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Sky 
Deutschland 
GmbH
Bewertung

Ein Unternehmen, das endlich erwachsen werden sollte

2,6
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Recht / Steuern bei Sky Deutschland GmbH in Unterföhring gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Das Produkt an sich (es ist nur zu billig)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Sky ist aus meiner Sicht nie erwachsen geworden. Man hat sich zu lange an das alt-Bewährte (Receiver & Bundesliga) geklammert, so dass neue Player auf dem Markt entstanden sind und mit günstigerer Technologie aufgeschlossen haben. Nun versucht man auf Biegen und Brechen den Anschluss halten, was intern nur schlecht umgesetzt werden kann weil zu viele Baustellen auf einmal aufgemacht werden. Dies bringt an vielen Stellen chaotische und planlose Zustände mit sich.

Verbesserungsvorschläge

Klare Strategien aufzeigen; Mitarbeiter besser einbinden; Wir-Gefühl schaffen; alte Zöpfe abschneiden; Grabenkämpfe auf manchen Ebenen rigoros unterbinden; Büros leiser machen; mehr geordnete Prozesse aufsetzen; sich auf das Wesentliche konzentrieren und nicht zu viele Baustellen auf einmal aufmachen die dann aber nicht adäquat bearbeitet werden können

Arbeitsatmosphäre

Man hatte das Gefühl, dass nicht einmal jeder Zweite wirklich zufrieden ist. Natürlich gibt es ein paar Dutzend sehr überzeugte Sky-ler, diese dürften jedoch auf der Payroll deutlich über dem Sky-Durchschnitt liegen. Dem ggü. stehen jedoch viele unzufriedene Mitarbeiter.
Als Mitarbeiter hatte ich nie wirklich das Gefühl, dass Mitarbeiter und Management an einem Strang ziehen. Erschwert wird dies durch ungewöhnlich viele "Grabenkämpfe" zwischen den verschiedenen Abteilungen. Erfolge werden versucht sich selbst zuzuschreiben und anderen (Abteilungen) missgönnt.
Hinzu kommt alle 4 Jahre die Bundesliga-Ausschreibung. Während des Prozesses ist es deutlich spürbar, dass eine Art Damokles-Schwert über dem Unternehmen hängt. Die Anspannung der Führungskräfte, dass dieses fallen könnte verunsichert manche Mitarbeiter.

Kommunikation

Als Medienunternehmen gibt man sich höchst kommunikativ. Das kann man bei Sky auch wirklich gut, ohne Frage. Jedoch werden eher unwichtige Themen oder interne Events wirklich beeindruckend präsentiert. Die aus meiner Sicht wichtigen Themen wie langfristige Strategie, Abteilungsübergreifende Projekte oder ein Erfolgsziel, werden dem Durchschnittsmitarbeiter gar nicht verständlich gemacht. Dies führt dazu, dass sehr viele Mitarbeiter keine Idee von Sky's Zukunftsvision haben und teilweise auch daran zweifeln, dass es eine solche gibt.
Hier sollte Sky allen Mitarbeitern regelmäßig einfach kommunizieren, wohin die Reise geht, wie man die Ziele erreichen will, wie Abteilungen und Mitarbeiter da mitwirken müssen und vor allem die klare Strategie aufzeigen. Sofern es diese überhaupt gibt.

Kollegenzusammenhalt

Dies ist natürlich Abteilungsabhängig. Es gibt innerhalb der Abteilungen alles, was man in anderen Unternehmen auch findet. Bei Sky kommen die Ja-Sager deutlich schneller voran, als die Realos und leider auch schneller als diejenigen, die wirklich etwas auf dem Kasten haben. Zwischen den Abteilungen werden die Mitarbeiter leider schnell in die "Grabenkämpfe" der Vorgesetzen hineingezogen. Bei unliebsamen Mitarbeitern wird unschöner Weise auch mal zu entsprechenden Mitteln gegriffen, um diese weg zu ekeln.

Work-Life-Balance

Wenn man es geschickt anstellt, muss man seine 8 Stunden am Tag arbeiten und schafft alles was man erledigen muss. Die noch geschickteren schieben gekonnt Arbeit woanders hin. Durch die wirklich sehr niedrige Transparenz und das Desinteresse einiger Führungskräfte drüber, was eigentlich jeder arbeitet, kann man auch eine "ruhige Kugel schieben" ohne dass es jemand anderes mitbekommt. Dies hat jedoch die zwei gravierenden Nachteile: dass Gut-Leister demotiviert werden und zum anderen Sky als Ganzes nicht voran kommt.

