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Siemens 
AG
Bewertung

Fifty Shades of Siemens, Game of Thriemens oder die falschen Chefs

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2023 im Bereich Forschung / Entwicklung bei Siemens gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Siemens bietet viele Chancen, wenn gleich sie auch in der Tiefe ihrer Umsetzung sehr begrenzt sind. Tolle Produkte, eine gute Arbeitsausstattung, pünktliches Gehalt und Diversität sind weitere positive Punkte.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Ein Konzern im Wandel versucht sich gefühlt neu zu erfinden unter dem Ausdruck: Agile Transformation. Ständige organisatorische Umstrukturierungen, Vorgesetzten- bzw. Zuständigkeitswechsel mit toxischen, selbstverliebten Chefs, lange und starre Entwicklungsprozessen mit vielen internen Schnittstellen bzw. Abhängigkeiten, weiche Visionen und Missionen, welche jedes Jahr neu formuliert werden.
Ich kann das, was ich von Siemens erfahren habe vergleichen mit Las Vegas: du kannst dein Glück hier im gelobten Land versuchen. Sicherlich schaffen es einige, wenn die Voraussetzungen gut sind und du gefördert wirst. Aber du kannst auch sehr unglücklich werden, wenn der ungeduldige Plan der white collars nicht schnell genug aufgeht. Dann ist Fingerpointing angesagt und die Gesundheit leidet darunter.

Verbesserungsvorschläge

Toxische VORGESETZE aufdecken und durch charismatische FÜHRUNGSKRÄFTE ersetzen. Chefs sollen eigenen Fehler eingestehen und sich vor die Mannschaft stellen, anstatt andere zu verleumden. Mehr Vertrauen in die Mitarbeiter setzen. Klare Visionen geben mit einem konkreten Realisierungspfad.

Arbeitsatmosphäre

- ist geprägt von einem agilem, offenem Mindset und wird oft von der Realität gebremst, die in Wirklichkeit eine eher enge Fahrstraße ist. Was in der Softwarebranche Agility ist, war und sind Iterationsschleifen in der Hardware. In Retropsektiven kann sich jeder austoben, was er gut und schlecht fand ... nur sind es irgendwann immer die selben Themen, bis keiner mehr was sagt. "Nächstes Mal möchte meinen Gemütszustand wieder vom Sonnensymbol in Richtung Gewitterwolke schieben"

Kommunikation

Kommuniziert wird viel. Viele Worte mit nicht immer Inhalt. Meetings gibt es wie Sand am Meer. Dailys, Plannings, Reviews in großer Runde ... eigentlich alles da. Nanu, es wird einem oft vorgehalten, man sei nicht transparent genug? Was fehlt diesen Leuten denn noch? Ah! - meistens sind jene, die solche Aussagen treffen, gar nicht in den Meetings drin. Einige kommen wegen Meetings gar nicht mehr zum richtigen Arbeiten.

Kollegenzusammenhalt

Im Allgemeinen gut und unterstützend. Andere begegnen einem mit einer gesunden Gleichgültigkeit. Bei einigen Problemen bekommt man allerdings wenig Rückhalt von den vermeintlich richtigen Personen. Das wird tw. wieder zu Fingerpointing. Am Ende ist sich jeder selbst der Nächste.

Work-Life-Balance

Recht flexible Zeiteinteilung um die vielen Meetings herum. Urlaub wird in der Regel wie gewollt genehmigt. Home-Office wird gerade wieder zurückgeschraubt - obwohl sich viele dafür aussprechen.

Vorgesetztenverhalten

- viel fordern, aber nicht fördern ... gerade durch ausbleibender Wissensweitergabe, Schulung und aktiver Unterstützung
- bislang die schlechtesten Vorgesetzten in meiner Berufslaufbahn, zu denen man Vertrauen haben soll, sich offen bespricht und hinterrücks ohne Belege beschuldigt wird. Ich frag mich nur, wie man das mit einem Gewissen derartig durchziehen kann.
- ich Chef, du nix: ein wohlbegründedes Nein (übrigens unter sehr vielen Jas) wird nicht akzeptiert und es gibt ein DuDu-Gespräch.
- Growthtalks mit 90% Redeanteil vom Untergebenen. Naja, Ziele sollte ja jeder haben, aber warum kommt da nix Konstruktives von den Chefs außer, Wünsche in Form von Effekten bzw. Ergebnissen? Nicht in Form von Angeboten? Ich vermute hier stark ein Peter-Prinzip, welches oft mit in Samt umwickelten Worthülsen verschleiert wird.
- keine Wertschätzung - auch für Etappen nicht. Was zählt ist der Profit und KPIs. KLARSTELLUNG: Unternehmerisch ist das korrekt, aber der Weg von der Idee zum innovativen Produkt bis zum Verkauf dauert bei Siemens aber nicht nur 1 Jahr - nicht mit der Organisationsstruktur.
- Chefs sind sehr risikoscheu und daher eher wenig innovativ - überholen mit langsamer Vorbeifahrt

Interessante Aufgaben

Ja, die gi .... gab es. Rationalisierung von Innovationsprojekten mit Potenzial und hoher Machbarkeit, viele Meetings tw. unproduktiv und mit Leuten drin, die nix beitragen. Konzeptionelles Denken war zwar nicht verboten, aber das soll schon die F&E machen, nicht der Visionär ... bin ich im falschen Film? Ein hard-skill ist auf jeden Fall Powerpoint und conceptboard

Gleichberechtigung

Meiner Erfahrung nach werden junge Frauen besser gefördert und Fehler eher verziehen. Gegen Beziehungen hast du keine Chance (Vetternwirtschaft). Wichtigtuer, Redner, Influencer werden in den Himmel gelobt.

Umgang mit älteren Kollegen

Teilweise habe ich schon Augenrollen bei anderen gesehen. Mal sehen, wie es ist, wenn sie selber alt werden. Dabei haben wir da gute Erfahrungsträger, die so sind, wie sie sind.

Arbeitsbedingungen

Hohe Lautstärke im Büro, Wärme, Kälte je nach Jahreszeit. Ständige Bildschirmarbeit nervt. Gut sind höhenverstellbare Tische, saubere und moderne Umgebung

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umwelt: Wasser predigen und Wein trinken. Es wird viel gewollt und zu wenig umgesetzt

Image

Gefühlt gut - wer möchte nicht bei Siemens arbeiten? Im Innern gibt es dann eben auch Schattenseiten eines Konzern, wo ich mir überlege, ob das noch mit meinen Werten übereinstimmt. Wo Profit, Verhältniszahlen und toxische Chefs hochpräsent sind macht es sicherlich nur wenig Spaß. Und Spaß ist bekanntlich Motivation.

Karriere/Weiterbildung

Kaltwasser-Onboarding, ausbleibende Portfolio-Schulungen, passive Wissensweitergabe / Mentoring von Vorgesetzten.


Gehalt/Sozialleistungen

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