Fast schon eher Familie als Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich bin jetzt schon fast drei Jahre bei Seibert Media und die Arbeitsatmosphäre ist nach wie vor einfach einmalig. Man hat hier nicht das Gefühl, dass man bei einem Arbeitgeber angestellt ist, sondern fühlt sich in gewisser Weise selbst als Arbeitgeber. Es gibt viele kleine oder größere Details, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen und den Tag versüßen. Das weiß man erst Recht zu schätzen, wenn man Einblicke in andere Unternehmen bekommt oder sich mit Freunden und Familie über deren Arbeitssituation unterhält. Die Firmenwerte sind hier kein PR-Geschwafel, sondern werden wirklich gelebt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bei manchen Themen wünscht man sich ab und zu doch eine höhere Instanz, die einfach eine Entscheidung vorgibt, damit es keinen Eiertanz gibt. Sonst passiert es ab und an, dass jeder eine andere Meinung hat und sich dann rausnimmt z.B. bestimmte Tools nicht zu nutzen, die aber für die Arbeit von anderen Mitarbeitern wichtig ist. Demgegenüber stehen allerdings auch viele Situationen, in denen man es sehr zu schätzen weiß, dass jede Stimme gehört wird und man sich manche Freiheiten herausnehmen kann.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt viele Möglichkeiten sich einzubringen, sollte einem etwas nicht passen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen, die dann in der Regel auch nicht besonders lange Teil des Unternehmens waren, wird von allen ein freundlicher, fast familiärer Umgang miteinander gepflegt.
Kommunikation
Über Hangouts Chat wird am meisten und schnellsten kommuniziert. Daneben gibt es noch das Intranet mit dem Microblog und den News, so wie das monatliche gemeinsame AgileOrg-Frühstück, bei dem übergreifende Themen kommuniziert werden. Ansonsten gibt es natürlich auch Meetings und mal ein Schwätzchen in der Teeküche oder beim gemeinsamen Feierabendbier auf der Terrasse. Heikle zum Teil eher persönliche Themen, wie eine Kündigung o.ä., werden nicht mit allen Hintergründen rausposaunt, aber es werden immer Ansprechpartner für Nachfragen genannt, falls man es mal genauer wissen will.
Kollegenzusammenhalt
Durch Agile Coaches und regelmäßige Team-Retros wird darauf geachtet, dass Probleme möglichst früh angesprochen und wenn möglich ausgeräumt werden. Sollte es mal wirklich im Team einfach nicht passen, gibt es je nach Qualifikation und Aufgaben auch die Möglichkeit in ein anderes Team zu wechseln, bevor man direkt das Unternehmen verlässt. Das ist aber durch die zuvor genannten "Kontrollmechanismen" nur sehr selten nötig. Zusätzlich werden Teamevents vom Unternehmen bezahlt um auch mal losgelöst vom Arbeitsalltag schöne Stunden mit den Kollegen zu verbringen und noch mehr zusammenzuwachsen.
Work-Life-Balance
Es steht zwar eine feste Anzahl an Stunden im Arbeitsvertrag, aber die Arbeitszeiten sind komplett flexibel, d.h. es wird auch keine Kernarbeitszeit verlangt. Ausnahme sind wenige Teams, die aufgrund ihrer Aufgaben eine Verfügbarkeit garantieren müssen. Die Arbeitszeiten müssen sonst nur mit dem Team und dem eigenen Kalender abgestimmt werden. Feste HomeOffice-Zeiten sind ebenfalls nach Abstimmung mit dem Team möglich, aber auch mal spontan bei kleinen oder größeren Notfällen kein Problem. Überstunden können je nach Wunsch ausgezahlt oder als Arbeitszeitausgleich wieder abgefeiert werden. Auch Urlaub kann man, wenn es von den Aufgaben und für das Team ok ist, sehr spontan nehmen.
