestgehend als bürokratisch bezeichnen. Gefährlich finde ich, dass viele Führungskräfte fachlich nicht mehr versiert sind, sondern ihre Position aufgrund guter Connections zum Management erhalten und dann nur nach klaren Richtlinien agieren.

Interessante Aufgaben

Meine Aufgaben im Vertrieb waren sehr interessant und vielfältig. Schade ist, dass aus Vertriebsbrille der Sales Drive im gesamten Unternehmen zu wünschen übrig lässt. Daher ist man einen zu großen Anteil seiner Arbeitszeit mit internen "Kämpfen" für die Kundenbedarfe beschäftigt.

Gleichberechtigung

Es stimmt mich schon ein wenig nachdenklich, dass mit mir nun auch die letzte weibliche Führungskraft gegangen ist. Jedoch muss ich gestehen, dass ich persönlich im Vertrieb immer gefordert und gefördert wurde und absolute Chancengleichheit empfunden habe. In meinen Augen ist das eher eine Frage der Mentalität.

Umgang mit älteren Kollegen

Im Verwaltungsbereich wurde häufig auf den meist systemischen Schwächen älterer Mitarbeiter rumgeritten, die Erfahrung zu wenig wertgeschätzt. Das ist in meinen Augen sehr schade, denn ein gesunder Mix aus jungen und alten, erfahrenen Mitarbeitern, die sich gegenseitig in ihren Stärken und Schwächen ergänzen und helfen können, ist eine gesunde Mischung für ein erfolgreiches Unternehmen.

Arbeitsbedingungen

Hier gibt es aus meiner Brille nichts zu meckern. Einige Arbeitsplätze und Büros müssten mal renoviert werden, aber generell sind die Arbeitsplätze und vor allem Arbeitszeiten okay.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Sozialbewusstsein hat extrem gelitten. Mitarbeiter in den Abteilungen mit autokratischen und bürokratischen Führungskräften werden in High- und Low-Performer eingeteilt, der psychische Druck ist enorm. Der Krankenstand aufgrund von Burnout wächst. Da sich niemand offiziell traut den Mund aufzumachen ist auch der Betriebsrat machtlos und kann nur zuschauen wie sich gewisse Abteilungen selbst zu Grunde richten.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Gehälter sind im regionalen Vergleich nach wie vor sehr gut, die Sozialleistungen jedoch schwächer geworden.

Image

Das Schoeller Werk in Hellenthal - hier wollte früher jeder arbeiten und diejenigen die es in den Mitarbeiterstamm geschafft hatten, waren stolz ein Teil des Unternehmens zu sein. Dies ist heute leider anders. Die Unternehmenskultur hat sich extrem verändert und damit auch das Image.

Karriere/Weiterbildung

Das Niveau ist okay. Es gibt viele duale Studenten im Unternehmen, mittlerweile auch wieder mehr abteilungsbezogene und auch abteilungsübergreifende Fortbildungen.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden