Marketingabteilung sollte man sich sehr gut überlegen!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bekannte von mir, die als Ingenieur und/ oder Key Account Manager beschäftigt sind, sind sehr zufrieden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt keine Personalpolitik, um eine objektive Bewertung einer Person vorzunehmen. Sobald Vorgesetzte sich bedroht fühlen, räumen Sie andere Personen/Mitarbeiter aus dem Weg. So erging es mir und nachdem ich das Gespräch mit alten Kollegen gesucht habe, war das wohl kein Einzelfall und ist es aktuell auch nicht.
Kurz meine Geschichte, dann versteht mich jeder:
Ich wurde im Marketing eingestellt. Es gab keine Einarbeitung. Diese übernahm ich kurzerhand selbst. Das direkt Team hat mich immer unterstützt und mir geholfen. Dann wurde mein Vorgesetzter gekündigt. Am nächsten Tag teilte man mir mit, dass ich für einen anderen Bereich zuständig sein soll. Also wieder eigene Einarbeitung. Termine. Erste Projekte laufen sehr gut und ich erhalte Zuspruch für meine Arbeit.
Gespräche mit meinem "neuen" Vorgesetzten verlaufen ebenfalls positiv und er fordert mich sogar auf, mich intern auf eine höhere Stelle zu bewerben und gibt mir Tipps für die Präsentation ("ich kenne den CEO ja schon so lange").
Abends Weihnachtsfeier.
Am Tag darauf bringt er mir sogar von Privat ein Buch mit zum Ausleihen.
Drei Tage später bekomme ich gekündigt, letzter Tag Probezeit - ohne Begründung.
Ich suche das zweite Gespräch mit der Personalabteilung und in diesem wird mir mitgeteilt, dass sich alle im Team und aus anderen Abteilungen über mich beschwert haben (sogar die Teams, bei denen ich 3 Stunden für einen Vortrag zur Einarbeitung war). Aussage Personalabteilung: Der Abteilungsleiter ist dem nachgegangen und lies sich das erneut von den Personen bestätigen. Darauf hin wurde die Kündigung ausgestellt.
Habe dann - man steht ja im Kontakt - nachgefragt. Niemand wusste etwas davon. Keiner hat sich beschwert. Man hat mir gesagt, dass man sich über mich und die Unterstützung gefreut hat.
Aktuell - man steht ja immer noch im Kontakt - laufen wohl ähnliche Geschichten.
Verbesserungsvorschläge
Personalpolitik stark überdenken:
Als ich eingetreten bin, wusste niemand, dass ich komme.
Es gab keinen Einarbeitungsplan.
Meine Hardware hat nicht funktioniert.
Nichts war freigeschaltet.
Die ersten Tage/ Wochen musste ich zusehen, wo ich etwas herbekomme.
Abteilungsleiter verbreiten Lügen und mobben Personen aus dem Unternehmen.
Arbeitsatmosphäre
Das Team selbst war sehr freundlich und hilfsbereit. Auf dem Flur generell (wird mit anderen Abteilungen geteilt) kam es oft vor, dass man keine Antwort auf ein "Guten Morgen" erhalten hat. Sehr ernüchternd.
Das allgegenwärtige Gefühl war, dass sobald etwas nicht gut läuft, kein Gespräch gesucht wird, sondern direkt eine Beschwerde beim Abteilungsleiter eingereicht wird. Für mich ist das sehr fremd, da ich der Meinung bin, dass man über alles reden kann.
Marketing ist in der Holding angesiedelt. Hier gibt es keinen Betriebsrat, mit der Begründung "Akademiker können sich selbst verteidigen".
Außerhalb des Teams gab es Kollegen/ Abteilungsleiter, die auf Mail- und Telefonanfragen absolut nicht reagiert haben.. mit der Begründung, dass die Nummer unbekannt sei (eine interne Nummer).
Abteilungsleiter blocken Konfrontationen und Gespräche, die Verbesserungsvorschläge beinhalten, sofort ab und lassen durchscheinen, dass man genau weiß, was der Vorstand möchte und lassen einen vorher erst mal ins Messer rennen.
Recht hohe Fluktuation im Marketing (Kollegen, die nicht mit dem Strom schwammen, wurden dann in andere Abteilungen oder Tochterfirmen versetzt).