Vorgesetztenverhalten
Dieser Punkt ist schwierig zu bewerten, da es keine Vorgesetzten im eigentlichen Sinne gibt. Einzig die Gesellschafter könnte man annähernd so bezeichnen. Der Begriff Stakeholder passt aber besser. Viel wird autonom über die Teams entschieden. Die Gesellschafter geben nur die langfristige strategische Ausrichtung vor, die wiederum aber auch durch die Teams beeinflusst wird/werden kann und transparent im Intranet allen Mitarbeitern dargestellt wird.
Interessante Aufgaben
Das kommt sicherlich auf die jeweilige Stelle an. Ich für meinen Teil habe genau das gefunden, was ich mir erhofft habe: viel Abwechslung und keine monotone Arbeit. Bei uns ist man nicht an einen spezifischen Bereich des Marketings, wie z.B. Newsletter-Marketing gebunden, sondern kann sich in allen Bereichen austoben. Dadurch ist kein Tag wie der andere und es kommt nie Langeweile auf. Natürlich sind auch mal Aufgaben dabei vor denen man sich am liebsten drücken würde, aber so ist das halt im Leben. Dafür bietet sich einem auch die Möglichkeit, neue interessante Themen zu erschließen und sich dort reinzufuchsen. 20% der Arbeitszeit können genutzt werden um auch Themen, die nicht direkt mit dem direkten Tagesgeschäft zu tun haben, zu bearbeiten. Das funktioniert mal mehr mal weniger gut, was aber vor allem mit der eigenen Disziplin und Planung zu tun hat. :P
Gleichberechtigung
Tatsächlich war ich eine Zeit lang als einer von drei Männern mit ca. 14 Frauen in einem Team. Mittlerweile sind wir etwa bei 50/50 angekommen :D. In den Entwickler-Teams ist die Frauenquote recht überschaubar, was aber meiner Meinung nach eher auf die allgemein noch spärliche Anzahl weiblicher Bewerber in diesem Bereich zurückzuführen ist. Meinem Empfinden nach kann bei uns jede/r arbeiten, solange die fachliche Qualifikation vorhanden ist und er/sie mit zur allgemein offenen Kultur von Seibert Media und menschlich zum Team passt. Alle Mitarbeiter haben die gleichen Rechte und Pflichten. Mir ist noch keine Situation aufgefallen, in der jemand aufgrund des Geschlechts, der Religion o.ä. benachteiligt wurde. Bei Situationen wie z.B. dem gemeinsamen Grillen oder dem Mittagessen wird auch immer darauf geachtet, dass es für alle Mitarbeiter was leckeres gibt (vegan, vegetarisch, ohne Schweinefleisch, mit Schweinefleisch, ...).
Umgang mit älteren Kollegen
Dieser Punkt ist auch etwas schwierig zu bewerten, da es nur wenige "ältere" Kollegen gibt. Der Altersdurchschnitt dürfte im Moment irgendwo bei 32 Jahren liegen. Ansonsten würde ich es wie mit dem Punkt Gleichberechtigung halten.