Vorgesetztenverhalten

Ich war mit meiner Führungskraft im Großen und Ganzen zufrieden. Natürlich sind die Führungskräfte bei Sky durch die hohe Fluktuation im Unternehmen sehr darauf aus, in der Hierarchieleiter aufzusteigen. Zieht man da mit, lohnt es sich für einen. Auch finanziell und mit Titeln. Der hohe Grad an Missgunst zwischen den Führungskräften belastet jedoch ein unbelastetes Mitarbeiter-Manager-Verhältnis, da man sich mitunter auf Themen konzentrieren muss, die nicht dem Wohle von Sky, sondern dem Wohle der Führungskraft zu Gute kommen.
Die Geschäftsführung sollte den Neid und die Missgunst innerhalb ihrer Vice President- und Director-Ebene knallhart unterbinden. Ich denke damit würde sich ein besseres "Wir-Gefühl" bei allen Sky-Angestellten einstellen.

Interessante Aufgaben

Gibt es bei Sky wie Sand am Meer. Jedoch sind diese überwiegend den kreativen Abteilungen vorbehalten. Die logischen Denker fehlen oft in abteilungsübergreifenden Projekten oder werden als stumpfe Zulieferer und Erfüllungsgehilfen genutzt. Den kreativen Abteilungen fehlt es leider an Organisation und Struktur, so dass die Bearbeitung leider oft im Chaos endet und einige nur im Schein an Projekten mitarbeiten aber nicht wirklich etwas leisten. Da wenig Projekte als erfolgreich im Sinne von Pünktlichkeit, Messbarkeit oder Zufriedenheit der Projektmitglieder beendet werden, stellt dich auch kaum ein Erfolgsgefühl ein. Die Projektleiter lassen sich aber bei der Obrigkeit feiern wie die Weltmeister.
Man sollte ein Projekt diversifizierter und vor allem strukturierter führen und dieses nicht nur von einem Projektleiter führen lassen.

Gleichberechtigung

0% Frauenquote in der 4-Mann-Geschäftsführung. 33% in der Hierarchie darunter (siehe Homepage Sky im August 2019). Darunter wird zwar über ein Frauen-Entwicklungsprogramm etwas versucht, aber solange die Herren oben sitzen, wird sich da aus meiner Sicht nicht viel dran ändern. In der Medienbranche ist das aber auch nicht wirklich verwunderlich. Nicht besonders hilfreich hierbei sind die Versuche mancher Mitarbeiterinnen, sich weniger mit fachlicher Kompetenz als mit anderen Kompetenzen ins Spiel zu bringen.
Hier sollte man ein Zeichen setzen und der englische Mutterkonzern als Aufsichtsrat sollte zumindest 25% bzw. 50% weibliche top-Manager einsetzen. Ich bin mir sicher, dass es mehr als nur 3 Frauen bei Sky oder in der Medienbranche gibt.

Umgang mit älteren Kollegen

Hier kann man Sky nichts vorwerfen. Jeder Mitarbeiter wird eigentlich gleich behandelt. Egal wie alt oder jung er oder sie ist. Trotzdem wird mehr auf die jungen als auf die älteren Mitarbeiter gesetzt.