Kommunikation
Niemand kommuniziert, niemand weiß etwas. Der häufigste Kommentar in meinem ersten Monat: "Ich bin schon seit 10 Jahren bei Schunk und weiß immer noch nicht, wie die Struktur hier funktioniert".
Das aus dem Mund verschiedener Führungskräfte...
Generell erfährt man nichts. Nicht mal, wenn sich Zuständigkeiten ändern. Es sei denn, man hat Glück und kennt zufällig Personen aus der betroffenen Abteilung.
Kollegenzusammenhalt
Nun, da die Fluktuation hoch ist, ist das schwierig. Die Kollegen, die im Team bestehen, halten sich den Rücken frei und unterstützen sich. Sie sind ein Team, das richtig gut zusammenarbeitet. Aber gegen höhere Mächte, sind auch sie hilflos.
Bei meiner Kündigung sagte man mir, dass sich Kollegen (namentlich genannt) beschwert haben, man dem nachgegangen sei, es zweifach bestätigt wurde und ich deshalb nicht tragbar sei.
Im Nachhinein hat sich das als Lüge herausgestellt. Ich habe danach das Gespräch bei Exkollegen gesucht und niemand wusste von irgendwelchen Nachfragen durch den entsprechenden Abteilungsleiter.
Aber die Personalabteilung vertraut Ihren Führungskräften blind.
Work-Life-Balance
Die wäre eigentlich ok, dank der Tarifbindung. Überstunden kann man frei nehmen. Allerdings, fallen im Marketing in einzelnen Bereichen so viele Überstunden an (trotz 40 Std Vertrag), dass Mitarbeiter Zwangs-Urlaub nehmen müssen.
Vorgesetztenverhalten
Wie bereits angedeutet, werden Probleme absolut nicht angesprochen.
Meine Erfahrung ist, dass der Vorgesetzte sich seine Meinung über die Aussagen Dritter zusammenspinnt und falls für personelle Entscheidungen notwendig auch erfindet und Lügen erzählt.
Ein Nachfragen gibt es nicht. Aussprache auch nicht. Der Betroffene bekommt das nicht mal mit.
Wenn man dann das Gespräch sucht, ist alles in Ordnung, man erhält Tipps für Präsentationen und auch auf privater Ebene gibt es positiven Austausch. Das vermittelt dann natürlich den Eindruck, dass alles gut läuft und man macht weiter, wie bisher. Kurze Zeit später bekommt man dann grundlos gekündigt.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind durch die vielfältigen Techniken und Lösungen sehr interessant. Im Marketing wird alles abgedeckt und Budget ist auch ausreichend vorhanden. Das macht die Arbeit spannend - aber eben nur solange, wie man der Leitung Corporate Marketing nach dem Mund redet.
Junge Kollegen haben nicht umsonst so viele Überstunden und werden in den Zwangsurlaub geschickt.
Zuletzt sollte die Büro-Architektur bzw. Raumplanung auch vom Marketing übernommen werden - natürlich ohne zusätzliche Unterstützung.
Gleichberechtigung
Ungewollt sehr diskriminierend. In Führungspositionen gibt es nur sehr sehr vereinzelt Frauen. Diese werden dann auch oft von anderen (oftmals sehr alten) Führungskräften übergangen.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier sind alle gleich. Das Problem ist nur, dass nicht ausreichend Junge nachgeholt wurden und es in Zukunft, wahrscheinlich Engpässe geben wird.
Arbeitsbedingungen
In der Holding/ neuen Bürogebäuden sehr gut.
Kommt eben drauf an, wie alt das Gebäude ist, in dem man untergebracht ist. In den neuen Gebäuden (gibt nur 2) sind die Arbeitsplätze sehr gut ausgestattet.
In allen anderen Gebäuden, sehen die Büros aus, wie eine Waschküche aus den 60er bis 80er Jahren. Möbel aus den 90ern, Türen, Fenster, Sanitäreinrichtungen aus der Gründungszeit...
Man muss aber sagen, dass die technische Ausstattung wirklich gut ist!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dazu kann ich nichts sagen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist sehr gut. Man erhält Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Mütter werden gut behandelt. Zwei Jahre Elternzeit sind keine Ausnahme.
Betriebsrestaurant ist sehr gut.
Image
Leider besser, als das, was einen im Nachhinein erwartet.
Karriere/Weiterbildung
Muss mit dem Abteilungsleiter abgestimmt werden. Wenn es notwendig ist, bekommt die Weiterbildung.