Arbeitsbedingungen
Irgendwo muss ich ja mal ein Stern abziehen, damit die Bewertung nicht wie eingekauft aussieht :P. Jeder der uns mal besucht hat, z.b. beim OpenOffice einmal im Monat, ist begeistert von unseren Büros. Vor allem die neuen Standorte sind richtig durchdacht und super designt. Unser aktueller Hauptstandort im Luisenforum ist durch das starke Mitarbeiterwachstum der letzten Jahre dabei etwas ins Hintertreffen geraten, soll aber auch demnächst den aktuellen Anforderungen angepasst werden. Aktuell sieht es bei uns im Marketing u.a. auch aufgrund unserer vielen Gimmicks und der Größe des Teams etwas chaotisch aus und ab und zu muckt die Heizung oder Belüftung etwas. Ansonsten ist das Büro aber mit der zentralen Lage und der schönen Terrasse ein Traum. Ob flexible oder feste Arbeitsplätze steht immer mal wieder aufgrund der Platzprobleme zur Diskussion, aber es wurde noch nie jemand zu etwas gezwungen. Seibert Media stellt ein aktuelles Firmennotebook zur Verfügung, das auch privat genutzt werden kann. Sollte es einem zu laut am Platz sein, kann man sich auch hochwertige Noise-Cancelling-Kopfhörer von der IT besorgen oder versuchen eine ruhige Ecke zu finden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gerade hat sich wieder ein Team zusammengefunden, um das Thema Umweltschutz bzw. Nachhaltigkeit im Unternehmen zu diskutieren. Vieles wird schon getan wie z.B. keine Plastikflaschen, waschbare Handtücher für jeden Mitarbeiter auf den Toiletten, eigene kleine Gemüse-Hochbeete und Jobtickets, um günstig mit den Öffentlichen zu fahren. Sicher gibt es in einigen Bereichen noch Potenzial, aber das Bewusstsein ist auf jeden Fall vorhanden und wird von den Mitarbeitern getrieben. Auch im sozialen Bereich ist Seibert Media aktiv, z.B. mit der Initiative Programmieren.de, die Kindern und Jugendlichen kostenlos das Programmieren näher bringt, die Unterstützung bei der Projektwoche "Wiesbaden Engagiert" oder Sachspenden an Schulen.
Gehalt/Sozialleistungen
Zu Seibert Media geht man nicht, wenn man in kurzer Zeit möglichst viel verdienen will. Sicher kann man bei anderen großen Arbeitgebern mehr Geld verdienen, allerdings muss man hier das ganze Drumherum mitbewerten, das ich so bei noch keinem anderen Arbeitgeber festellen konnte. Hier muss man sich die Frage stellen, ob man super gerne auf die Arbeit gehen und sich eine möglichst große Flexibilität bewahren will oder ob man das schnelle Geld sucht und sich auf die Arbeit quälen will. Abgesehen davon sieht man in den letzten zwei Jahren auch beim Thema Gehalt eine sehr positive Entwicklung und der Gap zu anderen Marktgehältern ist nicht mehr so groß. Gehaltsentscheidungen werden hier transparent und demokratisch getroffen und nicht von einem Personaler diktiert. An Sozialleistungen wird vieles geboten wie z.B. Massagen, Yoga und andere Sportgruppen. Obst und sämtliche Getränke gibt es kostenlos. Täglich kann man zwischen drei verschiedenen Mittagsgerichten wählen, die zur Hälfte vom AG bezahlt werden. Auch gibt es Gutscheine um z.B. beim REWE, Nordsee oder anderen Restaurants in der Nähe günstiger essen zu können. Das unschlagbare Jobticket hab ich ja bereits erwähnt ;).
Image
Ich denke, das Image von Seibert Media ist sehr gut, egal ob man mit Kollegen, Kunden, Partnern oder anderen Unternehmen spricht. Dafür spricht auch, dass immer wieder andere, meist größere Firmen, Touren durch unser Office machen und sich unsere Arbeitsweise erklären lassen. Auch ehemalige Mitarbeiter haben bis auf wenige Ausnahmen weiterhin ein gutes Verhältnis zum Unternehmen und sind bei Firmenevents immer wieder gern gesehene Gäste.
Karriere/Weiterbildung
Karriere bei Seibert Media zu machen ist im klassischen Sinn eigentlich nicht möglich, da es sehr flache Hierarchien und keine Vorgesetzten gibt. Viel mehr kann man durchaus mit der Zeit mehr Verantwortung übernehmen oder in andere komplexere Aufgabengebiete rutschen, was dann auch entsprechend honoriert wird. Weiterbildung wird jederzeit unterstützt und bedarf keiner nervigen Freigaben. Solange man selbst und das Team eine Weiterbildungsmaßnahme für sinnvoll erachtet, werden einem keine Steine in den Weg gelegt. Für die Persönlichkeitsentwicklung kann man sich ein Mentorenteam zusammenstellen, dass einen über die fachlichen Aufgaben hinaus mit Rat und Tat unterstützt.