Wer als Berater 70 Std./Woche arbeiten möchte (und dann noch angebrüllt werden will)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die grossartigen Kollegen. Die besten der Welt! Und sie können richtig feiern. Bei den ganzen Abschiedsfeiern hat man natürlich recht viel Übung…
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hier wird mit schierem Workload zermalmt, um möglichst viel Profit zu machen. Hier bleibt niemand lang.
Pharma und Medtec sind schon von Haus aus nicht die allerlustigsten Branchen, aber so wenig Freude wie hier müssen sie auch nicht machen.
Notiz: Unter Serviceplan Gruppe/München finden sich weitere, nicht gerade schmeichelhafte Bewertungen. Und die armen HR-ler, die ständig auf diese schlechten Bewertungen reagieren müssen, die diese ernst nehmen ind doch nichts ändern können und angebliche Fortschritte und Maßnahmen aufzählen. Bitte setzt Eure Zeit besser ein und setzt Euch lieber für diese tollen Mitarbeiter ein!
Verbesserungsvorschläge
Neue Führung. Ansonsten wird sich nie etwas ändern. Beide drücken, drücken, drücken. Ob ganz offen, oder indem man es geschehen lässt. Hier kann man nicht anders als Menschen an ihre Grenze und drüber hinaus zu belasten. Die Führung gelobt Besserung aber kann nicht aus Ihrer Haut.
Und sie haben das digitale Zeitalter verschlafen.
Es herrscht ein regelrechtes Kommen und Gehen, die Verweildauer der Mitarbeiter ist entsprechend minimal. Und die wenigstens sprechen positiv über ihre Zeit hier.
Man würde denken, dass die Führungsriege der Serviceplan Holding mal eingreifen würde. Tja, anscheinend gilt die Devise „solange die Zahlen stimmen“. Und die stimmen. Nur sind dann die Mitarbeiter längst weg, die diese erarbeitet haben.
Arbeitsatmosphäre
Trocken. Desolat. Getrieben. Man könnte meinen, man wäre in einer altbayrischen Versicherung gelandet. Warum? Weil alle einfach nur durchackern. Lachen, Freuen, Creative Juices? Fehlanzeige. Denn die Personaldecke ist so dünn, dass der Workload (zumindest in der Beratung) oft unschaffbar ist. 70 Stunden pro Woche über Monate hinweg. Und wenn ein Kollege in Urlaub geht, stöhnen die armen Kollegen. Wenn der Urlaub überhaupt genehmigt wird…
Kommunikation
Ständig wechselnde Teams und Zusammenstellungen, da Kollegen oder Projekte weg brechen oder über Nacht hinzukommen. Chaos & Panik.
Aber das nächste Montagsmeeting mit Durchhalteparolen naht...
Kollegenzusammenhalt
Toll. Der einzige Grund warum einige überhaupt länger bleiben. Dauerbeschuss schweisst eben zusammen. Und Freunde lässt man ja auch nicht im Stich.
Work-Life-Balance
Leben? Hab schon mal was von gehört. Was soll das sein? Im ernst, die Kreation ist meistens gegen 19:30 Uhr weg, die Berater sitzen bis spät in die Nacht vor Ihren flimmernden Monitoren. Überstunden sind selbstverständlich und werden nicht honoriert. Ein Danke ist selten drin.
Vorgesetztenverhalten
Allgemein: Die cholerischen Anfälle der Geschäftsführerung sind an der Tagesordnung. Fröhliche Momente oder Lobeshymen werden auf Mitarbeiter-Seite schon kaum noch registriert. „Es soll niemand zu viel arbeiten aber auch nicht zu wenig“. Dabei sitzen zumindest die Berater von früh bis spät in die Nacht da. Hmmmm... Aber dafür ist ja eben gerade irgendein Kunde abgesprungen oder ein Projekt hinzugekommen und jetzt heißt es zur Motivation „mal kurz durchhalten“. Seit Monaten…
Für Berater: Macht Euch auf operatives Dauerfeuer gefasst.
Für Creatives: Hier redet auch die beraterische Führung zunehmend in der Kreation mit. Dumb-it-down.
Interessante Aufgaben
Die Agentur ist in den 80ern stehengeblieben. Es wird v.a. in Salesfoldern und TV-Werbung gedacht. Für Pharma reicht’s eben.
Digital ist hier noch ein Fremdwort. Das Internet könnte sich schließlich noch als Trend herausstellen und vorbeiziehen … Hier baust Du keine Digitalkompetenz auf. Im Gegenteil, hier verpasst Du Trends.
Was das kreative Niveau betrifft, ist oft die „Für Pharma-reichts-schon-Mentalität“ an der Tagesordnung.
Gleichberechtigung
In Ordnung.
Umgang mit älteren Kollegen
Gerade mal 1 fester Mitarbeiter ist über 50 Jahre alt. Wer gibt sich das noch im „Alter“?
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro. Schön laut. Hat was vom Call-Center. Aber man kann ja auch in der Kaffeeküche den Jour-Fixe mit dem Kunden abhalten. Upps, mach die Maschine schnell aus, wir sind auf Lautsprecher!!!
Zudem Windows-Rechner für Berater. Willkommen im Mittelalter. Immer schön die IT-Hotline-Nr. im Kopf haben. Die Beratung darf sich zudem mit der Agentursoftware rumschlagen. Da kann man schon mal einen ganzen Vormittag für einen KVA benötigen. Und freu Dich auf viele viele Stunden in der Woche Ping-Pong mit (super netten) Mitarbeitern der Buchhaltung weil irgendwas zum Abrechnen fehlt. Der blanke Horror.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Spielt überhaupt keine Rolle.
Gehalt/Sozialleistungen
unterer Branchendurchschnitt
Image
Unter Beratern und Creatives berüchtigt.
Auf Kundenseite gut. (noch)
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Campus-Angebote, die aber kaum jemand von der Health & Life besucht, da keine Zeit dafür bleibt. Man arbeitet eh bis spät in die Nacht, wenn da noch ein oder zwei Tage fehlen, geht man sang- und klanglos unter. Die Qualität der Campus-Angebote ist noch ein ganz anderes Thema.