Arbeitsbedingungen

Leider sind die Großraumbüros nicht förderlich. Es geht laut zu und manche Mitarbeiter versuchen das mit Noise-Cancelling-Kopfhörern zu bekämpfen. Einzel- bis Vierer-Büros sind eigentlich gar nicht zu finden (außer für Vice Presidents und höher). Zumindest nicht für Mitarbeiter. Selbst Team-Heads oder Directors sitzen bei den Mitarbeitern in Großraumbüros, was zwar eine Art Gleichberechtigung darstellen kann, jedoch einer offeneren Kommunikation unter den Mitarbeitern im Wege steht.
Das Gebäude ist weitläufig und durch seine ovale Bauweise geht wirklich durch fast jedes Großraumbüro ein Hauptgang durch. Das ist laut und lenkt ab, da viele natürlich nur freundlich "Hallo" sagen möchten wenn sie nur vorbeigehen und bekannte Gesichter treffen. Dass am Tag locker 150 Leute an meinem Schreibtisch vorbeigelaufen sind, lenkt enorm ab.
Hier würden Glas- oder leichte Wände zwischen Schreibtischen und Mittelgang enorm viel bringen um wirklich Ruhe reinzubringen und den Mitarbeiter die volle Konzentration auf ihre Aufgaben zu geben. Mobile Wände oder schulterhohe Regale bringen hier aus meiner Sicht gar nichts.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Da passiert leider nicht viel. Ein Blick in der Tiefgarage auf dem Firmenwagen-Fuhrpark sagt eigentlich alles aus. Müll trennen in den Teeküchen oder Glasflaschen für den Wasserspender sind nicht wirklich etwas, womit man sich von anderen Unternehmen abhebt. Man versucht zwar etwas (Stichwort: Sky Ocean Rescue), aber wirklich den Eindruck, das Sky grün ist, hatte ich persönlich nie. Aber mal ehrlich: wer sucht sich seinen Arbeitgeber schon danach aus ob er grün ist...?

Gehalt/Sozialleistungen

Hier kommt es darauf an, wie viel man bei der Einstellung aushandeln konnte. Gute Mitarbeiter sind insbesondere in München bereits in anderen Unternehmen tätig, so dass München eher ein Arbeitnehmer-Markt ist. Diesen Vorteil sollte man bei der Gehaltsverhandlung in die Waagschale werfen, denn wenn man einmal im Unternehmen ist, dann kommt da nicht mehr so viel.
Es gibt Sportangebote, eine wirklich gute und subventionierte Kantine, kein Firmenticket für den MVV (zumindest war mir das nicht bekannt), Mitarbeiterevents wurden deutlich zusammengeschrumpft, eine betriebliche Altersvorsorge wurde mir nicht angeboten.
Aus meiner Sicht müsste Sky hier mehr machen, um auf den umkämpften Münchner Arbeitsmarkt exzellente Kräfte zu halten. Auch bei Recruitment sollte mehr kommen, denn nur mit dem Namen Sky als in die Jahre gekommenes Zugpferd in der Branche, kann man heute in Zeiten vor Netflix oder Amazon Prime auch keine top-Leute mehr anziehen. Da muss man schon mehr bieten als es im aktuell der Fall ist. Wenn das Gros der Bewerter auf Kununu das Unternehmen als Arbeitgeber nicht weiterempfiehlt, dann sollte man sich im Management und in HR wirklich intensiv Gedanken machen.

Image

Aus meiner Sicht ist das Image, das viele Kunden von Sky haben gerechtfertigt. Die Unzufriedenheit, die viele Kunden zeigen, findet man leider auch innerhalb des Unternehmens. In Zeiten von Netflix, Amazon Prime oder DAZN, hat Sky nunmal kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Diesen Druck spürt man im Unternehmen sehr und das verführt das Management zu manch einer nicht nachzuvollziehbaren Aktion. Das komplette Produkt teilweise an Neukunden zu Promo-Aktionen zu "verramschen" führt zwar zu mehr zählbaren Kunden. Aber wenn diese Kunden dafür nicht den erwarteten Service an der Hotline oder über den Content bekommen den sie sich vorstellen, dann braucht man sich auch nicht wundern. Ebenso sollte sich der "Geiz-ist-geil"-Kunde nicht wundern, wenn er für seinen Spottpreis bei steigenden Kosten für die Bundesligarechte irgendwann vielleicht zwei oder drei Abos von verschiedenen Anbietern zulegen muss, was dann deutlich teurer wäre.

Karriere/Weiterbildung

Bei der Karriere sollte man darauf achten, dass man sich gut verkauft und dass man lernt ja zu sagen. Wenn man dann noch Chaos-resistent ist und öfters mal den Mund hält, dann kann man auch Titel sammeln. Kritik ist oft nicht gewünscht, auch nicht wenn sie sachlich und dem Unternehmen dienlich ist. Leider fühlt sich zu oft irgendeine Führungskraft auf den Schlips getreten.
Das Weiterbildungsangebot war auch auf Grund von Kosteneinsparungen nicht wirklich existent.
Hier müssen deutlich mehr Anreize geschaffen werden.

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