Siemens verpasst bald den Anschluss
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gute Sozialleistungen, Sicherer Arbeitgeber, Kantine mit vergünstigten Mitarbeiterpreisen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Starre Strukturen, Bezahlung ist teilweise nicht an die Verantwortung gekoppelt. Teilweise bekommen quergewechselte Kollegen mehr Gehalt für die gleichen Tätigkeiten aber ohne Personalverantwortung. Zu gut Deutsch, der Mitarbeiter verdient mehr als sein Vorgesetzter. Der fühlt sich dann zu Recht veräppelt.
Verbesserungsvorschläge
Interne und externe Aufsteiger sollten Gehaltsgleich behandelt werden. Weiterbildungen sollten zur Person passen und nicht ins Budget.
Arbeitsatmosphäre
Vorgesetzte loben bei Erfolg der Arbeit im normalen Maße, je nach aktueller Auftragslage herrscht aber auch schonmal das Prinzip - der Anschiss lauert überall.
Kommunikation
Die Kommunikation ist sehr abhängig vom Team. Teilweise werden Informationen nur schlecht weitergegeben - ohne Eigeninitiative bleiben viele Informationen auf der Strecke.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt der Kollegen ist soweit gut, hier und da gibt es leider Kompetenzgerangel aus unerfindlichen Gründen. Sehr stark vom Team abhängig.
Work-Life-Balance
Geregelte 38 Stunden Woche im 2-Schicht-System, nach Feierabend ist auch wirklich Feierabend. Schade das Siemens hier trotz deutscher Einigkeit keine Gleichberechtigung zwischen West und Ost schafft und sich immer wieder mit dem Tarifvertrag herausredet, dass die Kollegen im Osten jede Woche drei Stunden mehr arbeiten müssen.
Vorgesetztenverhalten
Ebenfalls stark abhängig von der Führungskraft, manche sind vorbildlich, manche eben nicht. Manche sind Vorgesetzte und Kumpeltyp, bei anderen wiederrum zählt eben nur die Arbeit bzw. das Unternehmen. Damit muss man leben, schließlich ist man hier zum Arbeiten und nicht zum Freunde finden.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitslast ist sehr hoch, hier werden regelmäßig ältere Kollegen nicht durch neue ersetzt und somit die gleiche Arbeit auf weniger Mitarbeiter umverteilt. Immer wieder werden Vorgabezeiten weiter reduziert, die eigentlichen Problemquellen (Zeitfresser) schlecht analysiert. Die entsprechende Mehrbelastung wird in den seltensten Fällen honoriert, schon garnicht mit Geld. Warme Worte nützen nach so vielen Jahren leider wenig.
Gleichberechtigung
Alle Mitarbeitergruppen, egal welcher Sexualität oder Religion, Hautfarbe und Herkunft arbeiten sehr gut zusammen. Mir sind keine Vorurteile oder ähnliches bekannt. Sehr vorbildlich.
Umgang mit älteren Kollegen
Älteren Kollegen kurz vor der Rente bzw. Altersteilzeit geht es hier richtig gut, teilweise zu gut. Man kann manchmal fast von Narrenfreiheit für diese Kollegen sprechen - leider zum Leid mancher Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsflächen sind modern und gut ausgestattet. Der Maschinenpark ist relativ neuwertig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Sozialbewusstsein ist stark von der Führungskraft abhängig, einige haben ein gutes Verständnis für die Familie oder dass es neben der Arbeit eben auch noch andere Dinge gibt - andere wiederrum nicht. Da zählt dann nur die Firma und das gute Dastehen vor der nächsten Ebene.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist ansich nicht schlecht, nur wird es in den wenigsten Fällen auch an die Arbeitsaufgabe und deren Verantwortung geknüpft. Gehaltsangaben auf internen Stellenausschreibungen fungieren aus eigener Erfahrung nur als Lockmittel, weil sich sonst wahrscheinlich kein eigener Mitarbeiter bewirbt.
Die eigenen Mitarbeiter müssen hingegen erst Monate/Jahre auf der Position mit ihrem alten Gehalt in Vorleistung gehen und regelmäßig um die Anpassung des Gehalts betteln, mit mehr oder weniger Erfolg. Die ausgeschriebene ERA wird selten erreicht, lieber wird mit geringen Prozenten bei der Leistungszulage gepockert, um die Leute ruhig zu stellen.
Die guten Leute gehen dann eben, was aber leider auch niemanden wachrüttelt...
Image
Siemens ist grundsätzlich ein zuverlässiger und sicherer Arbeitgeber mit einem akzeptablen Image. Viele Mitarbeiter arbeiten gerne hier - ich trotz der negativen Punkte auch. Einige Mitarbeiter würden bei genügend Alternativen aber auch wechseln. Je nach Standort spiegelt sich das auch deutlich in den internen Mitarbeiterumfragen wieder.
Karriere/Weiterbildung
Teilweise schwierig, Weiterbildungen müssen ins Budget und nicht zum tatsächlichen Bedarf passen. Karrieremöglichkeiten sind gegeben, wenn man bereit ist, eine unbestimmte und scheinbar zufällig festgelegte Zeit in Vorleistung zu gehen.