Mehr Schein als Sein - ein Betriebsrat würde der Firma gut tun
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
Es wird ein kleines Mobilisationsprogramm zum Mitmachen und psychische Unterstützung angeboten. Desweiteren habe ich den Eindruck, dass sehr gut toleriert wird, dass Eltern junger Kinder gerade einer Doppelbelastung ausgesetzt sind.
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
Es gibt zwar ein wöchentliches Meeting, hier werden aber keine offenen Fragen zugelassen und nur ausgewählte Fragen vorgelesen und beantwortet, sehr intransparent.
Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?
Die Firma verbreitet Angst um den Arbeitsplatz und verordnet Zwangsurlaub. Unstimmigkeiten im Management, dort weiß der eine nicht, was der andere in den Meetings erzählt und verbreitet so Panik unter den Mitarbeitern (z.B.) Kurzarbeit.
Arbeitsatmosphäre
Keine Großraumbüros, aber wenn alle 4 Kollegen auf einmal telefonieren, versteht man sein eigenes Wort nicht mehr und die Konzentration leidet extrem.
An gewissen deutschen Standorten gibt es kaum/ gar keine Bilder an der Wand oder Blumen, andere werden gefühlt bevorzugt behandelt und sehen entsprechend besser aus.
Es gibt höhenverstellbare Tische in separaten Büroräumen oder sie werden nach Nase zugeteilt.
Kommunikation
Es gibt regelmäßige E-Mails aus dem Vorstand mit neuen Unternehmensinformationen und der Einstellung vom x-ten Topmanager, der die Firma weiter vorantreiben soll.
Die interne Kommunikation mit den Kollegen läuft zu 90% virtuell, es gibt Tage da hangelt man sich von Meeting zu Meeting und kommt nicht zum eigentlich Arbeiten.
Leider werden die Telefonbücher auf den Diensthandys nie aktualisiert, so dass man meist ins Leere läuft oder den falschen Kollegen am anderen Ende erwischt.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind oft hilfsbereit, auch wenn dies gerne mal am Freitagabend um 18 Uhr ist.
Work-Life-Balance
Es gibt zwar eine Vetrauensarbeitszeit, die aber nur positives für die Firma mit sich bringt: die meisten arbeiten eher 40-60h.
Wochenendarbeit ist normal, eskalieren die Projekte (ist nur eine Frage der Zeit), kann diese auch gerne mal kurzfristig am Donnerstag oder Freitag angesetzt werden.
Es gibt zu viel Arbeit für zu wenig Personal. Auch wenn es regelmäßige Neueinstellungen über sogenannte Bootcamps gibt, sind diese Kollegen meist nach 1-2 Jahren wieder weg. Es sollte versucht werden mehr Personal zu halten, anstatt auf Masse immer wieder neue einzustellen.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte werden nach fachlicher Kompetenz oder Zugehörigkeit und nicht nach Führungskompetenz und Charakter ausgesucht. Man kann Glück haben mit dem Vorgesetzten oder auch nicht..
Interessante Aufgaben
Auch wenn jeder Kunde andere Anforderungen hat, bedient man am Ende des Tages ein Tool. Über den Kunden/ die Branche erfährt man in der Regel nicht viel.
Gleichberechtigung
Unter den jüngeren Kollegen gibt es keine mir gekannten Disbalancen, aber grundsätzlich wird Männern schon mehr technisches Wissen und Grundverständnis zugeschrieben als Frauen. Momentan gibt es genau eine Frau in der Teamleitung, obwohl der Frauenanteil in der Abteilung in den letzten Jahren immer stärker zunimmt.
Das Frauen "weiter oben" nicht gewünscht sind, ist kein Geheimnis.
Offener Sexismus während eines Großevents hat dem die Krone aufgesetzt.
Fehlende Gleichberechtigung bzgl. Homeoffice-Verträgen. Wer beim Losen Pech hat, bekommt leider kein Homeoffice.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe hierzu weder Positives noch Negatives wahrgenommen.
Arbeitsbedingungen
Es gibt Kaffee, Tee, Softgetränke umsonst an allen Standorten. Dazu einmal in der Woche einen Obstkorb, der nach einem Tag aber auch bereits geplündert ist.
Je nach Standort gibt es andere Kleinigkeit wie einen Tischkicker, eine Eismaschine, usw.
Dafür das wir so viel telefonieren am Tag sind die Headsets wirklich nicht geeignet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine Mülltrennung an den meisten Standorten. Ansonsten fällt mir nicht ein, dass die Firma etwas für die Umwelt tut.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für die Branche unterdurchschnittlich. Das Bonussystem ist völlig arbeitsnehmerunfreundlich und treibt die meisten nur in Überstunden. Niemand möchte Aufgaben übernehmen, die nicht bonusrelevant sind.
Altersvorsorge gibt es auch bessere in anderen Unternehmen.
Image
Seit Tag eins meckern die Kollegen um mich herum über ihre Unzufriedenheit. Nach außen stellt die Firma sich immer als "eine Familie" da.
Die Firma sollte endlich anfangen die Arbeitnehmer als Personen und nicht als zu verbrennende Ressourcen zu sehen, denn sie machen letztendlich die Arbeit und nicht die Software. Nicht ohne Grund ist die Fluktuation sehr hoch.
Karriere/Weiterbildung
Es werden zwar intern Stille-Post-Schulungen angeboten, aber zu SAP-Schulungen wird kaum jemand geschickt.
Um Karriere in der Firma zu machen, muss man am richtigen Standort sein und den richtigen Leuten den Kaffee hinterhertragen, ansonsten wird man sehr klein gehalten.
Beförderungen werden gelost oder müssen hart erkämpft werden, sehr abhängig vom Teamleiter.